Der SARS-CoV-2-Thread

  • Fällt mir schwer zu glauben, dass du nicht erkennen kannst, dass hier knallharte Wirtschaftsinteressen im Spiel sind. Warum sollte man ausländische Konkurrenz stärken, wo es gilt das hiesige Oligopol bestmöglich zu unterstützen?


    Warum dann überhaupt die Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut anbieten? Auch aus dem Umstand, dass letztlich ein deutscher Ableger von R-Pharm die Zulassung bei der EMA beantragt, scheint mir die russische Seite die BRD nicht als Hindernis für ihre Zulassung anzusehen, man hätte sicherlich auch Möglichkeiten in einem genehmeren Umfeld wie Ungarn gefunden. Und sollte der Impfstoff in Deutschland produziert werden - scheint noch etwas unsicher, weil niemand weiß wo - dann stärkt auch das den neuen Impfstandort an dem jetzt mit vielen Investitionen gearbeitet wird. Ich denke die deutschen Unternehmen haben auch ganz guten Zugriff auf die Regierung und wie man sieht wird in dem Bereich sehr viel mit Auftragsproduktionen gearbeitet.


    Davon mal ganz abgesehen, seit wann hat man bei der BReg Hemmungen, sowas wie begründetes fehlendes Vertrauen in diese Himmelsrichtung zu äußern?


    Wie gesagt bei einem Impfstoff ist das was anderes. Die Briten betrachten unseren regulatorischen Umgang mit AZD1222, sowohl die Nichtzulassung für Ältere und erst recht die Aussetzung der Verwendung, auch als politischen Angriff auf sich.

  • Von einem MP weiß ich, dass...


    ein schriftliches Angebot vorliegt, wo ausdrücklich drin steht, dass falls Sputnik V in Europa nicht zugelassen werden würde, diese Impfdosen auf andere Staaten verteilt werden würden.


    Also kein Risiko dann darauf sitzen zu bleiben.


    Und was steht in dem Angebot so über möglichen Liefermengen und Termine?

  • Neuster Variantenbericht vom RKI:


    https://www.rki.de/DE/Content/…df?__blob=publicationFile


    B.1.1.7 72.2% in Kalenderwoche 10 aus der Erhebung mit der Punktmutationsanalyse.


    --


    Das erinnert mich an die andere Argumentation von Drosten, wo ich nicht weiß, ob die mich überzeugt. Er vergleicht britische Studien, die für die B.1.1.7-Variante ein ähnliches Risiko erhöhter Sterblichkeit im Bereich von so 60% finden, mit einer dänischen Studie und sagt zu dieser im Vergleich folgendes (laut Transkript):


    https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript278.pdf


    Zitat

    Und dem entspricht auch das, was eine dänische Studie findet. Hier ist der Zielparameter jetzt nicht diese Sterblichkeit nach 28 Tagen, sondern da ist es die Rate von Krankenhausaufnahmen in einem plausiblen Zeitfenster nach PCR-Diagnose.


    Das muss man sagen, Dänemark und England haben sehr ähnliche Medizinsysteme wie bei uns auch, also ein dänischer und englischer Intensivpatient haben jetzt keine andere Wahrscheinlichkeit zu sterben oder auch Krankenhauspatienten. Deswegen sind das Dinge, die proportional natürlich gehen, also pro Krankenhausaufnahme gibt es eine bestimmte Rate von Todesfällen. Ich denke, die ist nicht unterschiedlich zwischen Dänemark und England und sicherlich auch nicht uns. Dementsprechend kommt die dänische Gruppe hier, obwohl sie was anderes auswertet, nämlich Krankenhausaufnahmen, zu einem ganz ähnlichen, vergleichbaren Risiko, nämlich 1,64, also 64 Prozent höheres Risiko einer Krankenhausaufnahme. Das ist wieder sehr übereinstimmend mit dem, was die drei englischen Gruppen finden.


