Der SARS-CoV-2-Thread

  • Der Herr Drosten erzählt in seinem Podcast mehrfach, dass wir hier mit unseren Maßnahmen Rücksicht auf die Ungeimpften nehmen. Warum eigentlich immer noch? Impfung ist Selbstschutz, wer nicht will selbst schuld.

    Wer sind denn diese Ungeimpften? Die Kinder sind es nicht, die schicken wir fleißig in ihre Verwahranstalten, sonst ginge die Durchseuchung nicht vorwärts.

    In Anlehnung an den Poltschen Nichtschwimmer könnte man auch sagen, wenn ein Geimpfter an Covid stirbt, des is tragisch; wenn der Ungeimpfte dran stirbt is des konsequent.

  • Wer sind denn diese Ungeimpften? Die Kinder sind es nicht, die schicken wir fleißig in ihre Verwahranstalten, sonst ginge die Durchseuchung nicht vorwärts.

    Das stimmt auch nur, wenn Vollzugsbeamtenangestellten vor Ort sich nicht ebenfalls infizieren würden und in Quarantäne müssten und stark unterbesetzt sind. Da wird ein Kind schon mal mit laufender Nase nach Hause geschickt, weil Überbelastung droht. Der Kinderarzt freut sich ein zweites Loch, dass man für den Arbeitsgeberbescheid für die Kindesbetreuung für diese Lapalien angeschissen kommen muss, da der Krankheitsnachweis in diesem Fall ab Tag 1, nicht erst ab Tag 3 der Krankheit ärztlich attestiert werden muss. Wenn die Rotznasen dann frisch in die Kita eingegliedert werden, dann haben die im Schnitt alle zwei Wochen eine Erkältung/Infektion/Super-AIDS und Kinderkrankentage sind gesetzlich gedeckelt. Immer diese Kinder, machen nur Probleme.

  • Das stimmt auch nur, wenn Vollzugsbeamtenangestellten vor Ort sich nicht ebenfalls infizieren würden und in Quarantäne müssten und stark unterbesetzt sind. Da wird ein Kind schon mal mit laufender Nase nach Hause geschickt, weil Überbelastung droht. Der Kinderarzt freut sich ein zweites Loch, dass man für den Arbeitsgeberbescheid für die Kindesbetreuung für diese Lapalien angeschissen kommen muss, da der Krankheitsnachweis in diesem Fall ab Tag 1, nicht erst ab Tag 3 der Krankheit ärztlich attestiert werden muss. Wenn die Rotznasen dann frisch in die Kita eingegliedert werden, dann haben die im Schnitt alle zwei Wochen eine Erkältung/Infektion/Super-AIDS und Kinderkrankentage sind gesetzlich gedeckelt. Immer diese Kinder, machen nur Probleme.

    Denke das wird sich bald klären, dann dürfen diese wichtigen Stützen des Produktivbetriebes ihren Stellen nur mehr fernbleiben wenn sie intubiert sind.

  • Der Herr Drosten erzählt in seinem Podcast mehrfach, dass wir hier mit unseren Maßnahmen Rücksicht auf die Ungeimpften nehmen. Warum eigentlich immer noch? Impfung ist Selbstschutz, wer nicht will selbst schuld.


    Letztlich geht es dabei aber immer noch mehr um die epidemische Verbreitung.


    Nehmen wir Dänemark als Vergleich. Dass sie ihre Maßnahmen aufheben, hat ja eine eher technische Begründung. Die Einstufung von CoViD-19 als Krankheit, die die Gesamtgesellschaft gefährdet, ist jetzt ausgelaufen und sie hätte verlängert werden müssen. Mit der Bewertung der Parameter von Omikron hätte es für die Klassifizierung nochmal für einen längeren Zeitraum wohl nicht gereicht. (Obwohl die Aufhebung in der aktuellen Situation vielleicht etwas zu früh erfolgt.)


