Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Nö, Septembersonne hat das eben nicht als 'Werkzeug' beschrieben, sondern als eine Form des Mißbrauchs davon.

    Der 'Kern der radikalen Kritik' hat also eine ähnliche argumentative Tiefe wie bei Alice Weidel, wenn sie von den Messermännern fabuliert. Verbietet Messer!

    Der Kern der radikalen Kritik war "die institutionalisierte Staatsgewalt".


    Diese möchte der Herr Philosoph aber gar nicht als Werkzeug beschrieben haben, sonder ihren Missbrauch.


    Jetzt fragt sich der philosophische Laie in mir natürlich, wie der Missbrauch einer Institution ein Werkzeug sein kann, aber vermutlich fehlt mir dazu einfach die fachliche Expertise.


    So ganz schlau wird man allerdings nicht, aus den Erläuterungen des über allen weltlichen Dingen schwebenden Experten für kryptische Sinnsprüche und schneidige Zwischenrufe von der Seitenlinie, denn ursprünglich wusste derselbe dem sich hier so niveaulos anpöbelnden Pöbel immerhin zu erklären...:

    Die Abneigung gegenüber 'Herrschaft' an sich hier im thread ist ein wenig albern.

    Guckt z.B. aktuell nnach Sebnitz, um eine Ahnung davon zu bekommen, dass es dort an Staatsgewalt mangelt, um gegen wohnheimstürmende Bürgerräte die herrschende "FDGO" wieder durchzusetzen.

    Ihr wendet euch gegen Werkzeuge, aber meint allenfalls deren Mißbrauch.

    Sich wegen Bärendiensten edel zu wähnen? – Am Ende ist auch nur feige Kollaboration.

    ...dass Abneigung gegenüber "Herrschaft" eine Albernheit sei, da es im östlichen Dunkeldeutschland zur Zeit doch eher an ausreichender Staatsgewalt mangele, um den dort wütenden Faschistenmob zur Räson zu bringen.


    Mit dem Hinweis, das hiesige Anarchisten- und Kommunistenpack wende sich mit seiner Herrschafts- und Gewaltmonopolkritik fälschlicherweise gegen ein Werkzeug, wo er doch eigentlich nur dessen Missbrauch meine, scheint dem gemeinen Salonmarxisten allerdings doch recht eindeutig belegt, dass der Herr Philosoph der Ansicht ist, die Staatsgewalt - nicht ihr Missbrauch - , deren Mangel er beklagt, sei für diesen Anwendungsbereich der FDGO genau das richtige Werkzeug, und die Albernheit ihrer Kritiker bestehe darin, sie nicht als solches zu erkennen.


    Vielleicht hätte er ja einfach schweigen sollen und weiter Philosoph bleiben können.

  • . In einer Millionenstadt ist sie das aber nicht, weil man dort idR eben nichteinmal die Nachbarn hinter der Wand kennt, weil die einen anderen Hauseingang haben (wenn man überhaupt die kennt, die den selben Hauseingang haben wie man selbst).

    Der Mensch ist eben genau für das biologisch gemacht, was Du beschreibst: Jäger- und Sammlergesellschaften. Die gibt es hier und heute aber nicht mehr, deshalb funktionieren auch deren Gesellschaftsideen nicht mehr, das ist doch eigentlich nicht so schwer zu verstehen?


    Und man kann das ja doof finden, aber das ändert ja an den Umständen nichts.

    Das wir nicht zurück zu kleinen Dörfern können stimmt. Aber der Kapitalismus hat die Grundlage für eine kooperative Wirtschaft gelegt. Dadurch, dass alle Unternehmen über Produktions- und Lieferketten bzw. über Arbeitsteilung verbunden sind, gibt es die Möglichkeit kooperativ zusammen zu arbeiten. Als Unternehmen hat man ja Kontakt zu seinen Lieferanten und Produktionsketten, die haben wiederum Kontakt zu ihren Lieferanten und Produktionsketten und zu anderen Unternehmen usw. Alle sind grob miteinander verbunden, wirtschaften miteinander. Aber in unserer derzeitigen Gesellschaft im Wettbewerb. Aber man kann genauso kooperieren. Das Ziel ist die derzeitigen Strukturen dazu zu benutzen, eine moderne Wirtschaft zu schaffen, die über den Kapitalismus hinausgeht.

  • Nicht zu vergessen die diversen Kartelle, die sich da schon gebildet haben und sich bestens untereinander abstimmen, um die weniger gut vernetzte Konkurrenz zu eliminieren und sich den Markt einfach ganz ohne Wettbwerb aufzuteilen.

  • Das wir nicht zurück zu kleinen Dörfern können stimmt. Aber der Kapitalismus hat die Grundlage für eine kooperative Wirtschaft gelegt. Dadurch, dass alle Unternehmen über Produktions- und Lieferketten bzw. über Arbeitsteilung verbunden sind, gibt es die Möglichkeit kooperativ zusammen zu arbeiten. Als Unternehmen hat man ja Kontakt zu seinen Lieferanten und Produktionsketten, die haben wiederum Kontakt zu ihren Lieferanten und Produktionsketten und zu anderen Unternehmen usw. Alle sind grob miteinander verbunden, wirtschaften miteinander. Aber in unserer derzeitigen Gesellschaft im Wettbewerb. Aber man kann genauso kooperieren. Das Ziel ist die derzeitigen Strukturen dazu zu benutzen, eine moderne Wirtschaft zu schaffen, die über den Kapitalismus hinausgeht.

    Und was genau hat diese Antwort mit dem zitierten zu tun?