    Ich habe auch nochmal auf die dänische Studie geschaut, er hat das auch nicht irgendwie umgerechnet:


    https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3792894


    Zitat

    The present analyses suggest that individuals infected with lineage B.1.1.7 have an increased risk of hospitalisation of an estimated 64% compared with individuals infected with other lineages of SARS-CoV-2 virus.


    Die Überlegung ist wohl, die Chance ins Krankenhaus aufgenommen zu werden, ist um den Faktor 1.64 höher. Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit im Krankenhaus zu versterben, und damit ist die Wahrscheinlichkeit bei einer Infektion mit B.1.1.7 zu sterben insgesamt um den Faktor 1.64 erhöht. Die Frage ist natürlich beziehen sich die britischen Studien nur auf Tote, die vorher hospitalisiert wurden? Nicht undenkbar, da ja die Wahrscheinlichkeit in Abhängigkeit von einem positiven RT-PCR-Test errechnet wird und mutmaßlich kommen die meisten Menschen mit einem positiven Ergebnis ins Krankenhaus, wenn es ihnen schlechter geht.


    Der Teil, der mich nicht so ganz überzeugt, die Wahrscheinlichkeit im Krankenhaus zu sterben soll von der Variante unbeeinflusst sein. Also sie führt offenbar zu mehr schweren Fällen, die ins Krankenhaus kommen, aber wenn die erstmal da sind, ist ihre Überlebenschance nicht schlechter. Scheint mir nicht unbedingt plausibel. Aber gut das Intervall ist sowieso 1.32 bis 2.04.


  • Hm, klingt genauso wie diese Ankündigung von Ende Januar:


    https://twitter.com/sputnikvac…tatus/1355072610728607744



    Seit dem haben sie meines Erachtens weiteren Ländern Impfstoff verkauft, allein die osteuropäischen Länder haben bereits für sich größere Kontingente gesichert. Kann das jetzt immer noch gelten?


    Die andere Frage ist, ob man "After completion of the main part of mass vaccination in Russia, [...]" als Vorbehalt lesen muss.

  • Also allein, dass der russische Hersteller sich um das Aufziehen von Produktion in der EU bemüht, um die Versorgung sicher zu stellen, würde ja bedeuten, dass sie nicht so schnell große Mengen liefern können.


    Aber gesetzt den Fall: 100 M Dosen wären über den Bevölkerungsschlüssel für Deutschland 18 M Dosen. Wenn die am Ende vom zweiten Quartal kämen, macht das hoffentlich keinen großen Unterschied mehr. Wenn sie dagegen verteilt kämen als 6 M Dosen pro Monat, grob gesagt anderthalb Millionen pro Woche extra, wäre das natürlich ziemlich viel.


    Allerdings ist das rolling review ja gerade erst gestartet und ich würde denken, dass es da eine Menge zu klären gibt, um die EMA zufrieden zu stellen. Also ich würde mich wundern, wenn sie im März bereits die Zulassung beantragen.

  • Der betreffende Artikel. Find's gut, wenn sich inzwischen auch Politmagazine beim wissenschaftlichen Peer-Review-Prozess beteiligen.

    :S

    Im Rahmen und im Namen von Freiheit und Aufklärung steht es unserer Wertegemeinschaft selbstverständlich völlig frei, einen ideologischen Ansatz zur Bekämpfung der Pandemie zu wählen.

    Alles was hilft, ist willkommen.


  • Ja, das mit dem zu hohen Erstattungspreis ist in der Tat verdächtig. Aber wenn ich mal an die Diskussion zurückdenke, war eine Kritik damals, warum nicht für alle Bundesbürger subventionierte Masken?


    Zitat

    Bereits Anfang November warnte das Fachreferat demnach den Minister vor "gravierenden Finanzwirkungen" und wies daraufhin, dass viele Anspruchsberechtigte "durchaus in der Lage sind", die Masken "selber zu finanzieren".


