Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Also mit deinem Retweet von "Mij_Europe"s Meinung zu Deutschland in der EU liegst du Tilo meiner Meinung nach falsch bezw. hättest nicht dieser Anti-Deutschland-Haltung helfen sollen. Denn auch wenn wir wahrscheinlich beide die Ampel-Regierung fast schon hassen, so darf man das nicht gleich auf die europäische Ebene übertragen. Da muss ich mich mal selbst zitieren:

    Wenn ich mir den EU-Gipfel anschaue, dann glaube ich, dass auf Deutschland schwere Zeiten zukommen.

    Ich glaube viele europäische Staaten haben begriffen, dass statt dem großen Bruder Deutschland zu folgen, man sich lieber zusammentut und die Goldgrube Deutschland ausschlachtet und sich die Beute teilt.

    Dass dieser Sinneswandel bei vielen europäischen Staaten kam, ist wahrscheinlich aus der Schwäche Deutschlands im Ukraine-Krieg entstanden. Da hat man gemeinsam auf Deutschland eingeschlagen und Deutschland hat immer mehr und mehr nachgegeben.

    Nun macht diese Methode Schule.

    Man kann nur hoffen, dass Scholz hier mit absoluter Härte entgegnet. Das ist zwar ein Risiko, aber ein Risiko ist es auch, einfach immer mehr und mehr nachzugeben und sich fast schon von der Meute ausbeuten zu lassen.

    Retweet von Tilo:


  • Übrigens zusammen mit Welzer geschrieben das Buch.

    Die Informationen kommen aus dem massenhaften illegalen Abhören deutscher Kriegsgefangener in England.




    Ich hatte irgendwo eine Kritik gelesen, die sehr überzeugend darlegt, dass da die Verantwortung der Wehrmachtssoldaten für Kriegsverbrechen und den Holocaust teilweise relativiert wird.

    Ich finde grade beim Googeln aber nur noch Kritiken, die sagen das Buch mache das grade NICHT.


    Die Kritik aus der Taz war es definitiv nicht:

    https://taz.de/Abhoerprotokoll…rmachtssoldaten/!5122359/



    Das hier geht in die Richtung:


    http://www.glanzundelend.de/Artikel/abc/s/soldaten.htm

    Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird, wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts die Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder oder ihre verfassungsmäßige Ordnung beschimpft oder böswillig verächtlich macht oder die Farben, die Flagge, das Wappen oder die Hymne der Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder verunglimpft.

  • Ich lese mir das nachher mal durch. Erste Reaktion meinerseits auf die Überschrift: Demnächst dann ein Artikel, der uns erklärt das fast alle Ärzte Akademiker sind und warum das ein Problem ist.

    Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft wird, wer öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten eines Inhalts die Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder oder ihre verfassungsmäßige Ordnung beschimpft oder böswillig verächtlich macht oder die Farben, die Flagge, das Wappen oder die Hymne der Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder verunglimpft.

  • Ich lese mir das nachher mal durch. Erste Reaktion meinerseits auf die Überschrift: Demnächst dann ein Artikel, der uns erklärt das fast alle Ärzte Akademiker sind und warum das ein Problem ist.

    Menschliche Körper sind nicht anders, wenn man in der einen oder der anderen sozialen Schicht aufwächst.

    Erfahrungshorizonte, Lebenswirklichkeiten und Ideologien schon.

    Jetzt können wir ja mal überlegen, was so idR das Thema von Medizinern ist und was das von Journalisten...


    Es spielt für den Inhalt der "vierten Säule der Demokratie" durchaus eine gewaltige Rolle, wenn Journalisten zu 80 % (frei von mir vermutete Zahl) nicht einfach nur selbst Akademiker sind, sondern aus Akademikerhaushalten stammen.


    Aber eigentlich hatte Ulrich Teusch das 2016 (edit) in "Lückenpresse" auch schon alles thematisiert.

  • Ich lese mir das nachher mal durch. Erste Reaktion meinerseits auf die Überschrift: Demnächst dann ein Artikel, der uns erklärt das fast alle Ärzte Akademiker sind und warum das ein Problem ist.

    Erst mal den Artikel lesen, bevor man ihn kommentiert ist natürlich was für Weicheier.


    Es geht nicht darum, ob JournalistInnen studiert haben, sondern darum, aus welcher Klasse, bzw. sozialen Schicht sie kommen, und wie das ihre Sicht auf die Welt prägt, die zu erklären sie sich berufen fühlen.