    Eigentlich war die Einstufung ja längst aufgehoben, wurde aber zum Herbst mit dem dortigen Delta-Ausbruch wiedereingeführt, wenn ich mich richtig erinnere. Wenn man sich die Metrik der Todesfälle anschaut, sieht man allerdings einen deutlichen Unterschied zum Ausbruch hier im Land. Es gab wesentlich weniger Todesfälle, was der relativ höheren Impfquote (und den Inhomogenitäten innerhalb Deutschlands) geschuldet ist. Dafür hat sich das jetzt umgekehrt, während durch die Maßnahmen bei uns die Todesfälle gefallen sind und sich gerade auf einem Plateau bewegen, sind sie mit der Omikron-Ausbreitung in Dänemark relativ über das deutsche Niveau gestiegen und damit höher als beim Delta-Ausbruch und man wird sehen wieviel höher es noch geht, wenn sich die Aufhebung aller Maßnahmen auswirkt.


    Letztlich ist Dänemark aber ein kleines Land, die Belegung der Krankenhäuser ist vermutlich gut verteilt oder verteilbar. Tatsächlich ist der Anteil von infizierten Patienten jetzt höher als Ende 2020 und steigt weiter, aber wenn viele davon nicht oder nur mit wenig Aufwand gegen CoViD-19 behandelt werden müssen, dann kann es natürlich sein, dass man davon ausgeht den Bedarf abfangen zu können.


    Die Zahl der Toten sollte bei uns als nächstes ebenfalls ansteigen, weil das in allen Ländern mit großen Omikron-Ausbrüchen so ist. Bei uns läuft er nur langsamer ab. Und Länder mit geringerer Impfabdeckung wie die USA, Israel ist auch ein Beispiel, kommen da immer noch auf sehr hohe Werte, so dass man das für Deutschland auch annehmen kann. Damit assoziiert sind schwere Verläufe, selbst wenn die bei Omikron im Effekt schneller zum Tod führen sollten, ist das immer noch eine deutliche Last im Krankenversorgungssystem. Das sind gerade bei einer Variante, die die bisherige Immunantwort umgeht, natürlich auch vulnerable Geimpfte nicht nur Ungeimpfte, aber die Größe dieser Gruppe ist schon einer der entscheidenden Unterschiede zu einem Land wie Dänemark.


    Und auf die Last, die das im System erzeugt nehmen wir Rücksicht. (Wobei die Maßnahmen vermutlich nicht geeignet sind, die Last zu verringern und schlecht geeignet sind, sie zeitlich zu verteilen. Besser geeignet sind sie die Zahl der gleichzeitigen Erkrankten zu begrenzen, was das andere Problem des gegenwärtigen Ausbruchsgeschehens ist.) Wäre es nur eine Frage davon, dass die Ungeimpften als niedrige Last nebenbei erkranken und manchmal sterben, bin ich recht sicher, dass man nicht mal eine Impfpflicht diskutieren würden. Aber das noch immer vorhandene epidemische Potential von SARS-CoV-2 lässt das bisher noch nicht zu.



  • Rein utilitaristisch betrachtet geht das nicht mehr auf, man kann nicht, wie bei der Pascalschen Wette, so tun als hätten beide Optionen sie gleichen Kosten.

    Diese "Rücksichtnahme" verursacht größere Schäden als wenn man darauf verzichtete, meiner Meinung nach.

  • Rein utilitaristisch betrachtet geht das nicht mehr auf, man kann nicht, wie bei der Pascalschen Wette, so tun als hätten beide Optionen sie gleichen Kosten.

    Diese "Rücksichtnahme" verursacht größere Schäden als wenn man darauf verzichtete, meiner Meinung nach.


    Also ich habe den Epidemie-Modus in den bald zwei Jahren eigentlich nie verlassen, deswegen kann ich es schlecht sagen. Was genau sind denn die Einschränkungen des öffentlichen Lebens, kann man nicht als Geimpfter jetzt mehr oder weniger alles machen bis auf Großveranstaltungen besuchen vielleicht? In Bayern hattet ihr ja auch größere Probleme beim Delta-Ausbruch. Sind die Maßnahmen bei euch vielleicht einfach noch schärfer als woanders?


