Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Ich denke Selfcanceling und Selbstzensur setzt ja irgendwie voraus, dass man vorher eine Überzeugung hatte, die man aufgeben konnte. Ich kenn jetzt zugegebenermaßen die Truppe nicht, kenn auch ihre frühen Texte nicht und weiß erst recht nicht, inwieweit diese Ausdruck von Überzeugungen waren. Ich weiss aber, dass im Showbiz alles Show ist.

    Ich bezog das nun eigentlich nicht auf Überzeugung und mögliche Botschaft oder so. Sondern einzig darauf, dass aus so Compliance-BS alte Lieder offline genommen werden und man sogar seinen Namen ändern möchte. Aber vllt ist das auch nur der Zeitgeist und die PR wird da nun in die Richtung betrieben und eigentlich wollten die das aus ganz anderen Motiven machen, zB da durch den neuen Sänger eh eine Veränderung entstanden ist und man sich so quasi als neue Band versteht. Dann finde ich das Löschen alter Lieder aber trotzdem weiterhin kacke und eine Form von Selbstzensur und als solches zu verurteilen.


    Ich wäre zB damals auch nie auf die Idee gekommen, dass sich KKS* selbst cancelt und zensiert, als sich seine Texte schlagartig änderten, nachdem er die Chance auf kommerziellen Erfolg bekam und wahrnahm.

    Hat er seine alten Lieder löschen lassen?

  • Hat er seine alten Lieder löschen lassen?

    Ich bin der Meinung, dass sie eine ganze Zeit lang nicht unter seinen offiziellen Accounts gelaufen sind. Mittlerweile wohl wieder. Das sind schon ziemliche Klassiker.


    Natürlich konnte man sie immer irgendwo finden (ist ja schließlich das Internet und er nicht Trump in einem Interview, in dem er die Republikaner als dumme Schafe gezeichnet).

  • Ja, aber im Gegensatz zu Infantino hatte die Prinzessin sie ja tatsächlich recht - https://de.statista.com/statis…etsrate-nach-kontinenten/

    Ähm...


    Die Frage, ob das wirklich daran liegt, dass "der N***r" gerne schnachselt", wie das modebewusste Lustobjekt des deutschen Boulevardjournalismus es 2001 in einer Talkshow zum Teil seiner messerscharfen Analyse machte, oder vielleicht eher daran, dass die Leute völlig unabhängig von der Hautfarbe schon immer da die meisten Kinder bekommen haben, wo die Armut am größten war, hatte die von profaner Armut gänzlich unbefleckte Gemahlin eines hochadeligen Milliardärserben standesgemäß ganz elegant umschifft.


    https://de.statista.com/statis…grenze-von-1981-bis-2005/


    Allerdings war ihrer Durchlaucht analytischer Blick auf die Realität™ schon damals etwas der Welt des gemeinen, rudelbumsenden Pöbels entrückt. Sie war immerhin auch der kuriosen Ansicht, dass man als altehrwürdiges Adelsgeschlecht mit (damals noch) ca. 4 Milliarden Euro an vererbten Ländereien, Palästen, halben regensburger Innenstädten, und sonstigem, mit Gottes Segen über ca. fünf jahrhunderte hinweg aus den Untertanen und dem königlich-preussischen Postmonopol heraus gepresstem Privatvermögen doch wohl nicht so wirklich "reich" sei.


    A propos Überbevölkerung... Zuletzt engagierte sich die gefühlte mittelständische Familienunterneherin Mariea Gloria - die nebenbei schon immer der Ansicht war, Verhütung helfe nicht gegen AIDS, die Pille sei eine Form der Abtreibung und Sexualkundeunterricht eine Form von Kindesmissbrauch - übrigens zusammen mit einigen WürdenträgerInnen der Arbeiter- und Wohlfahrtsstaatspartei AfD - wie etwa ihrer geschätzten Standesegenossin Beatrix Amelie Ehrengard Eilika von Storch, geborene Herzogin von Oldenburg - für das Recht ihrer katholischen Kirche, legale Schwangerschaftsabbrüche als Kindsmord zu bezeichnen.


