Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Meinst Du das ernst?


    Was glaubst Du was die AfD machen würde, wenn sie die Regierung wäre?

    Die AfD wird niemals an die Regierung kommen.


    Vielleicht würde sie Waffen an zum Teil offen rechtsextreme Regierungen liefern und die Interessen des globalen Großkapitals auch gegen die eigene Bevölkerung durchsetzen? Der ÖRR wäre voll von Kriegspropaganda und Diplomatie hätte keine Chance.


    Na ich werde die AfD nicht wählen. Dann doch lieber die Tierschutzpartei oder irgendwas ehrliches. Ich frage mich trotzdem ob man noch schlechter regieren kann. Also; ich weiß nicht was die AfD machen würde. Außer einer restriktiveren Flüchtlings- und Sozialpolitik weiß ich es wirklich nicht.

  • Die AfD wird niemals an die Regierung kommen.


    Vielleicht würde sie Waffen an zum Teil offen rechtsextreme Regierungen liefern und die Interessen des globalen Großkapitals auch gegen die eigene Bevölkerung durchsetzen? Der ÖRR wäre voll von Kriegspropaganda und Diplomatie hätte keine Chance.

    Dass die demnächst hier die Macht ergreifen halte ich auch für sehr unwahrscheinlich.


    Die können sich ja auch untereinander gar nicht auf irgendeinen eindeutigen Kurs einigen und sie haben in ihrer noch recht kurzen Parteigeschichte schon mindestens zwei große Palastrevolutionen erlebt. Das einzige was sie alle gemein haben, und was sie oberflächlich betrachtet von den "Altparteien" unterscheidet ist, dass sie ganz offen "Deutschland zuerst" sagen, während die anderen das nicht so offen aussprechen können.

    Wenn man aber z.B. bei Markus Söder jedes "Bayern" in seinen öffentlichen Wortspenden und Bierzeltreden gegen "Deutschland" austauschen würde, dann wäre der Unterschied zum "gemäßigten" national-neoliberalen Flügel der AfD nur noch marginal.


    Die Gefahr droht meiner Meinung nach weniger von den offen Rechtsnationalen und ihrem rechtsradikalen "Flügel", die gar kein besonders ausgeprägtes Interesse an der Beteiligung an einer parlamentarischen Demokratie haben, und stattdessen lieber aus der Opposition heraus die Arbeit der anderen Parteien sabotieren. Die AfD schreibt nicht ohne Grund die Forderung einer "direkten Demokratie" nach Schweizer Vorbild in ihr Parteiprogramm - wohl wissend, dass sie Lichthjahre davon entfernt ist, eine Zweidrittelmehrheit für eine entsprechende Grundgesetzänderung zustande zu bringen.

    Daher irrt Wagennecht auch, wenn sie glaubt, sie könne die rechte Gefahr bannen, wenn sie Stimmen von der AfD abzieht, indem sie sich im großen Kulturkampf und im Wirtschaftskrieg auf die Seite des konservativen deutschen Mittelstandes und seiner beschäftigten LohnarbeiterInnen schlägt.

    Die weitaus größere unmittelbare(!) Bedrohung geht meiner Ansicht nach von jenen Parlamentariern und Regierenden aus, die ihren als freiheitlich demokratische Haltung daher kommenden Nationalchauvinismus für einen demokratischen Auftrag halten. Selbst wenn es Wagenknecht gelänge, mit einer eigenen Partei aus dem Stand 20-30% zu holen - was ich für extrem unwahrscheinlich hielte -, so wie die BILD-Zeitung das kürzlich orakelt hat um die Linkspartei noch weiter zu marginalisieren, würde das nichts am Rechtsruck der anderen Parteien und ihrer Wählerschaften ändern.


    Das Gefährliche an den Grünen - und da gebe ich Wagenknecht wiederum recht - ist, dass sie Regierungsmacht haben. Der deutsche Imperialismus des 21. Jahrhunderts äußert sich nicht in plumpem, völkischem Nationalismus, sondern in der Idee, dass man mit wertebasierter Außen-, wirtschafts- und Verteidigungspolitik als europäische Führungsmacht zukünftig mehr "Verantwortung" übernehmen will - und zwar nicht nur in Europa, sondern auch in Afrika, in Asien und im Westpazifik.

    Annalena Charlotte Alma und ihr Chef, der CumEx-Olaf, haben das ja schon mehrfach auf internationaler Bühne kundgetan und unsere deutsche Uschi betreibt in Brüssel fleissig die Aufwertung der EU zu einem geopolitsichen Schwergewicht. In gleichem Maße wie die Fähigkeit Deutschlands und Europas, die geballte Wirtschaftsmacht der europäischen Freihandelszone als Soft Power einzusetzen zu schwinden droht, weil man sich im Einklang mit dem transatlantischen imperium von wichtigen Handelspartnern und Rohstoffversorgern wie Russland und China distanziert, versucht man nun, die militärische Hard Power massiv zu erhöhen und dabei ausgerechnet den zweifachen Weltangriffskriegsführer Deutschland zur Militärmacht auszubauen.

