Der SARS-CoV-2-Thread

  • Frankfurt hat irgendwie nicht gereicht. Morgen ist wieder demokratischer Widerstand und kreuz- und querdenker-Rummelplatz vor dem Reichstag angesagt:

    Neonazis mobilisieren zum »Tag X«

    Demonstration gegen Corona-Maßnahmen vor dem Reichstag - Polizei kündigt hartes Vorgehen an


    Allein bis Jahresende sind in Berlin über 100 Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen angemeldet. Die nächste soll an diesem Mittwoch vor dem Bundestag stattfinden, wo an diesem Tag über das Infektionsschutzgesetz beraten wird. Bundestag und Bundesrat wollen Regelungen etwa zu Abstandsgeboten, Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht, Schließungen von Geschäften und Verboten von Veranstaltungen beschließen. Viele der Corona-Leugner*innen vergleichen das mit dem Ermächtigungsgesetz von 1933, mit dem die Macht vollständig an Adolf Hitler übergeben wurde, und sehen darin den Beginn einer Diktatur. Bundesweit wird daher zu einer Blockade des Reichstagsgebäudes aufgerufen, Rechtsextreme sehen am 18. November den seit Jahren propagierten »Tag X« für gekommen, an dem der Staat und seine Behörden gestürzt werden.


    Tag X:

    „Hannibal“ war der Online-Benutzername des Bundeswehr-Unteroffiziers André S., der seit etwa Herbst 2015 als Administrator ein Netzwerk von Prepper-Gruppen bildete und koordinierte. Das „Hannibal“-Netzwerk wurde durch die Terrorermittlungen gegen Bundeswehrsoldaten ab 2017 bekannt. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hatte jedoch nach eigenen Angaben schon Ende 2016 Kenntnis zumindest von Teilen des Netzwerkes.[1]

    Die zugehörigen Chats waren in Regionen (Nord, Ost, Süd, West) eingeteilt und bestanden aus Gruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Teilnehmer bereiteten sich auf einen Zusammenbruch der Staatsordnung an einem „Tag X“ vor. Dazu gehören die als rechtsextrem eingeschätzte Gruppe Nordkreuz und deren Ableger, Mitglieder des Vereins Uniter, Reservisten, Beamte der Kriminalpolizei, Angehörige von Spezialeinsatzkommandos (SEKs), Richter, Mitarbeiter des Verfassungsschutzes und anderer deutscher Sicherheitsbehörden. André S. gehörte zum Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw und gründete den Verein Uniter mit.

    Beobachter deuten das Netzwerk, die Waffenlager, Schießübungen und Feindeslisten der Prepper als Versuch, eine „Schattenarmee“ (Untergrundarmee) aufzubauen. Laut Chatprotokollen, Bestelllisten und Eigenaussagen einiger Prepper wollten sie einen bewaffneten Umsturz und Massentötungen politischer Gegner vorbereiten.


    Unterdessen darf Ellen Kositza, Ehefrau des neurechtsradikalen, volksintellektuellen Höcke-Vordenkers Götz Kubitschek und Redakteurin seiner Propagandapostille "Sezession" in der jüngsten Ausgabe von "Demokratischer Widerstand" - der nach eigenen Angaben "auflagenstärksten Wochenzeitung" (jedenfalls für allgemeine Anti-Corona Konspiratistik und angewandte Wissenschaftsleugnung) - ein kleines Aufsätzchen platzieren, in welchem sie ganz unschuldig erklärt, dass sie zwar offiziell als "rechts" gelte, aber sich nicht weiter daran störe, weil sie sich selbst ja eigentlich nur als konsequente Nonkonformistin sehe. (Kositza, Ellen: "Ich bin Rechts" - Demokratischer Widerstand Nr. 26 vom 14.11.2020, PDF S. 14)


    Nebendran steht dann übrigens noch ein Artikelchen, indem die Bewegung erklärt, warum das Wort "Querfront" so eine unzutreffende Verunglimpfung sei:


    "Querfront! Genau in diese Schmuddelecke versuchen die faschistischen »Eliten« und ihre zahllosen Funkti-onskräfte in den Staatsapparaten und der Bewusstseinsindustrie die für sie zunehmend gefährlicher werdende Demokratiebewegung zu stellen. Das Lebenselixier dieser »Eliten« ist die Denunziation. Die »Erzählung« der Herrschaftscliquen richtet sich gegen jeden und jede, der/die sich ihrer tota-litären Herrschaft in den Weg stellt. Die Antwort auf die oben gestellte Frage nach den eigentlichen Gefährdern ei-nes gedeihlichen Zusammenlebens und des internationalen Friedens ist nicht schwer: Es sind die transatlantischen Globalisten! [...]"


