Der Pandemie-Thread

  • https://www.rki.de/SharedDocs/…AQ_Liste_Allgemeines.html


    Vollständig gegen COVID-19 geimpfte Personen sind nach Exposition zu einem bestätigten SARS-CoV-2-Fall von Quarantäne-Maßnahmen ausgenommen, ebenso wie Personen, die in der Vergangenheit eine PCR-bestätigte und symptomatische COVID-19-Erkrankung durchgemacht haben („Genesene“) und mit einer Impfstoffdosis geimpft sind (für Definition „vollständig geimpft“ siehe FAQ “Wer gilt laut rechtlichen Verordnungen als geschützt?“).

    Nach bisherigem Kenntnisstand gilt diese Ausnahme von der Quarantäne für die aktuell in Deutschland zugelassenen und von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfstoffe. Diese Ausnahme gilt ebenfalls nur, wenn es sich hierbei NICHT um die Exposition gegenüber den Virusvarianten Beta (B.1.351) oder Gamma (P.1) handelt. Dann sind eine Quarantäne der vollständig geimpften sowie genesenen Kontaktpersonen immer empfohlen.

    Bis zum 21. Tag nach Exposition zu dem SARS-CoV-2-Fall sollte ein Selbstmonitoring (Körpertemperatur, Symptome) erfolgen. Entwickelt die Kontaktperson trotz vorausgegangener Impfung Symptome, so muss sie sich in eine Selbstisolierung begeben und eine zeitnahe Testung veranlassen.

    Hinsichtlich der Quarantäne-Maßnahmen für geimpfte Patientinnen und Patienten in medizinischen Einrichtungen sowie für geimpfte Bewohnerinnen und Bewohner von stationären Pflegeeinrichtungen siehe Organisatorische und personelle Maßnahmen für Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie Alten- und Pflegeeinrichtungen während der COVID-19-Pandemie.

  • Der Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger (50), will die Frage der Lohnfortzahlung vor dem Bundesverfassungsgericht prüfen lassen. Gegenüber BILD sagte Aiwanger: „Ich lasse das verfassungsrechtlich prüfen.“ Er glaube nicht daran, dass diese Entscheidung der Gesundheitsminister durchsetzbar sei.

    Klingt stark und nach Macher, allerdings reicht Chef der Freien Wähler sein nicht aus um eine abstrakte Normenkontrolle zu erzwingen.


    Voraussetzungen

    Der Antrag kann nur von der Bundesregierung, einer Landesregierung oder eines Viertels der Mitglieder des Bundestages gestellt werden. Bürgerinnen und Bürger sind in dieser Verfahrensart nicht antragsberechtigt. Der Antrag ist nicht fristgebunden. Es kommt auch nicht auf die Verletzung eigener Rechte des Antragstellers an.

  • Also die Logik hinter der bisherigen teilweisen Nichtanwendung von Infektionsschutzgesetz § 56 Absatz 1 scheint zu sein, dass die Voraussetzungen, dass man die empfohlene Impfung auch wirklich erhalten kann, erst seit kurzem gegeben sind:


    https://www.gmkonline.de/Beschluesse.html?uid=228&jahr=2021


    Zitat

    Seit einigen Wochen stehen ausreichende Mengen Impfstoff zur Verfügung, um allen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland eine Impfung gegen COVID-19 an-bieten zu können. Impfwillige Personen können flächendeckend, niedrigschwellig und ohne Wartezeiten eine Impfung gegen COVID-19 erhalten. Personen, für die eine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission vorliegt, erhalten nach dem IfSG als Kontaktpersonen oder Reiserückkehrer aus Risikogebieten aufgrund der flächendeckenden Verfügbarkeit von Impfangeboten zukünftig keine Entschädigung auf Kosten der Allgemeinheit, wenn im Falle eines Tätigkeitsverbots bzw. einer Quarantäneanordnung kein vollständiger Impfschutz vorliegt. Personen mit vollständigem Impfschutz unterliegen im Übrigen grundsätzlich keiner Quarantänepflicht mehr.


    Insofern ist es eigentlich "Kulanz" (man könnte auch sagen fehlende Gesetzestreue), dass man erst ab 1. November gedenkt sich an das bestehende Recht zu halten:


    Zitat

    Die Länder werden spätestens ab dem 1. November 2021 denjenigen Personen keine Entschädigungsleistungen gemäß § 56 Absatz 1 IfSG mehr gewähren, [...]


    Denn ich wüsste nicht, dass es eine gesetzliche Grundlage für die gegenwärtige Nichtanwendung von Satz 4 gibt, wenn man die Bedingungen nun für erfüllt ansieht. In dem Beschluss wird nichts von der Aufhebung irgendwelcher Ausnahmereglungen gesagt.


    Vielleicht sollte da mal jemand öffentlichkeitswirksam klagen.

  • Da war doch noch was.


