Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Ja, wenn nicht jetzt, wo das Thema aktuell ist wie nie, wann denn dann? Du tust grade so, als würde Deutschland keine Atomwaffen kriegen, wenn wir nicht darüber reden. Die 100 Mrd extra Wehretat sind bereits beschlossen, jetzt stellt sich die Frage, was kauft Deutschland dafür, und warum.


    Wenn du glaubst Deutschland könnte sich einfach Kernwaffen kaufen, dann musst du dich deutlich besser über das Thema informieren.

  • Warum informieren und umständlich irgendwelche Sachen lesen, wenn man einfach ins allgemeine Kriegsgeheul mit einstimmen, und sich dabei auch völlig ohne irgendwelche Sachkenntnis sicher sein kann, auf der Seite der Vernünftigen zu stehen?


    Im Nachhinein findet sich zur Not unter den vielen "Experten" die gerade durch die Medienlandschaft tingeln sicher einer, der auch denkt, dass Herfried Münkler eine Autorität ist, weil er so schön autoritär den Großprofessor spielen kann.

  • Ja, wenn nicht jetzt, wo das Thema aktuell ist wie nie, wann denn dann? Du tust grade so, als würde Deutschland keine Atomwaffen kriegen, wenn wir nicht darüber reden. Die 100 Mrd extra Wehretat sind bereits beschlossen, jetzt stellt sich die Frage, was kauft Deutschland dafür, und warum.

    Es tun immer alle so als könnten wir mit den 100 Milliarden eine Klonarmee ausbrüten und ausrüsten.

    Bevor man virtuell neue Flieger, Panzer,Drohnen... sollten wir mal bissi Inventur und Sollvorrat auffüllen betreiben.

    Wir haben den der NATO zugesicherten Munitionsvorrat nicht (Kosten 20 Milliarden Euro). In Depots liegen Raketen aus denen Nitroglycerin rauseitert (klingt teuer). Unsere Kräfte an der Ostfront haben jetzt schon Mangel an warmen Klamotten. Über die Waffen- und Geräteschiebereien zu Einsatz- und Übungszeiten brauchen wir nicht reden...


    Jetzt wos wieder um Landes- und Bündnisverteidigung geht, und nichtmehr nur um Anhängsel des Team World Police zum Aufräumen, ist das ein Tropfen auf den heißen Stein, für riesige Einkaufstouren wird nicht viel übrig bleiben wenn man unser Beschaffungswesen in die Nähe des Geldes lässt.


    Eigentlich gehört das ganze Verteidigungsressort auf links gedreht, ein wenig geht's ja auch in die richtige Richtung.

    Aus fünf Orgbereichen werden wieder drei ,Sanität wird wieder fest eingegliedert, SKB aufgelöst und hoffentlich nicht einfach in voller Stärke nach Koblenz und auf die Hardthöhe überführt.

    Aber warum da halt machen?

    Auch wenn es weh tut, die Damen und Herren der Luftwaffe, die Frauen und Männer der Marine sollten zu den Soldatinnen und Soldaten des Heeres stoßen, einmal Vollintegration bitte!

    Gemeinsame Ausbildung und Ausrüstung, jeder startet als Infanterist, Spezialistentum später. Einheitliche Führung in den Gefechtsstreifen, gemeinsame Versorgung etc. pp.

    Am nächsten dürften dem noch die US Marines kommen, deren äußere Gliederung mit gelebter Innerer Führung deutscher Prägung (im Gegensatz zur Monstranz der heutigen) könnte ein Planungsstart sein.


    Aber so viele alte Zöpfe und Dienstposten bekommt man, empirisch betrachtet, nur nach harten Niederlagen weg. So gesehen sollten wir lieber same old same old weiter wurschteln

  • Meine Vermutung war immer, dass die Probleme mit der Bundeswehr daran liegen, dass es kein Konzept gibt, was die Bundeswehr machen soll. Landesverteidigung, Schutz der EU-Außengrenze, internationale Einsatztruppe. Bisher war es eben so, dass die Bundeswehr eigentlich am besten gar nichts machen soll und wenn man keine funktionierenden Transportflieger hat, kommt man auch nicht in die Verlegenheit am A... der Welt Bündnispflichten erfüllen zu müssen.


