HANS JESSEN SHOW - Deine Politiksprechstunde

  • Undine Kirche:

    Hans, ich möchte deine Erwartungshaltung enttäuschen. Ich bin zwar auch kein übergroßer Kirchenfan, aber die Strukturen sind da, sie sind sehr gut und ihr alle habt dafür bezahlt, ob ihr wollt oder nicht (wer es nicht glaubt googelt Staatsleistungen und schaut welche Teile der Weimarer Reichsverfassung ins GG importiert wurden). Nutzt es für Jugendfreizeiten, Treffpunkt für die Alten und am wichtigsten als Ort euch einzubringen. Ich kenn die Gegenargumente wie Kindesmissbrauch (geht nur wenn keiner mit hingeht zu den Aktivitäten) und gilt auch bei jedem Sportverein, Jugendfeuerwehr oder sonstwo Kinder einfach abgeben geht eben nicht, man muss seine Pappenheimer schon kennen und das geht nur durch Anwesenheit.


    Johannes und die alleingelassene Jugend:

    Dass die nicht mehr rebellieren wundert mich ehrlich gesagt sehr. Die müssen brutal zurückstecken und bekommen als Dank noch den Stinkefinger ("Wir sind geimpft und gehen jetzt wieder auf Kaffeeklatsch etc." wird kommen, geh ich fest von aus).

    Das ist ein echtes Trauerspiel in unserer Gerontokratie.


    Vivien und kostenlose Kondome:

    Vor, ähm vielen, Jahren gab es Pille und Co auch nur auf Rezept wenn irgendwas wie Pickel oder schlechte Haut "behandelt" wurden, ist das heute anders?

    Ansonsten ist der Vorschlag großartig den Jungen die Kondome zu schenken, sei es aus Verhütungssicht oder "nur" wegen der Geschlechtskrankheiten. Die Mädels die Jahre oder Jahrzehnte auf Hormonen waren haben nicht selten auch Probleme wenn sie dann wollen schwanger zu werden...

    Wenn man drüber nachdenkt völlig unverständlich dass der Punkt noch nicht abgehakt ist.


    Allgemein hatte ichbei dieser Folge das Gefühl, dass hansj. sehr viel strenger auf die Zeit geachtet hat, im Kürzen seines Redeanteils und auch dass die Gespräche nicht ausliefen sondern ein wenig abgewürgt wurden. Dadurch kommen mehr Anrufer zum Zug, aber ich bin noch unentschlossen wie ich das finde, der Reiz des Formats ist ja grade, dass hansj. mal was mit den Leuten bequatscht.

  • Ich kenn die Gegenargumente wie Kindesmissbrauch (geht nur wenn keiner mit hingeht zu den Aktivitäten) und gilt auch bei jedem Sportverein, Jugendfeuerwehr oder sonstwo Kinder einfach abgeben geht eben nicht, man muss seine Pappenheimer schon kennen und das geht nur durch Anwesenheit.

    Ganz ehrlich, das halte ich für absurd.
    Soll man 24/7 auf seinen Kindern hocken?

    Und welche Weltsicht offenbart es, mit null Vertrauen anderen Menschen zu begegnen?

    Selbstverständlich suchen solche Individuen, die Schutzbefohlene missbrauchen wollen, sich eben die Umgebung, in der sie das leichter können, das heißt nicht, dass zum einen diese Umgebungen per se schlecht wären und zum anderen nicht, dass die Personen, die dort beschäftigt sind prinzipiell nicht vertrauenswürdig sein können.

    Klar ist das in der Kirche ein Riesenproblem (wie auch in gewissen Sportvereinen usw., sagst Du ja auch), aber es ist und bleibt ein winziger Bruchteil aller dort Schaffenden, die sowas versuchen.


    So, davon mal ganz abgesehen halte ich es trotzdem nicht für richtig, Kinder in die Kirche zu schicken, weil genau das beschriebene, die Freizeiten, das gemeinsame Spielen usw. sie nicht unerheblich (emotional) an diese Institution binden. Und ich als Atheist finanziere dann, dass die Popen sich für ihre soziale Arbeit feiern lassen dürfen. Soziales Handeln geht auch ohne den Kirchenscheiß, nur hat diese eine Lobby.

    Johannes und die alleingelassene Jugend:

    Dass die nicht mehr rebellieren wundert mich ehrlich gesagt sehr. Die müssen brutal zurückstecken und bekommen als Dank noch den Stinkefinger ("Wir sind geimpft und gehen jetzt wieder auf Kaffeeklatsch etc." wird kommen, geh ich fest von aus).

