Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Die absurde Kontroverse um Roger Waters setzt sich fort.



    https://m.faz.net/aktuell/rhei…uftritt-18847434.amp.html

    Zitat

    Auch Simone Hofmann ist „empört und entsetzt, aber nicht überrascht“. Die Frankfurterin engagiert sich in einem zivilgesellschaftlichen Bündnis, das sich gegen die Auftritte von Roger Waters in Deutschland einsetzt. Sie hält es für inakzeptabel, „dass Antisemitismus durch die Meinungsfreiheit gedeckt wird“. Waters wirft sie „Volksverhetzung“ vor. „Von uns Juden wird erwartet, dass wir so etwas aushalten müssen“, sagt sie. „Würde das einer anderen Minderheit passieren, würden die Reaktionen ganz anders ausfallen.“ Hofmann erwartet, dass Stadt und Land gegen die Entscheidung Beschwerde einlegen. „Wenn das nicht passiert, dann war alles, was Stadt und Land vorher gesagt haben, nur heiße Luft“, meint sie.


    Will sie wirklich behaupten, um eine andere religiöse oder ethnische Minderheit würde man sich in Deutschland mehr scheren? Oder schaut sie mit Neid auf, keine Ahnung, Transmenschen oder so, weil sie glaubt die werden heutzutage auf Händen getragen?

  • Will sie wirklich behaupten, um eine andere religiöse oder ethnische Minderheit würde man sich in Deutschland mehr scheren? Oder schaut sie mit Neid auf, keine Ahnung, Transmenschen oder so, weil sie glaubt die werden heutzutage auf Händen getragen?

    Interessant. Ich sehe da Parallelen und frage mich, ob die sich solch dreist-dummen Formulierungen von der Ukraine abgeguckt hat oder Voldemort/Melnyk und Co. von solchen Bündnissen gelernt haben. :/

  • Das tolle an dem FAZ-Artikel ist, dass da nur Leute zu Wort kommen, die einfach ohne weitere Begründungen behaupten, Waters verbreite Hass auf Juden. Wie die dazu kommen, ihm das vorzuwerfen scheint die QualitätsjournalistInnen genauso wenig zu interessieren, wie die genaue Begründung des Frankfurter Verwaltungsgerichtes für den Richterspruch gegen das Auftrittsverbot.

    [...] Das Gericht sah in den Vorwürfen jedoch keinen ausreichenden Grund für das Konzertverbot. Zwar bediene sich Waters im Rahmen seiner Bühnenshow offenkundig einer an die nationalsozialistische Herrschaft angelehnten Symbolik. Gerade vor dem historischen Hintergrund der Festhalle möge die Bühnenshow daher als besonders geschmacklos zu bewerten sein.

    "Dies zu bewerten, ist aber nicht Sache des Gerichts", sagte eine Sprecherin. Zudem verletze das Konzert nicht die Menschenwürde der in der Festhalle misshandelten jüdischen Männer. Auch lasse sich nicht zweifelsfrei eine schwerwiegende Beeinträchtigung des Geltungs- und Achtungsanspruchs der in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden feststellen.

    Entscheidend sei allein, dass der Auftritt von Waters nicht die nationalsozialistischen Gräueltaten verherrliche oder relativiere oder er sich mit der NS-Rassenideologie identifiziere. Zudem habe das Gericht keine Hinweise darauf, dass Waters bei seiner Show Propagandamaterial verwende, sagte die Sprecherin.[...]


    Vielleicht sollten sich die kritischen Kulturexpertinnen einfach mal "The Wall" angucken und dann nochmal darüber nachdenken, was Roger Waters wohl mit der "an die nationalsozialistische Herrschaft angelehnten Symbolik" gemeint haben könnte.


  • Kannst du das erklären? Der Preis wird doch durch ein politisches Konstrukt (Merit order) bestimmt.