    Vielleicht wäre es effektiver sich auf eine Waffengattung oder einen Einsatzzweck zu fokussieren. Man könnte die internationale Einsatzfähigkeit ganz aufgeben und sagen, Deutschland stellt die Verteidigung gegen Russland. Außerhalb Europas kämpft die Bundeswehr nicht mehr. Dann braucht man keine Tropenhelme mehr, sondern nur noch warme Unterhosen. Spart viel Geld, wenn man gezielt auf eine Aufgabe hin entwickeln und planen kann.

  • Also sollte der Rang des Generaloberst demnächst wieder eingeführt werden, dann schlage ich eine umgehende Feldbeförderung bis ganz nach oben für den Offiziersanwärter Blechmann vor. Seine Expertise darf im Kampf gegen den schrecklichen Iwan nicht ungenutzt bleiben!

  • Als Deutschlands Antwort auf Brzezinski stehe ich jederzeit Gewehr bei Fuß. Ich schlage im Gegenzug Utan als obersten Leiter der Abteilung Wehrkraftzersetzung und Anti-Kapitalistische Propaganda vor. Wäre doch eine Affenschande so ein Talent ungenutzt zu lassen.

  • Gemeinsame Ausbildung und Ausrüstung, jeder startet als Infanterist, Spezialistentum später. Einheitliche Führung in den Gefechtsstreifen, gemeinsame Versorgung etc. pp.

    Der Punkt mit der Ausrüstung erschließt sich mir sofort. Aber inwiefern unterscheidet sich denn die Grundausbildung überhaupt, außer in der Härte? Spezialausbildung folgt doch eh erst nach drei Monaten.

    Worin liegt jetzt der große Vorteil, wenn die Ausbildungsregimenter zentral organisiert sind, außer, dass man da die eigenen Ansprüche ständig an eine dritte Stelle kommuniziert. Organisatorisch sehe ich da wenig Gewinn.

    Die Autonomie der Teilstreitkräfte widerspiegelt durchaus den generellen Ansatz selbstständig und dynamisch agierender Entitäten, der eine gewisse Tradition hat. Erkläre das mal einem Laien.

  • Aber inwiefern unterscheidet sich denn die Grundausbildung überhaupt, außer in der Härte? Spezialausbildung folgt doch eh erst nach drei Monaten.

    Kaum bis stark. Meine Grundausbildung in einer Falschirmjägereinheit hätte sehr hart sein sollen.

    Immmerhin ist das eine Einheit der Division Spezielle Operationen (KSK gehört dazu zB).


    Ein Freund von mir aber war gleichtzeitig in der Grundausbildung einer Funkereinheit und hatte deutlich mehr militärische Ausbildung bzw. Übungen als ich. Seine Ausbilder meinten das man ihnen "richtig was bietet, weil die sich später alle langweilen werden".


    Und so sieht das dann wahrscheinlich überall in den Teilstreitkräften aus.

  • Der Punkt mit der Ausrüstung erschließt sich mir sofort. Aber inwiefern unterscheidet sich denn die Grundausbildung überhaupt, außer in der Härte? Spezialausbildung folgt doch eh erst nach drei Monaten.

    Worin liegt jetzt der große Vorteil, wenn die Ausbildungsregimenter zentral organisiert sind, außer, dass man da die eigenen Ansprüche ständig an eine dritte Stelle kommuniziert. Organisatorisch sehe ich da wenig Gewinn.

    Die Autonomie der Teilstreitkräfte widerspiegelt durchaus den generellen Ansatz selbstständig und dynamisch agierender Entitäten, der eine gewisse Tradition hat. Erkläre das mal einem Laien.

    So ganz ausgegoren ist mein Konzept nicht, teils weil ich nicht glaube dass wir in endlicher Zeit von den Teilstreitkräften wegkommen, andererseits sind Zentralisierung und Auslagerung von Ausbildung nicht immer das Wahre.

