Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • AlienObserver

    Bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe. Willst du sagen, dass die Entscheidung darüber, wann das negativ konnotierte Framing einer (Ermittlungs-)Hypothese als „Verschwörungstheorie“ zu erfolgen hat und wann nicht, üblicherweise durch die herrschenden Eliten getroffen wird?

    Es ist keine Strenge Regel, aber ich würde sagen, dass die Beurteilung ob jemand ein VTler eher eliten treffen dürfen.


    "Hersteller von Killerspielen sind verantwortlich für Amokläufe", ist eine Behauptung die von konservativen Innenpolikern öfter in der Vergangenheit zu hören war. Es ist eine vollständig absurde und paranoide Idee die von keinerlei Wissenschaft getragen wird. Warum ist das keine Verschwörungstheorie?

  • Dass was ich am Anfang gefordert habe. Eine andere Sprache.


    Die meisten Corona Schwurbler haben ein echtes pathologisches Problem mit der Beurteilung ob etwas real ist oder fiktiv. Moglicherweise muss man die einfach wahnhaft, verwirrt oder wirr nennen?


    Andererseits gibt es die Verbreitung von Lügen und Unwahrheiten durch Leute wie Trump, Höcke, Putin , Erdogan, vielleicht aber auch Attila Hildmann... Leute die das bewusst und berechnend tun und genau wissen, dass sie Lügen erzählen. Die muss man dann vielleicht einfach als Demagogen bezeichnen?

  • Was auch keine Verschwörungstheorie ist:


    Cum-Ex Verschwörung der Hamburger Finanzbehörde, deren übergeordneter Senatsverwaltung und dem damaligen Hamburger Oberbürgermeister, heutigen Bundesfinanzwirtschaftsminister und Kanzlerkandidaten der sPD O. Scholz mit privaten Bankeigentümern, um sie vor rechtlicher Verfolgung für sytematische, profitgetriebene Steuerhinterziehung zu schützen.


    Wirecard Verschwörung u.a. der Bundesregierung in Persona BK Dr. Merkel und Finanzwirtschaftsminister Scholz, um das betrügerische Geschäftsmodell des Unternehmens auf den chinesischen Markt auszuweiten und anschliessend vor dem zuständigen Untersuchungsauschuss des Bundestages die parlamentarische Aufklärung des größten Finanzskandals der deutschen Nachkriegsgeschichte zu verhindern.


    Maskenbereicherungsverschwörung (diverse).


    FDP-AfD Verschwörung zur Verhinderung eines linken Ministerpräsidenten.


    NSU Verschwörung mit Teilen des Verfassungsschutzes, um eine Serie terroristischer, rechtsextreme Morde zu vertuschen.


    Verschwörung der Koalitionsparteien in mehreren Bundesländern mit Verfassungsschützern, um die Aufklärung der Verschwörung der Neonazi-Terrororganisation NSU mit Teilen des Verfassungsschutzes durch parlamentarische Untersuchungsausschüsse zu verhindern.


    Verschwörung der Bundesregierung, der EU-Kommission, der EZB, und mehrerer Finanzminister der Eurozonen-Länder mit diversen Großbanken, um toxisch gewordene Staatsanleihen in deren Investmentsparten mit dem Geld der europäischen SteuerzahlerInnen in eine eigens dafür geschaffene Bad Bank zu überführen, und die Schuld dafür den südlichen EU-Mitgliedern in die Schuhe zu schieben.


    Verschwörung der Bundesregierung mit allerlei Warlords, Autokraten, und Diktatoren im südöstlichen Mittelmeerraum und Nordafrika, zur Errichtung von Konzentrationslagern für Geflüchtete, um deren Einreise nach Europa zu verhindern.


    Verschwörung mehrerer Bundesregierungen mit den deutschen Arbeitgeber- und Industrieverbänden, um die Lohnstückkosten in Deutschland niedrig zu halten, Gewerkschaften zu entmachten, Staatliche Regulation durch Subventionen und Marktanreize zu ersetzen, Unternehmenssteuern zu senken, Staatliche Forschung auf für die Industrielle Produktivitätssteigerung wichtige MINT-Felder zu konzentrieren und staatliche Zuschüsse für Forschungsinstitute vom Erfolg deren Werbung für private Drittmittel abhängig zu machen, und den permanenten Exportüberschuss der deutschen Wirtschaft als einzig vernünftiges volkswirtschaftliches Ziel der Politik darzustellen.


    Verschwörung der Bundesregierung mit der deutschen Autoindustrie, um auf EU-ebene niedrigere Schadstoffobergrenzen zu verhindern.


    Verschwörung der beiden GroKo-Parteien mit der Immobilien- und Investorenlobby, um wirksameren Mieterschutz auf Bundesebene zu blockieren, während gleichzeitig die Marktanreize für private investitionen in Wohnimmoblien verstärkt wurden.