    Merit Order als Preisbildungsmechanismus habe ich persönlich auch schon länger abgelehnt, gerade im Zuge der Energiewende ist das einfach kein geeignetes Mittel gewesen, spätestens aber seit dem Ukrainekrieg und den extrem gestiegenen Gaspreisen ist Merit Order einfach nur noch dämlich, durch die extrem gestiegenen Gaspreise wurde Strom unnötig teuer...obwohl Gaskraftwerke nur 11,5% Stromanteil haben, die anderen Kraftwerke (die ja fast 90% darstellen) jedoch deutlich günstiger produzieren...und das führt halt - wie man ja schön sehen kann - zu Rekordgewinn für RWE etc, dabei ist das einfach nicht nötig.


    Die Menschen sollten nicht mit höheren Strompreisen belastet werden um irgendwelche Konzerne bzw reiche Arschloch Minderheiten noch reicher zu machen...obwohl die tatsächlichen Kosten der Stromproduktion viel niedriger lagen.


    Sinkende Strompreise durch günstigen EE Strom würde auch zu mehr Akzeptanz gegenüber den EE führen und den rechten Klimawandelleugnern und Gegnern der Energiewende den Wind aus den Segeln nehmen.

  • Der Bezug zu heute sind solche Komiker wie der hier...:



    ...denen der deutsche Pöbel zu wenig daran arbeitet, die deutsche Führungsmacht in der Staatenkonkurrenz voran zu bringen.

    Ich denke solche Spinner verbreiten solche Lügen meistens mit manipulativer Absicht (manche tun es auch einfach weil sie dumm sind, ist aber mMn eine Minderheit)...mal abgesehen von immer größer werdender Automatisierung bedeutet die Anwesenheit am Arbeitsplatz nicht automatisch produktiv zu sein, durch eine 4 Tage Woche steigt die Produktivität in sehr vielen Bereichen, daher spielt es überhaupt keine Rolle ob die Arbeitszeit im internationalen Vergleich eh schon niedrig ist, den Leuten eine Sklavenmentalität einreden zu wollen und sie möglichst dazu zu zwingen möglichst viel Lebenszeit am Arbeitsplatz zu verschwenden hilft einfach niemandem...die Produktivität ist über die Jahre und Jahrzehnte so stark gestiegen, wir hätten die Arbeitszeit eigentlich schon länger deutlich stärker reduzieren können/müssen.

  • Die Menschen sollten nicht mit höheren Strompreisen belastet werden um irgendwelche Konzerne bzw reiche Arschloch Minderheiten noch reicher zu machen...obwohl die tatsächlichen Kosten der Stromproduktion viel niedriger lagen.


    Sinkende Strompreise durch günstigen EE Strom würde auch zu mehr Akzeptanz gegenüber den EE führen und den rechten Klimawandelleugnern und Gegnern der Energiewende den Wind aus den Segeln nehmen

    Da finde ich es aber unpassend RWE bzw. die Aktionäre als Arschlöcher zu beschimpfen, wenn die Grundlage für deren "Übergewinne" politisch bedingt sind. Die erbringen eine Leistung die wir nachfragen und ich glaube nicht, dass ein staatliches Unternehmen unbedingt günstiger wäre.


    EE haben ja allen Investoren ebenso überzogene Übergewinne beschert.


    So wahnsinnig günstig ist der EE Strom aber auch nicht. Man denke beispielsweise an die garantierte PV Einspeisevergütung von derzeit z.B.13 ct/kWh bis 10kWp und dann 10,9 ct/kWh für den Strom darüber.

    Dann musst du noch den Grenznutzen betrachten, dass davon ausgehend, dass wir unter optimalen Wetterbedingungen unser Strombedarf bereits decken könnten, jede zusätzliche Anlage zunehmend weniger als 100% am Netz ist. Dazu kommen die Fixkosten für Backup-Kraftwerke die für den Fall der Fälle (dunkel ohne Wind) ausreichend zur Verfügung stehen müssen und den Kosten der EE zugerechnet werden müssen.


