Der SARS-CoV-2-Thread

  • Danke, guter Beitrag. Er belegt anschaulich, dass Streeck in öffentlichen Auftritten seine wissenschaftliche Heimat immer mehr zu verlassen scheint und stattdessen in Politik macht. Ob wohl auch hier wieder eine Beratung von Kai Dieckmann zugrunde liegt? ☺️

  • na dafür gibt es ja dann den öffentlichen Diskurs. Da sind mir Wissenschaftler einfach lieber, die sagen wie es ist (edit: und sich nicht von Kai Dieckmanns PR Agentur instruieren lassen) und der Öffentlichkeit und Politik dann die Möglichkeit geben, das in politisches Handeln umzuwandeln.


    Inhaltlich lässt mich Streeck hier etwas verwundert zurück, weil das Ausprobieren, das er gerne sehe möchte, seit Wochen passiert. Maßnahmen werden ergriffen und ausgesetzt. Je nach Sachlage. Fußballstadien werden mit Hygienekonzepten wieder für fans geöffnet. Bei uns hier finden wieder Konzerte in der wundervollen Waldbühne statt. Pubs und Kneipen öffnen (mit live Gigs). Demos werden durchgeführt. Und so weiter und sofort.


    Ich verstehe nicht warum hier so eine Angst und Panik verbreitet wird, die der Realität einfach nicht standhält. :)

  • naja, übertreiben müssen wir nicht. Es gibt halt auch hier Hygienekonzepte. Natürlich. Bei Dir nicht? Ich dachte Du hättest neulich auch mal wieder liveklampfen können, no?


    Ansonsten, klar, komm nach Berlin. Is voll goil hier. :)

  • Wemir

    sehr relativ natürlich, aber ich würde sagen: aktuell noch reich und sexy.


    Marner

    Die Mischung machts. Auch Depp sein gehört zur Freiheit hier. Ich liebe es. :)


    @Easy

    Ich freue mich, dass Du wieder ran kannst und Leute glücklich machst. Es ist eben aktuell das Ausprobieren, dass Streeck ja auch fordert. Nicht optimal aber den Verhältnissen geschuldet und allemal besser als ein Gig vor voller Hütte und dann wieder Wochenlang closed doors.

  • Vielleicht. Ich denke, es ist sehr wahrscheinlich, dass wir in der Nachbetrachtung das ein oder andere finden, das hätte anders gemacht werden können. Aber wie sagt man so schön: Wer zu früh kauft, den bestraft das Sonderangebot. :)

  • Ich durfte schon das ein oder andere Mal bei ausverkaufter Waldbühne dabei sein (das letzte Mal wäre diesen Sommer bei den FooFighters gewesen ;() und ich sage Dir, das wäre aktuell nicht angebracht, leider.


    Edit: bzgl Maffay hätte ich auch Zweifel. Auf der anderen Seite zieht die rumänische Wanderwarze wohl immer noch ganz gut und Helene Fischer hat hier zwei Mal das Olympiastadion ausverkauft (den ersten Abend hat Gott ein Blitz die PA geschrottet; wir haben sehr gelacht :D )

  • Warum nicht? Ich hätte es erlaubt.

    zu voll, zu wenig Platz, null Abstand möglich, zu wenig Sanitär, zu lange schlangen an den Buden. Also (fast) alles, was sonst so cool ist aber gerade einfach geht - aus Gründen, über die wir uns beide einfach nicht einig sind.


    Aber sei nicht traurig, sie kommen 2021 wieder.

    Danke, bin auch zuversichtlich und freue mich drauf. :)


    Die Berliner sollen ziemlich fiese Autofahrer sein.

    Ach quatsch. Man darf bloß keine Angst haben. Wer erstmal ein Paar Runden auf dem großen Stern "geübt" hat, kommt schon klar.

  • Ja, weil Kollateralschaden mir der im Zweifelsfall bessere Begriff scheint. Ein Schaden, der als Begleiterscheinung auftritt.


    Wenn man die Verbindung zu Triage nicht über die bloße Bedeutung von "Auswählen" und Schaden als Folgewirkung herstellt - und es ist ja nicht mal wirklich etwas was man als Wahl begreift, es ist ein Reagieren - dann würde "Gesamtgesellschaftliche Triage" als Analogie eher sowas bedeuten wie, wir wählen die gesellschaftlichen Gruppen mit den besten Überlebenschancen aus und verhängen Maßnahmen, um ihr Leben zu retten. Tatsächlich ist es genau umgekehrt, gerade bei diesem Virus mit seiner sehr stark gruppenabhängigen Mortalität. Wir haben die Maßnahmen vorallem wegen denjenigen umgesetzt, die eine besonders schlechte Chance haben, die Epidemie zu überstehen.