    Ansonsten wenn sich der Ausbruch jetzt in den höheren Altersgruppen so manifestiert wie ich es erwarte, dann wird das ein gewisses Maßnahmenniveau schon rechtfertigen, ob wir das passende haben würde ich allerdings bezweifeln. Im Moment wartet man einfach darauf, ob es so kommt.


    Wir haben in der Krankenversorgung und in anderen Bereichen schon viel Arbeitskraft, teilweise unnötig, verbrannt. Das ganze System ist fragiler. Andererseits habe ich keinen Zweifel, dass wenn die Last (von außen) halbwegs bewältigbar aussieht, wird man schnell zurückfahren, was an Maßnahmen gerade noch besteht.


    Unabhängig davon, wie ich schon gesagt habe, die Bremsung halte ich in der Initialausbreitung von Omikron (bis sich ein gewisses Niveau an variantenspezifischer Immunität eingestellt hat) in jedem Fall für sinnvoll, damit nicht zu viele Menschen gleichzeitig ausfallen.

  • Wir haben in der Krankenversorgung und in anderen Bereichen schon viel Arbeitskraft, teilweise unnötig, verbrannt. Das ganze System ist fragiler.

    https://www.br.de/nachrichten/…aefte-einen-job,300463907


    Zitat


    Nürnberg: Im Januar haben sich in Bayern fast 2.900 Pflegekräfte arbeitssuchend gemeldet. Das sind rund viermal so viele wie im Januar des vergangenen Jahres. Das geht aus den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit hervor, die dem Bayerischen Rundfunk vorliegen. Einen ähnlichen Trend gibt es bundesweit: Hier gab es 12.000 Meldungen mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Zahl der arbeitssuchenden Pflegerinnen und Pfleger hat sich damit mehr als verdoppelt. Ein Sprecher der Bundesagentur sagte, ein Zusammenhang mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht liege nahe.

  • Nie wieder kann man so einfach teure Kapazitäten im Gesundheitssystem abbauen und hat auch noch eine Rechtfertigung. Gleiches gilt natürlich für Arbeitnehmerrechte und Datenschutzrechte.

  • Kann bei Streeck nie unterscheiden, ob er die Politik bedient oder die Politik sich bei ihm. Wahrscheinlich höre ich ihm deswegen auch seit seiner von und für Laschet gesponsorten Heinsberg-Studie nicht mehr zu.

    Muss mal eine Lanze brechen. Wenn du nicht zuhörst, wie möchtest du das dann bewerten. Streeck fällt seit längerem dadurch auf, dass er gerade nicht die politische gesamtdeutsche Linie der Supervorsicht bedient oder sich nach ihr richtet, sondern ihr einen gemäßigten Kurs entgegenhält, der sich am ehesten an unseren skandinavischen Nachbarn orientiert.

    Man könnte vielleicht noch insinuieren, er würde irgendwelche Wirtschaftsinteressen vertreten, da wüsste ich dann aber gerne welche. Von den Wirtschaftsverbänden hat man wenig dergleichen vernommen. Könnte mit der Scholz'schen Bazooka zusammenhänge


    Die Reduzierung auf Finanzierung der uralten öffentlich finanziertrn Heinsberg-Studie, eine der viel zu wenigen die in diesem Land überhaupt durchgeführt wurden, ist da etwas wenig. Umgekehrt ist es ja auch schon direkt Verschwörungstheorie, wenn man auf die Finanzströme bei Drostens Institut, dem an forderster Front kämpfenden Spiegel, dessen scharfen Kolumnisten oder gar dem RKI usw. hinweist.


    Den letzten Wortbeitrag von ihm hatte ich vor ein paar Tagen als Ausschnitt einer Lanz Sendung gehört, und der gehörte, in Anbetracht der aktuellen Situation, zu den vernünftigeren Beiträgen, der sowohl die Datenlage berücksichtigte, als auch mal die Mikroebene Corona verließ und die Frage stellte, warum wir seit knapp zwei Jahren den Bettenmangel als Begründung für alles vor uns hertragen. Das war ein bisschen Lehrstunde für den grünen Tübinger Querkopf.


