Sogar der sicher jeder Staatsfeindlichkeit unverdächtige Herr Fassadenschutzpräsident differenziert da beim Springer-Fernsehen allerdings ganz explizit zwischen mehrheitlich legitimen DemonstrantInnen gegen die Corona-Maßnahmen und einer extremistischen Gruppe von "staatsfeindlichen" Subjekten, die sich - seiner interessanten amtlichen Auffassung nach - weder "links" noch "rechts" verorten.
Nachtwey und Amlinger reden in ihrem von mir zitierten Interview zum Buch ("Gekränkte Freiheit" - das ich nicht gelesen habe) ebenfalls an keiner Stelle pauschal von staatsfeindlichen ExtremistInnen, sondern sie versuchen zu erklären, was die Corona-Proteste antreibt, und warum sie das unter dem von ihnen verwendeten Begriff "libtertärer Autoritarismus" verorten.
Auch in der Studie von Nachtwey et al. für die Universität Basel wird nicht postuliert, dass die Querdenker allesamt gefährliche ExtremistInnen seien. Die AutorInnen stellen lediglich fest, dass eine Mehrheit der erfassten TeilnehmerInnen eher Angestellte und Selbständige als ArbeiterInnen oder Erwerbslose waren und sogar ursprünglich eher aus dem "links-"liberalen Lager kamen, sich dann aber nach rechts geöffnet hätten.
Da wird gar keine Aussage darüber getroffen, ob die Proteste als solche legitim waren oder nicht.