    Versteh mich nicht falsch, ich bin nicht gegen EE, aber mich stört das wir immer sagen EE ist günstig. Das mag auf einzelne Anlagen zutreffen, aber nicht auf die Gesamtversorgung Deutschlands. Da müssen wir einfach ehrlich sein und sagen wir wollen das und bezahlen was es kostet.

  • Da finde ich es aber unpassend RWE bzw. die Aktionäre als Arschlöcher zu beschimpfen, wenn die Grundlage für deren "Übergewinne" politisch bedingt sind. Die erbringen eine Leistung die wir nachfragen und ich glaube nicht, dass ein staatliches Unternehmen unbedingt günstiger wäre.

    Aktionäre erbringen aber nunmal eigentlich keine Leistung, viel Geld zu besitzen und dies zu investieren und daraus - auf Kosten der Mehrheit der Gesellschaft die kein Geld hat und bei dem Spiel garnicht mitspielen kann - noch mehr Geld zu machen ist halt einfach keine Leistung, an der Darstellung können nur die Leute interessiert sein die davon profitieren.


    Und das ein staatliches Unternehmen mit einem anderen (besseren bzw der Allgemeinheit nützlichen) Preisbildungsmechanismus und ohne die Absicht Gewinne zu erzielen günstiger sein würde ist ja wohl garnicht die Frage.

    Das Merit Order Modell war schon früher nicht der beste Weg, ist aber wie gesagt spätestens seit den extrem gestiegenen Preisen für Gas kein geeigneter Weg einen Preis zu bilden, wenn 90% der Kraftwerke deutlich günstigeren Strom produzieren und nur etwa 10% der Kraftwerke - also Gas - teuren Strom produzieren...dann kann bzw sollte man nicht die günstigeren 90% zum selben Preis wie die teuren 10% vermarkten, zumindest ist das nicht im Sinne der Allgemeinheit, davon profitiert wie gesagt nur eine kleine Minderheit.

    ...

    So wahnsinnig günstig ist der EE Strom aber auch nicht. Man denke beispielsweise an die garantierte PV Einspeisevergütung von derzeit z.B.13 ct/kWh bis 10kWp und dann 10,9 ct/kWh für den Strom darüber.

    ...

    ...mich stört das wir immer sagen EE ist günstig. Das mag auf einzelne Anlagen zutreffen, aber nicht auf die Gesamtversorgung Deutschlands. Da müssen wir einfach ehrlich sein und sagen wir wollen das und bezahlen was es kostet.

    Sind wir einfach mal ehrlich, du hast entweder keine Ahnung oder behauptest hier mit Absicht falsche Sachen...und genau das stört mich dann, denn folgende Zahlen (für den möglichen Preis für die Gesamtversorgung) sind zwar etwa 2-3 Jahre alt, aber für PV oder Windkraft haben sich die Zahlen (im Gegensatz zb zu Gas) nicht wesentlich geändert.

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    Die EE sind mittlerweile günstiger als alles andere, die waren nur früher (bis etwa vor grob 10 Jahren) mal teuer und wir bezahlen da halt noch die Altlasten, aber in einigen Jahren ist das auch wieder vorbei...wenn du sagst "mich stört das wir immer sagen EE ist günstig" hast du entweder ein falsches Verständnis von dem Thema oder behauptest das mit Absicht...und mich stört es dann halt wenn solche Unwahrheiten weiterverbreitet werden, damit müssen wir schnellstens aufhören, diese Anti EE Stimmungsmache muss aufhören.

    Man muss sich nur diese Entwicklung angucken, vorallem die Freiflächenanlagen/Großanlagen produzieren mittlerweile extrem günstigen Strom, aber auch die Kosten bei den Kleinanlagen gehen immer noch weiter nach unten.

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    Und hier noch folgende Grafik, hauptsächlich wegen den Prognosen für die Kosten von Solaranlagen mit Batterie:

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  • Wir sind uns augenscheinlich zumindest einig, dass das Merit-Order Prinzip ein Problem ist und geändert werden muss.


