Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Dagegen, dass Linke sich nicht als argumentative Steigbügelhalter von Rechten missbrauchen lassen sollen, nur weil man persönlich davon profitiert (Aufmerksamkeit).

    Wen sortieren wir da nun gerade nach Rechts und auf welcher Grundlage?


    Ich versteh das Argument noch immer nicht so recht. Wer soll nun worauf keine Aufmerksamkeit geben?

  • Wie gesagt, in der biologischen Fachwelt ist das Thema unumstritten. [...] Der Rest ist Geschlechterrolle und damit insofern nur natürlich, weil es soziokulturell ein Teil der Gesellschaft ist. [...]


    Nun, genau genommen ist auch die wissenschaftliche Konvention soziokulturell begründet. Deshalb: Man kann so viele Geschlechter haben wie man will.

  • Nun, genau genommen ist auch die wissenschaftliche Konvention soziokulturell begründet. Deshalb: Man kann so viele Geschlechter haben wie man will.

    Dass jetzt wieder so nitpicky stuff von dir kommt ist klar. Wissenschaftliche Konventionen Arbeiten natürlich mit zuvor festgelegten Definitionen, die aus einem soziokulturellen Background hervorgehen. Man kann natürlich so viele Geschlechter haben, wie man will, aber wenn man probiert das Konzept der Geschlechter auf das Genom anzuwenden, dann wird es schnell unübersichtlich mit den Vokabeln. Daher ja auch "Konvention" und nicht "Unkonvention".


    Wen sortieren wir da nun gerade nach Rechts und auf welcher Grundlage?


    Ich versteh das Argument noch immer nicht so recht. Wer soll nun worauf keine Aufmerksamkeit geben?

    Die Diskussion wurde hier doch wirklich schon hunderte Male ausgepackt. Wir alle wissen, wer mit "woke" gemeint ist, und wir wissen auch, dass es in dieser Szene mal mehr, mal weniger und mal extrem blödsinnige Aktionen gibt. Nun ist das partout keine homogene Masse, wie uns das die Rechten suggerieren wollen, und der Begriff woke ja ein absoluter Kampfbegriff ist - prinzipiell noch schärfer als das deutsche Analogon "Gutmenschentum" .


    Wenn die Referentin nun promovierende Biologin ist, wovon es in Deutschland mehr als nur eine Handvoll gibt, dann fragt man sich natürlich, warum sie einen Vortrag halten möchte, der ihrer Ansicht nach ja nur "wissenschaftliche Konventionen aus Lehrbüchern" wiedergibt, und nicht "ihre" Meinung. Die biologisch wissenschaftliche Community geht das nämlich am neumundtierartigen Anus vorbei.


    Um dennoch eine Show abzuziehen im Sinne von Science-Slam (wo ich selten was mitbekommen hab, was nicht cringe war), aber unter populärwissenschaftlichem Deckmäntelchen, da kann man sich ja mit seiner Expertise einfach mal in den Ameisenhaufen setzen und mit der Kamera draufhalten. Das kann man insofern natürlich schnell durchziehen, wenn man ein x-beliebig langweiliges naturwissenschaftliches Faktum nimmt, es in den großen Kessel der Identity politics-Suppe untermischt, gut auf Twitter umrührt und Gruppe A anbietet, um zu gefallen, und Gruppe B anbietet, um einen saltiness Würgereflex zu verursachen.


    Meine Bitte wäre einfach nur, die Suppe als solche zu erkennen und sich nicht weiter drüber aufzuregen, warum sie manchen nicht schmeckt.

  • Ich verstehe weiterhin nicht was du mir sagen willst?!?

    Wo kommt jetzt auch noch "woke" her?

    Warum machen wir sowohl aus der Person als auch aus ihrem Thema so ein großes Thema hier jetzt?

    Ist sie selber schuld, weil sie das falsche Thema gewählt hat? Wir ihr nun auch noch eventuell sogar Absicht unterstellen?

  • Ich verstehe weiterhin nicht was du mir sagen willst?!?

    Wo kommt jetzt auch noch "woke" her?

    Warum machen wir sowohl aus der Person als auch aus ihrem Thema so ein großes Thema hier jetzt?