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  • Ich habe es ja gesagt, keine Regierung hat mehr den Spielraum was zu ändern, deshalb benennt man bestehende Dinge/umstände nur noch um - kostet nichts ...



    Uschis Immunität aufheben und mal untersuchen wie die Korrespondenz mit den Pharma-Dealern war.

  • In der Abwägung ist man wohl zum Schluss gekommen, dass die Blöße noch das geringere übel ist.

    Genau das halte ich für naiv. Wie viele der RT-Zuschauer werden jetzt freudestrahlend in den Schoß der ÖR-Rundfunkanstalten zurückkehren?


    Hat bei den ganzen Nazis auch gut funktioniert, ab den 90ern aus den Augen aus dem Sinn und dann großes Staunen wo denn der Flügel und der ganze andere braune Sumpf herkommt der wieder hochblubbert...


    Die gehen jetzt dahin wo garkeine Widerrede mehr stattfindet und man sich wunderbar weiter inbubbleraduíkalisieren kann, good move Germany

  • Ich konsumiere das höchst selten, wenn mir irgendein bestimmter Artikel zugespielt wird. Ich behaupte allerdings zur realistischen Einschätzung der außenpolitischen Wirklichkeit ist die Wahrnehmung der russischen Perspektive bei all dem Feuerwerk an Propaganda, das täglich abgefeuert wird, absolut unverzichtbar. Der TV-Sender mit vernünftiger Reichweite, wie sein englischsprachiges Pendants, würde sicher auch mehr Qualität entwickeln, als die doch häufig reißerischen Artikel von RT Deutsch.


    Das sind schon bedenkliche medienpolitische Entwicklungen, die bei uns in den letzten Jahren stattfanden, haben.

  • Genau das halte ich für naiv. Wie viele der RT-Zuschauer werden jetzt freudestrahlend in den Schoß der ÖR-Rundfunkanstalten zurückkehren?


    Hat bei den ganzen Nazis auch gut funktioniert, ab den 90ern aus den Augen aus dem Sinn und dann großes Staunen wo denn der Flügel und der ganze andere braune Sumpf herkommt der wieder hochblubbert...


    Die gehen jetzt dahin wo garkeine Widerrede mehr stattfindet und man sich wunderbar weiter inbubbleraduíkalisieren kann, good move Germany

    ja klar. Das wird nicht ein Problem lösen, weil die ÖRR ja selber Teil des Problems sind und die transatlantische Vasallenschaft alternativlos.


    Apropo: Jemand Lobos neuesten geistigen Dünnschiss auf SPON gelesen?

  • Dir ist hoffentlich klar, dass ich augenzwinkernd und provokant formuliere, um mal wieder etwas Vielfalt in die Wagenburg zu bekommen.


    Ich bekräftige meine These und erwarte einen begründeten Konter. ;)


    Wir hatten, wenn man sich die Entwicklung anschaut eigentlich nie weniger leitmediale Einheitskost als heute. Die schaffen nun mal Wirklichkeit. Aufgrund des Drucks der alternativen und dem eingebrochenen Einnahmen leider umso unausgewogener und agressiver. Die Tendenz ist eindeutig, jedenfalls wenn man die letzten paar Jahre nicht unter einem Stein gewohnt hat.


    Schau dir einfach mal ein paar alte Sendungen im Internetarchiv an, oder lies ein paar alte Spiegelartikel und vergleiche das mit heute. Blicke allein auf die letzten Wochen Propaganda in Sachen Russland, das sollte eigentlich reichen. Sowas übles gab es vermutlich nicht mal zu Zeiten vor 89. Obwohl ein West-Onkel im angetüdelten Zustand mal meinte, die hätten wirklich gedacht, die Invasion stand kurz bevor. Was weiß ich.


