Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Ich lese mir das nachher mal durch. Erste Reaktion meinerseits auf die Überschrift: Demnächst dann ein Artikel, der uns erklärt das fast alle Ärzte Akademiker sind und warum das ein Problem ist.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Ich lese mir das nachher mal durch. Erste Reaktion meinerseits auf die Überschrift: Demnächst dann ein Artikel, der uns erklärt das fast alle Ärzte Akademiker sind und warum das ein Problem ist.

    Menschliche Körper sind nicht anders, wenn man in der einen oder der anderen sozialen Schicht aufwächst.

    Erfahrungshorizonte, Lebenswirklichkeiten und Ideologien schon.

    Jetzt können wir ja mal überlegen, was so idR das Thema von Medizinern ist und was das von Journalisten...


    Es spielt für den Inhalt der "vierten Säule der Demokratie" durchaus eine gewaltige Rolle, wenn Journalisten zu 80 % (frei von mir vermutete Zahl) nicht einfach nur selbst Akademiker sind, sondern aus Akademikerhaushalten stammen.


    Aber eigentlich hatte Ulrich Teusch das 2016 (edit) in "Lückenpresse" auch schon alles thematisiert.

  • Ich lese mir das nachher mal durch. Erste Reaktion meinerseits auf die Überschrift: Demnächst dann ein Artikel, der uns erklärt das fast alle Ärzte Akademiker sind und warum das ein Problem ist.

    Erst mal den Artikel lesen, bevor man ihn kommentiert ist natürlich was für Weicheier.


    Es geht nicht darum, ob JournalistInnen studiert haben, sondern darum, aus welcher Klasse, bzw. sozialen Schicht sie kommen, und wie das ihre Sicht auf die Welt prägt, die zu erklären sie sich berufen fühlen.

    [...] Redaktionen sind immer noch das Refugium der gehobenen Mittelschicht. Als der Eliteforscher Michael Hartmann (2018) die soziale Herkunft der Medienelite untersuchte, war das Ergebnis ähnlich eindeutig wie beim Blick auf andere Branchen: Die Chefs der großen Medienunternehmen seien vor allem Männer aus „gutem Hause“, stellte Hartmann fest. Zwei Drittel von ihnen seien in Familien geboren worden, die zu den obersten vier Prozent der Bevölkerung gehörten. Männer aus gutem Hause. Wäre das Ziel der Vielfalt wirklich erreicht, wenn die Hälfte von ihnen durch Frauen aus „gutem Hause“ ersetzt würden? Oder ein Drittel durch Menschen mit Migrationsgeschichte, die aber auch zu den obersten vier Prozent der Gesellschaft gehörten? War und ist die Diversity-Diskussion im Journalismus also ökonomisch blind? Und wenn ja: Warum ist das so? Und welche Folgen hat es für die Berichterstattung? [...]

    Die einzige umfassende Studie zur Herkunft von Journalistenschüler:innen ist leider schon älter, aus dem letzten Jahrzehnt. Klarissa Lueg (2012) hat in ihrer Doktorarbeit untersucht, aus welcher Schicht die damals aktuellen Jahrgänge dreier Journalistenschulen stammten. Mehr als zwei Drittel ordnete sie einem „hohen“ Herkunftsmilieu zu (Ärzte, Unternehmerinnen, Professoren), die Eltern waren Akademiker:innen, überdurchschnittlich häufig promoviert oder habilitiert. Der Rest: gehobene Mitte. Kinder von Arbeiter:innen oder Arbeitslosen fand Lueg in ihrer Stichprobe nicht. [...]

    Matthias Kirsch (2019) hat für seinen Master untersucht, aus welchem Milieu die Bewerber:innen des Jahrgangs 2019 stammten. Er schreibt: „Die vorliegende Studie kommt zu dem Schluss, dass die Gruppe der Bewerber an der Deutschen Journalistenschule tatsächlich eine sozial sehr homogene Gruppe ist“. Schon die Interessent:innen stammten mehrheitlich aus der „höchsten Herkunftsgruppe“, sprich, gut situierten Familien. Die Eltern haben in der Regel studiert, etliche promoviert, Professor:innen sind vertreten. Die Mittelschicht ist unterrepräsentiert, Kinder aus ärmeren Familien bewerben sich kaum. Drei Viertel der Bewerber:innen wuchsen in Häusern oder Wohnungen auf, die im Eigentum ihrer Familien waren, weniger als ein Fünftel in Mietwohnungen – in der deutschen Gesamtbevölkerung lebt hingegen jeder Zweite zur Miete. 70 Prozent der Bewerber:innen gaben an, dass Geld in ihrer Familie nie knapp war. 85 Prozent schätzten, dass es bei Ihnen zu Hause mehr als 100 Bücher gab. Ein Wert, der vier Mal höher ist, als der geschätzte deutsche Durchschnitt. „Wie elitär die Gruppe der Bewerber ist, wird deutlich, wenn sie mit […] Promotionsstudierenden verglichen werden“, schreibt Kirsch: nicht mal dieser sozial exklusivste Kreis toppt die soziale Herkunft der Bewerberinnen an der Deutschen Journalistenschule.

