Glaubt ihr denn wirklich, dass das jetzt noch nen Unterschied macht?
Der Pandemie-Thread
-
-
Glaubt ihr denn wirklich, dass das jetzt noch nen Unterschied macht?
Nein, natürlich nicht, die Politik hat es mal wieder verkackt, Spahn sagt ja selber das Impfungen (egal welcher Art) zu lange für diese Welle brauchen werden.
Was man jetzt dafür bräuchte ist ein Lockdown der nicht nur den privaten Bereich sondern auch den wirtschaftlichen Bereich herunter fährt. Da glaube ich jedoch auch nicht dran, weder mit der alten noch mit der neuen Regierung wird das passieren, zumindest halte ich es für unwahrscheinlich.
Edit: Ich fand halt unabhängig davon das Thema Impfstoff als Nasenspray trotzdem interessant und war ehrlich gesagt davon überrascht was das für ein Potenzial hat, für die Zukunft ist das doch ein interessantes Thema.
-
Was man jetzt dafür bräuchte ist ein Lockdown der nicht nur den privaten Bereich sondern auch den wirtschaftlichen Bereich herunter fährt. Da glaube ich jedoch auch nicht dran, weder mit der alten noch mit der neuen Regierung wird das passieren, zumindest halte ich es für unwahrscheinlich.
Nun, dazu müsste man mal sagen, wer im letzten Winter die Treiber der Pandemie waren. Ne, nicht Kinder... Es sind die Arbeiter und Pendler. crazy... .
-
Naja, tut er eigentlich nicht so direkt, du zitierst einfach sehr selektiv..."mein" Text deutet nämlich auch das hier an:
[...]
Habe ich gesehen, aber nun die Impfstoffe wirken nicht zu hundert Prozent. Ohne Qualifikation kann das für mich erstmal alles und nichts heißen. Allerdings hatte ich auch nicht den Eindruck, dass der Text den Kenntnisstand zumindestens zu den mRNA-Impfstoffen richtig wiedergibt, deshalb habe ich ja die paper verlinkt.
Dass Hersteller die Unterscheidungsmerkmale ihrer neuen Produkte vielleicht auch etwas überzeichnen, ist allerdings auch klar, oder? Wobei ich ja zugestanden hatte, dass die Einwirkung im Nasenrachenraum Vorteile bringen kann. Es ist nur so, dass die bisherigen Coronaimpfstoffe - und ich denke dazu zählt auch Vaxzevria - zu sehr hohen Antikörperspiegeln führen.
Sterile Immunität ist meines Wissens nach eigentlich gar nicht so häufig bei Impfstoffen.
Also wenn bei dir der Eindruck entstanden ist, die jetzigen Impfstoffe wären doch nicht so gut, und man bräuchte etwas besseres, aus meiner Sicht machen sie genau das, wofür sie gedacht waren. Ich erinnere nochmal daran, anfänglich war völlig unklar, ob sie auch eine Übertragung verhindern. Dann hat man diese Wirkung neutralisierender Antikörper festgestellt, die aber nicht anhaltend ist. Ich bin auch nicht überzeugt, dass Variante Delta das Zeitfenster so deutlich verkürzt hat. Mein Eindruck ist, dass war eher timing, aber durch die höhere Viruslast wäre es denkbar. Wie auch immer, genau diese Wirkung ist der Sinn hinter der Auffrischungsimpfkampagne. Wir versuchen gerade das gleiche zu erreichen, was in Israel gelungen ist.
-
Nebenbei Israel steht denke ich vor einem Anstieg der Neuinfektionen. Vermutlich aber noch nicht, weil die Wirkung der dritten Impfung schon wieder nachlässt, sondern weil sie nur noch einer Minderheit die dritte Impfung gegeben haben und die Erkältungssaison einsetzt. Die machen sich ja sowieso schon Sorgen vor einem starken Influenzaausbruch.
-
Glaubt ihr denn wirklich, dass das jetzt noch nen Unterschied macht?
Also von der Durchseuchung her, läuft es ganz gut. Ich schaue morgen mal auf die Zahlen.
