Der SARS-CoV-2-Thread

  • Du weißt auch genauso gut wie ich, dass dieser Dauerdisput, auf den du anspielst, eher etwas Zwischenmenschliches als eine sachliche Auseinandersetzung ist. Aber gut zu wissen, das du dich da jetzt positioniert hast und nicht nur Moderator bist.

    Stimmt total, und da bringt es halt auch einfach nichts weiterzudiskutieren. Keine Ahnung welche Position du mir andichtest, und was meine glorreiche Rolle als Moderator damit zu tun hat. Falls du auf die likes abzielst, die du von Syd bekommen hast, der wird von LDR dankenswerterweise zerschossen. Wir kennen uns schon 'ne Weile aber eigentlich absolut gar nicht. Deswegen sprach ich ja vom common ground, aber so völlig unsachlich find ich uns jetzt nicht. I'm chill as fuck.

  • Jetzt isses halt müssig. Da würde ich die Energie in was anderes stecken.

    Ja, wenn ich mir den Streit hier aktuell durchlese, mag das stimmen. Tatsächlich beschäftigt mich aber schon der Gedanke, wie bei der Pandemie absolut ähnlich medial Druck aufgebaut wurde und moralisch ausgegrenzt wurde, wie heute… nur halt im anderen Kontext.

    Ich bin da fast schon stolz auf meine Familie: Onkel und Tante hart an der Grenze zu „Verschwörungstheoretikern“, natürlich ungeimpft etc., aber nie mit meinen Eltern derart verstritten gewesen, dass da was hängen blieb. Man hatte sich darauf geeinigt das Thema auszuklammern und sich trotzdem zu sehen. Chapeau.

  • Aha. Sehr konkret.

    Es ist dein Kampf, nicht meiner und Jonny ist besser darin als du. Der unternimmt nämlich auch mal Anstrengungen, um überhaupt mal wieder dahin zu kommen, damit man über fundamentale Veränderungen nachdenken kann.


    Stimmt total, und da bringt es halt auch einfach nichts weiterzudiskutieren. Keine Ahnung welche Position du mir andichtest, und was meine glorreiche Rolle als Moderator damit zu tun hat. Falls du auf die likes abzielst, die du von Syd bekommen hast, der wird von LDR dankenswerterweise zerschossen. Wir kennen uns schon 'ne Weile aber eigentlich absolut gar nicht. Deswegen sprach ich ja vom common ground, aber so völlig unsachlich find ich uns jetzt nicht. I'm chill as fuck.

    Mit unsachlich war das gemeint, was Utan und ich hier gelegentlich betreiben. Und ich hatte den Eindruck, dass du dich darauf bziehst.

  • Es ist dein Kampf, nicht meiner

    Ah verstehe. Dir geht's also eigentlich gar nicht um grundsätzliche systemische Veränderung.

    und Jonny ist besser darin als du. Der unternimmt nämlich auch mal Anstrengungen, um überhaupt mal wieder dahin zu kommen, damit man über fundamentale Veränderungen nachdenken kann.

    Erklär' doch mal, was Jonny so für "Anstrengungen" unternimmt, die nach Deiner sachkundigen Einschätzung "besser" das Nachdenken über fundamentale Veränderungen ermöglichen?


    So rein anhand Eurer jeweiligen, hier schon umfänglich diskursiv ausgebreiteten Ansichten über die "Natur" des Menschen, seid ihr zwei jedenfalls nicht gerade ein Herz und eine Seele, und für Jonnys Vorstellung einer besseren Gesellschaft muss man schon sein Menschenbild teilen können.


    Aber Du kannst das ja nochmal mit ihm ausdiskutieren, wenn Du wirklich meinst, dass es Dir bei Deiner "Kritik" an meiner Kritik hilft, Dich einem Typen anzudienen, der mich noch weniger leiden kann als Du.


    Ich hol' mir dann Popcorn.