    Das ist ein echtes Trauerspiel in unserer Gerontokratie.

    Exakt so sieht es aus.


    Und an hansj. an der Stelle, ja, juristisch betrachtet magst Du damit richtig liegen, dass es hier nicht um "Privilegien" geht, moralisch geht es aber eben genau um diese.

    Dass zwischen legal und legitim manchmal ein sehr großer Spalt klafft und wir es hier ganz sicher nicht nur mit einer juristischen, sondern vor allem mit einer gesellschaftlichen Debatte zu tun haben, wirst Du wohl kaum bestreiten.

    Und für den zynischen Betrachter (ja, eine gewisse Selbstreferenz darf zwischen den Zeilen herausgelesen werden) zeigt sich hier erneut das gleiche Schema wie in der Klimadebatte: die Alten scheißen den Jungen vor die Tür und regen sich auch noch darüber auf, warum die denn protestieren...

    Zudem stellt sich ja auch noch die Frage, ob die ganzen Dienstleistungssklaven, die ja für den Unterhaltungstrieb der Alten gebraucht werden, denn dann auch geimpft werden, oder ob die schön weiter unter der Maske hecheln dürfen.

  • Ich kenn die Gegenargumente wie Kindesmissbrauch (geht nur wenn keiner mit hingeht zu den Aktivitäten) und gilt auch bei jedem Sportverein, Jugendfeuerwehr oder sonstwo Kinder einfach abgeben geht eben nicht, man muss seine Pappenheimer schon kennen und das geht nur durch Anwesenheit.

    Die Idee ist es doch nicht die Kinder 'abzugeben'. Die brauchen das um selbstständig werden. Und das geht doch nur, wenn sie mal was alleine machen dürfen, ohne die Eltern.

  • gefühle können täuschen. Wir gehen erstmal von 20 minuten pro gespräch aus. ( das ist doppelt so lang, wie andere call-in-formate als "üppig" ansehen ). bei dieser ausgabe gab es ein einziges gespräch, dass tatsächlich nach 20 minuten beendet war. alle anderen dauerten länger.

    da fände ich "abwürgen" keine wirklich treffende bezeichnung.

    aber natürlich gehört es zur rolle des hosts, zu signalisieren, wann er denkt, dass das gespräch die erwartungshaltung der anruferin/des anrufers soweit erfüllt hat, wie es in diesem rahmen möglich ist - und von denen die zuschauen/zuhören noch als spannend erlebt wird. das ist jeweils eine subjektive entscheidung. die auch immer die option beinhaltet, dass gesprächspartnerInnen sagen können: "das will ich jetzt aber noch sagen...". hatten wir auch schon gelegentlich.

    ich kann nur hoffen, dass sich niemand der bisherigen gesprächspartnerInnen "abgewürgt" vorkam. das täte mir leid.

  • die frage, ob es sich um ein "privileg" handelt oder um die begründete aufhebung einer einschränkung, iist m.e. nur vordergründig eine juristische, tatsächlich eine gesellschaftliche.

    grundrechte sind konstitutiv für eine freiheitliche gesellschaft. die art und weise, wie sie sich gegenseitig austarieren, ist mehr als juristisches regelwerk - bzw. sind nur ich rechtlichen begriffen ausgedrückten formen des gesellschaftlichen umgangs.

    dass freiheitsrechte nur als resultat begründeter und regelmäßig überprüfter abwägungen eingeschränkt werden dürfen, ist gesellschaftliche grundstruktur.


    halte es auch für falsch (jedenfalls ist das nicht mein ansatz in der diskussion gewesen) , die aufhebung von restriktionen an der altersfrage festzumachen. es ging/geht doch darum, ob geimpfte menschen von einschränkungen wieder situativ befreit werden - weil bei ihnen die gründe der einschränkung mutmaßlich nicht mehr vorliegen. das, worüber diskutiert wird, ist doch, dass geimpfte menschen (jeglichen alters) ähnlichen status bekommen wie aktuell negativ getestete.

    auch bei denen geht es darum, dass der negative test die gründe für die restriktion für den aktuellen moment außer kraft setzt.

    im einen wie im anderen fall handelt es sich nicht um ein "privileg". dass es sich bei den geimpften zunächst überwiegend um ältere menschen handelt, ergibt sich aus den impfprioritäten - aber dieser "vorteil" verringert sich mit jedem tag. du machst aus einer momentanen situation eine grundsätzliche - wenn man so will: die gerontokratische kriegserklärung kommt von dir.


    und - das solltest du eigentlich wissen - ja, menschen , die in der betreuung von risikopatienten tätig sind, gehörten von anfang an zu den prioritär geimpften.