    Also wenn es nach diesen Beamten gegangen wäre, dann hätte man seine Bedürftigkeit vermutlich nachweisen müssen, eher als dass man bei Lauterbachs nachträglicher Idee vom Ende des Artikels, allen Bürgern selbst eingekaufte Masken zu schicken, gelandet wäre.


    In jedem Fall, dass man an der Idee Masken auszuteilen festgehalten hat, scheint mir durchaus verständlich, zumal man im November noch dachte vielleicht kann man auf shutdown-Verschärfungen verzichten, wenn man nur an genug kleinen Stellschrauben dreht.


    Zitat

    Acht weitere Referate zeichneten das klare Votum ausweislich der Unterlagen mit: "Verzicht auf die Verordnungsfähigkeit von FFP2-Schutzmasken". Doch mit grünem Stift notierte Spahn handschriftlich auf die Vorlage: "Nein, bitte um kurzfristige Erarbeitung eines ÄA". Das Kürzel steht für "Änderungsantrag". Und das Wort "kurzfristig" hatte Spahn extra unterstrichen.


    Das ist interessant, denn das sollte auf eine Erstattung durch die Krankenkassen verweisen. Also wer hat denn nun eigentlich bezahlt der Bund, die Krankenkassen, beide?


    Zurück zum Erstattungspreis, die Fachreferate werden hier ja indirekt als Gegner inszeniert. Das scheint mir allerdings etwas zu einfach gedacht. Die waren offenbar dagegen, Masken überhaupt zu verteilen, aber als der Beschluss da war haben sie den als zu teuer erachteten Verteilungsmodus entwickelt und es scheint mir wahrscheinlich, dass sie auch den Preis festgelegt haben ggf. in Zusammenarbeit mit dieser Beratung.

  • Der Teil, der mich nicht so ganz überzeugt, die Wahrscheinlichkeit im Krankenhaus zu sterben soll von der Variante unbeeinflusst sein. Also sie führt offenbar zu mehr schweren Fällen, die ins Krankenhaus kommen, aber wenn die erstmal da sind, ist ihre Überlebenschance nicht schlechter. Scheint mir nicht unbedingt plausibel.

    Hab da schon ne ganze Zeit nix mehr zu gehört, aber ist eventuell die Behandlung noch vor der Intensivstation bzw. Beatmung dahingehend besser geworden, dass diese die Sterbewahrscheinlichkeit im gleichen Niveau hält?

  • Hm, okay. Ich habe bisher völlig unterschätzt, welche Rolle Comirnaty in der UK-Impfkampagne gespielt hat. Da ist dieses Zitat vom 11. März:


    https://www.bbc.com/news/world-europe-56357760


    Zitat

    "Blood clots can occur naturally and are not uncommon. More than 11 million doses of the Covid-19 AstraZeneca vaccine have now been administered across the UK," said Phil Bryan of the MHRA.


    Da waren etwa 24 M Impfungen durchgeführt worden, abzüglich irgendeinem vermutlich kleineren Anteil mRNA-1273. Man kann also sagen, die Hälfte davon ist Comirnaty. Im Prinzip wurde nicht viel mehr AZD1222 verimpft als sie an Comirnaty verimpft haben und da ist alles, was sie an europäischen Importen bekommen haben, mit drin. Das würde bedeuten, dass sie entweder größere Mengen Impfstoff exportieren oder die Produktion bei Oxford Biomedica (und welche Rolle auch immer Cobra Biologics spielt) immer noch deutlich hinter den Erwartungen zurück bleibt.


    Der Wert selbst ist allerdings durchaus möglich, wenn ich nochmal an die Verteilung bei der Erstbestellung zwischen UK und EU zurückdenke. Vor der Aufstockung hat die EU 200 M Dosen bestellt, das UK 40 M. Das ist 40% mehr als ein Land vergleichbarer Größe in der EU nach Bevölkerungsschlüssel von deren Bestellmenge bekäme. Es kann also sein, dass das UK ein Fünftel der Menge der EU geliefert bekommt.


