#486 - Extinction Rebellion (Annemarie Botzki)

    • Habt ihr als Bewegung die Hoffnung, dass mit dem erlebten Verlauf der politischen Wirkmächtigkeit in der Coronakrise die immer wieder proklamierte "Hilflosigkeit" der Politik (kann man nur global lösen; ohne China/USA alles sinnlos; etc.) gebrochen werden kann?
    • Habt ihr (bzw. hast Du persönlich) ernsthaft Hoffnung, dass sich die absehbare Katastrophe noch abwenden lässt? Oder geht es schon nur noch um Schadensbegrenzung?
    • Wie bewertest Du F4F in Bezug auf politische Wirksamkeit und gibt es Synergien zwischen XR und F4F oder schwächt man sich irgendwie gegenseitig (Aufmerksamkeitsökonomie z. B.)?
    • Wie bewertest Du die Diskrepanz zwischen persönlichem Lebenswandel und systemischen Forderungen? Soll heißen, muss man Heiliger sein, um radikale Forderungen aufstellen zu können (sowohl was die eigene Einstellung als auch was die Wirksamkeit für das Publikum angeht)?

    Vermutlich hast Du (Tilo) ja eh schon das ein oder andere davon als Frage auf dem Zettel.

  • Wie sieht die Zukunft von XR für das nächste Jahr aus, was ist zur Bundestagswahl geplant? In Anlehnung an die Frage von fruchtoase gibt es Synergien in der Hinsicht mit FFF bzw. weiteren Klimaorganisationen!

    Wie ist XR Deutschland mit den Holocaustvorwürfen zu Roger Hallam umgegangen bzw. wie sieht sie Hallam?

    • Wie bewertest Du F4F in Bezug auf politische Wirksamkeit und gibt es Synergien zwischen XR und F4F oder schwächt man sich irgendwie gegenseitig (Aufmerksamkeitsökonomie z. B.)?
    • Wie bewertest Du die Diskrepanz zwischen persönlichem Lebenswandel und systemischen Forderungen? Soll heißen, muss man Heiliger sein, um radikale Forderungen aufstellen zu können (sowohl was die eigene Einstellung als auch was die Wirksamkeit für das Publikum angeht)?

    Das würde mich auch interessieren und ergänzend, wie nach eigener Erfahrung die Resonanz bei den XR Aktionen ist. Gibt es Zustimmung oder eher Anfeindungen? Bei FFF ist in meinem Umfeld und auch in manchen Berichten ja genau der letzte Punkt von Fruchtoase als Kritik geäußert worden.


    Wie schafft man es, solche Ad Hominem Argumente zu entkräften und klarzumachen, dass das Anliegen und die Botschaft unabhängig der Person/Organisation, die sie äußert, beim Gegenüber ankommt? Sorgen radikalere Aktionen da eher für mehr Gegenwehr oder sind sie hilfreich, weil sie aufrütteln? Würde mich interessieren, ob es da eine Art Auswertung gibt, wie wirkungsvoll die unterschiedlichen Protestformen sind.

  • Warum sind Organisationen wie Extinction Rebellion auf globaler Ebene westlich geprägt ?

    Warum gibt es keine "rein" europäischen Bewegungen ?

    Hat Extinction Rebellion etwas von anderen Bewegungen gelernt (bzw. wie lernt man überhaupt das Verhalten in Bewegungen - gibt es immer eigene Regeln) ?

  • Tilo könntest du nach diesem Interview irgendwann nochmal ein weiteres zu Klimaaktivismus mit Fridays for Future führen? Wäre cool insbesondere darüber auch nochmal was zu erfahren, insbesondere zur Bewegung und deren Geschichte und Aktionen selbst...

  • Sehr interessantes Interview! Ich hab noch ne Frage in die Runde..Die Bürger:innenversammlungen sind für XR ja sehr zentral. Ich verstehe aber nicht genau inwieweit sich diese von bestehenden Institutionen unterscheiden sollen.. Sind im Idealfall nicht die Parlamente und in einem weit gefassten Sinn nicht auch die Parteien schon Bürger:innenversammlungen? (Das man die wiederbeleben & von Korruption befreien muss steht außer Frage) Aber vllt könnte man deren Arbeitsweisen reformieren..

  • Sehr interessantes Interview! Ich hab noch ne Frage in die Runde..Die Bürger:innenversammlungen sind für XR ja sehr zentral. Ich verstehe aber nicht genau inwieweit sich diese von bestehenden Institutionen unterscheiden sollen.. Sind im Idealfall nicht die Parlamente und in einem weit gefassten Sinn nicht auch die Parteien schon Bürger:innenversammlungen? (Das man die wiederbeleben & von Korruption befreien muss steht außer Frage) Aber vllt könnte man deren Arbeitsweisen reformieren..

    Nee, Parlamente sind professionalisierte Repräsentanteninstitutionen, die auf längere Zeit und projektunabhängig zusammenkommen. Um Teil dieser zu werden, muss man gewählt werden, was natürlich Wahlkampf und alle damit verbundenen Umstände mit sich bringt, einschließlich der steten Angst vor Nichtwiederwahl.

    Bürgerversammlungen sind projektabhängige Zusammenkünfte zufällig geloster Bürger (evtl. wird auch nach Verteilungsschlüssel gelost, damit aus vielen Bevölkerungsgruppen jemand mit dabei ist), ohne die Option einer "Wiederwahl".


    Das sind schon grundverschiedene Sachen.

  • Für mich sind die Bürgerversammlungen oder - konvente eine grosse Hoffnung:


    ... da kämen Menschen zusammen, die sonst nie miteinander reden würden, sie würden erleben, wie schwierig die Abwägeprozesse sind und müssten sich demokratisch einigen ...


    ... und wenn darüber auch noch öffentlich berichtet würde und die nicht Auserwählten dadurch beteiligt würden und


    ... Lobbyisten draussen blieben


    EINE GROSSE CHANCE!


    In Frankreich hat es ja einen Bürgerkonvent zum Klimaschutz gegeben. Die Bürger schlagen strengere Massnahmen vor, als es sich die Politik getraut hätte ...

    In Deutschland soll mit Unterstützung von Herrn Schäuble 2021 auch so was stattfinden.

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