    Beim Rest scheint der Dissens darin zu liegen, dass du dich zum einen rein auf die theoretischen Produktionskosten beziehst und meine Gedanken mehr um die gezahlten Preise kreisen und ich zum anderen alle Backup-Kraftwerke den EE zurechnen würde, da für absehbare Zeit nicht ausreichend Batterie oder physikalischer Speicher vorgehalten werden kann.


    In den von dir genannten Zahlen sind weder die garantierten Einspeisevergütungen, dass EEG, bzw. nun die Bundesmittel und der Energie & Klimafonds berücksichtigt.

    Klar kannst du eine Grafik posten mit PV Strom unter 10 ct. Dann musst du aber auch sagen wie man das mit der garantierten Einspeisevergütung von mindestens 10,9 ct unter einen Hut bringt.


    Die Studien des Fraunhofer habe ich durchaus gelesen und die von dir zitierten Daten entstammen eben nicht einem vollen EE Szenario und viele Kosten wurden eben gar nicht den EE zugerechnet - selbst so einfache Dinge wie Momentanreserven.

    Für Frankfurt hat das Fraunhofer mal 100% erneuerbare bis 2050 durchgerechnet und kommt im guten Fall und mit 50% Energieeinsparung auf dann 20ct/kWh. Die letzte Fraunhofer Studie kommt auch in diese Richtung für den Batterie-unterstützten Ausbau.

    Im Prinzip geht auch jede Studie davon aus, dass wir weiterhin Energie importierten und uns vor allem auch auf weitere regelbare Kraftwerke verlassen müssen.

  • folgende Zahlen (für den möglichen Preis für die Gesamtversorgung) sind zwar etwa 2-3 Jahre alt, aber für PV oder Windkraft haben sich die Zahlen (im Gegensatz zb zu Gas) nicht wesentlich geändert.

    52001398_7.png

    Die EE sind mittlerweile günstiger als alles andere, die waren nur früher (bis etwa vor grob 10 Jahren) mal teuer und wir bezahlen da halt noch die Altlasten, aber in einigen Jahren ist das auch wieder vorbei...

    Aktueller Strompreis 32 Cent. Ganz schön groß, die Differenz. Hast du eine Übersicht, wo die Altlasten ausgewiesen sind?


    Sorry, I‘m clueless… 🤷🏻‍♂️

  • Aktueller Strompreis 32 Cent. Ganz schön groß, die Differenz. Hast du eine Übersicht, wo die Altlasten ausgewiesen sind?

    Naja, der aktuelle Endkunden-Strompreis hat ja auch erstmal nichts mit dem Strompreis am Strommarkt zu tun und die große Differenz hat ja auch eher nichts mit den EE bzw dem EEG zu tun.


    Hier kannst du dir zur Übersicht einfach mal die Entwicklung der Strompreiszusammensetzung von 2021 bis 2023 angucken.

    Strompreiszusammensetzung-2021.png

    1280px-Strompreiszusammensetzung-2022.png

    strompreis-zusammensetzung-2023-2.jpg

  • Beim Rest scheint der Dissens darin zu liegen, dass du dich zum einen rein auf die theoretischen Produktionskosten beziehst und meine Gedanken mehr um die gezahlten Preise kreisen...

    Das sind keine theoretischen Produktionskosten, es sind die realen Kosten...die aber halt was anderes sind als die gezahlten Preise, die gezahlten Preise haben ja aber auch nicht unbedingt was mit der Realität zu tun.

    ...und ich zum anderen alle Backup-Kraftwerke den EE zurechnen würde, da für absehbare Zeit nicht ausreichend Batterie oder physikalischer Speicher vorgehalten werden kann.