    Ist sie selber schuld, weil sie das falsche Thema gewählt hat? Wir ihr nun auch noch eventuell sogar Absicht unterstellen?


    Ich glaube, das sollte als Antwort auf all deine Fragen reichen.


    Du hattest das übrigens als "Aufreger" angeschleppt, möglicherweise via fefe, den ich sehr schätze. *achselzuck* von mir aus können wir es dabei belassen.

  • Ich glaube, das sollte als Antwort auf all deine Fragen reichen.

    ne...leider kein Stück. Aber wenn etwas auf nem Twitterprofil dazu ausreicht sowas zu rechtfertigen...

    #whataboutismdestages sie sollte dir wohl auch nicht mit zu kurzem Rock im falschen Park zur falschen Uhrzeit begegnen.



    Du hattest das übrigens als "Aufreger" angeschleppt, möglicherweise via fefe, den ich sehr schätze. *achselzuck* von mir aus können wir es dabei belassen.

    Ja, aber ich hab kein Wort zu ihrem Thema oder ihrer Person verloren. Keins davon fand ich da nun den "Aufreger", du hast es zu dem aber anscheinend machen wollen (müssen?). Und ich verstehe weiterhin nicht warum du da nun so den Fokus drauf legst und was du damit ausdrücken willst *achselzuck*

  • Dass jetzt wieder so nitpicky stuff von dir kommt ist klar.


    Also es ist nicht nitpicky gemeint. Ich glaube viele Naturwissenschaftler - und diese Team Biologie-Person scheint dazu zu gehören - geraten in einen unnötigen Antagonismus, weil sie ein Primat der biologischen Beschreibung über das kulturelle Phänomen des Geschlechts annehmen. Die Biologie ist aber eben nicht selbst die (postulierte) Wirklichkeit, sondern auch nur ein kulturelles Phänomen. Insofern kann man an der Stelle denke ich die Konventionalität zugestehen, um sich die Leute, die warum auch immer in eine andere Lesart investiert sind, vom Hals zu schaffen.


    Andersherum gilt das natürlich auch, viele Leute sind in die Binarität stark emotional investiert, weil sie in unserer Kultur so tief verankert ist. Wenn man es also anders sieht, sollte man davon ausgehen, dass man es mit Leuten zu tun hat, für die eine Relativierung ein Angriff auf ein Dogma ist, und nicht etwa mit Leuten, die es eigentlich besser wissen, aber die Wahrheit verschweigen.

  • Man kann "wokeness" natürlich auch ganz staatstragend positiv besetzten*.



    We need more female non-binary drone pilots!


  • via fefe, den ich sehr schätze

    Passenderweise hat er da auch noch was dazu zu sagen und vllt kommts ja besser rüber, wenn es von jemandem kommt den du sehr schätzt.


    https://blog.fefe.de/?ts=9c3fa922


    lass mich das ganz entscheidende nochmal extra hervorheben:

    Zitat

    Ich bin persönlich gar nicht daran interessiert, was sie zu sagen hat. Ich bin bloß daran interessiert, dass sie es sagen darf.

  • nachdenklich


    Beruhigt? Ich bin auch ein Freund der Redefreiheit, aber dieses Cancelgeschwafel ist halt nun mal eben genau die konservative Erzählung, die stattfindet und stääändig reproduziert wird. Wenn fefe dann kommt und diese Erzählung bedient, zeitgleich behauptet, alle ließen sich da vorführen mit der Sache, wo er sich doch selbst dran beteiligt hat, dann kann ich seine Reflexionskraft in dem Punkt immerhin etwas in Zweifel ziehen. Dass er nicht noch den pathetischen Voltairespruch losgelassen hat, war ja alles - den findet man für gewöhnlich immer in diesem Zusammenhang.


    Die Frau durfte jedenfalls via Youtube den Vortrag präsentieren, der damit deutlich mehr Menschen erreicht hätte, als hätte sie ihre Folien in einem dunklen Seminarraum im Keller der HU an die Wand geschmissen. Ferner hatte sie zuvor via Die Welt die Öffis angeklagt, wegen der Genderkacke, und sich nachträglich bei derselben (+ Bildzeitung und Twitter) beschwert, sie wäre gecancelt worden.


    https://www.spiegel.de/wissens…fb-46fa-8571-8f65f7f2e6a6


    Möglicherweise hatte die HU einfach auch keinen Bock auf vorprogrammierten und bewusst so inszenierten Krawall. Ich find, da kann man ja mal drüber reden (zum Hundertsten).