-
Also wenn bei dir der Eindruck entstanden ist, die jetzigen Impfstoffe wären doch nicht so gut, und man bräuchte etwas besseres, aus meiner Sicht machen sie genau das, wofür sie gedacht waren. Ich erinnere nochmal daran, anfänglich war völlig unklar, ob sie auch eine Übertragung verhindern. Dann hat man diese Wirkung neutralisierender Antikörper festgestellt, die aber nicht anhaltend ist. Ich bin auch nicht überzeugt, dass Variante Delta das Zeitfenster so deutlich verkürzt hat. Mein Eindruck ist, dass war eher timing, aber durch die höhere Viruslast wäre es denkbar. Wie auch immer, genau diese Wirkung ist der Sinn hinter der Auffrischungsimpfkampagne. Wir versuchen gerade das gleiche zu erreichen, was in Israel gelungen ist.
Es geht nicht um meinen Eindruck, es ist nur das was die meisten Hersteller und Leute die das entwickeln sagen.
Und das die aktuelle Art der Impfung zwar ein effektives Mittel gegen eine Erkrankung bei sich selbst ist stimmt zwar und ist auch schon viel wert, aber die Verbreitung von Corona geht aktuell halt teilweise auch von geimpften Personen aus weil die aktuellen Impfstoffe dies nicht immer ausreichend verhindern...und das ist halt leider auch ein Problem und würde man mit der Impfung als Nasenspray anscheinend quasi beseitigen können. Falls das tatsächlich möglich ist wäre das doch nochmal eine echte Verbesserung die man nutzen sollte.
Edit: Auch interessant zu dem Thema (der ganze Artikel, nicht nur der zitierte Teil):
Unter den bisher zugelassenen Impfstoffen gegen das Coronavirus fehlt ausgerechnet jene Gruppe, in der viele Fachleute die besten Chancen zur Eindämmung der Pandemie sehen. Mit einer Nasenspray-Impfung lässt sich theoretisch die begehrte sterile Immunität erreichen, bei der man sich nicht einmal mehr anstecken kann. Sie stoppen das Virus dort, wo es als Erstes in den Körper eindringt und wo klassische Impfstoffe nicht hinkommen. Bisher allerdings hängen die intranasalen Vakzine hinterher, denn was auf dem Papier einfach klingt, erweist sich in der Praxis als sehr kompliziert. Dass man überhaupt nach einer solchen Alternative zu den bereits erfolgreich eingesetzten Impfstoffen suchen muss, liegt daran, dass klassische Impfstoffe keinen nennenswerten Immunschutz in den Schleimhäuten erzeugen. Das ist vermutlich auch der Grund, warum man sich trotz Impfschutz mit Sars-CoV-2 und seinen Varianten wie Delta infizieren kann. Vakzine wie jene von Biontech, Moderna und AstraZeneca verhindern zwar zuverlässig schwere Erkrankungen, aber nicht, dass das Virus in den Körper eindringt.
-
Sterile Immunität hin oder her. Entscheidend ist, wie profitabel das Ganze sein kann, ihr Träumer.
Hier nochmal der Rückblick auf das finnische Nasenspray und warum es „keiner“ wollte.
Zitat….
»Es ist ein fertiges Produkt, in dem Sinne, dass sich die Rezeptur bei weiteren Tests nicht mehr verändern wird«, sagt Saksela. »Mit dem, was wir haben, könnten wir morgen die gesamte Bevölkerung Finnlands impfen.«
Aber anstatt das Potenzial patentfreier Forschung auszuschöpfen, hat Finnland – wie auch andere westliche Länder – an der Politik der letzten Jahrzehnte festgehalten und sich voll und ganz auf Pharmakonzerne verlassen.
Die Covid-19-Impfstoffe der ersten Generation von Pfizer, Moderna und AstraZeneca gelten gemeinhin als Beispiel dafür, wie Märkte Anreize für lebenswichtige Innovationen schaffen und deren Entwicklung beschleunigen. In Wirklichkeit ist es verheerend, dass Profite zum leitenden Motiv medizinischer Forschung geworden sind – insbesondere im Falle einer globalen Pandemie.
…
Das Wissen über diesen Mechanismus ist älter als alle Beiträge von Pharmaunternehmen. So stellt sich die Frage, wie die patentgetriebene Forschung das Endprodukt beeinflusst. Welche Rolle spielt die medizinische Wirksamkeit – und wie viele Entscheidungen werden nur gefällt, um die intellektuellen Eigentumsrechte zu verteidigen?