    Die ECDC-Übersicht zur Impfstoffverteilung scheint mir jetzt etwas vollständiger zu sein:


    https://vaccinetracker.ecdc.eu…ker.html#distribution-tab


    Demnach haut das mit dem Bevölkerungsschlüssel für Comirnaty zwischen Deutschland und EU so etwa hin, ist aber tatsächlich etwas mehr, ein 1/5. Am 11. März hatte Deutschland ca 8.8 M Dosen Comirnaty geliefert bekommen. Also fünfmal mehr ist die EU-Menge, ein Fünftel ist die UK-Menge, würde für den Lieferzeitraum auf die gleiche Menge hinauslaufen, aber da die Lieferungen für das UK etwas früher begonnen haben, kommt man vielleicht eher auf 10 M Dosen. Genau mit dem Bevölkerungsschlüssel gerechnet, kommt man auf 9.5 M Dosen das passt noch besser. Beide Werte beißen sich allerdings mit den Exportzahlen, wie ich dann noch ausführe.

  • Hab da schon ne ganze Zeit nix mehr zu gehört, aber ist eventuell die Behandlung noch vor der Intensivstation bzw. Beatmung dahingehend besser geworden, dass diese die Sterbewahrscheinlichkeit im gleichen Niveau hält?


    Sie vergleichen das ja mit Personen, die mit einer anderen Variante von SARS-CoV-2 als B.1.1.7 infiziert wurden, und zeitgleich ins Krankenhaus gekommen sind.


    Zitat

    RESULTS


    The study population included 35,887 individuals who tested RT PCR positive for SARS-CoV-2 in samples taken between 1 st January and 9 th February, 2021, and with data until 14 th February, 2021. WGS were performed for 23,057 individuals (64%), and resulted in a viral genome for 18,499 (80%) of the 23,057 individuals. Among individuals with a viral genome, a total of 2,155 (11.6%) had been infected with lineage B.1.1.7.

  • Sie vergleichen das ja mit Personen, die mit einer anderen Variante von SARS-CoV-2 als B.1.1.7 infiziert wurden, und zeitgleich ins Krankenhaus gekommen sind.

    ja aber das zeigt doch wenn nur, dass beide Varianten gleich auf die Behandlung ansprechen?

    Also bei B.1.1.7 ist der Verlauf dann vor der Einweisung in ein Krankenhaus häufig schwerer, führt also öfter zu einer Einweisung. Im Krankenhaus selber sprechen dann aber beide Varianten gleich auf die Behandlung an, weshalb hier dann kein signifikanter Unterschied mehr im weiteren Verlauf ist. Freilich nur eine Überlegung, als mögliche Antwort auf deine Frage warum die Wahrscheinlichkeit im Krankenhaus zu sterben sich nicht signifikant unterscheidet.


    Vllt versteh ich auch einfach nur nicht worauf du hinaus willst.

  • https://www.welt.de/wirtschaft…der-Dienstreise-wird.html


    So hat etwa der Pharma- und Agrarkonzern Bayer im vergangenen Jahr 266 Millionen Euro weniger für Dienstreisen ausgegeben – das entspricht einem Rückgang von 70 Prozent. Der Chemiekonzern BASF senkte die sogenannten diskretionären Kosten, in denen auch die Reiseausgaben enthalten sind, um etwa 200 Millionen Euro.

    Die Beschäftigten des Kunststoffherstellers Covestro rechneten statt eines mittleren zweistelligen einen höheren einstelligen Millionen-Betrag ab, beim Triebwerkhersteller MTU reduzierten sich die Ausgaben um 11,25 Millionen auf knapp vier Millionen Euro.


    er Rückversicherer Munich Re sparte 90 Prozent der Kosten, der Autozulieferer Continental 70 Prozent. Da das Unternehmen aus Hannover nicht mit einer baldigen Verkehrsbelebung rechnet, verlängert es auslaufende Bahncards derzeit nicht.