    Disclaimer: Ich fand die Entscheidung der HU nicht richtig.

  • Möglicherweise hatte die HU einfach auch keinen Bock auf vorprogrammierten und bewusst so inszenierten Krawall. Ich find, da kann man ja mal drüber reden (zum Hundertsten).

    Hm ich finde es einfach nur traurig, wenn mir im ÖRR gesagt wird: "Trust the Science" (wenn es um Corona geht z.B.), andererseits aber Vorträge an Universitäten abgesagt werden, weil man Angst vorm Schwarzen Block hat, der wissenschaftlich fundierte Meinungen zum weiten Thema Sex und Gender unterdrücken will. Wissenschaft wird so unglaubwürdig.


    Disclaimer: Ich fand die Entscheidung der HU nicht richtig.

    Ich auch nicht.

  • Hm ich finde es einfach nur traurig, wenn mir im ÖRR gesagt wird: "Trust the Science" (wenn es um Corona geht z.B.), andererseits aber Vorträge an Universitäten abgesagt werden, weil man Angst vorm Schwarzen Block hat, der wissenschaftlich fundierte Meinungen zum weiten Thema Sex und Gender unterdrücken will. Wissenschaft wird so unglaubwürdig.

    Also erst mal ist "trust the science" eh Käse, wie auch Wemir durch seine Ausführungen klargemacht hat. Es gibt hier nicht dieses diametrale Missmatch von "Da die Wissenschaft, dort die Unwissenschaft".

    Ich hatte von dem Thema erst hier durch nachdenklich mitbekommen, habe aber nur durch 2-3 Klicks mitbekommen, dass die Vortragende nicht einfach nur eine fundierte wissenschaftliche Meinung zum Thema Sex/Gender lostreten wollte, sondern eine Agenda hatte. Kann man ja machen - findet ja durch Harald Lesch mit dem Klimawandel oder Mai mit Corona in ähnlicher Weise statt.


    Das hat aber allenfalls etwas mit Wissenschaftskommunikation zu tun, nicht mit "der Wissenschaft", wo auch dieser stehende Begriff ein Probem darstellt, weil es nicht "die Wissenschaft" gibt. Selbst Karl Poppers Interpretation von der "Logik der Forschung" (welche für mich im Wesentlichen immer das ausgemacht hat, was wissenschaftliches Forschen beinhaltet) wird ja nicht einmal mehr Streng in der wissenschaftlichen Community selbst angewandt, aber das ist noch einmal ein anderer Pfad der Erkenntnis.


    Ich ziehe die Kommentare betreffend der HU-Geschichte mal in den Diskussionsthread.


  • Halt mich für zu aufgeregt, begriffsstutzig, lernresistent, dumm, what ever, ich versteh weiterhin nicht was du mir eigentlich sagen willst.


    Nachdem meine Fragen dazu leider nicht beantwortet werden, kann ich nun nur noch versuchen eigene Interpretationen zu äußern und dann mal auf Feedback dazu warten. Ich wollt eigentlich bewusst niemandem was in den Mund legen bzw dieses ständige Ruminterpretieren und am besten dann auch noch bissl Implizieren vermeiden.


    Also erstmal worum es im Kern geht und was dann auch aus meiner Sicht der bzw mittlerweile dann ja sogar die "Aufreger" ist/sind.

    Eine besonders laute (und vermutlich sogar relativ kleine) Gruppe von Leuten stört sich an einem Thema oder an einem Vortragenden und fordert dann möglichst lautstark das Deplatforming ("Keine Bühne"). Das ganze dann auch noch im universitären und mehr oder weniger öffentlichen Setting.

    Das für mich Aufreger Nummer 1.

    Aufreger Nummer 2 ist dann, dass von der Institution Universität dann das Deplatforming durchgeführt wird.

