Der SARS-CoV-2-Thread

  • Eine Charakterisierung, die ich - was dich vielleicht nicht überraschen wird - mal wieder nicht nachvollziehen kann, aber das hatten wir ja nun schon oft genug, dass ich da anders rezipiere.

    Ja ich erkenne da durchaus ein Muster. Du kannst das anders sehen, aber weiter oben ist ein Link zu einem aufschlussreichen Ausschnitt aus einer RBB-Sendung, in dem genau das deutlich wird.

    Netter Move, meine Aussage jetzt ins sydsche Narrativ einzusortieren.


    Tja, und noch immer werden teilweise schuldige Bevölkerungsgruppen gesucht, statt die Entwicklung zu erklären und sich einzugestehen, dass man lange Zeit einer Fehleinschätzung unterlag. Hinterher ist man immer schlauer, aber scheinbar gilt das nicht für alle.

    Es wäre jetzt auch unpassend, wenn man den Leuten erzählen müsste, dass ein Teil der jetzt verordneten Maßnahmen auf politischem Versagen beruhen, weil man selbst im Spätsommer lieber feiernde Jugendliche angeprangert hat, statt ein vernünftiges Konzept für die unausweichliche Herbstwelle zu entwickeln.

    Wäre nur blöd, wenn sich rausstellen sollte, dass der Lockdown Light das Weihnachtsgeschäft doch nicht rettet kann. Und falls doch, was dann? Bis zum Frühling sind es noch ein paar Monate hin.


    Ergänzung, mit der du vielleicht nachvollziehen kannst, dass sich die Bedeutung der Zahlen eben doch verschoben hat.

    Infektionszahlen/ITS-Patienten

    Frühjar: 72'865/2'858

    Aktuell: 175'800/2'061


    Und wenn dir monatelang immer neue Zahlen um die Ohren gehauen werden, steigende Zahlen, ohne dass sich das sichtbar manifestiert, ist doch wohl unbestreitbar, dass die Wirkung der Zahlen nicht mehr die gleiche ist. Daher wird es auch erst Bilder von überfüllten ITS erfordern, bevor die Bevölkerung wieder so diszipliniert ist, wie im Frühjahr.

  • Netter Move, meine Aussage jetzt ins sydsche Narrativ einzusortieren.


    Inwiefern? Du sagst im Sommer haben die Medien Daueralarm gemacht. Aus meiner Sicht war der Sommer mediale Entspannung und die Hochzeit der Dys-artigen Gegenerzählung. Wir haben da wie so oft eine andere Wahrnehmung, aber warum habe ich dich damit innerhalb dieser Gegenerzählung verortet?


    Tja, und noch immer werden teilweise schuldige Bevölkerungsgruppen gesucht, [...] weil man selbst im Spätsommer lieber feiernde Jugendliche angeprangert hat, statt ein vernünftiges Konzept für die unausweichliche Herbstwelle zu entwickeln.


    Also es wurde skandalisiert, dass Leute die Maßnahmen unterlaufen. Das finde ich auch nicht falsch, denn immerhin geht das ja auch zu Lasten derjenigen, die sich daran halten. Man kann es natürlich so sehen, wenn es junge Menschen sind, dann muss man nachsichtig sein und sollte es nicht skandalisieren. Aber ich glaube du übersiehst da einen inhaltlichen Zusammenhang von Schuldzuweisungen und Vorbereitung, denn als so unausweichlich galt eine Herbstwelle auch im Mainstreamdiskurs nicht. Es stand durchaus im Raum, ob man mit den bestehenden Maßnahmen auch durch den Winter kommt. Umso mehr galt es als wichtig, dass man dieses Niveau an Maßnahmen aufrecht erhält, und nicht durch Freiheiten, die sich einige Menschen nehmen, unterläuft.



    Ich möchte mal festhalten, dass ich hier nicht Zahlen ins Spiel gebracht habe, weil mich persönlich die Zahlen beunruhigen oder ich der Meinung bin, die müssten Leute offensichtlich beunruhigen, sondern weil Danton abstrakt von Zahlen gesprochen hat und da eine Art Stabilitätserwartung durchkam. Auch seine weiteren Angaben zu 40000 Neuinfektionen am Tag, die kein Problem sein sollen, und 80000 Neuinfektionen am Tag, die ein Problem wären, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich habe nur aufgezeigt, wann diese Werte erreicht werden. Das war also eine Aussage über die Dynamik keine Bewertung des gegenwärtigen Stands in Deutschland. Ich persönlich habe eigentlich nur im Frühjahr regelmäßig auf die deutschen Zahlen geschaut.

  • Ist Borat now out of character or in character?

  • Ich war nicht schnell genug, wer ist svenniXYZ?

    Der "svenni68" ist hier mal wieder so ein neues Mitglied - seit 1. November 2020 - und verteilt direkt Links zu Corona Leugner / Anti Masken Videos...also ein weiterer Account von Syd.

    Break him we did.

