Der SARS-CoV-2-Thread

  • Konstante Verblödung durch Arbeit die einem nicht gefällt, für Leute die einem nichts bedeuten, um sich Zeug kaufen zu können, das man nicht braucht, damit man dem gesellschaftlichen Anspruch an eine eigenverantwortliche Selbstverwirklichung gerecht wird, die ein vollkommen realitätsfernes ideologisches Konstrukt ist?


    (ich hätte natürlich auch einfach "Kapitalismus" schreiben können...)

    Wer denunziiert hier denn ständig diese Leute als "besorgte Bürger"®? 🤔


    (® für orwellsches Neusprech, übernommen vom Mediennarrativ.)

  • Twitter/Experten streiten über exponentielles Wachstum...


    https://mobile.twitter.com/jen…tatus/1329377474065674241


    Ich verstehe den Streit nicht.


    Aber hey, offenbar läuft es bei uns besser als ich dachte. Wir sind tatsächlich aus der exponentiellen Wachstumsphase heraus, wenn man auf diese Daten von ourworldindata.org schaut. Moment, ich sehe erst jetzt, dass das ein ganz anderes Maß ist. Nur das exponentielle Wachstum bei den Neuinfektionen scheint zu stagnieren. Ach deswegen sah das so gut aus.

  • Bin ja nicht der einzige, der diesen Schwellenwert kritisiert:


    "Auch der Statistikexperte Gerd Antes äußert entsprechende Bedenken: "Diese ganze Palette von gegenwärtigen Maßnahmen, die ungeheuren politischen und sozialen Sprengstoff haben, an nur einen einzigen Parameter zu koppeln, ist mehr als irrwitzig", sagte er."

    Ist halt ein Statistiker. Ein Medizinmann weiss, dass an der Inzidenz ein ganzer Rattenschwanz weiterer Parameter dran hängt, weil viele Kapazitäten direkt oder indirekt an genau diesem Wert ausgerichtet werden. Ein Politiker weiss, dass bei jedem zusätzlichen Parameter sofort endlose Diskussionen losbrechen, warum jede/r für sich gerade total ungerecht behandelt werde. Das hatten wir die vergangenen Monate ja zur Genüge. Jede/r hat gejammert so gut es ging, bis hin zu den Querdenker-Demos.

  • Das hier ist eigentlich ein Text über die USA, aber er enthält auch eine These, warum es in Europa nicht so gut läuft:


    https://foreignpolicy.com/2020…defeat-coronavirus-covid/


    Zitat

    The outright denialists are only the crudest representative of an idea that has dominated American (and to some degree, European) responses since the start of the pandemic: This can’t really be happening.

    Zitat

    Europe lacks the degree of American mistrust in government, but its own seven decades of postwar complacency made its coronavirus response dangerously late and drained the will to sustain measures through the winter.


    Sprich spätrömische Dekadenz. Damn.

  • Gut zu sehen, dass dieser Thread wieder an dem Punkt angelangt ist, wo er mal vor 6 Monaten war - da natürlich noch im alten Aufwachenforum.


    Jo, @Wickie Hauser , exponentielles Wachstum gibt es selten in der Natur, sofern die Verdopplungszeiten kurz sind. Das liegt in der Natur der Sache. Das heißt aber nicht, dass es sich nicht um exponentielles Wachstum handelt, nur weil der Zeitraum sehr kurz ist. Aber irgendwas sagt mir, dass ich diese Diskussion schon mal (mit dir?! 8)) geführt habe, gell? Argh... Menschen verfallen immer wieder in ihre gleichen Muster. Wir brauchen 'nen Forentherapeuten.

  • Korrekterweise beschreibt man die Verbreitung eines Virusstammes nicht anhand einer Exponentialfunktion, sonder mit der sogenannten „logistischen Funktion“.

    Das ist 'ne Bakterienpopulation unter Idealbedingungen (beste Petrischale der Welt, Anzahl der Bakterien in dieser einen Schale). Die Bakterien "verbrauchen" das Nährmedium. in dieser Schale. Das Virus verbraucht sein "Nährmedium" (indem es den Wirt tötet) nicht zwangsläufig..... und es geht nicht um den einen Wirt und die Anzahl seiner Viren oO Äpfel und Frikadellen....

  • Korrekterweise beschreibt man die Verbreitung eines Virusstammes nicht anhand einer Exponentialfunktion, sonder mit der sogenannten „logistischen Funktion“.


    Eine virale Epidemie beschreibt man allerdings mit einer Exponentialfunktion.