    Noch schwieriger ist, vollumfänglich zu beantworten, warum das so ist. In der Bildungsforschung hat sich ein Bild bewährt, das hilft: das der „leaking Pipeline“, der leckenden Röhre, die zum Bildungserfolg führt. Während Kinder aus wohlhabenden Akademikerfamilien recht problemlos hindurchgleiten, tropfen die anderen Meter für Meter heraus, auf dem Weg zum Abitur und zur Uni, während des Studiums, hin zu einer möglichen Promotion. Von 100 Kindern, deren Eltern studiert haben, studieren 79. Von 100 Kindern, deren Eltern nicht studiert haben, sind es lediglich 27. Während zehn Prozent der Akademikerkinder einen Doktor machen, ist es unter Arbeiterkindern nur eines von 100. Auch das Rohr, das in die Journalistenschulen führt, scheint zu lecken. Warum? Zum einen, weil – wie man aus der Forschung weiß – die Herkunft ein ganz entscheidender Faktor dafür ist, wer sich in Auswahlprozessen Chancen ausrechnet und wer nicht. [...]

  • Fand und finde es immer ziemlich befremdlich wie gut gelaunt die Damen und Herren dort über Waffen, über Krieg und somit auch übers Töten und Sterben reden... Am Ende einer vergangenen Sendung durfte das Kleinkind der Dame dann nochmal ins Mikro kichern. In meinen Augen wird das einfach dem Ernst der Lage nicht gerecht. Passt aber gut zu Carlo und seiner Followerschaft, die das ganze Thema wie einen Animationsfilm kommentieren. Man merkt einfach nicht, dass das worüber sie reden nichts anderes als Tod und Leid für 100tausende bedeutet. Vielleicht will man darin eine Qualität erkannt haben. Ich sehe diese genau deshalb nicht.

    Hast recht, Bestatter, Polizisten, Soldaten und Ärzte sollten in der Öffentlichkeit auch nicht mehr lachen dürfen, zu Ernst deren Aufgaben und dem Tode zu nah.

  • Hast recht, Bestatter, Polizisten, Soldaten und Ärzte sollten in der Öffentlichkeit auch nicht mehr lachen dürfen, zu Ernst deren Aufgaben und dem Tode zu nah.

    Ich glaube keiner hat ein Problem damit wenn Bestatter, Polizisten, Soldaten oder Ärzte in der Öffentlichkeit lachen wollen, die Frage dabei ist halt nur worüber sie lachen, ich finde Danton 1.1 hat schon Recht, bei Themen über Leid, Mord/Tod bzw Krieg zu lachen ist einfach nur falsch, aber du kannst ja gerne mal erklären warum du das richtig findest.

  • Ich glaube keiner hat ein Problem damit wenn Bestatter, Polizisten, Soldaten oder Ärzte in der Öffentlichkeit lachen wollen, die Frage dabei ist halt nur worüber sie lachen, ich finde Danton 1.1 hat schon Recht, bei Themen über Leid, Mord/Tod bzw Krieg zu lachen ist einfach nur falsch, aber du kannst ja gerne mal erklären warum du das richtig findest.

    Nein, sehe keinen Grund mich zu rechtfertigen. Ich belass es dabei Roy Dumpfbacke zu nennen, um das eventuelle Missverständnis vorher zu klären.

  • Hast recht, Bestatter, Polizisten, Soldaten und Ärzte sollten in der Öffentlichkeit auch nicht mehr lachen dürfen, zu Ernst deren Aufgaben und dem Tode zu nah.

    Aus meinem Zivildienst ist mir der etwas gewöhnungsbedürftige Humor einiger Rettungssanitäter durchaus bekannt. Das waren Scherze, nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, gemacht von Menschen die dabei helfen wollten Tote zu verhindern. Das ist etwas völlig anderes.

    Ein Carlo Masala, der nun monatelang im Einklang mit Strack-Zimmermann eifrig Waffen forderte und von Figuren wie A.Melnyk hoch geschätzt wurde, findet sich unglaublich cool und lässig dabei halt mal stammtischlocker über "Sicherheitspolitik" zu plaudern... In der Realität kostet die Umsetzung seiner Forderungen Menschenleben. Dieser ganze Podcast referiert völlig unreflektiert die NATO-Linie und hat bis auf "mehr Waffen" keinen Vorschlag zu diesem Krieg anzubieten... Eine Fantasielosigkeit, die noch Millionen Tote kosten kann... und vor diesem Hintergrund kotzt mich diese betont gute Laune mehr als an.


    Ich komme aus einer Familie mit kriegstraumatisierten Großeltern. Wenn ich denen das heute vorspielen würde, würde die eine Seite wissen warum sie an die Theorie in in der DDR "Kapitalismus und Krieg sind zwei Seiten einer Medaille" zurecht geglaubt haben. Der andere Großvater würde vielleicht einfach nur sagen: "Krieg ist scheiße".

    Es ist dieser Unernst, diese spaßige Plauderei über Waffen, die nichts anderes wollen als töten und zerstören, der mich nicht nur bei diesem Podcast stört. Wann begreifen diese "Experten" endlich, dass "mehr Waffen" erstmal keine Lösung sind, weil sie mehr Tote bedeuten und damit die Situation selbstverständlich weiter eskalieren lassen? Ich will darüber nicht lachen... und ich kann darüber auch nicht diskutieren, wie bei einem Autoquartett. Dieser Podcast ist so ziemlich mit das schrecklichste, was man sich dazu überhaupt anhören kann. Der Tod von Menschen spielte in dieser Runde noch nie (und ich tat mir bestimmt schon 10 Folgen an) irgendeine Rolle. Das sind Schaukelstuhlgeneräle, Machoarschlöcher und offenbar von fast 80Jahren Frieden in diesem Land etwas verwöhnt.

  • bei Themen über Leid, Mord/Tod bzw Krieg zu lachen ist einfach nur falsch, aber du kannst ja gerne mal erklären warum du das richtig findest.



    Krieg ist einfach geil.

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