»Verschiedene Biotech-Unternehmen packten das Spike-Protein auf irgendeine Art von Übertragungsmechanismus, sei es RNA-Technologie oder etwas anderes«, erklärt Saksela. »Dabei basiert die Wahl in der Regel darauf, auf welche Anwendungen die jeweiligen Unternehmen ein Patent haben – ob das nun die beste Option ist oder nicht.«
…
-
Sterile Immunität hin oder her. Entscheidend ist, wie profitabel das Ganze sein kann, ihr Träumer.
Interessant, mir ist zwar natürlich eigentlich klar das wir im Kapitalismus leben und alle Entscheidungen gewinnorientiert sind, aber ich hätte dann doch erwartet das man im Rahmen der Bekämpfung vom Virus einfach mal die Wirksamkeit gegen eine Übertragung berücksichtigt, denn eine sterile Immunität wäre halt deutlich besser als das was wir jetzt haben, aktuell nehmen gewisse Teile der geimpften Menschen noch am Infektionsgeschehen teil.
Ich finde das schon eine harte Nummer, man hat dann ja von der Applikationsform her bewusst schlechter wirkende Impfstoffe gewählt die zwar immerhin gegen eine Erkrankung ziemlich zuverlässig helfen, aber eine Übertragung der Infektion nicht immer so zuverlässig verhindern...einfach weil das finanzielle Vorteile für die jeweiligen Unternehmen bietet. Wtf?
Das mag systembedingt zwar für die Unternehmen sinnvoll sein, aber nicht für uns als Gesellschaft, da sollte es nicht darum gehen was möglichst profitabel ist, dafür ist der Schaden durch Corona in jeder Hinsicht einfach zu groß, in allen möglichen Bereichen.
Und warum ist das eigentlich kein Thema in den Medien?
Oder wenigstens unter politisch eher links denkenden Menschen hätte ich erwartet das man darüber öfter diskutiert, denn so überlässt man das Thema ja den Querdenkern und Coronaleugnern welche darin eine Bestätigung sehen für das was sie immer behaupten.
-
Interessant, mir ist zwar natürlich eigentlich klar das wir im Kapitalismus leben und alle Entscheidungen gewinnorientiert sind, aber ich hätte dann doch erwartet das man im Rahmen der Bekämpfung vom Virus einfach mal die Wirksamkeit gegen eine Übertragung berücksichtigt, denn eine sterile Immunität wäre halt deutlich besser als das was wir jetzt haben, aktuell nehmen gewisse Teile der geimpften Menschen noch am Infektionsgeschehen teil.
Ich finde das schon eine harte Nummer, man hat dann ja von der Applikationsform her bewusst schlechter wirkende Impfstoffe gewählt die zwar immerhin gegen eine Erkrankung ziemlich zuverlässig helfen, aber eine Übertragung der Infektion nicht immer so zuverlässig verhindern...einfach weil das finanzielle Vorteile für die jeweiligen Unternehmen bietet. Wtf?
Das mag systembedingt zwar für die Unternehmen sinnvoll sein, aber nicht für uns als Gesellschaft, da sollte es nicht darum gehen was möglichst profitabel ist, dafür ist der Schaden durch Corona in jeder Hinsicht einfach zu groß, in allen möglichen Bereichen.
Und warum ist das eigentlich kein Thema in den Medien?
Oder wenigstens unter politisch eher links denkenden Menschen hätte ich erwartet das man darüber öfter diskutiert, denn so überlässt man das Thema ja den Querdenkern und Coronaleugnern welche darin eine Bestätigung sehen für das was sie immer behaupten.
Ich denke, man hat sich nicht bewusst gegen ein erfolgversprechendes Mittel entschieden. Hätte irgendein Pharmaunternehmen auf Nasenspray gesetzt, wäre es das sicher auch geworden. Die haben nur kein Interesse daran, weil sie natürlich ihr eigenes Patent vermarkten möchten. Das ist die Marktlogik, die wir ja auch überall sonst bestaunen und die uns Gesellschaftlich aufhält (*Hust* Klima *Hust*).