    [...] Redaktionen sind immer noch das Refugium der gehobenen Mittelschicht. Als der Eliteforscher Michael Hartmann (2018) die soziale Herkunft der Medienelite untersuchte, war das Ergebnis ähnlich eindeutig wie beim Blick auf andere Branchen: Die Chefs der großen Medienunternehmen seien vor allem Männer aus „gutem Hause“, stellte Hartmann fest. Zwei Drittel von ihnen seien in Familien geboren worden, die zu den obersten vier Prozent der Bevölkerung gehörten. Männer aus gutem Hause. Wäre das Ziel der Vielfalt wirklich erreicht, wenn die Hälfte von ihnen durch Frauen aus „gutem Hause“ ersetzt würden? Oder ein Drittel durch Menschen mit Migrationsgeschichte, die aber auch zu den obersten vier Prozent der Gesellschaft gehörten? War und ist die Diversity-Diskussion im Journalismus also ökonomisch blind? Und wenn ja: Warum ist das so? Und welche Folgen hat es für die Berichterstattung? [...]

    Die einzige umfassende Studie zur Herkunft von Journalistenschüler:innen ist leider schon älter, aus dem letzten Jahrzehnt. Klarissa Lueg (2012) hat in ihrer Doktorarbeit untersucht, aus welcher Schicht die damals aktuellen Jahrgänge dreier Journalistenschulen stammten. Mehr als zwei Drittel ordnete sie einem „hohen“ Herkunftsmilieu zu (Ärzte, Unternehmerinnen, Professoren), die Eltern waren Akademiker:innen, überdurchschnittlich häufig promoviert oder habilitiert. Der Rest: gehobene Mitte. Kinder von Arbeiter:innen oder Arbeitslosen fand Lueg in ihrer Stichprobe nicht. [...]

    Matthias Kirsch (2019) hat für seinen Master untersucht, aus welchem Milieu die Bewerber:innen des Jahrgangs 2019 stammten. Er schreibt: „Die vorliegende Studie kommt zu dem Schluss, dass die Gruppe der Bewerber an der Deutschen Journalistenschule tatsächlich eine sozial sehr homogene Gruppe ist“. Schon die Interessent:innen stammten mehrheitlich aus der „höchsten Herkunftsgruppe“, sprich, gut situierten Familien. Die Eltern haben in der Regel studiert, etliche promoviert, Professor:innen sind vertreten. Die Mittelschicht ist unterrepräsentiert, Kinder aus ärmeren Familien bewerben sich kaum. Drei Viertel der Bewerber:innen wuchsen in Häusern oder Wohnungen auf, die im Eigentum ihrer Familien waren, weniger als ein Fünftel in Mietwohnungen – in der deutschen Gesamtbevölkerung lebt hingegen jeder Zweite zur Miete. 70 Prozent der Bewerber:innen gaben an, dass Geld in ihrer Familie nie knapp war. 85 Prozent schätzten, dass es bei Ihnen zu Hause mehr als 100 Bücher gab. Ein Wert, der vier Mal höher ist, als der geschätzte deutsche Durchschnitt. „Wie elitär die Gruppe der Bewerber ist, wird deutlich, wenn sie mit […] Promotionsstudierenden verglichen werden“, schreibt Kirsch: nicht mal dieser sozial exklusivste Kreis toppt die soziale Herkunft der Bewerberinnen an der Deutschen Journalistenschule.

    Noch schwieriger ist, vollumfänglich zu beantworten, warum das so ist. In der Bildungsforschung hat sich ein Bild bewährt, das hilft: das der „leaking Pipeline“, der leckenden Röhre, die zum Bildungserfolg führt. Während Kinder aus wohlhabenden Akademikerfamilien recht problemlos hindurchgleiten, tropfen die anderen Meter für Meter heraus, auf dem Weg zum Abitur und zur Uni, während des Studiums, hin zu einer möglichen Promotion. Von 100 Kindern, deren Eltern studiert haben, studieren 79. Von 100 Kindern, deren Eltern nicht studiert haben, sind es lediglich 27. Während zehn Prozent der Akademikerkinder einen Doktor machen, ist es unter Arbeiterkindern nur eines von 100. Auch das Rohr, das in die Journalistenschulen führt, scheint zu lecken. Warum? Zum einen, weil – wie man aus der Forschung weiß – die Herkunft ein ganz entscheidender Faktor dafür ist, wer sich in Auswahlprozessen Chancen ausrechnet und wer nicht. [...]

  • Fand und finde es immer ziemlich befremdlich wie gut gelaunt die Damen und Herren dort über Waffen, über Krieg und somit auch übers Töten und Sterben reden... Am Ende einer vergangenen Sendung durfte das Kleinkind der Dame dann nochmal ins Mikro kichern. In meinen Augen wird das einfach dem Ernst der Lage nicht gerecht. Passt aber gut zu Carlo und seiner Followerschaft, die das ganze Thema wie einen Animationsfilm kommentieren. Man merkt einfach nicht, dass das worüber sie reden nichts anderes als Tod und Leid für 100tausende bedeutet. Vielleicht will man darin eine Qualität erkannt haben. Ich sehe diese genau deshalb nicht.

    Hast recht, Bestatter, Polizisten, Soldaten und Ärzte sollten in der Öffentlichkeit auch nicht mehr lachen dürfen, zu Ernst deren Aufgaben und dem Tode zu nah.

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