    Befassen wir uns doch einfach mit den Argumenten, statt mit Sympathien. Streeck ist auch wesentlich verbindlicher und konsistenter, als z.B. Drosten. Der kann nämlich heute noch fur NoCovid trommeln und das morgen, völlig zurecht, als laienhafte Vorstellung bezeichnen, je nachdem, von wo der Wind gerad weht.

    Er erklärt dir auch völlig korrekt die Vorzüge der wiederholten natürlichen Immunisierung, nur um das später ebenfalls als verrückte Idee zu brandmarken.

    Drosten wirkt für mich manchmal wie zwei verschiedene Menschen. Der Wissenschaftler in ihm gewinnt dabei nicht immer.


    Man kann trotzdem bei beiden wertvolle Informationen aufsammeln. Nur sollte einem klar sein, dass die üblichen Experten mind. genauso Medienprofis sind und sich entsprechend äußern. In der aufgebauten Spannungslage konsequent zu bleiben und für nach meinem Dafürhalten eigener Überzeugen mehr Verhältnismäßig einzutreten, ist dann schon eine Leistung.

    🕊 Lumpenpazifisten und Friedensschwurbler aller Länder, vereinigt euch! 🕊

  • [...] und die Frage stellte, warum wir seit knapp zwei Jahren den Bettenmangel als Begründung für alles vor uns hertragen.


    Na, weil die Leistungsfähigkeit des Krankenversorgungssystem durch die Epidemie nur weiter abgebaut hat und für den Bereich der Krankenpflege gab es ja schon vorher einen zu schlechten Personalschlüssel. Auch die Herausforderungen sind mit den Ausbrüchen eigentlich immer größer geworden: Der erste konnte im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch leicht bewältigt werden. Aber beim Ausbruch im Herbst 2020 durch das zu lange Warten mit Maßnahmen gab es eine deutliche Belastung, dafür sind wir da noch von einer niedrigen Inzidenz gekommen. Zum Frühjahr 2021 kam man stattdessen mit höherer Inzidenz und noch Fällen in Betreuung ohne größere Pause in den nächsten Ausbruch und da hatte man dann auch das Problem von vermehrt jüngeren Patienten mit schweren Verläufen. Erst mit dem Ausbruch im Herbst 2020 hat es sich dann aufgespalten. In den Regionen mit hoher Impfquote war die Belastung wohl trotz spürbarer Abbauerscheinungen noch überschaubar, aber da wo man niedrigere Impfquoten hatte, gab es erstmals Probleme wie dass man nicht sofort einen Behandlungsplatz für Notfälle bekommen hat. Das aktuelle Ausbruchsgeschehen wird insofern anders sein, dass die Lasten anders verteilt sind. Andererseits sind wir auch erst bei einer Hospitalisierungsinzidenz von 8 für die Altersgruppe ab 60 Jahre, wird man dann hinterher sehen, ob die Intensivmedizin doch wieder ähnlich belastet wird.

  • Israel nähert sich wohl der bisher höchsten Zahl von Toten aus vorherigen Ausbrüchen. Mit der üblichen Überbetonung bei den Ungeimpften:


    https://www.haaretz.com/israel…higher-numbers-1.10586137


    Wobei sie durch die junge Bevölkerung mit jetzt fast 9000 Toten umgerechnet auf die deutsche Bevölkerung dann doch erst ca. 80000 Tote haben. (Hatten dort einige sehr intensive Ausbrüche.) Israel hat in der Gesamtbevölkerung eine niedrigere Impfquote als wir, aber auch etwa 88% bei der Altersgruppe ab 60 Jahre. Das ist noch nicht mal nur Omikron geschuldet. Nach einem im Artikel zitierten Experten sind wohl noch viele Todesfälle nach einer Infektion mit Variante Delta mit dabei.


    Ich glaube, dass war auch immer ein Missverständnis mit der Herdenimmunitätsschwelle. Das bedeutet letztlich nur, dass die epidemische Ausbreitung zum Ende kommt. Es heißt nicht, dass das Virus Leute die selbst keine Immunität haben nicht irgendwann erreicht.