Patentfrei hat eben das Problem, dass es in dieser Marktlogik eine Totgeburt ist und sich die ganzen Zulassungsstudien nicht lohnen, wenn nicht dick Schotter gemacht werden kann. Der Staat, der sowas natürlich leicht stemmen könnte, hat ebenso wenig Interesse gegen die Marktlogik zu schiessen, weil ... aus Gründen.
Das hat halt alles auch nix mit Great Reset oder sonstigen Schwachsinn zu tun. Das ist blitzsauberer Kapitalismus. Deshalb stehen Q-Deppen ja "neuerdings" auch auf die FDP. ... Macht schon alles Sinn.
-
Und warum ist das eigentlich kein Thema in den Medien?
Weil in den Medien nichts thema ist, was der herrschenden Ideologie widerspricht?
In diesem Fall wird man sich einfach damit abgefunden haben, dass das Finnen-Gebräu ja schön und gut sei, aber aus ganz "pragmatischen" Gründen leider nicht in ausreichender Menge schnell genug produziert werden könne, weil die industriellen Produktionsmittel für solche Massenfertigung nun mal in den Händen von privaten Konzernen sind, die andere Patente zu verwerten haben, und denen man als wettbewerbsfähiger Staat doch nicht in ihre unternehmerische Freiheit hinein pfuschen dürfe.
Ganz ähnlich wurde ja auch - sogar hier im forum - gegen die linke Forderung der Patentfreigabe für die Vakzine an Schwellen- und Entwicklungsländer argumentiert, weil die ja sowieso gar nicht die entsprechenden Produktionskapazitäten hätten, um das Zeug selbst herzustellen.
Da kann man nix machen. Das ist die Realität™.
[Edit: bisschen redundant, weil Roy schneller war.]
-
Bundesland IQV
DIQE
UGQ DQ
Baden-Württemberg 66.1 1.7 32.3 1.8 Bayern 66.1 1.9 32 2.4 Berlin 68.6 2.4 29 1.5 Brandenburg 61.6 2.2 36.2 1.8 Bremen 79.6 2.5 17.9 0.8 Hamburg 73.6 2 24.5 0.9 Hessen 67.1 3.2 29.7 1 Mecklenburg-Vorpommern 66.3 2 31.7 1 Niedersachsen 69.8 2.9 27.3 0.7 Nordrhein-Westfalen 71.4 3.3 25.3 1 Rheinland-Pfalz 67.7 4.1 28.2 1 Saarland 74.4 2.3 23.3 1.1 Sachsen 57.7 2.2 40.1 3.2 Sachsen-Anhalt 64.3 1.4 34.3 1.7 Schleswig-Holstein 72.4 2.4 25.2 0.6 Thüringen 62 1.5 36.5 2.8 IQV - Impfquote, vollständige Impfung, DIQE - Differenz zur Impfquote für Erstimpfungen, UGQ - Anteil Ungeimpfte. DQ - Durchseuchungsquote basierend auf Fällen seit dem 1. Oktober 2021
Diskrepanz durch fixierte Fallzahlen ist 0.1% der Gesamtbevölkerung.
Aktuelle Impfquote und 7-Tage-Inzidenz für die Bundesländer. Dazu habe ich mal Erstimpfungsquote und Durchseuchungsquote (die sich überschneiden) als Approximation für vorhandene Immunität in der Bevölkerung summiert.
Das kann jetzt in der nächsten Zeit durch unterschiedliche Maßnahmen der Epidemiekontrolle verzerrt werden.
Schließlich die Erstimpfungsrate ist auch mal ein bisschen angestiegen, aber noch deutlicher die Auffrischungsrate. Da haben wir jetzt eine Million Auffrischimpfungen innerhalb von drei Tagen gehabt. Und sind bei fast 9% der Bevölkerung. Das ist jetzt ein Rennen zwischen Durchseuchung und Auffrischung.
-
Und das die aktuelle Art der Impfung zwar ein effektives Mittel gegen eine Erkrankung bei sich selbst ist stimmt zwar und ist auch schon viel wert, aber die Verbreitung von Corona geht aktuell halt teilweise auch von geimpften Personen aus weil die aktuellen Impfstoffe dies nicht immer ausreichend verhindern...
Nun, bei der Perspektive einer endemischen Krankheit bin ich eigentlich immer davon ausgegangen, dass das so sein würde. Allein wegen antigenischer Drift. Deswegen braucht man die hohe Impfquote, wenn man möglichst wenig Maßnahmen haben will.