    Alles nur besorgte mündige BürgerInnen...

  • In Kanada gabs mal eine Scheisserei im Regierungsviertel, selbst wenn da Bewaffnete verrückt spielen und morden ist es ja noch lange keine Regierungsübernahme (auch wenn wir in anderen Ländern anders darüber denken). Fakt ist, sie würden den Versuch wahrscheinlich nicht lange überleben, wissen wohl auch die US-Milizen und das sind Paramilitärs...

  • Und während dessen sind wir der Zwangsarbeit für unsere Pflege- und medizinischen Berufe stetig am näher rücken. Weiterhin spricht niemand oder kaum jemand darüber, dass hier mehr investiert werden muss.

    Weiterhin spricht niemand oder kaum jemand darüber, dass für alle die, welche zwar bereitwillig bei den Maßnahmen mitmachen, dadurch oder darüber aber ihre finanziellen Lebensgrundlagen verlieren oder verloren haben, mehr als angemessen geholfen wird.

    Weiterhin spricht niemand oder kaum jemand darüber, dass wir seit nun über 30 Jahren unsere öffentlichen Dienste immer weiter runtergewirtschaftet und klein gespart haben und daher zB die Schulklassen schon seit über 30 Jahren zu groß sind und die pädagogische Eignung und Schulung unserer Lehrkräfte stetig am schwinden ist. Unterbesetzte Ämter bzw rein wirtschaftlich auf den ruhigen "normalen Alltag Zustand" genähte (hierbei ist mir grad aufgefallen, da haben wir ja den beschrieenen und gewünschten Normalzustand...).Und selbst mit dem Wissen, dass immense zusätzliche Arbeitskraft in einem halben Jahr notwendig sein wird, wurde erneut nichts oder schlicht viel zu wenig getan und man erklärt dann halt die reaktionären Maßnahmen, wenn dann das unausweichliche da ist, als alternativlos.


    Mindestens eins davon sollte man jedes mal lauter und größer dazu rufen und schreiben, wenn man sich mit dem Thema irgendwo auseinander setzt. Sonst wird immer mehr nur der Kampf Maßnahmen Befürworter gegen Maßnahmengegner. Und als Befürworter bist ja dafür oder, also ist ja alles super dann..

  • Und als Befürworter bist ja dafür oder, also ist ja alles super dann..

    Also wenn Du hier irgendwo einen Post von mir findest, in welchem ich erklärt hätte, ich fände die Art und Weise der Maßnahmenverordnung unserer geschätzten transatlantisch-globalistischen Herrscherclique politischen Klasse irgendwie "super", dann nehme ich zurück dass es ein saudummes Strohmann-Argument ist, die offene Zusammenarbeit des selbsterklärten "demokratischen Widerstandes" mit rechtsidentitären Ideologinnen und die offenkundige Inkaufnahme rechtsradikaler Aufmärsche durch die Kreuz- und QuerdenkerInnen aus der bürgerlichen Mitte damit zu relativieren, dass Leute unter den jetzigen Maßnahmen zu leiden haben.


    Ich denke ich habe mehr als hinreichend klar gemacht, dass der neoliberale Spätkapitalismus, mit dem dieselbe bürgerliche Mitte bisher nie ein Problem gehabt zu haben schien, so lange sie ihre eigene Freiheit davon nicht bedroht sah, sich auch vor der laufenden Krise schon einen Dreck darum geschert hat, wer um der heiligen Wettbewerbsfähigkeit Willen seine Freiheit zu opfern hatte.

  • Utan

    Den von dir zitierten Satz sollte man, glaube ich, nicht so arg in den falschen Hals bekommen. Diesen Satz und den restlichen Beitrag von nachdenklich habe ich eher als Aufruf verstanden sich mal mit einzelnen, wichtigen Sachfragen zu beschäftigen, statt sich einem der Pole einer scheinbaren Dichotomie zwischen Covidioten und Impfdrohnen anzuschließen.

