Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Grade in der Tagesschau:



    Da steckt natürlich auch kein "systemisches" Problem dahinter?
    Das wäre doch ne totale Verschwörungstheorie. Intelligente rational denkende Menschen können da doch keinen Systemfehler drin sehen?



    Private capital tends to become concentrated in few hands, partly because of competition among the capitalists, and partly because technological development and the increasing division of labor encourage the formation of larger units of production at the expense of smaller ones. The result of these developments is an oligarchy of private capital the enormous power of which cannot be effectively checked even by a democratically organized political society. This is true since the members of legislative bodies are selected by political parties, largely financed or otherwise influenced by private capitalists who, for all practical purposes, separate the electorate from the legislature. The consequence is that the representatives of the people do not in fact sufficiently protect the interests of the underprivileged sections of the population. Moreover, under existing conditions, private capitalists inevitably control, directly or indirectly, the main sources of information (press, radio, education). It is thus extremely difficult, and indeed in most cases quite impossible, for the individual citizen to come to objective conclusions and to make intelligent use of his political rights.

  • Lieber Utan - du kostest mich Lebenzeit! Aber für dich mache ich es gerne. Denn für mich zählen nur das Argument und nicht die Ideologie.


    Also fangen wir mal an deinen Text zu ordnen:

    In meinem post ging es um den Begriff "Bepreisung". Vielleicht kam das nicht ganz deutlich heraus. Ich kritisierte den Begriff.

    Wer eine CO2-Steuer eine "Bepreisung" nennt, macht sich schuldig. Bei AfD'lern deckt man jede schäbige Wortklauberei auf und skandalisiert - aber "Bepreisung" geht bei den Medien durch, weil es angeblich für eine gute Sache etwas preislich erhöht, was eigentlich verboten gehört.

    In dieser Hinsicht war die "Öko-Steuer" (von 1998 glaube ich) begrifflich ehrlicher.


    Und natürlich machen die anderen Parteien - ausgenommen die AfD - das Ökospielchen mit, CO2 zu bepreisen.

    Ich habe das schon mal hier im Forum geschrieben: Für mich ist das widerlicher Feudalismus.

    Ich schreibe es dir auch : im Feudalismus reiste der König, der Herzog, der Graf, der Baron mit der Kutsche. Der Edelmann, der Arzt, der reiche Bürger fuhr mit der Droschke oder dem Einspänner, der Bauer (der Dritte Stand) trottete hinter seinem Ochsenkarren her. Alles also so, wie es sich jeder leisten konnte.


    Fazit: Wer im 21. Jahrhundert noch immer eine gesellschafts-politische Lenkungswirkung durch die finanzielle Unterdrückung der lohnabhängig Beschäftigen erreichen will, braucht von Ausbeutung und "Lieferkettengesetz" anderswo nicht schwafeln.

    Energie, das weiss hoffentlich jeder, ist wie Wohnung, gesundes Essen, Frischwasser etwas, was absolut (lebens-)notwendig ist, denn so ist unsere Gesellschaft aufgebaut. Ohne Energie lebt heute kein Mensch mehr in dieser von Menschen gemachten Zivilisation.

    Die Deutschen sind das einzige Volk, das Parteien wählt, die ankündigen, nach der Wahl Steuern zu erhöhen, für alltäglich notwendige Dinge - und die Pointe ist: Die Deutschen sind sogar so irre, dass sie das toll finden, wenn sie so eine Partei wählen.

    Da ticken die Franzosen wirklich anders!


    Utan, glaubst du wirklich, ich werde 2022 und 2023 und 2024 weniger tanken, nur weil die Preise für Sprit (möglicherweise) über 2 Euro liegen? Hat eine Spritpreiserhöhung irgendwo schon mal funktioniert auf der Welt? Zu weniger Individualverkehr geführt?

    Die Wahrheit ist doch: Die Arbeiter werden nicht nur in der Arbeit, sondern im 21. Jahrhundert auch noch auf dem Weg zur Arbeit ausgebeutet.

    Wieso regelt man den CO2 Ausstoß nicht, in dem man verfügt, dass ab einem best. Zeitpunkt keine Autos mit Verbrennermotoren zugelassen werden dürfen.

    Wieso muss man bis dahin die Menschen ausbluten lassen?

    Dieser Neo-Feudalismus ist ein Grundübel im Denken der Grünen, der SPD etc....


    Und ob das wirklich irgendwie ausbezahlt wird.... Wer soll das glauben, Utan? Ich bin heute noch traumatisiert, dass ich 1998 und 2002 die SPD gewählt habe. Die Linken ticken da anders.


    Wenn du dich so gut auskennst im Münchner Raum:

    Rate mal wo wir hinfahren, wenn wir "in die Stadt müssen"

    Sicher nicht mit dem Auto von Grünwald/Solln in die Innenstadt.

    Das wäre nicht nur ökologisch, sondern vor allem lebenszeitlich irrsinnig.