  • Im Grunde setzt das jetzt mal kurz die Auseinandersetzung mit der Sache auch genauso fort, wie sie die letzten fünf Jahre in diesem Land ablief.

    Ich würde diesen Satz gerne mal auskoppeln und in einen anderen Zusammenhang stellen.


    Was für mich viel prägender und alarmierender als die gängigen und sehr leidigen Kurvendiskussionen ist, ist der Umstand, dass sich unsere Gesellschaft seitdem in einem konstanten Panik- und Schockmodus befindet. Das meine ich auch, aber bei weitem nicht nur im Sinne Naomi Kleins (Umverteilung nach oben etc).


    Nach dem Virus kam Ukraine, jetzt noch gepusht durch die Situation in Gaza. Das wird natürlich auf keinen Fall irgendwie inszeniert, aber der Kriegszustand, der seit 5 Jahren in unseren Köpfen wütet und genährt wird, wird brutalst und kalkuliert ausgenutzt. Man vergleiche die Sprache der Politik und der Medien und die dadurch verstärkten und gewünschten Emotionen mit der der aktuellen Kriegssituationen: Unterschiede gibt es da kaum mehr. Die Bedrohung ist konstant. Es ist nun keine Zeit um innezuhalten.

    Der Feind ist das Virus!

    Der Feind ist der mit der anderen Meinung!

    Der Feind ist der Russe!

    THE THREAD IS REAL!


    Dies alles in einer Situation, in der der einzige Ausweg gegenüber der Klimakatastrophe und dem sozialen/zivilen Kollaps ein empathisches Aufeinanderzugehen und rationales Zusammenarbeiten zum gemeinsamen Überleben zwingend notwenig, ja unerlässlich wäre. Stattdessen läuft der Panik-Button unter Dauerstrom. Konstante Reizüberflutung, Hysterie. Kaum jemand kann noch klare Gedanken fassen oder substanzielle, schwierigere Diskussionen führen.


    Eine wirkliche, selbstkritische Diskussion über die Verbreitung eines solchen Virusses ist ja nicht ohne Grund ausgeblieben (Massenfliegerei, Billigarbeit auf engstem Raum, Pflegenotstand). Stattdessen gibt es seitdem nur eine Parole: Haltet durch, steht zusammen. Der Feind ist nah! Es ist nunmal jetzt kein Zeitpunkt zum streiken!


    Die Ablenkung von den wirklich elemenaren Problemen, den Geburtslügen unserer "freien, westlichien" Zivilisation, den tief zugrunde liegenden Ursachen für so viel Leid hier und überall auf der Welt, funktioniert perfekt.


    (Ein unterbewusster Grund, warum zum Beispiel die Grünen den Krieg so sehr lieben, ist, weil sie deswegen eine Ausrede haben sich nicht mehr um ihren eigentlichen gesellschaftlichen Auftrag kümmern zu müssen. Was zwingend grundlegend extreme Zugeständnisse und Konsequenzen für unsere kapitalistische Art zu leben haben müsste. Da dies jedoch ein elementares Tabu ist, kommt die Entwicklung der Dinge gerade wie gerufen)


    Gesellschaften, die am Ende ihrer Entwicklung standen und sich ihrer eigenen Geburtslügen nicht stellen wollen, kennen idR nur noch genau diesen einen Weg nach vorne.


    Vorwärts immer,

    Rückwärts nimmer.


  • Aber bitte nicht über Kapitalismus reden!

    Wie mich ein seinerzeit mir ein wenig nahestehender Arbeitskollege - überzeugtes Grünenmitglied, Vegetarier, Transatlantiker (das hat uns vor den Russen beschützt), Heute-Show-Fan und Agenda-Verteidiger (unangenehm, aber musste halt sein) dem Kulturbetrieb nahestehender und in irgend nem hippen Berlin Quarter lebend - mit sanfter Strenge ermahnte:


    "Evolution, Alex. Nicht Revolution. Evolution."


    (Ich mochte ihn trotzdem sehr)

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