  • saudummes Strohmann-Argument

    ehrlich gesagt, hab ich schon keinen bock mehr mich mit leuten zu unterhalten, sobald ich das da höre oder lese...


    nichts desto trotz, sei dir gesagt, dass ich mit dem Satz nicht dich persönlich angesprochen habe, sondern es als eines der Ergebnisse dieses vollkommenen Zweifrontenkampfs herausstellen wollte. Dieses Schema sieht man jetzt ja echt schon lang und oft genug, als dass ich das hoffentlich nicht noch näher erörtern muss.

    ...naja vllt bellen aber doch auch manche getroffenen Hunde, verborgene oder unterdrückte Befindlichkeiten getroffen?

  • sich mal mit einzelnen, wichtigen Sachfragen zu beschäftigen, statt sich einem der Pole einer scheinbaren Dichotomie zwischen Covidioten und Impfdrohnen anzuschließen.

    das und man muss sich dann halt auch einfach mal überlegen wie sich das Bild für die Entscheider darstellt. Es stellt sich halt auch immer mehr als nen reiner Zweifrontenkampf dar. Es sind da die, welche gegen die Maßnahmen sind und die, welche sagen, die welche gegen die Maßnahmen sind, sind Böse.

    Seit nun bald nem 3/4 Jahr hat sich das immer weiter in exakt diese zwei Fronten verschärft und von keiner Seite wird bei den ganzen Auseinandersetzungen auch nur ein Wort in die von mir angesprochene Richtung verloren. Oder wenn dann gehts direkt in den anderen (viel wichtigeren?) Anschuldigungen unter.

    Ich mein, selbst die paar Versprechungen welche am Anfang gemacht wurden, den Pflegeberufen zu helfen, wurden mehr oder weniger unter den Tisch fallen gelassen. Ergebnis ist, kaum einer schreit danach. Also ist es aus Sicht der Politik(er) doch exakt so, entweder sind die Leute für die Maßnahmen, also alles gut was wir so machen oder sie sind dagegen und damit Teil von den rechten Deppen da.


    Selbst die, welche sich der Probleme bewusst sind und diese vormals sogar ansprachen, beteiligen sich nun an diesem unsäglichen Zweifrontenkampf und fahren direkt die Krallen gegen die Nebensteher aus, wenn diese nicht voll auf Linie gegen die andere Front bleiben/sind.



    edit:

    wofür ich ursprünglich plädieren wollte, war nicht, dass man das was Utan da geschrieben hat nicht mehr sagen soll oder ihn dafür zu kritisieren. Sondern, dass man das von mir angesprochene aus meiner Sicht bei allen Gelegenheiten immer und überall dazu sagen und ansprechen sollte, denn ich sehe darin aktuell das größte Versagen unserer Politik. Aber auch aller Bürger, welche verpassen den Fokus darauf zu lenken indem es immer wieder klar angesprochen wird und sich stattdessen in diesen Grabenkampf ziehen lassen, der keiner Seite irgendwie hilft. Außer im Zweifel all denen, welche man von Anfang an eigentlich von den meisten Seiten aus einstimmig nicht hätte unterstützen wollen.

  • Und während dessen sind wir der Zwangsarbeit für unsere Pflege- und medizinischen Berufe stetig am näher rücken. Weiterhin spricht niemand oder kaum jemand darüber, dass hier mehr investiert werden muss.

    Weiterhin spricht niemand oder kaum jemand darüber, dass für alle die, welche zwar bereitwillig bei den Maßnahmen mitmachen, dadurch oder darüber aber ihre finanziellen Lebensgrundlagen verlieren oder verloren haben, mehr als angemessen geholfen wird.

    Weiterhin spricht niemand oder kaum jemand darüber, dass wir seit nun über 30 Jahren unsere öffentlichen Dienste immer weiter runtergewirtschaftet und klein gespart haben und daher zB die Schulklassen schon seit über 30 Jahren zu groß sind und die pädagogische Eignung und Schulung unserer Lehrkräfte stetig am schwinden ist. Unterbesetzte Ämter bzw rein wirtschaftlich auf den ruhigen "normalen Alltag Zustand" genähte (hierbei ist mir grad aufgefallen, da haben wir ja den beschrieenen und gewünschten Normalzustand...).Und selbst mit dem Wissen, dass immense zusätzliche Arbeitskraft in einem halben Jahr notwendig sein wird, wurde erneut nichts oder schlicht viel zu wenig getan und man erklärt dann halt die reaktionären Maßnahmen, wenn dann das unausweichliche da ist, als alternativlos.


