Der SARS-CoV-2-Thread

  • Eben in der Ubahn, Typ in Arbeitsanzug (Handwerker) hustet sich total verschwitzt die Lunge aus dem Hals und sieht garnicht gesund aus - der war arbeiten, hat gependelt, wahrscheinlich schon mehrere Tage.


    Es nutzt nichts Krankschreibungen zu vereinfachen wenn prekär Beschäftigte sofort beim ersten Krankenschein ihren Job verlieren, die gehen solange sie noch nicht halbtot sind weiter arbeiten.



  • Dabei haben Arbeitgeber eine Fürsorgepflicht.


    Ja, das war mal so, es war auch mal so das langjährig Beschäftigte sich mal wegen Nonsens haben krankschreiben lassen - aber die anderen 300 Tage im Jahr haben die hart gearbeitet und es wurde akzeptiert - da wurde man nicht mal drauf angesprochen.


    Seit Agenda2010 wurde jeder Krankenschein angesprochen, auch wenn es der erste seit 10 Jahren war, gab sofort einen doofen Spruch. Neoliberale FDP-Angst, diese Arbeiter lassen sich krankschreiben um uns auszubeuten!!11! Danach war klar jede Krakschreibung macht Ärger, zweimal Ärger dann wird der oft befristete Vertrag nicht verlängert.


    Schöne "freie" Welt ...

  • gibt auch noch die andere Seite. Da kommen dann die Leute krank in die Arbeit, weil sie die Annehmlichkeiten, welche vom AG gestellt werden ganz egoistisch nicht mal für ne Woche ausfallen lassen können. Hier aktuell der Fall, da wird vom AG einmal die Woche Massagen für die Angestellten angeboten. Ne Kollegin wollte sich das nicht entgehen lassen und ist dann trotz Erkältungssymptomen in die Arbeit gekommen. Drei Tage später kam die Nachricht von ihr, dass sie positiv getestet wurde.

  • gibt auch noch die andere Seite. Da kommen dann die Leute krank in die Arbeit, weil sie die Annehmlichkeiten, welche vom AG gestellt werden ganz egoistisch nicht mal für ne Woche ausfallen lassen können. Hier aktuell der Fall, da wird vom AG einmal die Woche Massagen für die Angestellten angeboten. Ne Kollegin wollte sich das nicht entgehen lassen und ist dann trotz Erkältungssymptomen in die Arbeit gekommen. Drei Tage später kam die Nachricht von ihr, dass sie positiv getestet wurde.

    Letztens im Supermarkt:


    Mutter mit ihren ERWACHSENEN (18-22) zwei Kindern kommen mit EINEM Einkaufswagen rein. Die Mutter war jetzt ganz normal...also keine zerbrechliche Frau, die jede Hilfe braucht. Haben die schon mal was von Einkaufslisten gehört? Oder hätte nicht zumindest eine von den 3 Personen im Auto/Zuhause bleiben können?

    Dann hustet die Tochter von ihr richtig stark und oft im Laden. Maske hatte sie zwar auf, aber so stark wie die hustete, helfen auch keine 10 Masken aufeinander.

    Ich wollte eigentlich erst gegen sie aufmucken...war dann aber so rational und hab den Laden verlassen. Auf einer Skala von 1-10 war ihr Husten so stark/laut wie eine 8 bis 8,5.

    Die sahen auch leicht nach einer H4-Family aus.


    Der größte Faktor für die hohen Ansteckungen ist also die Idiotie der Menschen.

  • 2,5 wochen krank (erkältung), tochter husten, 2 tage krankmeldung zur kinderbetreuung.

    Arbeitgeber zitiert zum gespräch: "Das war jetzt nicht so praktisch".

    Und nein, bin kein chirurg oder irgendwassuperwichtiges. Und selbst der umstand, das ich der einzige bin der einige prozesse im betrieb bearbeiten kann/will, ist für diese mentalität keine entschuldigung. Denn es stirbt keiner wenn diese dinge später erledigt werden.

    Ich, kein corona test, bekannte 2 wochen erkältung, kein corona test.


    Und übrigens finde ich die missbalance zwischen maßnahmen (für die bevölkerung) und der hilfe der betroffenen (durch den staat) auch eher peinlich. Irgendwie seh ich wenig content vom staat, außer beschränkungen.


    Aber kann nicht zufällig mal jemand mit viel zeit ne auflistung zusammensuchen mit altersverteilung in der bevölkerung in relation mit todesrate altersahängigkeit und das ergebniss einer ungebremsten pandemie? Eventuell ist das die chance für eine etwas progresivere entwicklung der geselschaft (hab gerade kommentare/buchbesprechungen von Hans Werner Sinn & Merz gehört + aktuelle klimapolitik= covid-19 gamechanger?).