    Wir fahren nach Wolfratshausen. Das dauert in etwa genauso lang und ich kriege sogar ohne suchen einen Parkplatz.


    Und nein: ich kann mir Solln nicht leisten. Deshalb wohne ich ländlicher.


    Trotzdem habe ich recht: bei Verbot und nicht Bepreisung hat der Grünwalder das gleiche Problem wie ich. Er muss sein Auto stehen lassen.

    Und wenn man CO2 wirklich und ernsthaft reduzieren will, dann hilft nur Verbot und keine dämliche Steuererhöhung.

  • Bestechende Logik Jan-Noah.

    Ich habe das schon mal hier im Forum geschrieben: Für mich ist das widerlicher Feudalismus.

    Ich schreibe es dir auch : im Feudalismus reiste der König, der Herzog, der Graf, der Baron mit der Kutsche. Der Edelmann, der Arzt, der reiche Bürger fuhr mit der Droschke oder dem Einspänner, der Bauer (der Dritte Stand) trottete hinter seinem Ochsenkarren her. Alles also so, wie es sich jeder leisten konnte.

    In diesem - natürlich höchst akkuraten - historischen Vergleich bist allerdings Du der Edelmann, Arzt oder reiche Bürger, der sich mit der Droschke oder dem Einspänner durch die Gegend fahren lässt, während leistungsscheues Gesindel wie ich oder sonstiger niederer Pöbel, der heutztage froh sein kann, wenn er sich noch eine Wohnung leisten darf, zu Fuß oder mit dem selbstangetriebenen Zweirad fahren muss weil er sich gar keine eigene Droscke, geschweige denn ein Pferd nebst Futter leisten kann.


    Und wenn nur genug feine Herrschaften ihre Haltung gegenüber der restlichen Menschheit - welche sich nämlich in überwiegender Mehrheit ebenfalls keine Droschken oder Einspänner, geschweige denn Pferde zu deren Antrieb leisten kann - und ihrer ökologischen Lebensgrundlage genauso selbstfixiert und Ignorant auf den eigenen kleinen Erlebnis- und Erfahrungshorizont als glückliche BürgerInnen einer stinkreichen westlichen Industrienation verengen wie Du ,lieber Jan-Noah, dann werden sich in Zukunft noch viel weniger Leute - und irgendwann auch keine braven gottesfürchtigen Individualmobilisten Deines Standes mehr - solche edlen Gespanne leisten können.


    Und zwar nicht deswegen, weil ein paar linksgrüne PolitikerInnen irrsinniger Weise meinen, sie könnten den Klimawandel mit dem negativen Marktanreiz einer Preiserhöhung für fossile Brennstoffe aufhalten, sondern weil der ganze schöne Kapitalismus, der die reichen westlichen Industrienationen - inklusive ihre Droschken- und Einspänner-fahrenden Edelleute, Ärzte und reichen Bürger - überhaupt erst in die Lage versetzt, sich derart luxuriös, angetrieben von fremder Kraft ganzer Pferdeherden, durch Berg und Tal, Wald und Wiese expedieren zu lassen, dann nämlich irgendwann unter seiner eigenen, und der Hybris seiner eisernsten VerfechterInnen krachend zusammenbrechen wird, wenn der Klimawandel auf der ganzen global vernetzten Welt zunehmend Lieferketten abreisst, Verkehrswege unbrauchbar macht, und Kriege um die letzten noch verbleibenden Ressourcen ausbrechen lässt.


    Aber das muss Dich natürlich nicht interessieren. Du glaubst ja offenbar daran, dass der Herrgott es in seiner ewigen Allmacht und Herrlichkeit schon einrichten wird, dass den ganzen irrlichternden linksgrünen "Satansleugnern" irgendwann - spätestens beim jüngsten Gericht - schon die Augen aufgehen werden, auf dass ihnen die Schändlichkeit ihres Frevels an der gottgegebenen Freiheit des Menschen zur allumfassenden Individualmobilität möglichst schmerzhaft bewusst werde.:saint:


    Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. (Matthäus 5,3)


    ...oder so ähnlich.


    Amen.

  • :)....ja ...Amen.... Utan... du kannst ja so herrlich wohlgeformt formulieren, dass es eine Freude ist und mir nichts mehr einfällt, was ich entgegnen könnte, ausser, dass es nicht ganz so ist, wie du es darstellst.

    Ich würde sagen, ich bin der trottelige Bauer, der kein Stroh sich leisten kann und nicht mal auf die Allmende darf, weil er für seinen Ochsen die Gebühr nicht bezahlen will und kein Fett hat, für den knarrenden Ochsen-Karren.

  • Natürlich ist in einer Welt die so abhängig von Technologie ist wie die unsere, Energie ein Grundbedürfnis. Und natürlich ist es ungerecht, den Leuten die es sich am wenigsten leisten können, dafür den größten Anteil ihrer Einkünfte abzuknöpfen.