    Dass Kampfkompanien ihre eigenen Grundausbildungen machen hat viele Vorteile, die AGAnauten sehen echte Truppe und werden auch von der ausgebildet und nicht in einer vollverschulten Einrichtung von Leuten ausgebildet die selbst den Kontakt zum Tagesgeschäft verloren haben; Talentsuche vor Ort ist auch besser als in irgendwelchen Karrierecentern. In der Offizierausbildung ist man auch wieder von diesen OA-Bataillonen abgerückt, das war zu sehr Kadettenwesen.

    Bei der Marine sehe ich auch wenig Schnittmenge, aber Piloten sollten schon wissen wie es auf dem Boden so abgeht und wie es sich anfühlt, über die Grundausbildung hinaus wäre da infanteristischer Regeldienst gut. Die sind ja mit Masse in den höheren Dienstgradgruppen unterwegs und sollten auch mal nen Zug auf dem Boden übernehmen können. Autonom sind vielleicht noch die Schiffchen unterwegs, aber auch die Fliegerei muss sich stark mit dem Heer absprechen, wenn die Herren der Lüfte unterwegs sind fallen den Kameraden die den Boden bewohnen nämlich allerlei Wirkmittel weg, kein Steilfeuer keine Drohnen, kein Stören der EloKa...

    Anders rum ist es ein mords G'fret close air support nach vorne zu bekommen wenn man nicht grad im Schwerpunkt des Großverbandes ist, weil die Führung getrennt ist und über Verbindungsoffiziere in verschiedenen Gefechtsständen läuft.

    Der Gedankliche Wandel von der Einsatzarmee zurück zur Verteidigungsarmee wird steinig, so ein Gefecht verbundener Waffen hat bei uns keiner mehr richtig auf dem Schirm, die Russen auch nicht, das ist es was wir da vermutlich sehen in der Ukraine ...

  • Härter muss nicht besser sein, manchmal kompensiert einfach nur einer mit viel Dummfick irgendwas. Behaupte jetzt mal, dass das in Unterstützungstruppenteilen öfter vorkommt.

  • Oliver Stone zu canceln ist schon nicht schlecht...


    Edit: also im Sinne von "das ist alles ganz schön beängstigend, wie weit und widerstandslos das von statten geht"

    Ist ja leider inzwischen Tagesordnung. Und der Gewöhnungseffekt inzwischen stark.


    Letzlich weicht man aber auch immer wieder auf gewinnorientierte Alternativen aus, die irgendwann das gleiche Spiel treiben.

    Jüngstes Beispiel Telegram, dessen Geoblocking an die Telefonnummer geknüpft ist und daher eigentlich noch gravierender ausfällt, als die üblichen Methoden.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Rumble irgendwann genauso in die Fußstapfen von Google treten wird, deren einstiger Leitspruch nur noch lästig war nachdem das Firmen-Image zweitrangig wurde.

  • Marner und wer noch alles Militär-Bios hat:


    Wie wahrscheinlich ist es das eine reguläre Armee vorsätzlich eine Schule oder eine psychiatrische Anstalt bombardiert? Nehmen wir den Fall Ukraine, die Luftaufklärung Russland ist exzellent, die wissen was in jedem Haus ist - wer bombt da bewusst ein Haus in dem nachweislich nur Zivilisten sind?


    Ich denke mal das passiert nicht, nicht heute mit Berufsarmeen, besonders wenn die Schonung von Zivilisten ausgegebenes Motto ist. Es gibt dutzende Schulen/Sporthallen, Einkaufszentren in denen Raketenwerfer, Waffenlager und Soldaten/Kasernen sind - 4 Raketenwerfer die 8 Jahre auf den Donbass geschossen haben sind ein reguläres Ziel (das es im Kaufhaus, morgens um 05 Uhr, leerer Parkplatz, so richtig geknallt hat lag u.a. an dem Raketenlager).


    Selbst der USA-Army (zumindest den Befehlsgebern) würde ich zugestehen keine reinen Zivilisten-Events zu treffen zu wollen, es kann passieren, technische Fehler, falsche Informationen usw. - aber ich glaube wenn mal wieder ein Autoconvoi von einer Hochzeit zur Hochzeitsfeier fuhr, mit Begleitung die Waffen tragen, dann ist das schwer zu unterschieden ob es ein Treffen von Terrorfürsten ist oder ein Familientreffen.