  • Na, weil die Leistungsfähigkeit des Krankenversorgungssystem durch die Epidemie nur weiter abgebaut hat und für den Bereich der Krankenpflege gab es ja schon vorher einen zu schlechten Personalschlüssel. Auch die Herausforderungen sind mit den Ausbrüchen eigentlich immer größer geworden: Der erste konnte im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch leicht bewältigt werden. Aber beim Ausbruch im Herbst 2020 durch das zu lange Warten mit Maßnahmen gab es eine deutliche Belastung, dafür sind wir da noch von einer niedrigen Inzidenz gekommen. Zum Frühjahr 2021 kam man stattdessen mit höherer Inzidenz und noch Fällen in Betreuung ohne größere Pause in den nächsten Ausbruch und da hatte man dann auch das Problem von vermehrt jüngeren Patienten mit schweren Verläufen. Erst mit dem Ausbruch im Herbst 2020 hat es sich dann aufgespalten.

    Abgesehen davon, dass dieses Darstellung mindestens mit einem Sternchen versehen werden muss, wenn man Daten samt ihrer Unsicherheiten hernimmt und die Auslastung mit früheren Jahren vergleicht, beantwortet das nicht die eigentliche Frage. Warum unternimmt man dann innerhalb von zwei Jahren nicht das einzig richtige und tut alles, Kapazitäten nachhaltig endlich auszuweiten und die Bedingungen zu verbessern, statt sie sogar noch abzubauen, z.B. indem man Pfleger vor die Tür setzt. Wenn es vorher schon beschissen war, wäre es ja jetzt spätestens an der Zeit gewesen.


    Kurzzeitig wurden da ja mehrfach Betten kreativ verschoben Intensivkapazitäten auf- und wieder abgebaut. Der Bruder vom Kanzler hat sein Uni-Klinikum so jedenfalls ordentlich saniert. Andere Krankenhäuser, die die Grundversorgung bereitstellen, mussten hingegen Sonderverluste verbuchen. Der Druck im System wird garantiert nicht kleiner.


    Zitat von Wemire

    In den Regionen mit hoher Impfquote war die Belastung wohl trotz spürbarer Abbauerscheinungen noch überschaubar, aber da wo man niedrigere Impfquoten hatte, gab es erstmals Probleme wie dass man nicht sofort einen Behandlungsplatz für Notfälle bekommen hat. Das aktuelle Ausbruchsgeschehen wird insofern anders sein, dass die Lasten anders verteilt sind. Andererseits sind wir auch erst bei einer Hospitalisierungsinzidenz von 8 für die Altersgruppe ab 60 Jahre, wird man dann hinterher sehen, ob die Intensivmedizin doch wieder ähnlich belastet wird.

    Das Verhältnis hat sich ja inzwischen umgekehrt. Die Sachsen wollten es wohl machen, wie die AngelSachsen, und die Immunitätslücke auch auf natürlich Weise schließen. Verrückte Ossis. ^^ Das Timing war schlecht und ihr MP hat nicht mitgespielt.


    Gab es denn tatsächlich mal nachweisbar größere Probleme außer die medienwirksamen Einzelfälle. Da einzelne Stationen ja ohnehin zu Sammelzentren umstrukturiert wurden, waren die Berichte ohnehin immer mit Vorsicht zu genießen. Was wurde eigentlich aus den 2020 eilig aufgebauten Behelfskrankenhäusern?



    Die Hospitalisierungsinzidenz ist auch schön verzerrt.

    Die Antworten aus den Bundesländern sind bemerkenswert, denn sie zeigen: Alle Krankenhauspatienten, die bei Neuaufnahme positiv auf das Coronavirus getestet wurden, ohne dass sie notwendigerweise symptomatisch an Covid-19 erkrankt wären, fließen mit in diese Berechnung ein. Ob ein Patient wegen oder mit einer Corona-Infektion hospitalisiert wird, ist unerheblich für die Hospitalisierungsinzidenz.
    ...
    Die Folgen für die Bürger am Beispiel Bremen: Hier lag die Hospitalisierungsinzidenz am 31. Januar bei 15,53. Damit galt innerhalb des vom Land festgelegten Warnsystems die höchste Warnstufe 4. Die Folgen: 2G plus für den Zutritt zu geschlossenen Räumen wie der Gastronomie, den Besuch von Kultur- und Sporteinrichtungen sowie Krankenhäusern. Würde man allerdings nur die Zahl derjenigen einberechnen, die aufgrund einer Corona-Infektion ins Krankenhaus kommen, läge die Hospitalisierungsinzidenz bei 4,94.