    Dazu kommt dann noch, dass gerade hier in der Vergangenheit auch darauf hingewiesen wurde, dass des ja nen amerikanisches Phänomen wäre und bei uns so ja nicht existiert und daher die "Aufregung" darüber unbegründet und quasi fast schon lächerlich wäre.


    Wenn man da dann als Antwort darauf mit dem Thema und der Person ankommt, von wegen die hat was mit "woke" in ihrem Profil stehen und das Thema kann ja nur so gewählt sein um damit maximal zu provozieren und die wollte das doch bestimmt genau so haben, dann kommt mir das so vor, als wenn man da das eigentlich Problem wegrelativieren will. Dann haut man oben drauf noch, dass des irgendwas mit Rechts zu tun hat? Also was folgt dann daraus? Man da nun nicht dagegen sein darf/soll oder da nix zu sagen darf/soll, bloß keine Aufmerksamkeit dafür, weil man sich sonst vorwerfen lassen muss, dass man sich mit Rechten gemein macht, da man ne Schnittmenge mit talkingpoints von denen haben könnte (cancelgeschwafel)?

    Alternativ hat man selber was gegen das Thema oder die Person und ist deswegen insgeheim ganz ok damit, weils ja den Richtigen oder das Richtige trifft. Da ist dann auch mal jedes oder fast jedes Mittel recht. Doppelmoral kreidet man da dann auch nur der anderen Seite an.


    Wenn fefe dann kommt und diese Erzählung bedient, zeitgleich behauptet, alle ließen sich da vorführen mit der Sache, wo er sich doch selbst dran beteiligt hat, dann kann ich seine Reflexionskraft in dem Punkt immerhin etwas in Zweifel ziehen.

    Also da ist fefe, der wohl von dir gemeinte Linke, dann schon Steigbügelhalter der Konservativen und Rechten bzw er bedient sie sogar. Er bedient sie, indem er das Thema in seinem Blog hat?

    Der ganze Vorwurf mit der Selbstreflexion ergibt dann auch nur Sinn, wenn man diesen Schulterschluss mit dem Feind da sieht und den Dienst welchem fefe dem Feind da gemacht hat auch als solchen sieht. Ansonsten verstehe ich nämlich nicht von wem sich fefe ganz unbemerkt hat vorführen lassen.

    Sein Punkt an "alle", eigentlich wohl eher an die welche den Deplatformingaufruf supportet haben und wohl insbesondere dann seine Leser und da die welche ihm dazu ihre Meinung mitteilen mussten, ist wohl, dass sie mit der Deplatformingaktion dafür gesorgt haben, dass die ganze Sache eine viel größere Bühne bekommen hat, als es ohne die Aktion eigentlich gehabt hätte.


    Die Frau durfte jedenfalls via Youtube den Vortrag präsentieren, der damit deutlich mehr Menschen erreicht hätte, als hätte sie ihre Folien in einem dunklen Seminarraum im Keller der HU an die Wand geschmissen.

    Na dann ist die Aktion ja gerechtfertigt?!?!? Alles in Butter, läuft wunderbar bei uns, schauen sie da drüben, gehen sie weiter...

    Erneut, wofür soll das denn jetzt nen Argument sein? Deplatforming ist ok, wenn dadurch bei ner alternativen Platform dann mehr Aufmerksamkeit erzeugt wurde?



    Ferner hatte sie zuvor via Die Welt die Öffis angeklagt, wegen der Genderkacke, und sich nachträglich bei derselben (+ Bildzeitung und Twitter) beschwert, sie wäre gecancelt worden.

    Hexenjagd?

    Ich verstehe nicht was du mir sagen willst....



    Möglicherweise hatte die HU einfach auch keinen Bock auf vorprogrammierten und bewusst so inszenierten Krawall. Ich find, da kann man ja mal drüber reden (zum Hundertsten).

    Ja kann man und muss man vllt auch. Aber dann muss man da mal über ganz grundsätzliche Dinge reden.

  • Halt mich für zu aufgeregt, begriffsstutzig, lernresistent, dumm, what ever, ich versteh weiterhin nicht was du mir eigentlich sagen willst.

    Das ist Quatsch. Du bist einfach anderer Meinung und glaubst mich deswegen nicht verstehen zu können. Da brauchst du keine persönliche Befindlichkeit draus stricken oder über Bande Vergewaltigungsrelativierungen anzudichten.