    Über die Definition von exponentiellem Wachstum und darüber, ob dieses in der aktuellen Phase der Pandemie (noch) vorhanden ist.


    Exponentielles Wachstum ist nach wie vor vorhanden, stellt sich halt die Frage von was.


    Drosten macht dabei wenig überraschend keine gute Figur.


    Was im Gegensatz zu diesem jens140180? Ich habe auch erst auf den zweiten Blick verstanden, was diese Grafik aussagt, aber hilft mir nicht zu verstehen was "negative[s] Fallwachstum" sein soll.

  • Gut zu sehen, dass dieser Thread wieder an dem Punkt angelangt ist, wo er mal vor 6 Monaten war - da natürlich noch im alten Aufwachenforum.

    Aber irgendwas sagt mir, dass ich diese Diskussion schon mal (mit dir?! 8) ) geführt habe, gell? Argh... Menschen verfallen immer wieder in ihre gleichen Muster. Wir brauchen 'nen Forentherapeuten.


    Gut bei der Wikihausen-Anspielung habe ich nichts Gutes erwartet, aber du meinst, er ist wieder da?

  • Das wöchentliche Wachstum stagniert aber trotzdem, die Exponentialität ist somit gebrochen, Wemir .


    Das wöchentliche Wachstum ist aber nicht die Kurve von jens140180. Ich dachte das auch zuerst. Das ist die Änderung eines Gleitmittelwerts der 1-7 zurückliegenden Tage gegenüber den 8-14 zurückliegenden Tage. Das prozentuale Wachstum hat 1% dagegen noch nicht unterschritten, obwohl es nach unten tendiert, dementsprechend ist das Wachstum der Gesamtfälle im Mittel immer noch exponentiell. Das Wachstum der Zahl von Neuinfektionen stagniert dagegen.


    Aber nur für kurze Zeit!


    Genaugenommen ist die Epidemie eigentlich nur die Phase der Krankheitszunahme. Insofern könnte man auch sagen, die gesamte Zeit, insbesondere wenn sie frei laufen kann. Wenn nicht ist es sowieso kompliziert.

  • Nun die aktiven Fälle bestimmen den Anteil an Krankheitslast. Da wir keinen großen Aufwand mehr treiben können, symptomfreie Infizierte zu finden, steigt der Anteil in der Tendenz. Bis das prozentuale Wachstum bei den Neuinfektionen konstant gegen Null tendiert (idealerweise natürlich auf Null geht), ist es ein wachsendes Problem. Neuinfektionen gibt es täglich, individuelle Krankheitsverläufe können dagegen auch einen Monat in Behandlung erreichen.

  • Wer denunziiert hier denn ständig diese Leute als "besorgte Bürger"®? 🤔


    (® für orwellsches Neusprech, übernommen vom Mediennarrativ.)

    Keine Ahnung wer hier irgendwen "denunziert". Das "Mediennarrativ" spricht in der Regel eher von "Corona-Leugnern" oder "Verschwörungstheoretikern".


    "Besorgte Bürger" hingegen sind Leute, die mit einer sich zunehemend radikaler entsolidarisierenden Gesellschaft nicht mehr klar kommen und sich womöglich durchaus berechtigte Sorgen machen, aber sich dann halt der Bequemlichkeit halber lieber den leichtverständlichen"Narrativen" derjenigen anschliessen, die dahinter kein komplexes, historisch gewachsenes systemisches Problem sehen, für das es keine einfachen Lösungen geben kann, sondern die finsteren Machenschaften einer Verschwörung globaler Eliten dahinter vermuten, welche sich des Systems bemächtigt hätten und daher zu beseitigen seien - Wie zum Beispiel dieser nette Onkel hier, der vorgestern in Berlin unter ebensolchen besorgten BürgerInnen eifrig Kärtchen mit einer einfachen "Lösung" verteilt und Networking betrieben hat, und dazu eine Erklärung verlas, in welcher er das unterdrückte Volk darüber aufklärte, dass der ganze Seuchenzirkus in Wahrheit zur Errichtung einer "kommunistisch-faschistischen" neuen Weltordnung diene:



    Der freundliche Herr, der sich da so rührend um das besorgte BürgerInnentum kümmert, ist übrigens ein Ex-NPD-Apparatschik, der neben seinem unermüdlichen Straßenkampf gegen die Weltherrschaft der Hochfinanz u.a. diese Aufklärungswebsite hier betreibt, auf der sich heimatverbundenes Patriotentum als aufrechter Kampf wider den Faschismus anpreist.