    Verschwörung der Bundesregierung mit Energiekonzernen und privaten Netzbetreibern, bzw. Konstrukteuren, um die Monopolisierung des Energiemarktes zu stützen, und seine Regionalisierung zu verhindern.


    Verschwörung der Bundesregierung mit Energieintensiven Unternehmen, um die Kosten für die Energiewende, und für die Profte der Energie- und Netzbetreiberkonzerne den privaten Haushalten überzuhelfen.


    Verschwörung der Bundesregierung und der EU-Kommission mit globalen Finanzunternehmen, bzw. deren Brüsseler, Berliner und Frankfurter LobyistInnen, sowie mit diversen neoliberalen Ideologiefabriken, um eine gemeinsame Staatsanleihe der Eurozonenländer zu verhindern mittels derer die Folgen der Corona-Krise für die wirtschafstschwächeren Euroländer unabhängiger von den Finanzmärkten kompensiert werden könnten.


    Verschwörung der Bundsesregierung mit Großkonzernen, um deren Verluste durch die Corona-krise ohne weitere Auflagen und auf kosten kleiner Unternehmen, Freiberufler und mehr oder weniger der gesamten mittelständischen Veranstaltungs- und Gastronomiebranche zu kompensieren.


    Verschwörung der Bundesregierung und der EU-Kommission mit privaten Pharmaherstellern, um deren Forschung an Covid19-Impfstoffen mit staatlichen Geldern zu unterstützen und ihnen dann die privaten Profite aus der Patentierung der Forschungsergebnisse zu sichern.


    Verschwörung der Brandenburgischen Landesregierung mit dem größenwahnsinnigen visionären Multimilliardär, Kryptowährungskursmanipulator und Marseroberer Elon Musk, um einem seiner Unternehem die zügige Errichtung eines Brückenkopfes zur Eroberung des deutschen und europäischen Marktes für elektisch betriebene Individualmobile der oberen Mittel- und Oberklasse zu ermöglichen.


    Holla! Da fällt einem ja richtig was ein...

  • Es geht einfach um die Deutungshoheit.

  • "Andererseits gibt es die Verbreitung von Lügen und Unwahrheiten durch Leute wie Trump, Höcke, Putin , Erdogan..."


    You might not like what I told you, but that not means it's a lie. Fauci, Biden and the other Communists are the real liars. Germans should watch to your lying government first,

  • Ich find ja auch. Es gibt genug Verschwörungen an die man glauben kann weil sie eben keine Theorien sind. Wer dann von realen Verschwörungen genug hat kann sich ja zur Entspannung von der Realität verabschieden in dem er Harry Potter, die Bibel oder ein VWL Fachbuch zur Hand nimmt.

  • Ja, da kommt ganz schön was zusammen.


    Am Ende kommt noch raus, dass Pharmalobbyisten (Spahn ist sicher einer, auch Wieler, Lauterbach, Brinkmann...?) sich verschworen haben, um die Pandemie dramatischer aussehen zu lassen, als sie ist. Ich kenne jedenfalls keinen, der daran gestorben ist, nur Leute, die so etwas Ähnliches hatten wie eine Grippe.


    Aber das wäre ja dann eine weltweite Verschwörung, Europa, Asien, USA... Und die weltweit 8 Millionen Coronatoten kann man auch nicht so einfach faken.

    Warum reicht eigentlich der Masken Skandal nicht aus um sich darüber aufzuregen?


    Ich kann da monate lang drüber an die Decke gehen.


    Aber ist ja anscheinend in Sachsen-Anhalt schon wieder vergessen.

  • Ja leider, leider verstehen halt manche Leute nicht, was der Unterschied, zwischen tatsächlichen Verschwörungen, seriösen Theorien über wahrscheinliche Verschwörungen, und astreinen Produkten einer völlig verqueren Verschwörungsideologie und deren Vermarktung durch den Konspiratismushandel ist.

  • AlienObserver

    Gibt ja jetzt einen neuen Maskenskandal: Dass die minderwertigen Dinger an Bedürftige verteilt werden sollten. Wobei noch nicht ganz klar ist, ob das nur ein Wahlkampf-Hype der zukünftigen Opposition ist.

    Der Skandalhype ist schon wieder abgefahren..

  • Rentenvorbild Schweden?- "Alle bekommen eine Art Grundrente"

    Mit der bevorstehenden Pensionierung der "Babyboomer" in den kommenden Jahren gerät das Rentensystem in Deutschland ins Wanken. Das müsste aber nicht sein, wie Schweden zeigt.