    Das schätzen andere Firmen ähnlich ein, die Zahl der Bahncards ging im vergangenen Jahr um sieben Prozent zurück. Die Bahn hingegen glaubt dennoch an positive Effekte durch Corona.

  • ja aber das zeigt doch wenn nur, dass beide Varianten gleich auf die Behandlung ansprechen?

    Also bei B.1.1.7 ist der Verlauf dann vor der Einweisung in ein Krankenhaus häufig schwerer, führt also öfter zu einer Einweisung. Im Krankenhaus selber sprechen dann aber beide Varianten gleich auf die Behandlung an, weshalb hier dann kein signifikanter Unterschied mehr im weiteren Verlauf ist. Freilich nur eine Überlegung, als mögliche Antwort auf deine Frage warum die Wahrscheinlichkeit im Krankenhaus zu sterben sich nicht signifikant unterscheidet.


    Vllt versteh ich auch einfach nur nicht worauf du hinaus willst.


    Nein schon richtig. Das ist die Implikation von Drosten.


    Also man kann das vielleicht auf zwei Weisen betrachten: Das Krankenhaus mal für den Moment ausgenommen, sagen wir B.1.1.7 führt zu mehr Krankheitsverläufen mit Todesfolge als andere Varianten. Dann schalten wir das Krankenversorgungssystem dazwischen und retten davon einen gewissen Anteil (bzw. töten einen anderen Anteil, die Behandlung ist ja auch nicht immer gut). Die Frage ist natürlich, ob die Krankenversorgung in beiden Fällen gleich effektiv ist. Wenn die erhöhte fitness von B.1.1.7 auf einer biologischen Varianz im Krankheitsverlauf beruht, wäre denkbar, dass die mittlerweile standardisierte Therapie dafür etwas schlechter oder zufällig besser funktioniert.


    Man kann annehmen, dass es keinen Unterschied gibt, ich weiß nicht, ob das wirklich begründet ist. Es wäre auf jeden Fall schöner zu sehen, ob sich in Dänemark die vermehrten Krankenhauseinweisungen tatsächlich in den gleichen Faktor erhöhte Sterblichkeit und auch Verlaufsschwere übersetzen und damit den UK-Auswertungen entsprechen.


    Die andere Betrachtungsweise ist, warum muss die Verteilung von Verläufen innerhalb der Gruppe mit B.1.1.7 im Krankenhaus gegenüber der ohne gleich sein? Also zum Beispiel wäre denkbar - wiederum vorausgesetzt biologische Varianz im Krankheitsverlauf - dass bisher mildere Verläufe, mit denen man nicht ins Krankenhaus gekommen wäre, jetzt etwas schwerer sind, sie kommen nun ins Krankenhaus entsprechen aber eher den Fällen, die dann nicht zum Tod führen. Im Ergebnis wäre der Anteil von tödlichen Verläufen unter den Patienten im Krankenhaus etwas geringer als vorher. Das war eigentlich mein Punkt, warum man die gleiche Verteilung voraussetzen kann.


    Übrigens in dem Zusammenhang, weil ich gerade noch in einem der drei britischen paper diese Beobachtung gesehen habe:


    https://www.bmj.com/content/372/bmj.n579


    Zitat

    Of the 54 906 participants in the S gene negative arm, an average of 227 deaths occurred compared with 141 of 54 906 in the S gene positive arm (hazard ratio 1.64, 95% confidence interval 1.32 to 2.04; P<0.001) over the study period (table 2). The rate of death of S gene negative and S gene positive participants diverged after 14 days (fig 2). The proportional hazards assumption of the Cox model was therefore violated as the hazard ratio was not constant over time. This was investigated further (see supplementary file), and the violation might be corrected by considering the hazard ratio in days 0 to 14 compared with days 15 to 28 of follow-up. The hazard ratio in the first period was not significantly increased, but in days 15 to 28 the hazard ratio was 2.40 (1.66 to 3.47).