    Zitat von nachdenklich

    Eine besonders laute (und vermutlich sogar relativ kleine) Gruppe von Leuten stört sich an einem Thema oder an einem Vortragenden und fordert dann möglichst lautstark das Deplatforming ("Keine Bühne"). Das ganze dann auch noch im universitären und mehr oder weniger öffentlichen Setting.

    Das für mich Aufreger Nummer 1.

    Aufreger Nummer 2 ist dann, dass von der Institution Universität dann das Deplatforming durchgeführt wird.

    Dazu kommt dann noch, dass gerade hier in der Vergangenheit auch darauf hingewiesen wurde, dass des ja nen amerikanisches Phänomen wäre und bei uns so ja nicht existiert und daher die "Aufregung" darüber unbegründet und quasi fast schon lächerlich wäre.

    Ich glaube ja immer noch, dass die Uni keinen Bock auf Krawall hatte und (meiner Meinung nach) die falsche Entscheidung getroffen hat. Ich fand ja auch nur die "Aufregung" um diese Lapalie erkentnissreich - ich fand sie erst dann aufregend, als ich mit dir darüber diskutieren durfte ;)


    Wenn man da dann als Antwort darauf mit dem Thema und der Person ankommt, von wegen die hat was mit "woke" in ihrem Profil stehen und das Thema kann ja nur so gewählt sein um damit maximal zu provozieren und die wollte das doch bestimmt genau so haben, dann kommt mir das so vor, als wenn man da das eigentlich Problem wegrelativieren will. Dann haut man oben drauf noch, dass des irgendwas mit Rechts zu tun hat? Also was folgt dann daraus? Man da nun nicht dagegen sein darf/soll oder da nix zu sagen darf/soll, bloß keine Aufmerksamkeit dafür, weil man sich sonst vorwerfen lassen muss, dass man sich mit Rechten gemein macht, da man ne Schnittmenge mit talkingpoints von denen haben könnte (cancelgeschwafel)?

    Wenn dein eigentliches Problem diese kleine Minderheit ist, wie glaubst du denn, sie am effizientesten an ihrem Handeln oder ihrer Existenz zu hindern? Sollten wir da Energie reinstecken, oder im Kampf gegen echtes, rechtes Gedanken"gut"? Der Fokus wird durch solche Eskapaden immer weggerichtet vom eigentlichen Problem um eine allgemein Linke Idee zu von innen heraus zu zersetzen - ein Strategie, die bei Linken echt effektiv ist (siehe Forum J&N).



    Also da ist fefe, der wohl von dir gemeinte Linke, dann schon Steigbügelhalter der Konservativen und Rechten bzw er bedient sie sogar. Er bedient sie, indem er das Thema in seinem Blog hat?

    Der ganze Vorwurf mit der Selbstreflexion ergibt dann auch nur Sinn, wenn man diesen Schulterschluss mit dem Feind da sieht und den Dienst welchem fefe dem Feind da gemacht hat auch als solchen sieht. Ansonsten verstehe ich nämlich nicht von wem sich fefe ganz unbemerkt hat vorführen lassen.

    Sein Punkt an "alle", eigentlich wohl eher an die welche den Deplatformingaufruf supportet haben und wohl insbesondere dann seine Leser und da die welche ihm dazu ihre Meinung mitteilen mussten, ist wohl, dass sie mit der Deplatformingaktion dafür gesorgt haben, dass die ganze Sache eine viel größere Bühne bekommen hat, als es ohne die Aktion eigentlich gehabt hätte.

    Er hätte auch einfach mit den Augen rollen können, meinetwegen noch ein Facepalm und dann Thema übergehen können - ja.


    Na dann ist die Aktion ja gerechtfertigt?!?!? Alles in Butter, läuft wunderbar bei uns, schauen sie da drüben, gehen sie weiter...

    Erneut, wofür soll das denn jetzt nen Argument sein? Deplatforming ist ok, wenn dadurch bei ner alternativen Platform dann mehr Aufmerksamkeit erzeugt wurde?