    Kümmert die Politik aber ja ohnehin nicht mehr, wie die Kennzahl aktuell aussehen.

    Vorwärts immer, rückwärts nimmer. ;)

    Nachdem sogar das DIVI selbst neulich seine Daten in Zweifel zog, dürfte klar sein, dass nichts mehr klar ist.

    🕊 Lumpenpazifisten und Friedensschwurbler aller Länder, vereinigt euch! 🕊

  • Warum unternimmt man dann innerhalb von zwei Jahren nicht das einzig richtige und tut alles, Kapazitäten nachhaltig endlich auszuweiten und die Bedingungen zu verbessern, statt sie sogar noch abzubauen, z.B. indem man Pfleger vor die Tür setzt. Wenn es vorher schon beschissen war, wäre es ja jetzt spätestens an der Zeit gewesen.


    Nun, man hat ja gesehen, dass wir hier im Wesentlichen kein materielles Problem haben. Ganz am Anfang als nur die Betten und zugehöriges Equipment gezählt wurden, hatten wir viel mehr als dann übrig blieb, nachdem man einen betriebsfähigen Intensivbehandlungsplatz auch an einen Personalschlüssel geknüpft hat.


    Die Verbesserung der Bedingungen, insofern es Löhne betrifft hängt es daran - vermutlich regional unterschiedlich - oft nicht mehr so sehr. Sonstige Verbesserungen betreffen im Allgemeinen die Arbeitslast und helfen vielleicht langfristig den Beruf attraktiver zu machen - also etwa die Einführung von Personaluntergrenzen unter Spahn. Wodurch dann zukünftig hoffentlich mehr Leute in den Beruf kommen, aber kurzfristig werden für die Umsetzung mehr Arbeiter benötigt oder es kann weniger Versorgung angeboten werden, wenn man sie nicht findet. Dementsprechend sind zum Beispiel die Untergrenzen dann auch mehrfach ausgesetzt worden, als es eng wurde, und das hat sicherlich zum Schwund beigetragen.


    Die Verfügbarkeit der Arbeiter ist der eigentliche limitierende Faktor. Soweit ich weiß haben über die Epidemie hinweg alle Betriebe der Krankenversorgung Leute gesucht, aber Stellen nur unzureichend füllen können. Ich nehme an ein Problem war, dass es weniger Einwanderung gab und Arbeiter aus dem Ausland schlechter angeworben werden konnten. Eine nicht unproblematische Praxis, aber unsere eigene Ausbildung deckt den Bedarf nicht. Dem gegenüber steht, dass die Beanspruchung der Epidemie zu Kündigungen, Krankenstand und vorallem sehr viel Arbeitszeitreduktion geführt hat.


    Insofern sollte der Rückgang der Leistungsfähigkeit nicht überraschen.


    Kurzzeitig wurden da ja mehrfach Betten kreativ verschoben Intensivkapazitäten auf- und wieder abgebaut.


    Die Intensivkapazitäten gehen zurück, in dem Maß in dem weniger Arbeitskraft zur Verfügung steht. Da sie über die Epidemie reduziert wurde, ist das der allgemeine Trend. Aber kurzfristig konnte Kapazität wieder aufgebaut werden, indem durch die Verschiebung geplanter Operationen geblockte Intensivplätze frei werden. Das geht auf Kosten des Normalbetriebs und hat dazu geführt, dass nach einer solchen Beanspruchung auch die Zwischenphase mit weniger CoViD-19-Fällen durch den Nachholbedarf anstrenger war als üblich. Was wiederum auf Kosten der Leistungsfähigkeit geht, wiederum mehr Schwund erzeugt.