    (dass du pflegerinnen und pfleger, die - viel zu schlecht bezahlt - sich um alte, betreungsbedürftige menschen kümmern, als "dienstleistungssklaven im unterhaltungsbetrieb" bezeichnest, finde ich nicht nur geschmacklos, sondern geradezu verächtlich. damit sprichst du Pflegerinnen und pflegern nämlich ab, dass sie sich bewusst für diesen beruf entschieden haben und ihn ausüben, weil sie eine soziale notwendigkeit dafür empfinden.)

  • Brechen wir das Ganze herunter: Es ist eine Frage der Perspektive.

    Als der, der in der Impfreihenfolge ganz hinten steht, wird man zumeist zu einem anderen Bild kommen, als jemand, der recht früh seine "Freiheit" zurückbekommt.

    Natürlich IST ES KEIN Privileg, es wird aber als solches empfunden.

    Und genau wie in der Klimakrise und wie z. B. mit dem Rentensystem dürfen die jüngeren Generationen buckeln für die Alten. Ich sage nicht, dass das das gleichzusetzen ist, das Gefühl, dass man es hier mit einer Systematik zu tun hat, lässt sich aber schwer verdrängen.

    und - das solltest du eigentlich wissen - ja, menschen , die in der betreuung von risikopatienten tätig sind, gehörten von anfang an zu den prioritär geimpften.

    (dass du pflegerinnen und pfleger, die - viel zu schlecht bezahlt - sich um alte, betreungsbedürftige menschen kümmern, als "dienstleistungssklaven im unterhaltungsbetrieb" bezeichnest, finde ich nicht nur geschmacklos, sondern geradezu verächtlich. damit sprichst du Pflegerinnen und pflegern nämlich ab, dass sie sich bewusst für diesen beruf entschieden haben und ihn ausüben, weil sie eine soziale notwendigkeit dafür empfinden.)

    Wie kommst Du jetzt auf Pfleger?

    Ich habe von Unterhaltung geschrieben und auch Unterhaltung gemeint.

    Oder gehst Du davon aus, dass Kulturbetriebe, Gastro, Kreuzfahrtschiffe und Co. in Zukunft nur noch von Pflegern betrieben werden?

  • wie ich auf pflegerInnen gekommen bin? - sehr einfach, weil du "unterhaltungsbetrieb der alten" geschrieben hast. also ein betrieb, der sich ausschließlich auf diese zielgruppe bezieht. da fällt tatsächlich pflege ein, als system, dass sich um den unterhalt und erhalt von derart fokussierten strukturen kümmert.

    und nun sollen damit "kulturbetriebe, gastronomie, kreuzfahrtschiffe und co." gemeint sein, in denen "arbeitssklaven" für die alten schuften müssen ?


    welche ausschliesslich für "die alten" betriebenen kulturbetriebe meinst du ? welche ausschliesslich für "die alten" betriebene gastronomie meinst du ? - selbst das durchschnittsalter von kreuzfahrtpassagieren ist kein hinreichendes kriterium - die zielgruppe ist eher über verfügbares einkommen zu definieren als über schieres alter.


    mit verlaub, ich habe den eindruck, dein gesellschaftsbild ist in ziemlichem maß gerontologisch verzerrt. für die frage der behandlung von geimpften scheint mir das ein untauglicher maßstab zu sein. ( im übrigen: ich gehe davon aus, dass, solange es zum einen noch erhebliches infektionsgeschen gibt, zum zweiten größere anteile nicht-geimpfter menschen, zum dritten keine definitiven wissenschaftlichen erkenntnisse z.b. über infektiosität, auch bürger mit abgeschlossener impfung im kontakt mit anderen tunlichst maske tragen.

    auch wenn sie denn dann wieder zugang etwa zu kulturellen events haben.

  • Nein, das habe ich nicht. Ich habe "Unterhaltungstrieb der Alten" geschrieben, falls Du oben nachschauen möchtest. Und was allgemein unter Unterhaltung verstanden wird, muss ich Dir wohl nicht erklären. Dass in diesen Branchen Dienstleistung mit schlechter Bezahlung die Regel ist, wohl auch nicht.