    „Wie in Deutschland setzt sich das Rentensystem in Schweden aus drei Säulen zusammen. Die staatliche Rente als Umlageverfahren, Betriebsrenten und die private Vorsorge. Mit der staatlichen Rente finanziert Schweden eine Volksgrundrente, die für alle Bürger*innen etwa gleich hoch ist. Der entscheidende Unterschied zu Deutschland ist die sogenannte Prämienrente. Für die Prämienrente zieht der Staat 2,5 Prozent des Bruttoeinkommens automatisch ein. Das Geld wird an Kapitalmärkten angelegt. Jeder Beitragszahler kann die Anlage aus einem Portfolio selbst aussuchen. Etwa den staatlich verwalteten AP7-Fonds, den Sjunde Allmänna Pensionfonds oder privatwirtschaftliche Fonds. Die meisten Schweden entscheiden sich für die staatliche Fondslösung. So baut der schwedische Staat Vermögen auf, welches dem Arbeitnehmer zum Eintritt in die Rente zur Verfügung steht. Der Vorteil: Das investierte Geld wächst, im Idealfall durch die Entwicklung der Kurse, an. […] Nicht allen Rentner*innen in Schweden geht es blendend, bei Frauen und Migranten will das Land nachsteuern, weil ihre Renten auch in Schweden meist sehr klein ausfallen. Aber das schwedische Rentensystem muss nicht mit Steuergeldern gestützt werden, wie letztes Jahr in Deutschland mit 106 Milliarden Euro. Altersarmut gibt es kaum. Der demografische Wandel wurde aufgefangen, die junge Generation entlastet. Reformen und Einschnitte, die Deutschland noch vor sich hat - wenn der Staat auch in Zukunft sein Versorgungsversprechen einhalten will.“ https://www.zdf.de/nachrichten…bild-altersarmut-100.html

    Ich weiß dieser Artikel enthält viele potenzielle Reizworte … deshalb mal, wie Tilo es nennen würde, eine Lernfrage:


    Gibt es denn eine linke oder gar antikapitalistische Lösung unseres demographischen Rentenproblems?

  • Ich weiß dieser Artikel enthält viele potenzielle Reizworte … deshalb mal, wie Tilo es nennen würde, eine Lernfrage:


    Gibt es denn eine linke oder gar antikapitalistische Lösung unseres demographischen Rentenproblems?

    Da sieht man wie der neoliberale Quatsch sich wie ein Parasit in den Köpfen festsetzt. Wir haben natürlich gar kein demographisches Rentenproblem, wir habe ein Problem mit der sozialen Ungleichheit. Das demographische Problem ist ein Lügenkonstrukt der VWL. Das Problem ist das Totalversagen des Kapitalismus bei der Verteilung der Güter.


    Es ist sogar so, dass wir alle meiner Meinung nach viel zu viel arbeiten, in Bullshit Jobs, in der Produktion von Dingen die niemand eigentlich braucht, in Dienstleistungen die hirnrissige Beschäftigungstherapie sind oder nur der Geld aus Geld produzieren sollen (Immobilienmakler, Steuerberater, Unternehmensanwalt, PR Berater, ....).


    Wir haben die Fähigkeit Güter und Dienstleistungen für alle, mit noch wesentlich weniger Menschen und weit geringeren Arbeitszeiten und Ressourenverschwendung zu produzieren.. Dass wir das nicht tun ist allein die Folge des Kapitalismus, des Zwangs die superreichen noch reicher zu machen, die übrigens NICHTS produktives beitragen und sich aus allen Solidarsystemen ausklinken.

  • Halte übrigens gar nichts von dem Schwedischen Modell. Allein schon die Tatsache, dass es ein teilweise Fond gestütztes Rentensystem ist, ist nicht Zukunftsfähig.


    Die Geld mit Geld macher (Hust... Friedrich Merz, Hust...) zwingen die Rentensysteme sich auf den Finanzmärkten zu beteiligen. Damit wird quasi die gesamte Bevölkerung mit hineingezogen an dem Wahnsinn teilzuhaben der da Stattfindet. Die Rentenkassen dienen ja gerne auch als Legitimation für die Existenz der Finanzmärkte. In der Schweiz, dem Mutterland der Banken, ist das besser geregelt. Da wird nichts angelegt sondern alles umverteilt.


    Es ist die Wette auf zukünftiges Wachstum die an den Finanzcasinos soziale Ungleichheit, Klimawandel, Ressourcenverbauch und die Umweltzerstörung vorantreibt. Da es schon länger kein wirkliches Wachstum mehr gibt haben diese Finanzmärkte ein Problem gesicherte Renditen zu erzielen. Das einzige was im Moment passiert ist das Aufblasen immer grösserer Blasen. Damit die Blasen noch größer werden sollen wir unsere Altersversorgung in Aktienmärkten und Rentenfonds anlegen!