    Ein paar Wochen rum Drosten war mal wieder im Coronavirus-Update-Podcast. Ich sehe, dass er in den Medien zitiert wird mit "die Zahlen sehen übel aus" und mir scheint das wird fälschlich auf den Stand bei den Impfungen bezogen, meines Erachtens spricht er aber über die gegenwärtige Impfrate. Ich nehme an, wenn er bei der Frage, wie man die erhöhen kann, auf die Politik verweist, denkt er an Impfpflichten. Glaube aber nicht, dass sich da etwas bewegen wird. Ich denke auch der Impfstoff für die Kinder von 11 runter kommt zu spät und vermutlich würden den sowieso nicht viele in Anspruch nehmen. Kommt es zu einem größeren Ausbruchsgeschehen wird die Impfrate vermutlich nochmal hochgehen, vielleicht würde so ein Effekt die Restdurchseuchung abmildern. Aber insgesamt bezweifle ich, dass es irgendeinen großen Wurf gibt, man muss vermutlich die Grundmaßnahmen bis ins nächste Jahr schleppen und darüberhinausgehende Maßnahmen, von lokalen Impfungswüsten mal abgesehen, wird man sich zu Ungunsten der Krankenversorgung ersparen.


    Ansonsten frage ich mich, ob ich schon zu raus bin oder das auch früher missverstanden hätte, denn sie sprechen über einen Gefängnisausbruch in Texas und ich dachte sie meinen einen Ausbruch aus dem Gefängnis. :/

  • Ah, die US-Medien sind immer noch der vermeintlichen Laborherkunft auf der Spur. Selbst The Intercept hat einen Artikel dazu:


    https://theintercept.com/2021/…grant-ecohealth-alliance/


    Die neue Erkenntnis ist, dass die Organisation EcoHealth Alliance, die Forschung am Wuhan Institute of Virology gefördert haben, einen Bericht an das National Institute of Health ungewöhnlich lange Zeit nicht geliefert haben soll.


    Zitat

    The report describes work done in year four of the five-year, $3.1 million NIH grant “Understanding the Risk of Bat Coronavirus Emergence.” It was due in April 2018. The version released by the NIH was submitted over two years later, after The Intercept had filed a public records request seeking the bat coronavirus and other NIH grants to the EcoHealth Alliance.


    Sie hätten ihn im April 2018 abgeben müssen. Als sich die ersten Anzeichen der Pandemie gezeigt haben, war der Bericht schon anderthalb Jahre überfällig. Insofern verstehe ich die Relevanz nicht wirklich.


    Sie haben unten noch eine Auflistung bisheriger Indizien, aber mir kommt es so vor, als hätte ich für all das schonmal Antworten gehört. Das framing ist auch tendiziös. Beispiel:


    Zitat

    Last summer, Shi Zhengli, director of the Center for Emerging Infectious Diseases of the Wuhan Institute of Virology, admitted to Science magazine that RaTG13 was a renamed version of a virus found in a Chinese mineshaft where miners fell ill in 2012. But that admission only came following pressure from independent scientists.


    Liest man in dem verlinkten Interview nach, stellt man fest, Shi Zhengli wurde danach gefragt, und erklärt es:


    Zitat

    (8) [...] Is BtCoV/4991 actually RaTG13, which would be consistent with your 2020 report that described how you did the full sequence of a virus you only had done the RdRp sequence for earlier? If so, why did you rename the virus? What does “TG” stand for in RaTG13?

    Zitat

    A: Ra4991 is the ID for a bat sample while RaTG13 is the ID for the coronavirus detected in the sample. We changed the name as we wanted it to reflect the time and location for the sample collection. 13 means it was collected in 2013, and TG is the abbreviation of Tongguan town, the location where the sample was collected.


    Dass sie sich vorher geweigert hätte, bis jemand Druck ausgeübt hat, belegt das jedenfalls nicht.

  • Kein Nobelpreis. Leider nein. Garnicht.


    MRNA ist ein zu neues Verfahren und niemand weiß ob sich die positiven/negativen Effekte aufwiegen oder was überwiegt, weder kurzfristig noch mittelfristig.


    Nobelpreiskomitee: "Versuchen Sie es später nochmal, bis dahin, rufen Sie uns nicht an, wir rufen Sie an" : )

  • Kein Nobelpreis. Leider nein. Garnicht.


    MRNA ist ein zu neues Verfahren und niemand weiß ob sich die positiven/negativen Effekte aufwiegen oder was überwiegt, weder kurzfristig noch mittelfristig.


    Nobelpreiskomitee: "Versuchen Sie es später nochmal, bis dahin, rufen Sie uns nicht an, wir rufen Sie an" : )

    Ich fänd's ja cool, wenn man die Pioniere dieser Forschung aus der 90ern (demnach kein "neues" Verfahren) aus den staatlich finanzierten Institutionen entsprechend würdigen würde.

  • Also wenn man einen Nobelpreis für die CoViD-19-Impfstoffe direkt hätte vergeben wollen, dann stellt sich die Frage, inwiefern man mRNA- und Vektor-Impfstoffe gleichermaßen bedenken kann. Das sind beides neue Prinzipien. Ist vielleicht einer der Gründe, warum man sich dagegen entschieden hat.

  • Das sind beides neue Prinzipien. Ist vielleicht einer der Gründe, warum man sich dagegen entschieden hat.