    ...oder dieser rechtschaffene Volksvetreter hier, der direkt nach der Abstimmung im Bundestag gefolgt von einem Fraktionskollegen mutig raus auf die Barrikaden vor dem Reichstagsgebäude stieg und sich zusammen mit einem in der "Szene" nicht ganz unbekannten Unternehmensberater und neurechten Youtube-Influencer vor dem WirSindDasVolk™ aufbaute, um unter nicht zu verachtendem Jubel und Beifallgeklatsche aus der protestierenden Menge zu verkünden, dass er mit seinem roten Kärtchen gerade heldenhaft gegen das "Ermächtigungsgesetz" gestimmt habe, und dass seine völkisch-nationale alternative Partei die einzig wahren Vertreter der geknechteten Massen gegen das undemokratische Merkelregime darstelle:



    Da protestieren im Übrigen nicht die ausgebeuteten Pflegekräfte, Paketboten oder Hartz-IV-EmpfängerInnen gegen die von der Regierung tolerierte und zum Teil sogar geförderte Ungleichbehandlung der arbeitenden Bevölkerung gegenüber dem Großkapital, oder radikale KapitalismuskritikerInnen gegen die schon seit Jahrzehnten grassierende neoliberale Entpolitisierung der Politik, sondern da geht die empörte mittlere bis obere Mittelschicht gegen den drohenden Verlust ihrer bisherigen Privilegien auf die Straße und fordert eigentlich nichts substanzielles, außer deren möglichst sofortiger Wiederherstellung..

    Auch das kann man ja machen. Man kann gegen alles protestieren und seine Meinung öffentlich kundtun, sofern man dazu fundierte Gründe hat - so wie z.B. dieser Herr hier vor dem Brandenburger Tor im Oktober:



    Und man kann sich auch vollkommen zurecht darüber aufregen, dass diese Art von legitimer Kritik am Handeln der Regierung offenbar auf taube Ohren bei den zuständigen politischen Entscheidern trifft und im "Mediennarrativ" so gut wie gar nicht vorkommt, während einer Bande von "besorgten Bürgern" die sich von Verschwörungsideologen und Rechtsradikalen zu pseudorevolutionären Aufmärschen anstacheln lassen in der "Lügenpresse" nahezu täglich genau die Aufmerksamkeit zu Teil wird, nach der sich die Agitatoren der "Bewegung" sehnen, während sie weiterhin eisern behaupten, man wolle ihr Recht auf freie Meinungsäußerung unterdrücken.


    Aber wer jetzt imer noch nicht kapiert hat, dass das "Narrativ" vom durch finstere Hinterleute gesteuerten "Corona-Regime" längst nicht mehr nur die Kopfgeburt einer handvoll Verschwörungstheorievermarkter ist, sondern mittlerweile zum handfesten Propgandawerkzeug des rechten Randes geworden ist, um die bürgerliche Mitte™ mit diffuser Angstmacherei gegen die Regierung aufzuhetzen und sich als "Alternative" dazu anzubieten, der muss sich leider vorwerfen lassen, dass er kein "kritischer" Nachdenker ist, sondern ein überaus unkritischer Mitläufer.

  • Triage at work? Sterbehilfe at work?


    Einem Oberarzt des Essener Universitätsklinikums wird Totschlag in zwei Fällen vorgeworfen. Er wurde am 18.11.2020 festgenommen. Nach den gemeinsamen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Essen und des Polizeipräsidiums Essen besteht der Verdacht, dass der Mediziner schwerstkranken Menschen vorsätzlich und rechtswidrig Medikamente in deren letzter Lebensphase verabreicht hat, die zu deren sofortigen Tod führten. Beide verstorbenen Männer waren Patienten auf der Station des Oberarztes und in einem sehr kritischen gesundheitlichen Zustand. Nach den derzeitigen Erkenntnissen steht das Handeln des 44-jährigen Arztes mit dem Tod zweier Männer (47- und 50 Jahre alt) in Verbindung, die am 13. und 17. November 2020 verstarben. Presseportal


    Oberarzt einer Uniklinik ist ja schon eine Nummer...

  • den könnt ich eigentlich direkt hier im Vollzitat reinpacken

    https://blog.fefe.de/?ts=a14969db

    Daher Vollzitat im Spoiler:


    Zwei Dinge davon möchte ich dann nochmal hervorheben.