    Huhu,

    also ich verstehe es so, daß Kollateralschäden evtl. vorher bestenfalls geschätzt werden und dann später in Kauf genommen werden müssen. Der Begriff leitet sich aus dem Kriegsvokabular ab und das klingt auch beim Gebrauch auf anderen Feldern mit.

    Beim medizinischen Begriff ist die Gruppe, aus der auszuwählen ist, klar bemessen. Es wird dann nach den bestmöglichen Überlebenschancen ausgewählt und aussortiert.

    Daher finde ich , daß der Begriff : "Gesamt- Gesellschaftliche - Triage" schon ganz anders aufzufassen ist, auch, wenn er vermutlich nur in fachwissenschaftlichen Debatten vorkommt.

    Framingmäßig klingt Kollateralschaden nach " wenig" und " unbestimmt", Triage nach "besorgniserregend viel" und " direkt" .

  • https://www1.wdr.de/kultur/kul…ersteigert-werke-100.html


    "Das New Yorker Brooklyn Museum hat in der Corona-Krise zahlreiche Werke zur Auktion freigegeben.

    Laut Museumsdirektorin Anne Pasternak ist dies nötig, um die Instandhaltung der restlichen Sammlung gewährleisten zu können. Der Zeitung "New York Times" sagte sie, es sei das Beste für das Museum und die Langlebigkeit und Pflege der Sammlung. Zu den zwölf Werken, die im Oktober beim Auktionshaus Christie's versteigert werden sollen, gehören Stücke von Lucas Cranach dem Älteren und Gustave Courbet. New York war ein Zentrum der Corona-Pandemie. Das Brooklyn Museum öffnete am vergangenen Wochenende nach rund sechsmonatiger Pause."

  • Daher finde ich , daß der Begriff : "Gesamt- Gesellschaftliche - Triage" schon ganz anders aufzufassen ist, auch, wenn er vermutlich nur in fachwissenschaftlichen Debatten vorkommt.


    Also soweit ich verstehe, ist das eine Erfindung von diesem Markus Gabriel (Bonner Blase?) und hat keine Relevanz in der Fachwissenschaft. Fände ich auch etwas verstörend, weil ich den Begriff für weder gut gewählt noch (anhand des Interviews) gut begründet halte.


    Framingmäßig klingt Kollateralschaden nach " wenig" und " unbestimmt", Triage nach "besorgniserregend viel" und " direkt" .


    Hm, für mich klingt Kollateralschaden nach Kollateralschaden und gesamtgesellschaftliche Triage nach häh? :/

  • Also soweit ich verstehe, ist das eine Erfindung von diesem Markus Gabriel (Bonner Blase?) und hat keine Relevanz in der Fachwissenschaft. Fände ich auch etwas verstörend, weil ich den Begriff für weder gut gewählt noch (anhand des Interviews) gut begründet halte.



    Hm, für mich klingt Kollateralschaden nach Kollateralschaden und gesamtgesellschaftliche Triage nach häh? :/

    Ja, natürlich ist der Begriff erfunden ( alle Begriffe sind erfunden).

    Zuallererst Geisteswissenschaften und Philosophie.


    ...sei's...

  • Beim medizinischen Begriff ist die Gruppe, aus der auszuwählen ist, klar bemessen.

    Genau das findet bei Corona ja eben nicht statt. Es gibt keine "Messung" von Todesfällen durch die Einschränkungen - nichtmal ansatzweise brauchbare Schätzungen. Selbst die Theorie der nicht zum Arzt wegen der Einschränkung gehenden "Todeskandidaten" ist nicht ansatzweise in Zahlen zu kippen.


    Die Behauptung, dass es hier eine klar quantifizierte oder auch nur quantifizierbare Abwägung gibt, ist falsch.


    Daher halte ich Kollateralschäden auch für besser. Wobei eigentlich sogar "unbekannter Kollateralschaden". Von den psychischen Schmerzen, die ich als Kollateralschaden habe, jedesmal wenn ich versehentlich Syds Tiraden lese, ganz zu schweigen ;)

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