  • Nein, das habe ich nicht. Ich habe "Unterhaltungstrieb der Alten" geschrieben, falls Du oben nachschauen möchtest. Und was allgemein unter Unterhaltung verstanden wird, muss ich Dir wohl nicht erklären. Dass in diesen Branchen Dienstleistung mit schlechter Bezahlung die Regel ist, wohl auch nicht.

    eben das hatte ich zitiert "unterhaltungsbetrieb der alten" ( dass ich hier weitgehend kleinschreibung praktiziere, könntest du wissen.)

    da entscheidende ist doch: du behauptest in deinem zitat, es gäbe einen solchen betrieb für "die alten. - wegen mir : die Alten" . ich hatte mir wirklich nicht vorstellen können, dass du das ernsthaft behauptest. schon gar nicht mit den beispielen, die du dann nennst: wo gäbe es "den kulturbetrieb" oder "die gastronomie" speziell für "die Alten" - die dort von speziellen "dienstleistungssklaven" versorgt werden müssen ?


    eine solche behauptung halte ich für weit mehr neben der realität als die - im deutschen sprachgebrauch immer noch gültige - verwendung des substantivs "unterhaltung" auch für das unterhalten im sinne von: aufrecht erhalten. ( so ist z.b. "die unterhaltung diplomatischer beziehungen" keine vergnügungsveranstaltung).

    tut mir leid, dass ich zu deinen gunsten angenommen hatte, es sei dir um menschen gegangen, die sich in pandemiezeiten um alte menschen existenziell kümmern. ich nehme zur kenntnis, dass das nicht so ist. alles gut.

  • Wenn Du beim nächsten Mal tatsächlich zitierst und nicht selbst tippst, was Du meinst, gelesen zu haben, dann fällt Dir vielleicht etwas auf... Zum dritten Mal schreibe ich es jetzt nicht.

    Du schreibst: „Unterhaltungsbetrieb der Alten“, ich zitiere dich mit „Unterhaltungsbetrieb der Alten“ - und dann forderst du mich auf, nicht das zu tippen , was ich meine, gelesen zu haben, sondern das , was du tatsächlich geschrieben hast.

    Wo liegt nun der Unterschied zwischen deinem „Unterhaltungsbetrieb der Alten“ (als korrektem Zitat) und dem von mir getippten „Unterhaltungsbetrieb der Alten“ (als nur gelesen geglaubtem)? Ich erwarte keine drittmalige Erklärung - eine erstmalige würde reichen. Aber ich denke, die unterschiede der Positionen und Sichtweisen sind hinreichend klar.

  • Und wieder hast Du nicht zitiert, sondern selbst getippt, was Du glaubst, gelesen zu haben.

    Wenn ich Dich extra darauf hinweise, wäre es doch ein netter Zug gewesen, wenigstens nochmal nachzusehen, anstatt zu insistieren...


    Da stand und steht "Unterhaltungstrieb" und nicht "UnterhaltungsBEtrieb".


    Und jetzt habe ich auch keine Lust mehr auf den Quatsch. Bei aller Sympathie und großer Verneigung vor Deiner Erfahrung und Deinem Wissen, kannst Du manchmal echt schwer erträglich stur und besserwisserisch sein.


    P. S.: nicht an Dich:

    (Und ja, mir ist die Ironie dieser Aussage gerade meinerseits durchaus bewusst, nur als Nachricht für alle, die ich da im Hintergrund schon lachen höre...)

  • Empfehle dazu den achtzigjährigen Jochen Busse gestern Abend in Westpol beim WDR. Der möchte ab jetzt auf nichts mehr verzichten müssen, immerhin ist er geimpft.


    https://www.ardmediathek.de/vi…M2U4ZjdjNw/?startTime=8.0


    Jochen Busse ab ca. Minute 3


    Man muss nicht mal besonders jung sein. Als Mensch, der seit einem Jahr ohne jeden Schutz arbeiten geht und aus Rücksicht auf die Alten in der Familie das eigene Sozialleben komplett heruntergefahren hat, empfindet man so eine Forderung von einem Nebenerwerbsrentner schon als unverschämt.

  • Was genau hatte ich als Familienvater davon zurückgestellt zu werden, damit so ein (wüste Beschimpfungen hier) geimpft werden konnte?

  • du hast recht: da stand von anfang an "unterhaltungstrieb" , und ich habe kontinuierlich "unterhaltungsbetrieb" falsch gelesen. ein durchgehender fehler, der mir sehr peinlich ist, und für den ich um entschuldigung bitte. dadurch ergibt sich ein anderer kontext. die am falsch gelesenen wort festgemachte kritik ist gegenstandslos.


    beim blick auf das korrekte wort würde ich aber wiederum kritik üben: ich sehe nicht "DEN unterhaltungstrieb DER alten", der von dienstleistungssklaven bedient würde.