    Und, obwohl wir einen onlinegetrieben kurzen Frühling medialer Freiheit hatten, werden inzwischen die freien Alternativangebote auch von staatlichen Institutionen aktiv bekämpft oder eben gesteuert. Vom indirekten Druck, der zu Kündigungen von Mietverträgen und Bankverbindungen führt, oder outgesourcter Zensur auf Onlineportalen über staatlich finanzierte Astroturfing-Kampagnen bis hin zu dubiose Konstrukten, wie Bellincat, es herrscht ein Medienkrieg und der freie Journalismus ist dabei, ihn zu verlieren. Jede Fluchtbewegung wird hart gekontert. Wenn sie auf einer Plattform nicht zensieren können, wollen sie die Plattform zensieren. Das neueste Ziel ist Substack.


    Und in einer solchen Gemengelage, könnte Feindpropaganda durchaus beim Abwägen hilfreich sein. Insbesondere, wenn man jeweils die nach Außen mit der nach Innen abgleicht.

  • Also ich weiß gar nicht einmal, ob ich den Konter begründen muss. Ich "erinnere" mich da nur an Filme aus Hollywood von vor 1989. Das kann man mitunter als gewachsene Slawo/Russphobie bezeichnen, die sich langsam in unserer Gesellschaft breitgemacht hat - da muss man nicht einmal Rambo 3, Rocky 4 oder Air Force one denken - da gab es einfach dutzende Blockbuster. Ab der Wende gab es dann eine Wachsblösung durch extremistische Islamisten aus dem Nahen Osten,

    Ich habe den Spiegel offengestanden nie wirklich gelesen, außer hier und da ein paar Artikel Online oder am Bahnhof wenn die Bahn verkackt hat. Es ist auch der selbe SPiegel, der diese antiislamhaltung durchgelaufen hat. Aber das soll heute alles schlimmer sein als damals? Ich finde das Ausschalten RTs auch sehr problematisch, aber ich glaub die im Kremls freuen sich da gerade ziemlich über so eine Dummheit. Man ist bei den "Alternativen" doch selbst als Putinversteher nicht auf RT angewiesen. Die Policy, die gerade betrieben wird, die hätte vor 40 Jahren noch viel einfacher funktioniert als heute.


    Mir ging's halt auch nicht darum, dass ich die Propaganda hierzulande extrem beschissen finden würde, aber ich hatte halt auch keinen Bock auf diese "seit 1945"-Nummer, weil mit genau diesem Benchmark eigentlich immer die beknackten Leitmedien arbeiten, ohne das irgendwie einzuordnen. Aber ich mag Provokation, mach einfach weiter ;)

  • Also ich weiß gar nicht einmal, ob ich den Konter begründen muss. Ich "erinnere" mich da nur an Filme aus Hollywood von vor 1989. Das kann man mitunter als gewachsene Slawo/Russphobie bezeichnen, die sich langsam in unserer Gesellschaft breitgemacht hat - da muss man nicht einmal Rambo 3, Rocky 4 oder Air Force one denken - da gab es einfach dutzende Blockbuster. Ab der Wende gab es dann eine Wachsblösung durch extremistische Islamisten aus dem Nahen Osten,

    Kapier ich jetzt nich, warum ausgerechnet die konstante Feindbildung in Blockbustern ein Argument sein soll. Aber hey. Früher gabs auch aus Hollywood durchaus auch mehr kritisches Machwerk. Besitze eine ganz beachtliche Filmsammlung und die richtig kontroversen Streifen darin stammmen nicht aus den letzten 10 Jahren.

    Dass kann aber auch an der Schaffenkrise der Traumfabrik selbt liegen oder diese ist eben auch nur ein Anzeichen dafür, dass kritische Geister heute kaum noch Möglichkeiten haben, in dem von wenigen Konzernen beherrschten Umfeld, Großartiges zu produzieren.