    Es gibt allerdings auch kriegstreibende Nationen bei denen soviel Herabwürdigung im Spiel ist, da ist jedes ziviles Opfer einer weniger um den man sich kümmern muss. Da steht dann Hass und Vernichtung im Vordergrund, da geht quasi alles.

  • In Syrien war "unserer" Narrativ damals: sie machen das, weil sie es können und um dem Gegner zu demonstrieren, was sie furchtbares tun können und trotzdem niemand ihnen helfen kann. ... Das mache ich mir natürlich nicht zu eigen und denke eher, dass da eine Menge Projektion im Spiel ist.

  • Ich glaube nicht, dass die Russen vorsätzlich die Zivilbevölkerung treffen wollen. Ich sehe es als ukrainische Strategie an, sich hinter zivilen Zielen zu verstecken, um dann im Trefferfall mit dem Finger auf die bösen Russen zeigen zu können. Man sieht ein Einkaufszentrum in die Luft fliegen, zur Primetime in den Nachrichten. Wer hinterfragt denn da, ob da nicht vielleicht Waffen drin gelagert waren? Die Strategie würde auch einhergehen mit dem Bestreben der Ukraine, die NATO in den Krieg ziehen zu wollen.

  • Wie wahrscheinlich ist es das eine reguläre Armee vorsätzlich eine Schule oder eine psychiatrische Anstalt bombardiert?

    Kann man an dem Parameter alleine nicht festmachen.

    Beispiel Wehrmacht, das Verhalten im Westfeldzug oder das während Fall Weiß und Barbarossa, war völlig verschieden, es kommt eben auch drauf an gegen wen die Armee ins Feld zieht und wie erfolgreich der Feind in der Propaganda entmenschlicht wurde.

    Für die Verteidiger von Mariupol seh ich da harte Zeiten...

  • Ich sehe es als ukrainische Strategie an, sich hinter zivilen Zielen zu verstecken, um dann im Trefferfall mit dem Finger auf die bösen Russen zeigen zu können.

    Mag sein, dass das auch gemacht wird. Aber es ist doch andererseits logisch, dass bei einem Kampf um eine Stadt Stellungen der Verteidiger auch in Wohngebieten aufgebaut werden, Würde man die nicht verteidigen, sondern nur Industriegebiete und Einkaufsstraßen, in denen keiner wohnt, dann könnte man sich den Aufwand und die Menschenleben auch sparen.


    Andererseits könnte es doch auch sein (auch wenn man das in Deutschland so öffentlich nicht ganz unbeschwert sagen kann, weil dann gleich seine Exzellenz, der Botschafter der Freiheit, einen Scheissesturm der Rechtschaffenen und Entrüsteten auf twitter los tritt und die ARD dann beschwichtigende Artikel über ihn veröffentlichen muss), dass der Russe ganz eventuell vielleicht doch gar keinen "Vernichtungskrieg" gegen die ukrainische Zivilbevölkerung führen mag, und man sich deshalb auf Seiten der VerteidigerInnen besonders gerne unter die Zivilbevölkerung mischt, damit man nicht mit Flächenbombardements eingedeckt wird, wie irgend so ein unzivilisierter Haufen Jihadis im nahen Osten.

  • Ich wollte damit nur sagen, mich macht unser politsches Personal schon länger ziemlich traurig.

    Schon klar. Wem es andersgeht, der sollte sich vielleicht auch mal durchchecken lassen.


    Ich will nicht schwarz malen, aber Lüders hat das Phänomen kürzlich gut für den Afghanistan Krieg beschrieben. Nachdem man sich einmal für den Falschen Weg entschieden hat, geht man diesen unbeirrt und immer energischer weiter, weil sonst der Gesichtsverlust droht. Die Realitätsverweigerung wird begleitet von Schönrederei und dem üblichen Wertegesäusel.


    Dieses Phänoment findet man vermutlich auch bei allen Krisenherden, wenn nicht gar auf allen Problemfeldern auf dem sich unserere Politiker engagieren.

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