    P.S.: Wer solche dinge wie Merz propagiert, sollte in den knast wandern. Mind. 5 jahre, ohne bewärung oder freigang. Da finde ich holocaustleugnung eigentlich weniger schlimm.

  • Wenn wir hier schon im leichten Rantmodus sind:


    Jeder sollte ja optimalerweise immer einen Einkaufswagen vor dem Betreten des Supermarktes nehmen, weil man damit leichter den Abstand zu anderen Personen einhält. Gerade an der Kasse wird das sichtbar.

    Dann gibt es aber solche geistige Versager, die meinen, dass man jeden quadratmilimeter vom Kassenband nutzen muss und kommen dann an ihrem Einkaufswagen vorbei, bis an den Rücken der vor ihr stehenden Person, oft sogar mit kurzer Berührung, um ihre Ware direkt dahinter abzuladen, damit bloß kein Platz nach dem Trennbalken verschwendet wird.

    Meine Güte, als ob das irgendetwas bringen würde, außer dem Vordermann-/frau Corona zu geben oder sich selbst anzustecken.


    Daher lege ich den Trennbalken jetzt immer ca. 1,5m hinter meine Einkaufswaren. Die Leute sind einfach zu dumm.

  • Der Anteil nicht mehr steigt meinst du? Wenn wir den jetzigen täglichen Zuwachs von sagen wir 3% stabilisieren, verdoppeln wir die Zahl aller bisherigen Fälle nach ca. 23 Tagen (2 = 1.03^x). Stabilisieren wäre zwar auch ein Erfolg gegenüber weiterer Steigerung, aber damit hat man nicht zu Weihnachten Ruhe. Wie gesagt ich gehe davon aus, auf ein Plus von 1 Million Fälle bis Mitte Dezember wird man es nicht ohne vorherige Verschärfung der Maßnahmen kommen lassen.

    Auch bei 40.000 Neuinfektionen am Tag sollte es in Deutschland noch keine ausufernden Probleme geben. Belgien hat, auf Deutschland übertragen, 160,000 Neuinfektionen am Tag. Da ist jetzt freilich "die Kacke am dampfen" aber ich sehe uns erst so ca. ab 80.000 Neuinfektionen am Tag in ernsthaften Schwierigkeiten, was das Gesundheitssystem anbelangt. Wenn es so wie jetzt bleibt (20.000 Neuinfektionen) wird es auf den Intensivstationen eher ruhig bleiben.

  • Here is relatively good news: Nearly everybody has lost his mind ... Ulrike Guerot found hers.


    https://m.youtube.com/watch?v=fUCYGi5Hsxw

    Passt irgendwie. Die Skandalisierung als lohnende kommunikative Option.


    Und sich dann wundern, wenn die Menschen auf halber Strecke nach einem Sommer mit Dauerskandalisierung anfangen, Vertrauen und Verständnis zu verlieren.

  • Auch bei 40.000 Neuinfektionen am Tag sollte es in Deutschland noch keine ausufernden Probleme geben. Belgien hat, auf Deutschland übertragen, 160,000 Neuinfektionen am Tag. Da ist jetzt freilich "die Kacke am dampfen" aber ich sehe uns erst so ca. ab 80.000 Neuinfektionen am Tag in ernsthaften Schwierigkeiten, was das Gesundheitssystem anbelangt. Wenn es so wie jetzt bleibt (20.000 Neuinfektionen) wird es auf den Intensivstationen eher ruhig bleiben.


    Also 80000 Neuinfektionen würden wir bei der angenommenen Stabilisierung auf 3% Zuwachs tatsächlich erst gegen Ende Dezember erreichen (80000 = 500000 (1.03^x - 1.03^(x-1)). Allerdings war diese Annahme, dass die jetzigen Maßnahmen mäßig wirksam sind, nicht dass man keine weiteren Maßnahmen ergreift. Der Zuwachs bewegt sich im Mittel schon jetzt von 3% auf 4% zu. Ohne Eingriff wird diese Tendenz vermutlich weitergehen, dann wäre der Punkt schneller erreicht. Ich weiß auch nicht, ob wir die 80000 Neuinfektionen wirklich messen könnten, denn das wäre für sich genommen 40% der wöchentlichen Testkapazität. Vermutlich gäbe da vorher einen Kontrollverlust.