    Du scheinst es überlesen zu haben, aber ich hatte expliziert, dass ich die Maßnahme der HU für falsch hielt. Das Problem ist, dass die Bundesrepublik groß ist, und du solche Storys IMMER finden wirst. Finden wir Deplatforming oder Canceling in so einer Sache dann genauso schlimm, wie Rassismus durch die Polizei oder Steuerhinterziehung in Millionenhöhe durch Reiche? Vermutlich nicht. Relativierung triffts daher vermutlich schon, aber dann wünsche ich mir einen neutrale Assoziation mit dem Begriff, und keine negative.

    Hexenjagd?

    Ich verstehe nicht was du mir sagen willst....

    Immer noch, du verstehst es, aber du siehst es anders.

    Ja kann man und muss man vllt auch. Aber dann muss man da mal über ganz grundsätzliche Dinge reden.

    Zum Beispiel?

  • Das linke Autonomie-Magazin hat sich mit der betroffenden Doktorandin schon vor knapp drei Wochen befasst, nachdem sie mit einigen KollegInnen einen recht empörungsträchtigen Artikel in Springers BILD-Zeitung für Bildungsbürger - der WELT - veröffentlicht hatte. Die haben sie allerdings nicht "gecancelt" sondern ein ziemlich ausführliches Interview mit ihr geführt.

    Im Konkurrenzkampf um Privilegien kann es keine Solidarität geben

    Wenn es um Themen wie Geschlecht und Geschlechtsidentität geht, verbreite der Öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) ein „Zerrbild der Realität, das auf widerlegbaren Falschinformationen fußt“, so eine Gruppe von NaturwissenschaftlerInnen und MedizinerInnen in einem kürzlich veröffentlichten Dossier. Ein dazugehöriger Beitrag in DIE WELT hat hohe Wellen geschlagen und die Kritik daran reicht von „wissenschaftlich veraltet“ über „transphob“ bis hin zu Nazi-Vergleichen. Auch bei uns sind Dossier und Artikel nicht unumstritten, weswegen wir uns dazu entschlossen haben, Marie Vollbrecht, eine der wissenschaftlichen AutorInnen, zu interviewen.

    Das Interview ist übrigens - genau wie das behandelte Dossier - recht interessant.


    Hat aber keine Sau interessiert - auch Fefe nicht - weil die Leute, die solche Aufreger des Tages für ihren Kulturkampf brauchen halt nicht das obskure linke Autonomie-Magazin lesen, und sich nur ein paar andere Linke ein bisschen darüber aufgeregt haben.


    In dem Moment, wo man mit so einer Geschichte dann allerdings direkt zu Springers reichweitenstarker BILD-Zeitung für BILD-Zeitungsleser (der BILD-Zeitung) geht und sich genau da über die linke "cancel-culture" beschwert, wo man solche Beschwerden mit Kusshand entgegen nimmt, um einen Riesen Skandal daraus zu machen, ist umgehend der #shitstorm entfacht - auch bei Fefe.


    Da kann man ja mal darüber nachdenken, auf welcher Seite des politischen Spektrums diese Angelegenheit eher zum Skandal aufgebauscht wird, und wem man damit - auch als Linke/r - in die Hände spielt, wenn man artig über dieses Skandal-Stöckchen springt.


    Die Humboldt Universität sagt übrigens, dass man den Vortrag nicht aus Inhaltlichen Gründen abgesagt habe, sondern weil man während der Langen Nacht der Wissenschaft, wo da hunderte von ZivilistInnen rumlaufen zu viel Krawall von Leuten (aus der juristischen Fakultät!) befürchtete, die gerne über Stöckchen springen.

  • echt traurig wieviel hier an der Person und den Personen bzw Institutionen mit welchen die Person so gesprochen hat argumentiert wird...


    Nur noch abschließend. Wie stellt ihr euch dann die tolle heile Welt so vor, in der vor jeder kleinen Gruppe welche möglicherweise "Krawall" machen könnte sofort gekuscht wird und deren Forderung(en) umgesetzt werden? Und ja hierbei geht es um Grundsätze und Prinzipien, nicht um Einzelfälle und Leute die man in ne Schmuddelecke schieben kann um sich das zurechtzurationalisieren wenn man wegschaun will und andere sogar dazu aufruft.

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