    Auch in diesem forum wurde oft genug (und völlig zu recht) auf wachsende altersarmut hingewiesen. Die große mehrheit der alten. hilfsbedürftigen menschen, die in häuslicher oder heimpflege mehr schlecht als recht über die runden kommen, leben gewiss nicht irgend einen "unterhaltungstrieb" aus. insofern halte ich das für eine realitätsverzerrung.

    dass es egoismus alter menschen gibt (beispiel busse), wie es egoismus junger menschen gibt ( angefangen bei sog. coronapartys) ist fakt. aber das halte ich nicht für ein an alterslinien festmachbares phänomen, sondern an gesellschaftlichen grundeinstellungen , die etwas mit solidarität und rücksichtnahme zu tun haben.

    da halte ich deinen demografischen ansatz für falsch, und letzlich ideologisch.

    dieser kernpunkt bleibt in unserem disput.

  • Kein Thema, passiert jedem mal.


    Natürlich ist die Generalisierung etwas überzogen, so ist das halt mit Generalisierungen, muss ich Dir doch nicht erklären.


    Ja, es gibt wachsende Altersarmut, aber wir wissen auch beide, dass das Vermögen in Deutschland ganz sicher nicht bei den jungen liegt...

    Der Punkt und Aufhänger dabei war, ist und bleibt: Es wurde auch hier wiedermal Solidarität von den jungen eingefordert, für die sie jetzt mal wieder den Lohn bekommen. Leider wieder nur Gotteslohn.


    Ich verurteile nicht alle alten pauschal, es geht hier aber auch mal wieder um gefühlte Wahrheiten und wenn ich mich erinnere, wie lachhaft überzogen von den jungen als Coronapartygängern berichtet und ihnen die Hauptlast für die massive Verbreitung angedichtet wurde...

    Da hält sich mein Verständnis für jede erwartete Differenzierung zwischen Privileg und Wiedererlangen der Grundrechte doch ARG in Grenzen.

  • die vermögensverteilung in deutschland würde ich allerdings auch nicht in erster linie an alterskohorten festmachen, sondern an sozialstrukturen, die quer durch altersgruppen hindurchgehen. es gibt doch zweifellos schon jetzt relativ junge erben, denen vermögen und besitz früh in den schoß fällt.


    die restriktionen des ersten shutdowns waren eindeutig mit dem schutz besonders vulnerabler gruppen begründet worden - an vorderster stelle sehr alte menschen.

    die einschränkungszumutungen ( wenn du so willst: die solidaritätsanforderungen) haben aber eben alle anderen demografischen gruppen getroffen, gar nicht speziell "die jungen". ich finde, du machst hier eine in falscher weise polarisierende frontstellung auf,


    in einer größeren stadt mit einer ziemlich viralen jüngeren community lebend, mit familiären einbindungen in diverse szenen ist es schon meine "gefühlte wahrheit" , dass es "die jugend" in bezug auf pandemie-verhalten so wenig gibt wie "die alten". es gibt da wie dort sub-kulturen, die sich außerordentlich verantwortungsvoll verhalten - und da wie dort sub-kulturen, denen das mehr oder weniger scheißegal war (und ist).


    wenn wir etwas aus den epidemiologischen verläufen des vergangenen jahres gelernt haben könnten, dann ist es doch das: die verbreitungsdynamik steht weniger im zusammenhang mit alter sondern mit kontakthäufigkeit, die sich in mobilität ausdrückt.

    das ist das kriterium. mobilität - als kontakthäufigkeit- ist allerdings durchaus nicht ohne korrelation zu altersstruktur.

    übrigens ist der "lohn", den jüngere menschen für kontaktreduzierung erhalten (können), durch nicht nur "gotteslohn". das durchschnittsalter der intensivpatienten sinkt kontinuierlich, intensivmediziner berichten übereinstimmen von einer wachsenden zahl schwerer (und auch tötlicher) krankheitsverläufe bei jüngeren menschen. der prozentual stärkste zuwachs von infizierten liegt in den letzten wochen in den gruppen der 10 - 30-jährigen.

    wenn die versuchen, infektionen zu vermeiden, tun sie es für ihre eigene gesundheit.

    long covid ist am brutalsten für menschen, die noch ein besonders langes leben vor sich haben (sollten).

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