Langfristig ist eben die Frage, welche Schwere typische SARS-CoV-2-Infektionen haben werden, wenn sie nach ein paar Immunisierungsrunden in den Bereich der anderen menschlichen Coronaviren geht, die nur sehr selten schwere Verläufe auslösen, dann braucht man auch die jetzigen Impfstoffe nicht auf Dauer.
.und das ist halt leider auch ein Problem und würde man mit der Impfung als Nasenspray anscheinend quasi beseitigen können.
Es ist möglich, dass eine direkte Einwirkung auf die Schleimhäute (mukosale Oberflächen) im Nasenrachenraum dort eine noch höhere Antikörperkonzentration erzeugt als die jetzigen Impfstoffe. Hängt natürlich auch davon ab, wie gut der entsprechende Impfstoff ist. (Wenn das die Lunge weniger schützen würde, würde ich dann aber die Kombination für sinnvoll halten.)
Aber Antikörper werden abgebaut. Der Körper erhält nicht dauerhauft so hohe Spiegel aufrecht. Wenn die lokale Konzentration initial höher ist, wird es natürlich länger dauern. Wenn die Reizung lokal ist, ist vielleicht auch die Abbaugeschwindigkeit langsamer. Wenn das am Ende bedeutet, dass man statt drei Monaten (wie gesagt bei der Auffrischimpfung kann man einen etwas längeren Zeitraum erwarten) ein Jahr oder anderthalb Jahre hat, macht das natürlich durchaus einen Unterschied. Aber ich denke man kann nicht 5 oder 10 Jahre erwarten.
-
Hängt natürlich auch davon ab, wie gut der entsprechende Impfstoff ist. (Wenn das die Lunge weniger schützen würde, würde ich dann aber die Kombination für sinnvoll halten.)
Wie ich das verstehe, startet SARS-CoV-2 ja in den oberen Schleimhäuten und wandert dann ggf. in die Lunge, woraus die schweren Verläufe resultieren. Das wiederum ist das Problem bei den aktuellen Impfungen, weil die AK nicht vorrangig in diesen Schleimhäuten entstehen und erst Wirkung zeigen, wenn die Infektion bereits weiter fortgeschritten ist.
Das nasenspray wirkt da, wo die Infektion initial startet.
-
Wie ich das verstehe, startet SARS-CoV-2 ja in den oberen Schleimhäuten und wandert dann ggf. in die Lunge, woraus die schweren Verläufe resultieren. Das wiederum ist das Problem bei den aktuellen Impfungen, weil die AK nicht vorrangig in diesen Schleimhäuten entstehen und erst Wirkung zeigen, wenn die Infektion bereits weiter fortgeschritten ist.
Das nasenspray wirkt da, wo die Infektion initial startet.
Ich will sagen, für den Fall, das da, wo es versagt, die Lunge nicht ausreichend geschützt ist, könnte man eine Kombination nehmen.
Ansonsten wenn man geimpft ist und das Virus seine Infektion der oberen Atemwege beginnt, dann generiert man dank dem Immungedächtnis Antikörper in den Schleimhäuten, die im allgemeinen zu höchstens einem milden Verlauf führen werden.
Hier, noch ein preprint, aber entspricht der Erwartung:
https://www.medrxiv.org/conten…021.10.18.21265113v1.full
ZitatMucosal Immune Responses
Antibody responses in nasal mucosa may be critical for protection against respiratory viruses. In a subset of 18 individuals from whom nasal swabs were available, we assessed RBD-specific IgA and IgG responses in mucosal secretions extracted from nasal swabs. Nasal RBD-specific IgA responses to SARS-CoV-2 WA1/2020 and delta trended 8- and 5-fold higher, respectively, in vaccinated infected individuals compared with vaccinated uninfected individuals (Fig. 3A). Nasal RBD-specific IgG responses to SARS-CoV-2 WA1/2020 and delta were 19- and 21-fold higher, respectively, in vaccinated infected individuals compared with vaccinated uninfected individuals (Fig. 3B; both P=0.002, Wilcoxon rank-sum tests). These data show that mucosal antibody responses induced by the vaccines were low or undetectable among vaccinated uninfected participants at the timepoint tested, but were higher among vaccinated participants who tested positive for SARS-CoV-2.