  • Nicht zu vergessen die diversen Kartelle, die sich da schon gebildet haben und sich bestens untereinander abstimmen, um die weniger gut vernetzte Konkurrenz zu eliminieren und sich den Markt einfach ganz ohne Wettbwerb aufzuteilen.

    Ja und die Zentralisierung. Immer weniger Unternehmen beherrschen immer größere Anteile von den Märkten. Mehr und mehr Märkte werden von einigen wenigen Unternehmen kontrolliert.

  • Und was genau hat diese Antwort mit dem zitierten zu tun?

    na weil du gemeint hast, in den millionen städten kennen sich die leute nicht. Auf der Arbeit stehen sie aber in Kontakt zu anderen Unternehmen. So bilden sich durch die Arbeitsteilung neue Formen von Möglichkeiten des Kooperierens oder des "kennens". Und auch noch besser, auf ökonomischer wirtschaftlicher Grundlage, die Kooperation dann notwendig macht, sogar international dann. Ich muss für eine kooperative Wirtschaft gar nicht meine Nachbarn kennen.

  • na weil du gemeint hast, in den millionen städten kennen sich die leute nicht. Auf der Arbeit stehen sie aber in Kontakt zu anderen Unternehmen. So bilden sich durch die Arbeitsteilung neue Formen von Möglichkeiten des Kooperierens oder des "kennens". Und auch noch besser, auf ökonomischer wirtschaftlicher Grundlage, die Kooperation dann notwendig macht, sogar international dann. Ich muss für eine kooperative Wirtschaft gar nicht meine Nachbarn kennen.

    Waren wir nicht irgendwie gerade noch bei einer funktionierenden Gesellschaft?


    Ach, eigentlich auch egal. Das ist hier eh alles sinnlos.

  • Ja, die ökonomischen Grundlagen von egalitären Urwaldbewohnerstämmen sollten wir dringendst mal sauber durchdeklinieren.

    Wenn das dein Resumee ist dann ...

    Ach, eigentlich auch egal. Das ist hier eh alles sinnlos.


    Was ich bisher nicht verstehe ist, warum es deiner Meinung so ist dass Hierarchien in Komplexen Gesellschaften zwingend sind, bzw. Komplexe Gesellschaften ohne Herrscher nicht auskommen.


    Auf welche Quellen, Studien und Argumente stützt sich diese Meinung eigentlich?


    Ist das alles nur "so ein Gefühl"? Oder einfach mal geraten? Oder "eh klar", weil "Ist halt so"?


    Wenn auf ener Seite der Diskussion das Hauptargument "Ist halt so" zu sein scheint, dann führt das alles tatsächlich zu nix.

  • Von Herrschern habe ich nie gesprochen.

    Ich habe davon gesprochen, dass egalitäre Gesellschaften ohne Hierarchie bzw. abstrakte Administrationsebenen rein funktional ab einer Personenzahl, bei der nicht mehr jeder jeden kennen kann, Grenzen erreichen bzw. überschreiten.

    Das ist eigentlich auch selbsterklärend, basiert das egalitäre Element doch auf (kommunikativem) Austausch der Menschen in einer solchen Gemeinschaft untereinander, was bei zunehmender Anzahl eben einfach rein zeitlich irgendwann nicht mehr umsetzbar ist.

    Der Tag hat nur 24 Stunden, bei (frei gewähltes Beispiel) einer Stadt mit 30000 Einwohnern ergibt das ein offensichtliches Problem (welches in einer kleinen Dorfgemeinschaft von 20 Leuten nicht besteht), bei der es mir schwerfällt, die Frage nach einer wissenschaftlichen Quelle nachzuvollziehen.

    Man kann auch auf einem Fußballplatz 50 gegen 50 Spieler spielen lassen, dass das eine völlige Katastrophe wird, kann man sich aber auch ohne wissenschaftliche Untersuchung denken.

  • Von Herrschern habe ich nie gesprochen.

    Ich habe davon gesprochen, dass egalitäre Gesellschaften ohne Hierarchie bzw. abstrakte Administrationsebenen rein funktional ab einer Personenzahl, bei der nicht mehr jeder jeden kennen kann, Grenzen erreichen bzw. überschreiten.

    Das ist eigentlich auch selbsterklärend, basiert das egalitäre Element doch auf (kommunikativem) Austausch der Menschen in einer solchen Gemeinschaft untereinander, was bei zunehmender Anzahl eben einfach rein zeitlich irgendwann nicht mehr umsetzbar ist.

    Der Tag hat nur 24 Stunden, bei (frei gewähltes Beispiel) einer Stadt mit 30000 Einwohnern ergibt das ein offensichtliches Problem (welches in einer kleinen Dorfgemeinschaft von 20 Leuten nicht besteht), bei der es mir schwerfällt, die Frage nach einer wissenschaftlichen Quelle nachzuvollziehen.

    Man kann auch auf einem Fußballplatz 50 gegen 50 Spieler spielen lassen, dass das eine völlige Katastrophe wird, kann man sich aber auch ohne wissenschaftliche Untersuchung denken.

    Also übersetzt: "Ist halt So und muss man deshalb auch nicht prüfen". Danke für die Klarstellung.

  • Also in Rohava, der anarchistischen / sozialistischen Region in Syrien leben 1,9 Mio Menschen. Die machen das jetzt seit 10 Jahren ohne Herrscher und ohne Representative Organe, sondern mit Stellvertretern die gebunden sind an den gesellschaftlichen Konsens. Die wissen wahrscheinlich einfach nicht dass das nicht geht.

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