    Ich will einräumen, es ist denkbar, dass sich das ganze von selbst "repariert" hätte: Wenn der Anstieg auf ein Nachlassen der Disziplin in der Bevölkerung zurückgeht. Wenn die bestehenden Maßnahmen bei Einhaltung genügen. Wenn die reine Wahrnehmung des Anstiegs die Disziplin wiederherstellt. (Selbst dann könnte das nun höhere Niveau ein Problem darstellen.)

  • Dann gibt es aber solche geistige Versager, die meinen, dass man jeden quadratmilimeter vom Kassenband nutzen muss und kommen dann an ihrem Einkaufswagen vorbei, bis an den Rücken der vor ihr stehenden Person, oft sogar mit kurzer Berührung, um ihre Ware direkt dahinter abzuladen, damit bloß kein Platz nach dem Trennbalken verschwendet wird.


    Protipp: Den Einkaufswagen als Puffer hinter sich nehmen. Den Abstand nach vorne kann man selbst kontrollieren.

  • Also 80000 Neuinfektionen würden wir bei der angenommenen Stabilisierung auf 3% Zuwachs tatsächlich erst gegen Ende Dezember erreichen (80000 = 500000 (1.03^x - 1.03^(x-1)). Allerdings war diese Annahme, dass die jetzigen Maßnahmen mäßig wirksam sind, nicht dass man keine weiteren Maßnahmen ergreift. Der Zuwachs bewegt sich im Mittel schon jetzt von 3% auf 4% zu. Ohne Eingriff wird diese Tendenz vermutlich weitergehen, dann wäre der Punkt schneller erreicht. Ich weiß auch nicht, ob wir die 80000 Neuinfektionen wirklich messen könnten, denn das wäre für sich genommen 40% der wöchentlichen Testkapazität. Vermutlich gäbe da vorher einen Kontrollverlust.


    Ich will einräumen, es ist denkbar, dass sich das ganze von selbst "repariert" hätte: Wenn der Anstieg auf ein Nachlassen der Disziplin in der Bevölkerung zurückgeht. Wenn die bestehenden Maßnahmen bei Einhaltung genügen. Wenn die reine Wahrnehmung des Anstiegs die Disziplin wiederherstellt. (Selbst dann könnte das nun höhere Niveau ein Problem darstellen.)

    Disziplin im Sinne von "Kontakteinschränkungen" kommt erst mit neuen Bildern. All die Zahlen sind viel zu abstrakt.

  • ?

    Und das Argument ist, die neuen Maßnahmen werden nichts bringen, weil die Leute erst den Schmerz spüren müssen oder wie?

    Die italienischen Särge im Frühjahr waren noch kein Schmerz, aber halfen zu verstehen, was die Zahlen bedeuten.


    Die Bedeutung von Zahlen hat sich dank Daueralarm ("Skandalisierung") über den Somme aber verschoben. Die mediale Neu-Einordnung erfolgt(e) zurückhaltend.

    Komplettes Verständnis und Disziplin werden erst dann wieder eintreten, wenn die Bedeutung auch wieder sichtbar mit dem Narrativ übereinstimmt und nicht nur von jenen kommuniziert, die seit dem Frühjahr verbal durcheskaliert haben.

  • Die Bedeutung von Zahlen hat sich dank Daueralarm ("Skandalisierung") über den Somme aber verschoben.


    Eine Charakterisierung, die ich - was dich vielleicht nicht überraschen wird - mal wieder nicht nachvollziehen kann, aber das hatten wir ja nun schon oft genug, dass ich da anders rezipiere. Vielleicht hätte es ich sogar über das Forum mitbekommen, aber da sowas vermutlich von Dys kam, habe ich nicht mehr draufgeklickt. Allerdings inwiefern war das ein Gegengewicht gegen die Leute, die meinten die Epidemie sei vorbei? Denn die habe ich dank der Dysaktivitäten hier wiederum überdeutlich mitbekommen, wahrscheinlich schon in diese Richtung verzerrt.


    Wie auch immer, es würde nur gegen die Maßnahmen sprechen, wenn man glaubt, dass sie so wenig helfen, dass man sowieso auf überlaufene Intensivstationen oder eine hohe Zahl von Toten warten muss. Ich glaube auch nicht, dass das Dantons ursprüngliches Argument war, warum er sich über die Maßnahmen aufregt, vielmehr der Glaube, dass die ab Montag geschlossenen Einrichtungen durch ihre Hygienemaßnahmen eigentlich sicher sein und die Schließung deshalb nicht gerechtfertigt ist.

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