    Die USA sind zwar jetzt (wieder) der große Bruder und mächtige Wertepartner, aber auch in Berlin und Brüssel wird man sich darüber im Klaren sein, dass der US-Kongress demnächst vermutlich mehrheitlich von deutlich offener rechtsnationalen Abgeordneten und SenatorInnen dominiert, und dass der nächste US-Präsident entweder Donald Trump sein wird, oder einer, der tatsächlich eine radikale Ideolgie hat, und sie besser zu verkaufen weiß, als der gewissenlose, radikal-opportunistische Immobilienmafia-Milliardär mit dem losen Mundwerk.


    Was der AfD ihre "deutsche Leitkultur" ist, firmiert bei den Grünen - aber natürlich auch bei den beiden anderen Ampelparteien und bei der Union in etwas weniger penetranter Form - unter "gemeinsame Werte". Das ist letztendlich das sprichwörtliche "selbe in Grün", nur dass es bei den Parteien des "demokratischen" Spktrums noch großmannssüchtiger auf ganz Europa ausgeweitet wird.

    In beiden Fällen wird eine Überlegenheit der eigenen Kultur und ihrer Ideale behauptet, die sich aus sich selbst erklärt und keiner weiteren Rechtfertigung mehr bedarf. Wir stehen für #Freiheit, weil wir frei sind. Unsere Werte sind gut, weil sie unsere Werte sind. Der Feind ist der Feind, weil er unsere guten Werte nicht teilt und nur seine eigenen, schlechten Werte gut findet.


    Das Problem dabei ist, dass man damit - wie ich schon öfter schrieb - die Politik ganz bewusst einer Ideologie unterwirft, die davon ausgeht, dass es legitim ist, die eigenen Interessen notfalls auch mit Gewalt durchzusetzen, weil diese Interessen, der Ideologie gemäß, auf höheren Werten basieren, die nur von unmenschlichen Scheusalen nicht geteilt werden. Das selbe Argument - nur in braun - hat schon Adolf Hitler in sein schwülstiges Buch geschrieben um damit die Verteidigung deutscher Werte mit brutalsten Mitteln zu heiligen.

    Wenn sich diese Form des politischen Bewusstseins weiter durchsetzt, und die Qualitätsmedien das weiterhin größtenteils kritiklos abnicken und weiter verbreiten, dann wird auch die AfD irgendwann in den Augen der veröffentlichten Meinung regierungsfähig. Und dann wäre sie in der Tat noch viel gefährlicher als die Grünen.

  • https://hor.de/gedichte/emmanu…el/deutschlands_beruf.htm


  • Also mit deinem Retweet von "Mij_Europe"s Meinung zu Deutschland in der EU liegst du Tilo meiner Meinung nach falsch bezw. hättest nicht dieser Anti-Deutschland-Haltung helfen sollen. Denn auch wenn wir wahrscheinlich beide die Ampel-Regierung fast schon hassen, so darf man das nicht gleich auf die europäische Ebene übertragen. Da muss ich mich mal selbst zitieren:

    Wenn ich mir den EU-Gipfel anschaue, dann glaube ich, dass auf Deutschland schwere Zeiten zukommen.

    Ich glaube viele europäische Staaten haben begriffen, dass statt dem großen Bruder Deutschland zu folgen, man sich lieber zusammentut und die Goldgrube Deutschland ausschlachtet und sich die Beute teilt.

    Dass dieser Sinneswandel bei vielen europäischen Staaten kam, ist wahrscheinlich aus der Schwäche Deutschlands im Ukraine-Krieg entstanden. Da hat man gemeinsam auf Deutschland eingeschlagen und Deutschland hat immer mehr und mehr nachgegeben.

    Nun macht diese Methode Schule.

    Man kann nur hoffen, dass Scholz hier mit absoluter Härte entgegnet. Das ist zwar ein Risiko, aber ein Risiko ist es auch, einfach immer mehr und mehr nachzugeben und sich fast schon von der Meute ausbeuten zu lassen.

    Retweet von Tilo:


  • Übrigens zusammen mit Welzer geschrieben das Buch.

    Die Informationen kommen aus dem massenhaften illegalen Abhören deutscher Kriegsgefangener in England.




    Ich hatte irgendwo eine Kritik gelesen, die sehr überzeugend darlegt, dass da die Verantwortung der Wehrmachtssoldaten für Kriegsverbrechen und den Holocaust teilweise relativiert wird.

    Ich finde grade beim Googeln aber nur noch Kritiken, die sagen das Buch mache das grade NICHT.


    Die Kritik aus der Taz war es definitiv nicht:

    https://taz.de/Abhoerprotokoll…rmachtssoldaten/!5122359/



    Das hier geht in die Richtung:


    http://www.glanzundelend.de/Artikel/abc/s/soldaten.htm

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

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