    Du kannst ja gerne mal das Forum durchsuchen und dann zitiern, wo ich mich in irgendeiner Form dafür ausgesprochen hätte, die Kosten für die Energiewende anteilig am stärksten den einkommensschwächsten Privathaushalten aufzuhalsen, während man z.b. energieintensive Unternehmen schont, oder sich irgendwelchen magischen Denkens bedient, um Marktlösungen für vom Markt veursachte Probleme zu kreieren - wie z.B. den CO2-Zertifikatehandel - damit auch die Finanzmärkte noch was an der ganzen Geschichte zu spekulieren haben.


    Aber das ändert halt nichts daran, dass es kein Grundrecht auf Individualmobilität gibt - außer man denkt es sich aus, damit man sich dann mit heiligem Zorn darüber aufregen kann

  • Du kannst ja gerne mal das Forum durchsuchen und dann zitieren, wo ich mich in irgendeiner Form dafür ausgesprochen hätte, die Kosten für die Energiewende anteilig am stärksten den einkommensschwächsten Privathaushalten aufzuhalsen,


    kein Grundrecht auf Individualmobilität gibt

    Gaaaaaanz schwieriger Satz, die letzte Aussage.

    Du kannst dir nicht vorstellen, wie wichtig mir das individuelle Fahren ist, = was es für mich bedeutet, abhängig zu sein von ÖPNV, Car-sharing, etc....

    Ich krieg' schon Panik, (so wie Greta vor der UNO), wenn das Auto in die Werkstatt muss. Da muss ich einen halben Tag frei nehmen oder , weil ich sonst völlig konsterniert und apathisch bin. Hört sich schrill an.... aber lieber ohne Wohnung als ohne Auto. Ist krass, nicht wahr? Ob das ein psychischer Defekt ist?


    Das Forum brauche ich nicht durchsuchen - ich hab' dich im Auge ;).


    Kannst du mir sagen, wieso in Deutschland die sog. Bepreisung des Kraftstoffs an der Tankstelle so hingenommen wird, fast schon eine Selbstverständlichkeit ist, bei allen Parteien, bei allen Medien und Millionen Bürgern? Wieso keine gelben Westen Mentalität? Ich wundere mich schon, wieviel AutofahrerInnen das so hinnehmen.


  • Lass das mit dem Zwang eine fahrende Schwanzverlängerung besitzen zu müssen mal von nem Fachmann untersuchen.

  • Du kannst dir nicht vorstellen, wie wichtig mir das individuelle Fahren ist

    Oh doch. Ich denke das hast Du für alle Mitlesenden hier schon mehrmals ausdrücklich klar gemacht.


    Aber nur weil Du es als Dein individuelles Supergrundrecht ansiehst, Dich zu jederzeit in Dein Gespann mit mehreren Dutzend stolzen Rössern zu setzten und Dich durchs oberbayerische Voralpenland kutschieren zu lassen, ist es das halt trotzdem noch lange nicht für den überwiegenden Rest der Menschheit.

  • Aber nur weil Du es als Dein individuelles Supergrundrecht ansiehst, Dich zu jederzeit in Dein Gespann mit mehreren Dutzend stolzen Rössern zu setzten und Dich durchs oberbayerische Voralpenland kutschieren zu lassen, ist es das halt trotzdem noch lange nicht für den überwiegenden Rest der Menschheit.

    Das glaube ich nicht. = Nur eine Behauptung.


    So schlecht argumentiert habe ich dich noch nie wahrgenommen - was ist los mit dir?

    Es ist genau umgekehrt. Die Anzahl der Fahrzeuge - in Deutschland und weltweit - zeigt, wie wichtig den Menschen das eigene Fahrzeug, die unabhängige Mobilität ist.


    Zudem könnte man ja auch sagen: Nur weil DU es als DEIN Lebensentwurf ansiehst, kein Fahrzeug besitzen zu müssen, gilt so ein Lebensmodell halt noch lange nicht für alle.

    Es gibt mehr Haushalte mit eigenem Automobil also ohne.

    Auch die Geschichte zeigt, dass die Menschen gerne selbständig unterwegs sind - und damit meine ich nicht das Fahrrad etc...


    Wäre es so, wie du es darzustellen versuchst, sähe die Welt tatsächlich anders aus und wir müssten uns hier nicht streiten.

    Ferner gäbe es keine Millionen Fernstrassen, sondern Millionen Kilometer Gleise und Busse, die eine Taktung gleich einem Paternoster haben.


    Aber klar.... hier im Forum gibt es genug Aliens, deren "Welt" die Inhalte dieses Forum sind. Auf der Straße sehe jeden Tag die Realität. Und je mehr Leute so ticken wie du und das Auto verabscheuen, desto besser für diejenigen, die hartnäckig bleiben für das individuelle Supergrundrecht......

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