! Demonstriert nicht, was ich behaupte, siehe stattdessen hier: RE: Der SARS-CoV-2-Thread
Man darf sich das also nicht so verstellen, dass die intramuskuläre Injektion diese Gewebe völlig schutzlos lässt und erst "tiefer" wirkt. Weil die Immunantwort aber etwas dauert, ist man sehr wahrscheinlich eine gewisse Zeit ansteckend.
Der Unterschied ist, ob man ein so hohes Niveau neutralisierender Antikörper auch in diesem Gewebe noch vorrätig hat, dass die Infektion sofort unterbunden wird. Da würde man von steriler Immunität sprechen. Das kann bei der mukosalen Applikation im Nasenrachenraum eher der Fall sein. Allerdings wie gesagt in den ersten Monaten unmittelbar nach der zweiten Impfung und auch wieder nach der Auffrischimpfung ist das wohl auch mit den jetzigen Impfstoffen der Fall.
-
Finnischer Impfstoffkandidat: Ich würde einschränken, dass man letztlich nicht weiß, ob der Impfstoff gut funktioniert. Nasale oder orale Mukosalimpfungen haben ihre Tücken. Hat seine Gründe, warum sich die intramuskulär injezierten Impfstoffe zuerst - oder offenbar bisher überhaupt - durchgesetzt haben. Und auch die gut finanzierten Impfstoffkandidaten diverser großer Pharmafirmen sind auf Schwierigkeiten gestoßen und zurück gefallen, ob diese dennoch funktioniert hätten und man jetzt nur die Investition abgeschrieben hat, werden wir wohl nie erfahren. Schließlich, genau wie Pharmafirmen ihre Entwicklungen gerne mal hypen, tun das natürlich auch Forscherteams.
Ganz ähnlich wurde ja auch - sogar hier im forum - gegen die linke Forderung der Patentfreigabe für die Vakzine an Schwellen- und Entwicklungsländer argumentiert, weil die ja sowieso gar nicht die entsprechenden Produktionskapazitäten hätten, um das Zeug selbst herzustellen.
Im speziellen Fall der mRNA-Impfstoffe mit einem neuen Produktionsverfahren würde ich das auch weiterhin so sehen. Vektorimpfstoffe sind etwas anderes, aber da hat Astrazeneca ja auch den größten Produzenten in einem Schwellenland direkt angezapft. Was Skaleneffekte angeht, war das vermutlich schon mit der größte, insbesondere da China seine Kapazitäten für heimische Impfstoffe verwendet hat.
Also damit das klar ist, man kann das machen, aber ich denke nicht, dass es die Versorgungslage so sehr verändert hätte. Pfizer und Biontech allein werden dieses Jahr wohl drei Milliarden Dosen produzieren, nächstes Jahr vier Milliarden:
https://www.biopharma-reporter…t-4-billion-doses-in-2022
Das ist für völlig neue Lieferketten und ein neues Produktionsverfahren schon ziemlich gut.
Auch hier, wenn wir als westliche Länder schon den Impfstoff für unsere ganze Bevölkerung raffen, hätten wir zumindestens dafür sorgen können, dass wir auch wirklich eine abdeckende Impfquote erzielen. Dann müssten wir jetzt nicht zu solchen Verzweiflungsschritten, wie größeren Teilen der Bevölkerung eine Auffrischimpfung zu geben, greifen. Also die 9% mit Auffrischimpfung, die wir jetzt haben, wären 4.5% als Erst- und Zweitimpfung. Das würde im Vergleich unsere Situation deutlich verbessern, und was wir, je höher wir mit der Impfquote liegen, an Auffrischung mit mRNA-Impfstoffen sparen, könnten wir spenden.
-
Im speziellen Fall der mRNA-Impfstoffe mit einem neuen Produktionsverfahren würde ich das auch weiterhin so sehen.