    Der eine systematische Faktor, den ich gehört habe, ist, dass in Deutschland schneller als in unseren Nachbarländern auf die Intensivstation verwiesen wird. Das wurde während des Delta-Ausbruchs diskutiert. Andererseits deswegen haben wir vermutlich die im Vergleich relativ höhere Zahl von Intensivbehandlungsplätzen und ich bin mir auch nicht sicher, ob nach Einbeziehen der Demographie nicht herauskommt, dass wir es von der Bevölkerung her schlicht nötiger haben.


    Gab es denn tatsächlich mal nachweisbar größere Probleme außer die medienwirksamen Einzelfälle.


    Eine Übersicht über Vorsorgungsprobleme während des Delta-Ausbruchs habe ich dazu bisher nicht gesehen. Ich denke mal das wird man dann in einer Aufarbeitung der gesamten Epidemiezeit sehen. Aber man hat es ja nicht laufen lassen, sondern darauf mit Maßnahmen reagiert. Es wurde auch wieder eine große Zahl von Behandlungen verschoben. Weshalb nebenbei, durch das Modell der Finanzierung wohl auch dieses Jahr wieder viele Kliniken aus finanziellen Schwierigkeiten geholt werden müssen.


    Da einzelne Stationen ja ohnehin zu Sammelzentren umstrukturiert wurden, waren die Berichte ohnehin immer mit Vorsicht zu genießen. Was wurde eigentlich aus den 2020 eilig aufgebauten Behelfskrankenhäusern?


    Im Initialausbruch in Deutschland wurde vieles davon dann doch nicht gebraucht, aber ich denke solche Strukturen sind später verwendet worden. Nur das ist bestenfalls ein Effizienzgewinn durch Umorganisation, mehr Arbeiter hat man damit auch nicht zur Verfügung.


    Ich habe ja schon mehrfach gesagt, so schlecht sind wir nicht durch die Epidemie gekommen, selbst mit dem unnötigem Zögern oder verfrühter Öffnung an einigen Punkten. Da ging es anderswo schon schlimmer zu. Es hätte aber anders kommen können. Man konnte sehen, was beim Ausbruch zum Frühjahr 2021 noch dazugekommen ist. Das wäre, nur mit weniger Geimpften, ab Januar draufgekommen, wenn der Ausbruch Ende 2020 nicht deutlich gebremst worden wäre. Das hätte die Krankenversorgung bei weitem überlastet. Die Politik hat die Belastung letztlich immer eingegrenzt, wenn auch aus Sicht der Arbeiter innerhalb des Systems sicherlich oft zu spät oder zögerlich.


    Das Verhältnis hat sich ja inzwischen umgekehrt. Die Sachsen wollten es wohl machen, wie die AngelSachsen, und die Immunitätslücke auch auf natürlich Weise schließen. Verrückte Ossis. ^^ Das Timing war schlecht und ihr MP hat nicht mitgespielt.


    Oh, die haben ihre Immunitätslücke schon deutlich verkleinert, genauso Thüringen usw. Mit den Abschätzungen, die ich mir angesehen habe, vermutlich noch nicht genug, aber da ist viel passiert. Dennoch mussten sie neben der Überlastung der lokalen Krankversorgung auch noch Maßnahmen fahren.


    Die Umkehrung ist denke ich genau dem geschuldet, höheres Niveau an Maßnahmen bei Ankunft von Omikron, sicherlich auch ein gewisser Beitrag der gerade erfolgten Durchseuchung. Man hat ja gesehen wieviel länger Omikron zur Durchsetzung dort gebraucht hat. Das wird nicht nur das Muster der Eintragung sein. Da die Inzidenz in diesen Bundesländern erst jetzt erneut auf 1000 geht, wird auch jetzt erst das größte Reservat an Ungeimpften wieder angezapft. Dann werden wir sehen, wieviele davon auch ausreichend Immunität erworben haben.


    Insofern:


    Die Hospitalisierungsinzidenz ist auch schön verzerrt.


    Klar, sie müsste vermutlich ein Vielfaches von 8 erreichen, um zur gleichen Belastung der Intensivmedizin zu führen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!