    Kraftwerke als Backup werden wir natürlich noch für die nächsten Jahre brauchen, finde ich auch garnicht schlimm, aber deren Einsatzdauer wird sich immer weiter verkleinern, die immer kleiner werdende Restlaufzeit ist bei ausreichend starkem EE Ausbau immer mehr unrelevant.


    Übrigens stimmt die Aussage "für absehbare Zeit nicht ausreichend Batterie" mMn einfach nicht, auch in verschiedenen (auch bereits etwas älteren) Szenarien von Fraunhofer werden bis 2030 durchaus 300-400GWh Speicherkapazität prognostiziert.

    Ich persönlich halte diese Werte für zu tief angesetzt (sind wie gesagt halt auch ältere Zahlen), die unterschätzen diesen Bereich etwas zu sehr, bei der aktuellen Entwicklung würde ich eher Richtung 500-600GWh bis 2030 vorhersagen (zwischen 2035 bis 2040 sollte es dann auch Richtung 1TWh gehen).

    In Kombination mit einer bis 2030 angepeilten PV Generatorleistung von 200GW aufwärts und Windkraft von über 100GW sowie der vorhandenen Biomasse (die aber gezielter eingesetzt werden muss und weniger in Grundlast laufen sollte) und Wasserkraft sollte man damit bereits einen größeren Teil des Jahres so 70-80% vom Strombedarf aus EE decken können, zur Tagesmitte hin bestimmt auch regelmäßig über 100% EE, davon wird man dann sogar was für die Nacht einspeichern können und den Bedarf an konventionellen Kraftwerken reduzieren.

    Für Frankfurt hat das Fraunhofer mal 100% erneuerbare bis 2050 durchgerechnet und kommt im guten Fall und mit 50% Energieeinsparung auf dann 20ct/kWh.

    Sorry, aber es macht überhaupt keinen Sinn sowas isoliert auf eine große Stadt wie Frankfurt durchzurechnen, warum sollte man sowas machen?

    Sowas kann man doch nur machen wenn man vorsätzlich Bullshit produzieren will um irgendwelche Pseudo Beispiele zu erschaffen mit denen man gegen die Machbarkeit von EE argumentieren kann.

    Die letzte Fraunhofer Studie kommt auch in diese Richtung für den Batterie-unterstützten Ausbau. Im Prinzip geht auch jede Studie davon aus, dass wir weiterhin Energie importierten und uns vor allem auch auf weitere regelbare Kraftwerke verlassen müssen.

    Alleine die Importkosten für Erdöl und Erdgas lagen 2022 bei über 130 Milliarden €, aber auch die Jahre davor waren 80-90 Milliarden pro Jahr keine Seltenheit.


    Bei der PV sind bei Freiflächenanlagen aktuell durchaus bis 600€ pro kW Generatorleistung machbar, würde bedeuten man müsste pro GW Generatorleistung etwa 600 Millionen € zahlen.

    Für 60 Milliarden € könnte man also theoretisch etwa 100GW kaufen, bei 120 Milliarden sogar 200GW...wohlgemerkt pro Jahr.

    Mit 200GW kann man hochgerechnet so 170-180TWh pro Jahr erzeugen.

    Auf ein Jahrzehnt gerechnet wär man dann bei 2000GW PV mit einem Energieertrag von 1700-1800TWh pro Jahr, mit Wind etc liegt man locker weit über 2000TWh...und der Primärenergiebedarf von Deutschland liegt bei etwas über 3000TWh, würde allerdings durch E-Antrieb und Wärmepumpe noch deutlich sinken.


    Rein wirtschaftlich betrachtet macht der Import von Energie bei so hohen Importpreisen langfristig keinen Sinn (und günstiger wird es halt wohl kaum werden), daher kann man besser ohne Ende PV (+etwas Windkraft) bauen und die eingesparten Importkosten gegenrechnen, langfristig kommt man dabei günstiger weg.


    Auch für Akkuspeicher gehen die Prognosen für den Natrium Ionen Akku kurzfristig Richtung 70 und langfristig Richtung 30-40$ pro kWh, pro TWh also 30-40 Milliarden. 2-3 TWh Speicher wären dann rein preislich ebenfalls problemlos zu realisieren.