    Methodisch inkorrekt! hat das ja mal erklärt, man will nichts auszeichnen was sich übermorgen als Mist/Falsch rausstellt, also wartet man gerne längere Zeit bis alles jahrelang gegengecheckt ist : )


    Ich glaube angesichts der Nebeneffekte/Todesfälle/Langzeitfolgen kann man es nicht guten Gewissens als Problemlos einstufen. Auch wenn es mehr gerettet hat wie abgemurkst, aber es gab Tote und das ist weniger Preisverdächtig - die Übersicht über die Gesamtstatistik des "Feldversuchs" wird man eh erst in 5 Jahren haben.



  • nur geringe sterile Immunität durch Impfung

    In den ndr Podcasts 99 und 97 hat Herr Drosten das Problem der Ansteckung und Weitergabe der Delta-Variante durch asymptomatisch infizierte Impflinge in den Abschnitten "Schleimhautschutz" und "Restaurantbesuch" problematisiert. Den Fremdschutz durch Impfung hat Her Drosten mehrfach als gering bewertet und die Politik zum Handeln aufgefordert. Gleich so hat Herr Mertens auf der Bundespressekonferenz vom 06.10.2021 ab min 30 auf den schnell nachlassenden Fremdschutz hingewiesen. Ungetestete Impflinge werden zu Stealth-Spreader und tragen die Seuche in die Altenheime, Krankenhäuser und Schulen etc. Warum reagiert die Politik nicht darauf? Aus Sicht des Arbeitsschutzes und Hausrechts könnten hier Schadensersatzforderungen drohen ...

    Sehr Schade das dieses Problem auf der Pressekonferenz nicht thematisiert wurde, vielleicht ergibt sich ja noch eine Gelegenheit für Tilo zur Nachfrage.

    Bis dahin kann ich nur jeden Empfehlen seinen Arbeitgeber, Schule, Uni und das Gesundheitsamt auf dieses Problem hinzuweisen, einen neuen Lockdown will wohl niemand.

    Btw könnten sich Ungeimpfte wegen fehlender Sachgrundlage diskriminiert fühlen?

  • Wer sich nicht impfen lässt diskriminiert sich ja selbst. Mich treibt eher die Frage nach Schuld um und da ist die Antwort: Gerade. Ein frisch Geimpfter hat einen ganz guten Fremdschutz und wenn die allermeisten geimpft sind, sollte auch der nachlassende Schutz gegen Infektion kein gesellschaftsweites Problem mehr darstellen.


    Aber was solls die Restdurchseuchung läuft.

  • nur geringe sterile Immunität durch Impfung

    In den ndr Podcasts 99 und 97 hat Herr Drosten das Problem der Ansteckung und Weitergabe der Delta-Variante durch asymptomatisch infizierte Impflinge in den Abschnitten "Schleimhautschutz" und "Restaurantbesuch" problematisiert. Den Fremdschutz durch Impfung hat Her Drosten mehrfach als gering bewertet und die Politik zum Handeln aufgefordert. Gleich so hat Herr Mertens auf der Bundespressekonferenz vom 06.10.2021 ab min 30 auf den schnell nachlassenden Fremdschutz hingewiesen. Ungetestete Impflinge werden zu Stealth-Spreader und tragen die Seuche in die Altenheime, Krankenhäuser und Schulen etc. Warum reagiert die Politik nicht darauf? Aus Sicht des Arbeitsschutzes und Hausrechts könnten hier Schadensersatzforderungen drohen ...

    Sehr Schade das dieses Problem auf der Pressekonferenz nicht thematisiert wurde, vielleicht ergibt sich ja noch eine Gelegenheit für Tilo zur Nachfrage.

    Bis dahin kann ich nur jeden Empfehlen seinen Arbeitgeber, Schule, Uni und das Gesundheitsamt auf dieses Problem hinzuweisen, einen neuen Lockdown will wohl niemand.

    Btw könnten sich Ungeimpfte wegen fehlender Sachgrundlage diskriminiert fühlen?

    Willst du Tilo in deinem Beitrag nicht taggen?

  • Endlich hat das RKI mal den Report zur siebten Befragung des CoViD-19-Impfmonitoring rausgegeben:


    https://www.rki.de/DE/Content/…te_RKI/covimo_studie.html


    Fazit - unter anderem - sie halten die Unterschätzung der Impfquote in Deutschland anhand der offiziell übermittelten Daten, die aufgrund der letzten Befragung vermutet wurde, für real. Und rechnen jetzt mit bis zu 5% mehr:


    Zitat

    Ergebnisse aus diesem Survey sowie weiterführende Überlegungen legen wiederum nahe, dass die im DIM berichtete Impfquote als Mindest-Impfquote zu verstehen ist und eine Unterschätzung von bis zu 5 Prozentpunkten für den Anteil mindestens einmal Geimpfter bzw. vollständig Geimpfter angenommen werden kann. Mit dieser Berücksichtigung kann derzeit von einer Impfquote in der Erwachsenenbevölkerung von bis zu 84 % mindestens einmal und bis zu 80 % vollständig Geimpfter ausgegangen werden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!