    Zitat

    Ich habe den Spiegel offengestanden nie wirklich gelesen, außer hier und da ein paar Artikel Online oder am Bahnhof wenn die Bahn verkackt hat. Es ist auch der selbe SPiegel, der diese antiislamhaltung durchgelaufen hat. Aber das soll heute alles schlimmer sein als damals? Ich finde das Ausschalten RTs auch sehr problematisch, aber ich glaub die im Kremls freuen sich da gerade ziemlich über so eine Dummheit.

    Die Tendent ist schon deutlich, ja. Aber da hatte der prozess schon begonnen. Ich hatte gestern bereits auf den 25.9.2001 hingewiesen. Das wäre heute nicht nurundenkbar, sondern würde bereits im Vorfeld einen Feldzug auslösen.

    Zitat

    Man ist bei den "Alternativen" doch selbst als Putinversteher nicht auf RT angewiesen. Die Policy, die gerade betrieben wird, die hätte vor 40 Jahren noch viel einfacher funktioniert als heute.

    Den ersten Satz kapier ich nicht, bzw, verstehe nicht, was das für eine Rolle spielt. Ich bezog mich hier nicht speziell auf RT, sondern auf "einen Feindsender, wie".

    Klar kann man argumentieren, dass der Zugang zu alternativen Nischen immer noch existiert. Aber gerade das war der Punkt. Der wird zunehmend erschwert mit staatlicher Initiative.


    Ich gebe zudem zu bedenken, dass fast alles, was gerade noch übrig ist, an kritischer, ernstzunehmenden und reichweitenstarken alternativen Angeboten aus der unregulierten Zeit stammt. Es wird mit den aktuellen Regeln garantiert nicht bunter. Eine etablierte Institution, die schon aus ihrem Selbstverständnis heraus als Gegenpart auftritt, und die Lücken füllt, wäre daher so wertvoll.


    Den zweiten Satz finde defintiv falsch. Die innere Diversität in den Redaktionen war vor 40 Jahren eifach größer, genau wie die Vielfalt dieser selbst, der Druck in der Branche nicht so hoch, die Beteiligten viel diverser mit Blick auf ihre soziale Herkunft und ihrer idologischen Ausrichtung. Der Markt war einfach viel weniger konzentriert. Damals war auch die Bereitschaft der Bevölkerung viel größer, sich zu erheben. Der NATO-Doppelbeschluss wurde jedenfalls garantiert kontroverser behandelt, als er heute alternativlos durch die Leitmedien gepeitscht würde. Man will ja schließlich nicht false balancieren. Ich erinnere auch gern daran, warum die Poltik damals das ZDF aus der Taufe gehoben hat. Im ÖRR herrschten unhaltbare linke Zustände.


    Zitat

    Mir ging's halt auch nicht darum, dass ich die Propaganda hierzulande extrem beschissen finden würde, aber ich hatte halt auch keinen Bock auf diese "seit 1945"-Nummer, weil mit genau diesem Benchmark eigentlich immer die beknackten Leitmedien arbeiten, ohne das irgendwie einzuordnen. Aber ich mag Provokation, mach einfach weiter ;)


    Also jetzt mal ernsthaft. Die Benchmark ist nun mal die Fallhöhe in der wir arbeiten. Erweitern muss man sie nicht, aber was daran nun so verweflich ist, die gesamte Messlatte anzulegen, erschließt sich mir nicht. Ich denke ich habe meinen Eindruck ausführlich begründet. Und selbst mir, der im Grunde gerade so die letzen 30 Jahre bewusst miterlebt hat, erscheint zimelich klar, dass die qualitative Entwicklung der Leitmedien offensichtlich nur eine Richtung nimmt. Aber wenn es dich stört, nimm als Startdatum eben 1960. Keine Ahnung wieso.

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