Das ist ein Scheinargument. Entweder spräche dann ja immer noch nichts
fürgegen die vorübergehende Aussetzung oder es findet sich halt irgendwo jemand, der die Kapazitäten aufbaut. Welche der Impfstoffe am Ende wo produziert würden, spielt gar keine Rolle.Allerdings geht es hierbei natürlich ums Geld-Verdienen und Know-how, das auf keinen Fall abwandern darf. Nicht auszudenken, was passiert, wenn mithilfe westlicher Forscher Technologie transferiert wird, nur weil jemand das Investment nicht scheuen muss. Immerhin hat man an den Details schon seit Jahren auch mit Rückschlägen geforscht. Selbst wenn man die Aussetzung an Bedingungen geknüpft hätte, die den Geldsegen aus den Industrienationen weiter garantiert hätten, bleibt die strategische Komponente. Nicht ohne Grund war Deutschland ganz vorn bei der Blockade.
-
Das ist ein Scheinargument.
Wie ergänzt, aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, ich denke nur nicht, dass es viel geholfen hätte. Allerdings ist das eigentliche Argument ja auch, dass man die Technik nur innerhalb der Schranken des Immaterialgüterrechts transferieren will, um die westlichen Unternehmen zu schützen. Denke nicht, dass man da unklar war. Deutschland jedenfalls nicht.
-
Hier, noch ein preprint, aber entspricht der Erwartung:
https://www.medrxiv.org/conten…021.10.18.21265113v1.full
[...]
Man darf sich das also nicht so verstellen, dass die intramuskuläre Injektion diese Gewebe völlig schutzlos lässt und erst "tiefer" wirkt. Weil die Immunantwort aber etwas dauert, ist man sehr wahrscheinlich eine gewisse Zeit ansteckend.
Wobei das damit gar nicht demonstriert wird. Das zeigt nur, dass auch Geimpfte bei einer Infektion eine Immunantwort in der Nasenschleimhaut haben, was natürlich klar ist. Ich hatte mich verlesen, ich dachte, sie sagen zunächst auch etwas zum Vergleich mit Ungeimpften.
Okay, also anstatt dessen hier ein anderes preprint, eine Primatenstudie mit Rhesusmakaken. Wollte ich sowieso drauf hinweisen, weil sie bei TWIV besprochen wurde (TWIV 824, die werden das sicherlich tiefer erklären, habe selbst nur kurz reingeschaut).
https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2021.10.23.465542v1
Das ist jetzt ein Jahr nach der Impfung der Affen mit mRNA-1273, also dem Impfstoff von Moderna. Die geimpften Tiere (rot) und ungeimpften Tiere als Kontrollgruppe (grau) werden mit SARS-CoV-2 Delta infiziert ("challenge"). Gemessen wird die Virenkonzentration anhand der RNA-Kopien von einmal E- und einmal N-Gen. Es gibt zwei unterschiedliche Proben: BAL ist Gewebeentnahme aus den unteren Atemwegen und die Nasalabstriche entsprechend aus den oberen.
Abbildung 6:
Man sieht, anhand der geringeren Virenkonzentration, dass die geimpften Affen, in der BAL-Probe (A, C), also in den unteren Atemwegen, eine schnellere Immunreaktion produzieren gegenüber ungeimpften Affen. Aber auch im Nasalabstrich (B, D), also in den oberen Atemwegen, sieht man noch nach einem Jahr eine schnellere Immunreaktion gegenüber ungeimpften Affen, nicht ganz so konsistent.
Weil die Viruslast durchaus täuschen kann, gibt es noch E und F, wo für die unteren und oberen Atemwege in Zellkultur die tatsächliche Infektiösität (anstatt vorhandene ggf. nicht infektiöse RNA-Kopien) gemessen wird. Und da sieht man auch nochmal den Unterschied, aber man sieht auch, was mein Punkt hier war:
Man darf sich das also nicht so verstellen, dass die intramuskuläre Injektion diese Gewebe völlig schutzlos lässt und erst "tiefer" wirkt.
Nämlich, dass die Impfung in beiden Bereichen einen Unterschied macht, selbst nach längerer Zeit. Das zeigt jetzt natürlich noch nicht, dass es auch eine erhöhte Antikörperproduktion in der Nasenschleimhaut bei geimpften gegenüber ungeimpften Tieren gibt. Könnte auch ein anderer Arm des Immunsystems sein, der den Effekt auslöst.
-
Comirnaty hat von der EMA eine Empfehlung für die Zulassung bei Kindern von 5 bis 11 Jahre bekommen:
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!