    Zum einen nen Link zu ner Rede von Marco Bülow im Bundestag, bei der er direkt mal die im Interview mit Sonneborn und ihm angesprochene Sache mit den vielen Milliardären in Deutschland und der entsprechenden Falschverteilung der Kosten angesprochen hat:

    link


    Zum anderen, das nun jetzt nix neues, aber nochmal ne weitere Stimme (vllt auch einfach mein persönlicher Confirmation Bias)

    Ich würde wetten, dass ganz viele von diesen Covidioten Leute sind, die wie diese drei keinen anderen Ausweg mehr für sich sehen, als Covid zu leugnen. Man muss diesen Menschen doch irgendeine Perspektive geben, wie es weiter gehen kann. Dazu gehört z.B. dass man Mitarbeiter-Ängste ernst nimmt, aber unsere Regierung müsste auch endlich mal ansagen, wer für Umsatzausfälle aufkommt, während die Großvermögen weiter wachsen. Soziale Gerechtigkeit wär hier das Stichwort. Aber abgesehen von Marco Bülow scheint sich da aktuell niemand für zu interessieren.

  • Triage at work? Sterbehilfe at work?


    Einem Oberarzt des Essener Universitätsklinikums wird Totschlag in zwei Fällen vorgeworfen. Er wurde am 18.11.2020 festgenommen. Nach den gemeinsamen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Essen und des Polizeipräsidiums Essen besteht der Verdacht, dass der Mediziner schwerstkranken Menschen vorsätzlich und rechtswidrig Medikamente in deren letzter Lebensphase verabreicht hat, die zu deren sofortigen Tod führten. Beide verstorbenen Männer waren Patienten auf der Station des Oberarztes und in einem sehr kritischen gesundheitlichen Zustand. Nach den derzeitigen Erkenntnissen steht das Handeln des 44-jährigen Arztes mit dem Tod zweier Männer (47- und 50 Jahre alt) in Verbindung, die am 13. und 17. November 2020 verstarben. Presseportal


    Oberarzt einer Uniklinik ist ja schon eine Nummer...

    Ja nee, Sterbehilfe geht gar nicht, DAS hat Spahn geregelt. Darauf steht Todesstrafe zum Schutz des Lebens, oder so...

  • Den Begriff "besorgter Bürger" benutzt du fast in jedem zweiten Beitrag von dir hier im Forum, und meistens benutzt du ihn in einem Kontext, der nicht gerade darauf schließen lässt, dass du irgendeine Art Verständnis, jenseits von "der entsolidarisierte Nutzenmaximierer" hast.

    (das dann plötzlich kommt, wenn man nachfragt). Mit so einer komplexitätsreduzierenden Küchensoziologie werden nur die typischen antilinken Ressentiments in diesen Gruppen bedient und noch dazu der Elitendiskurs des "Rabble", der wegen seiner impulsiven und irrationalen Natur eingehegt gehört, oder wie Sigmar Gabriel es gesagt hat: "Das Pack muss eingesperrt werden." (anderer Kontext, aber nicht weit davon entfernt) An die Diskussion zur sozialen Zusammensetzung der unterschiedlichen Gruppen von den Demos 2015 (Pegida) lässt sich hier bestimmt anschließen, obwohl es noch keine Studien zu den derzeitigen Demos und Co. gibt, denke aber auch, dass es große Unterschiede gibt.

  • Zitat von fefe

    Ich würde wetten, dass ganz viele von diesen Covidioten Leute sind, die wie diese drei keinen anderen Ausweg mehr für sich sehen, als Covid zu leugnen. Man muss diesen Menschen doch irgendeine Perspektive geben, wie es weiter gehen kann. Dazu gehört z.B. dass man Mitarbeiter-Ängste ernst nimmt, aber unsere Regierung müsste auch endlich mal ansagen, wer für Umsatzausfälle aufkommt, während die Großvermögen weiter wachsen. Soziale Gerechtigkeit wär hier das Stichwort. Aber abgesehen von Marco Bülow scheint sich da aktuell niemand für zu interessieren.


    Yupp. Und so weichgespült kommt das dann in den überregionalen Medien an:

    Für Thomas entwickele sich das Jahr zu einer existenzgefährdenden Katastrophe, erzählt er. Reibt hin und wieder die Handflächen aneinander, rückt die Brille zurecht.

    [...]

    Die Arbeit der Solo-Selbstständigen müsse differenzierter betrachtet werden, sagt Thomas. [...] Wir diskutieren weiter. Über Ängste und Chancen, über fehlende Solidarität innerhalb der Kunst- und Kulturszene.

    Selbst wo Existenzen gefährdet sind, wo Hartz IV der letzte Ausweg vor der Obdachlosigkeit ist, da wird die wirtschaftliche Lage zu einer diskutierbaren Angelegenheit persönlicher Gefühle degradiert. Einfach ein wenig positiver drauf schauen, dann zahlt sich die Miete quasi von selbst. Oder so ähnlich.

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