    Das ist nach der zweiten Woche. Also demnach würde die erhöhte Sterblichkeit eigentlich die Langzeitfälle betreffen.

  • Beide Werte beißen sich allerdings mit den Exportzahlen, wie ich dann noch ausführe.


    Also, vermutlich auch über 11 M Dosen Comirnaty verimpft, bedeutet letztlich mindestens diese Menge aus der EU importiert, denn eine andere Quelle hat das UK meines Wissens nach nicht.


    Aussagen von Kommissar Breton vor zwei Wochen zum Export von AZD1222 seit der Einrichtung der Exportkontrollmechanismen:


    Zitat

    In January, the Commission introduced new export controls requiring companies to get authorization from national authorities to export vaccines outside the bloc.


    Since then, "everything has stayed in the EU," Breton said, adding that AstraZeneca hasn't requested to send vaccines abroad since the authorization scheme.


    Mit anderen Worten alles, was wir an Impfstoffen in das UK seit der Einführung der Exportkontrolle Ende Januar exportieren, kann nur Comirnaty oder mRNA-1273 sein.


    Ich finde es etwas auffällig, dass das UK auch bei Moderna genau ein Fünftel der Erstbestellung der EU getätigt hat, nämlich 16 M Dosen gegenüber 80 M Dosen. Warum zweimal der gleiche Wert? Rein von der Propaganda her wäre es natürlich klug, so zu bestellen, dass man etwas mehr als ein EU-Land vergleichbarer Größe hätte, weil man dann etwas besser gestellt ist. Rein praktisch scheint es so zu sein, dass die Hersteller nach Auftragsvolumen verteilen - was Sinn ergibt - wodurch man auch da einen Vorteil hat. Im Mittel käme man schneller voran mit der Impfkampagne als der EU-Durchschnitt. Kann natürlich Zufall sein, vielleicht ist es auch das Ergebnis von Spionage oder die EU hat die Zahlen mal öffentlich genannt bzw. sie sind öffentlich geworden.


    In jedem Fall, wieder über den deutschen Anteil gerechnet, kommt man bei etwas über 700 K Dosen heraus für die gesamte Lieferzeit. In diesem Fall wurde mRNA-1273 im UK und in der EU fast zeitgleich zugelassen.


    So, bringt uns zu einer nochmaligen Bestätigung der Exportzahlen durch Von der Leyens neuste Drohungen. Ich habe leider nur ihre Erklärung gefunden, wo etwas über das gesamte Exportvolumen gesagt hat:


    https://ec.europa.eu/commissio…tail/en/statement_21_1222


    Zitat

    We have this export authorisation scheme since 1 February – so it is six weeks – and since then, in these six weeks, we have received hundreds of requests for exports – in numbers, more than 300 requests for export – 314 have been granted, only one has been refused. If you put that in numbers of doses: In that time – these six last weeks – 41 million doses have been exported to 33 countries.


    Aber keine volle Aufzeichnung der Pressekonferenz. Insofern nur das Schlüsselzitat von hier:


    https://www.politico.eu/articl…ne-exports-eu-fair-share/


    Zitat

    "We have observed that in the last six weeks, actually 10 million doses by now have been exported to the U.K.," she said. "We're still waiting for doses to come from the U.K."


    Dazu nochmal die Angabe aus dem älteren Politico-Artikel:


    Zitat

    However, the U.K. depends on Pfizer’s Belgian plant to supply the country’s BioNTech/Pfizer doses. The EU approved the delivery of more than 9 million vaccines to the U.K. from the end of January until the beginning of March — one quarter of the vaccines exported in that time frame, according to those figures presented to EU diplomats.