    Mindestens eins davon sollte man jedes mal lauter und größer dazu rufen und schreiben, wenn man sich mit dem Thema irgendwo auseinander setzt. Sonst wird immer mehr nur der Kampf Maßnahmen Befürworter gegen Maßnahmengegner. Und als Befürworter bist ja dafür oder, also ist ja alles super dann..

    Richtig. Wenn man sich innerhalb der Auseinandersetzung mit der vorhandenen Unzufriedenheit über die Maßnahmen stets und ständig auf besorgte Bürger Neonazis und Reichsbürger*innen konzentriert, blickt man vielleicht doch etwas zu großzügig darüber hinweg, dass es durchaus nachvollziehbar besorgte Bürger*innen geben könnte, die nicht ganz einverstanden damit sind wie unsere Regierung durch diese Krise stolpert. Wenn man einmal die Position "Wir erleben eine Fake Testpandemie" beiseite lässt, lassen sich noch immer sehr kritische Positionen finden, die nichts, aber auch gar nichts mit einem völkisch rechten Gedankengut zu tun haben. Häufig sehe ich allerdings, dass all diese kritischen Positionen mehr oder weniger in einen Topf geworfen werden.


    Ich empfinde die derzeitige Salamitaktik unserer Regierung unerträglich. Ich finde die fehlende Langzeitstrategie unerträglich. Ich empfinde den Umstand, dass man im Sommer nichts für die Pflegekräfte getan hat, unerträglich..... ich könnte das hier noch ewig weiterführen, aber ich denke das reicht schon aus um völlig zurecht "besorgt" zu sein.

    Nun wird von den gleichen Verantwortungsträgern, die es auf all diesen Feldern so ziemlich verkackt haben, nach allem was ich so höre, anscheinend ein Gesetz eingebracht, dass parlamentarische Beschlusspflicht in einer solchen Situation mehr oder weniger abschaffen will. Kann oder muss man dagegen nicht wirklich opponieren, wenn man eben kein Vertrauen gegenüber diesen Verantwortungsträgern (mehr) hat?

    Jetzt kann man freilich sagen: "na gut, dann bekommst Du eben Deine parlamentarische Debatte. Ist doch trotzdem nur symbolischer Firlefanz, ein Streitgespräch ohne Wert zwischen der Opposition und der Regierung. Und am Ende wird es trotzdem so gemacht wie es die Regierung vorsieht"

    Mir fehlt hier einfach mittlerweile eine faire Debatte, bzw. eine Debatte, die aus mehr als einer ernstgenommenen Position besteht. Die Art und Weise wie die eine Seite die andere Seite herabwürdigt, hat eben nichts mehr mit einem offenen und integrierenden Diskurs zu tun. Und innerhalb einer solchen Stimmung soll nun ein Gesetz beschlossen werden, dass die wichtigste Debatte, die geführt werden kann, nämlich die im Bundestag, abschafft. Stefan hat in seinem vorletzten Podcast einmal Ausschnitte aus der Rede von einem Herrn Curio (AfD) gezeigt.... Man muss leider sagen, dass er in vielen Dingen recht hatte. Und wenn eine solche Situation entsteht, dass selbst ich (aber auch Stefan) einem Redner der AfD in seiner Kritik an vielen Punkten recht geben muss, dann kann etwas nicht stimmen.

  • Das Strohmännische daran ist (auch wenn Dich das nervt nachdenklich) dass es mir nicht darum geht, Leute pauschal in dieRechte Ecke zu stellen, weil sie die Maßnahmen kritisieren. Das ist vollkommen legitim.


    Aber entweder man hält alle Berichte darüber, dass sich hart rechtsradikake AgitatorInnen dieser Ktitik bemächtigen, und sie ohne großen "demokratischen Widerstand" zum Anlass nehmen, ihre Aufmärsche zu veranstalten, tatsächlich für reine Fake News der Lügenpresse, oder man nimmt halt mal zur Kenntnis, dass es einen entscheidenden Unterschied macht, ob Kritik am Handeln der Regierung sich mit den systemischen Problemen befasst, welche dazu führen, dass die negativen Auswirkungen der Maßnahmen so einseitig auf bestimmte Bevölkerungsgruppen abgewälzt werden, die keine so wirkmächtige Lobby haben, oder ob man sie aus einer bürgerlichen Anspruchshaltung heraus anbringt, der es offenbar relativ wurscht ist, ob sich davon auch ein rechter Rand inspiriert fühlt, der nicht erst seit Corona systematisch daran arbeitet, sich als Besitzstands- und Priviliegienwahrer für die bürgerliche Mitte salonfähig zu machen.