  • Interessant ist die Entwicklung der Stromerzeugungskosten in 2023. Der Grund für Anstieg in 2022 ist klar: Gaspreis. Der fiel aber wieder (fast) auf Normalniveau. Auch der CO2-Preis steigt in 2023 nicht (politisch so entschieden). Warum der dennoch fortgesetzte Anstieg bei der Stromerzeugung?


    I‘m still clueless… 🤔

  • Interessant ist die Entwicklung der Stromerzeugungskosten in 2023. Der Grund für Anstieg in 2022 ist klar: Gaspreis. Der fiel aber wieder (fast) auf Normalniveau. Auch der CO2-Preis steigt in 2023 nicht (politisch so entschieden). Warum der dennoch fortgesetzte Anstieg bei der Stromerzeugung?


    I‘m still clueless… 🤔

    Nun der für die Kraftwerkssparte maßgebliche, auch an der Börse gehandelte CO2-Preis lag zum Großteil 2023 über den Preisen von 2022 und erst recht über den Preisen von 2021:




    Im Gas kommen wir von 16,80 €/MWh (2021) für das Frontjahr... und stehen jetzt für 2024 bei 56,50€/MWh.



    https://www.theice.com/product…a?marketId=5786635&span=3



    D.h. .... im Vergleich zu 2021 sehen wir eine Verdreifachung der Großhandelsgaspreise und ungefähr eine Verdoppelung der CO2-Preise. Demnach liegen wir beim Bestandteil der Stromerzeugung auch beim 2- bis 3- fachen.... also irgendwas zwischen 15 und 22ct/kWh, je nachdem wie der Versorger eben eingekauft hat. Und nein die paar Peakstunden im Sommer, die der Versorger über PPAs mit irgendwelchen PV-Park-Besitzern eindecken könnte, helfen nicht weiter. 1. weil diese Besitzer auch 9 bis 11ct./kWh sehen wollen und 2. weil wir hier nur über 1.500 Stunden von 8.760 Stunden im Jahr reden. Gleichzeitig fallen für diese Mengen noch Kosten für Regelenergie an. Das sind Kosten für die Abweichung deiner prognostizierten Erzeugung und Deiner tatsächlichen Erzeugung. Diese Kosten blieben hoch und schwankten noch im Februar (7.2.11:15Uhr) zwischen -4.541,43€/MWh und um die 200€ bis 1.100€/MWh. Bei negativem Vorzeichen musst Du zahlen, wenn Du mehr eingespeist hast, als prognostiziert, bei positivem Vorzeichen musst Du zahlen, wenn Du weniger eingespeist hast als prognostiziert.

    https://www.50hertz.com/de/Vertragspartner/Bilanzkreiskunden


    Man kann sich die Historie mal bei 50HZ (das Netz quasi aller neuen Bundesländer plus Berlin-West) anschauen und sich überlegen, was diese Entwicklung mit einem weiter voranschreitenden Ausbau der Erneuerbaren (gegen den ich hier gar nicht argumentieren will) bedeutet. Für mich steht fest: Wir müssen dringend mehr Flexibilität, sei es durch Sektorenkopplung, oder noch besser Speicher, ins Netz bringen. Ansonsten bringt uns ein weiterer Ausbau der EE relativ wenig.


    Und natürlich landen auch diese Kosten über die Netzentgelte oder die Stromerzeugungspreise beim Verbraucher. Das Preisniveau von 2021 werde ich zu meinen Lebzeiten wahrscheinlich nicht mehr sehen.

  • Wir müssen dringend mehr Flexibilität, sei es durch Sektorenkopplung, oder noch besser Speicher, ins Netz bringen.