    Also von 9 auf 10 M, wenn das 1 M in einer Woche ist, entspräche das mit der mal 5/durch 5 Rechnung dem, was das UK bekommen sollte. Soweit so gut. 9 M Dosen Impfstoffexporte im Februar, um die Zeit als die Aussage kam, das UK hätte über 11 M Dosen Comirnaty verimpft, selbst wenn die vollen abgeschätzen 700 K von Moderna in diesem Zeitraum geliefert worden wären - nicht sicher, ob das zutrifft - wäre man bei ~ 8.3 M Dosen Comirnaty.


    So am 31. Januar hatte Deutschland 3344835 Dosen Comirnaty, am 1. Februar 4092465, in der 9. Kalenderwoche 7677345, das ist Anfang März, in der 10. Kalenderwoche also wo, die erwähnte Aussage getroffen wurde, 8753745. Also je nachdem wie man rechnet maximal 5.4 M gelieferte Dosen für diesen Zeitraum. Insofern wäre die Liefermenge an das United Kingdom deutlich darüber.


    Und wie gesagt, beißt sich mit den anderen Erwägungen. Auch wenn das mit der Gesamtliefermenge von etwas über 11 M Dosen hinkommen mag, wenn davon 8.3 M in den fünf Wochen davor geliefert wurden, blieben nur 3 M Dosen für den Zeitraum vorher übrig. Anfang Januar hatte man im UK schon 1.4 M Dosen verimpft. Das war nur Comirnaty. Also nur 1.6 M Dosen im Januar geliefert? Erscheint etwas wenig, Deutschland hatte da 2.5 M, wenn man die erste größere Lieferung im Dezember abzieht. Aber gut die Diskrepanzen sind nicht so groß. Das mag irgendwie hinkommen. Dennoch wundere ich mich über das deutlich verschobene Verhältnis zuletzt.

  • Die andere Betrachtungsweise ist, warum muss die Verteilung von Verläufen innerhalb der Gruppe mit B.1.1.7 im Krankenhaus gegenüber der ohne gleich sein? Also zum Beispiel wäre denkbar - wiederum vorausgesetzt biologische Varianz im Krankheitsverlauf - dass bisher mildere Verläufe, mit denen man nicht ins Krankenhaus gekommen wäre, jetzt etwas schwerer sind, sie kommen nun ins Krankenhaus entsprechen aber eher den Fällen, die dann nicht zum Tod führen. Im Ergebnis wäre der Anteil von tödlichen Verläufen unter den Patienten im Krankenhaus etwas geringer als vorher. Das war eigentlich mein Punkt, warum man die gleiche Verteilung voraussetzen kann.

    Du meinst also, dass der Schluss x% mehr Verläufe die zu einer Aufnahme ins Krankenhaus führen und x% mehr an Sterbewahrscheinlichkeit, hier dann wohl gemeint Letalität, sei in den vorliegenden Fällen vergleichbar nicht haltbar ist. Begründet damit, dass bei der dänischen Betrachtung die Todesfälle nicht angegeben sind und es daher auch sein könnte, dass bei denen dann quasi nur mehr eingeliefert werden, aber nicht mehr sterben.

    Also ja ganz ohne weitere Infos kann man das wohl nicht mit voller Sicherheit gleichsetzen, aber ich verstehe den Punkt der da gemacht wird auch mehr so: "Der prozentuale Anstieg stimmt in beiden Betrachtungsweisen so erstaunlich überein, dass man es als starkes Indiz dafür nehmen kann, dass der Prozentwert korrekt ist". Die Zulässigkeit des Schlusses wird dann ja auch noch damit begründet, dass die medizinischen Systeme als vergleichbar angesehen werden. Problematisch wäre da dann natürlich, wenn nun die erhöhte Sterbewahrscheinlichkeit bei den Briten einzig oder größtenteils auf außerhalb des Krankenhauses Sterbende zurückzuführen ist.

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