    Ich glaube er verliert halt langsam den Überblick zwischen seinen ganzen Accounts, daher hat Syd mit dem Borat Account auch auf einmal auf deutsch geschrieben. er dachte vermutlich er ist grad mit einem seiner anderen Accounts eingeloggt oder irgendwie sowas.

  • Zitat von Wemir

    Du sagst im Sommer haben die Medien Daueralarm gemacht. Aus meiner Sicht war der Sommer mediale Entspannung...

    Daueralarm schließt mediale Entspannung nicht aus, die zwangsläufig kommen musste. Darum geht mir aber nicht, sondern um die Inkonsistenz beim Zahlenmelden-Fetisch und die fehlenden Zusammenhänge.

    Also es wurde skandalisiert, dass Leute die Maßnahmen unterlaufen.

    Also das war überhaupt nicht das, worauf ich hinaus wollte bzw. die Verantwortlichen mit Skandalisierung gemeint haben. Ich behaupte, wir könnten uns viel Geplänkel sparen, wenn du die Links, auf die ich mich beziehe, zur Kenntnis nehmen würdest oder einfach komplett ignorierst, was ich dazu schreibe. Context matters.

    Jedenfalls erkläre ich gerne nochmal, dass in dem RBB-Beitrag von den Verantwortlichen die Wirkung der Zahlen und deren "Skandalisierung" (der Begriff stammt nicht von mir) sowie die Rolle der Medien dafür explizit gelobt wurden und als lohnenswert bezeichnet.


    Meine These war, dass dies eben auf Dauer nicht funktioniert. Das Dilemma sehen wir bereits jetzt im fehlenden Verständnis, aufgrund der Inkonsistenz der Maßnahmen und Lücken im "skandalisierenden" Narrativ, wodurch die Glaubwürdigkeit über die Wirkung von einzelner Maßnahmen nicht ganz unbegründet infrage gestellt werden.


    Die Problematik dabei ist, dass nun erneut darauf gesetzt wird, durch die bloße Nennung von Zahlen (siehe auch die Kanzlerin) und Prognosen Alarmstimmung zu erzeugen. Ich würde sagen, der Erfolg hält sich bisher in Grenzen. Gleichzeitig werden vermutlich (Ich verfolge die tägliche Berichterstattung nicht intensiv) noch immer die Zusammenhänge und Relationen zum Frühjahr eher selten erläutert, genau wie nicht die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen geprüft wird, was aber notwendig wäre, wollte man die Lage anhand der Zahlen einschätzen und Maßnahmen bewerten.


    Es kommt dabei weniger darauf an, wie sich unser Eindruck vom der Sommerberichterstattung unterscheidet. Entscheidender ist, wie die Verantwortlichen sie wahrnehmen und was sie daraus für Konsequenzen ziehen. Es geht um Medienwirkung und Nudging, mit denen man aus meiner Sicht langfristig keine Politik machen kann.

  • Ein Artikel der das Versagen des Westens in der Epidemie gegenüber Ostasien anerkennt.


    https://www.theguardian.com/co…t-learn-lessons-from-asia


    Ernst nehmen würde den Text nicht, denn Joe Bidens Politik wird dort so beschrieben:


    Zitat

    My expectation is that Joe Biden is going to win an extraordinary mandate for his brand of competent, progressive centrism to build a fairer, more equal America.


    Aber dieses Art von Seelensuche wird jetzt öfter vorkommen, jedenfalls wenn die ostasiatischen Länder, um die es geht, nicht nochmal einen ähnlichen Anstieg durchmachen wie wir.

  • Wer Drosten-unterversorgt ist, kann sich mal dieses Abendprogramm mit ihm als Vortragenden und Gesprächspartner in seiner Heimat anschauen:



    Bei 24 Minuten erklärt er das Phänomen, dass in Deutschland schon vor der Ergreifung bestimmter Maßnahmen ein Rückgang in den Fallzahlen zu sehen war, was wenn man sich daran erinnert, zu der Diskussion führte, dass diese Maßnahmen verzichtbar waren. Allerdings führt er das nicht wie damals vermutet auf einen Ankündigungseffekt zurück, sondern deutet es als Artefakt des Hochfahrens der Testkapazität.

  • Und wähend alles wie das Kaninchen vor der Schlange auf die Auszählungsergebnisse im Land der unbegrenzten verlorenen Möglichkeiten starrt...

    Corona-Krise: Diskussion um maximale Arbeitszeit für Pflege

    Die Höchstarbeitszeit für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeheimen steigt auf 60 Stunden pro Woche. Die neue Regelung sei bis Ende Mai befristet, teilte das Sozialministerium am Montag mit.

    In Niedersachsen erfolgt dieser Schritt zum zweiten Mal: Bereits Ende März, nach Ausbruch der Corona-Pandemie, war die Arbeitszeit über eine Allgemeinverfügung auf bis zu 60 Wochenstunden erhöht worden. Ende Mai war die Verfügung ausgelaufen.

    Zu wenig Personal?


    Einfach das vorhandene länger arbeiten lassen!


    Bitte ordentlich auf den Balkonen klatschen.

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