  • noch nen Gedanke:

    Vllt ist unser größter Fehler (als Gesellschaft), von dem wir eventuell daher wegkommen sollten, dass wir uns die ganze Zeit über Sinn und Unsinn von Maßnahmen streiten. Wir sollten uns viel eher mit dem Umgang und der angemessenen Kompensation von getroffenen Maßnahmen auseinander setzen.

    Soll nicht heißen, dass man sich gesellschaftlich nicht mit ersterem beschäftigen sollte, aber hier sollte dann doch alles zu seiner Zeit erfolgen.


    naja nur so nen Gedanke...Auf der anderen Seite kann man natürlich sagen, dass man dabei dann eventuell wirklich irrsinnige, womöglich machtergreifende Maßnahmen nicht rechtzeitig bekämpft. Ka...

  • Also ich konnte mich bisher nicht wirklich dazu bringen, mich mit diesen Querdenkern richtig auseinanderzusetzen. Ich bin da unbelastet. Wir können uns gerne auf nicht-quere Kritik konzentrieren.


    Folgendes halte ich allerdings für Fehlwahrnehmungen.


    Ich empfinde die derzeitige Salamitaktik unserer Regierung unerträglich.


    Wenn es nach der Bundesregierung ginge bzw. noch genauer nach Maßgabe der Kanzlerin hätten wir vor vier Wochen hart auf die Bremse getreten. Vorausgesetzt das ist mit "Salamitaktik" gemeint, dieses stufenweise Eskalieren von Maßnahmen entsteht durch die Kompromiss zwischen Bundesregierung ("unserer Regierung") und den Länderregierungen. Diktatur ist eben sehr performativ, aber aus der Phase sind wir wieder raus, und wenn sich unterschiedliche Machtzentren nicht einigen können, kommt keine klare Linie heraus.


    Ich finde die fehlende Langzeitstrategie unerträglich.


    Durchhalten bis zur Impfung, das ist Langzeitstrategie. Der Vorwurf hört sich übrigens etwas nach Streeck an.

  • Wenn es nach der Bundesregierung ginge bzw. noch genauer nach Maßgabe der Kanzlerin hätten wir vor vier Wochen hart auf die Bremse getreten

    Bundesregierung und vor allem Bundespharmarep Spähnchen sollten mal wieder runter kommen, Föderalismus gibt's ja nicht ganz aus Versehen. Dieser Bundeseinheitlichkeitskrampf von dem man immer wieder hört, kotzt mich an. Warum sollen jetzt in Zukunft bayerische Feuerwehren die Wälder bewässern wenn in Brandenburg Waldbrand ist?

  • Bundesregierung und vor allem Bundespharmarep Spähnchen sollten mal wieder runter kommen, Föderalismus gibt's ja nicht ganz aus Versehen.


    Ich dachte eigentlich die Bayern sehen das noch mit am ähnlichsten wie die Bundesregierung. Ich finde nicht, dass es ein Problem ist, dass die Bundesregierung ihre eigene Analyse und Präferenz für das politische Handeln hat (wobei wir wie gesagt eher noch von Merkel sprechen, keine Ahnung als wie kontrovers das in den Koalitionsparteien gilt). Ist ja nicht so, dass sie die Gegenpositionen der Länder nicht respektieren. Im Gegenteil, aber so kommt halt der Eindruck einer "Salamitaktik" zustande (wenn das gemeint war).


    Ergänzung:


    Dieser Bundeseinheitlichkeitskrampf von dem man immer wieder hört, kotzt mich an.


    Gut den Ruf nach Einheitlichkeit verstehe ich auch nicht so ganz, aber die wird auch von einigen Ländern eingefordert.

  • Das doch keine Strategie, das nen Mantra und eventuell nen Ziel.


    Inwiefern ist das keine Strategie? Das Ziel ist die Epidemie zu beenden, das Mittel ist eine Impfung, darauf arbeitet man hin und versucht bis dahin die Epidemie einzudämmen. Klingt für mich wie eine Strategie. Sie umfasst zudem den gesamten Zeitraum der Geschehens, ergo eine Langzeitstrategie.

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