    Das, und ich denke auch intelligente Stromzähler und flexible Tarife werden kommen müssen. Damit jeder sieht, wann viel günstiger Strom im Netz ist, und wann nicht. Gerade bei E-Mobilität und so, wäre es schon sinnvoll wenn die Leute ihr Auto laden oder die Waschmaschine laufen lassen, wenn gerade Überschüsse im Netz sind. Mit Erneuerbaren kann man nicht mehr so umgehen wie mit Kohle und Atom, dass der Strom immer zu Jederzeit gleich zur Verfügung steht.

  • Wenn man schon den Markt so hochhält und nix anderes zulassen kann, dann wäre da volle Konsequenz ja auch möglich. Also negativer Strompreis bedeutet, dass der Abnehmer halt was bekommt. Dann gäbe es ja wirklich einen direkten Anreiz Speicher zur Verfügung zu stellen. Und dabei dann aber vor allem nich wieder irgendeine Unterscheidung zwischen Industrie, Erzeuger und gemeiner Bevölkerung machen.

  • Das, und ich denke auch intelligente Stromzähler und flexible Tarife werden kommen müssen. Damit jeder sieht, wann viel günstiger Strom im Netz ist, und wann nicht. Gerade bei E-Mobilität und so, wäre es schon sinnvoll wenn die Leute ihr Auto laden oder die Waschmaschine laufen lassen, wenn gerade Überschüsse im Netz sind. Mit Erneuerbaren kann man nicht mehr so umgehen wie mit Kohle und Atom, dass der Strom immer zu Jederzeit gleich zur Verfügung steht.

    Grundsätzlich ja. Allerdings gibt es auch hier Engpässe in der Netzkapazität. Wenn in einem Einfamilienhausgebiet alle gleichzeitig Ihr Auto aufladen und die Waschmaschinen laufen lassen wollen, wird das nur leider auch nicht funktionieren. Inwieweit intelligente Stromzähler in diesem wirklich [noch?] hoch reguliertem Markt auch diese Engpässe, qua Daten, ausbalancieren können [bzw. DÜRFEN], steht auf einem anderen Blatt. Denkbar ist so etwas. Nur scheint mir auch hier ein sehr starker Netzausbau unumgänglich. Das kann allerdings noch Jahrzehnte dauern.... ähnlich wie eine wirklich hilfreiche und notwendige Deregulierung und Debürokratisierung der Energiewelt gut 10 Jahre dauern kann.

  • Wenn man schon den Markt so hochhält und nix anderes zulassen kann, dann wäre da volle Konsequenz ja auch möglich. Also negativer Strompreis bedeutet, dass der Abnehmer halt was bekommt. Dann gäbe es ja wirklich einen direkten Anreiz Speicher zur Verfügung zu stellen. Und dabei dann aber vor allem nich wieder irgendeine Unterscheidung zwischen Industrie, Erzeuger und gemeiner Bevölkerung machen.

    Jedes kackige Stadtwerk kann Regelenergie anbieten. Das wird gerade für Batteriespeicherbetreiber tatsächlich ein interessantes Geschäftsmodell. Auch wir haben hier in der Stadtentwicklung schon Anfragen für Baurechte solcher Anlagen. Man kann hier in Zukunft gut Geld verdienen, schätze ich.

  • Mit Erneuerbaren kann man nicht mehr so umgehen wie mit Kohle und Atom, dass der Strom immer zu Jederzeit gleich zur Verfügung steht.

    Schag eigentlich, wenn sich die Menschheit mal zusammenraufen würde (zusammen, ned bloß raufen) hätten wir doch immer irgendwo Sonne, Wind, Laufwasser, oder Gezeitengang...


    Und natürlich landen auch diese Kosten über die Netzentgelte oder die Stromerzeugungspreise beim Verbraucher. Das Preisniveau von 2021 werde ich zu meinen Lebzeiten wahrscheinlich nicht mehr sehen.

    Dein Wort in Gottes Ohr!

    Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen, haben sie gesagt.

    Ich lächelte, ich war froh, es kam schlimmer.

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