    Wer wird da sein Geld verlieren wenn diese Blasen platzen? Die Superreichen oder der Rest der Bevölkerung? Werden die Shareholder wieder davonkommen? Werden die Stakeholder wieder alles bezahlen? Werden im nächsten Crash wieder die Rentenfonds dran glauben müssen?

  • Nochmal die Grundlagen, damit das klar wir.


    Im Grunde handelt es sich um ein Problem, dass mit Grundschulmathematik erklärt werden kann.


    Die Summe aller Güter und Dienstleistungen nennen wir Bruttoinlandsprodukt. BIP

    Es entspricht auch der Summe aller Vermögensgewinne (V) und Löhne und Gehälter (G), wozu auch Renten und Arbeitslosengeld etc. dazugehört. In der VWL wird das etwas verklausuliert aber man kann die Richtigkeit dieser Behauptung hier bei Finanzmathematiker Jürgen Kremer überprüfen.


    BIP = V + G


    Wachstum ist wenn wir mehr Güter und Dienstleistungen produzieren als im Jahr zuvor und das BIP wächst. Seit einiger Zeit nun sind die Vermögen so groß (und das Wachstum so klein), dass jegliches Wachstum ausschliesslich den Vermögensgewinnen V zu gute kommt. Dadurch werden die Vermögen und die Erwartung in die Vermögensgewinne natürlich immer noch größer und die situation verschärft sich weiter.


    Wenn also in der Gleichung BIP konstant ist und V wächst muss logischerweise leider G schrumpfen.


    Das ist der einzige Grund warum die Wirtschaftswissenschaft behauptet dass Renten und Gehälter sinken müssen, denn ihre Aufgabe ist dafür zu sorgen, dass die Vermögensgewinne weiter sprudeln.


    Da unsere Bevölkerung ziemlich Konstant ist gibt es für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung keinen Grund für Wachstum. Auch bei verschiebung der Demographie sinkt ja das BIP nicht. Wenn es vorher für alle gereicht hat, warum soll es jetzt auf einmal nicht mehr reichen?


    Es hat ja sogar für alle gereicht als das BIP vor 80 Jahren noch ein Bruchteil von dem war was es heute ist. Der Grund für Wachstum ist heute ganz allein der Faktor V in der Grundschulrechnung.


    Vermögensgewinne sind Kapitalismus. Sie sind Sinn und Zweck unseres Wirtschaftssystems und aller Wirtschaftspolitik in diesem System. Dass das völlig hirnrissig ist, scheint aber nicht in den Köpfen anzukommen.


    Nachtrag:

    Im Moment liegt V bei geschätzten 40% bis 50% (Ungenau weil Schattenbanken)

    Natürlich bin ich der Meinung, dass in Zukunft BIP = G ein sollte und V = 0

    Das BIP kann bei höheren Gehältern, Renten und Sozialbezügen dann auch noch massiv sinken um CO2 Produktion und Ressourcenverbrauch zu drosseln.

    Das wäre DIE linke Lösung des "Problems Demographie".

  • AlienObserver:
    Herzlichen Dank für die warmen Worte.

    Vorab zur Schweiz: hätte mich gewundert, wenn es so wäre, wie du behauptest. Denn auch dort wird nicht "alles" umverteilt. Ähnlich dem deutschen Modell, besteht auch das Schweizer aus drei Säulen. Lediglich die erste Säule wird über ein Umlageverfahren finanziert. Diese deckt aber im Gegensatz zu Deutschland ("Sicherung eines angemessenen Lebensstandards") in der Schweiz nur das "Existenzminimum" ab. (https://www.bundestag.de/resou…/WD-6-008-08-pdf-data.pdf Seite 9)
    Die zweite Säule ("berufliche Vorsorge") wird von Pensionskassen, Versicherungen, etc. angeboten. Und diese sammeln auf Sparkonten und legen dann natürlich am Kapitalmarkt an (https://www.handelszeitung.ch/…/kapitaldeckungsverfahren oder auch die Seite des Schweizer Bundes https://www.bsv.admin.ch/bsv/d…taldeckungsverfahren.html).

    Ich hätte meine (Lern-)Frage vielleicht auch anders stellen können/sollen: Welche Lösung haben linke/progressive Parteien bzw. schlagen diese für das Problem unseres Deutschen Rentensystems (Umlagesystems) vor?


    Fakt ist doch erst einmal, dass das deutsche Umlagensystem nicht funktioniert. Es wird jetzt jährlich schon mit mehreren Milliarden subventioniert. Wenn dann die Babyboomer jetzt zunehmend in Rente gehen, ist das auch einfache Grundschulmathematik: weniger Einzahlende sollen mehr und auch länger lebende Rentner finanzieren, was wie gesagt jetzt schon nicht, wie vom Erfinder erdacht, funktioniert.


    Das das natürlich über eine stärkere Beteiligung der "Superreichen", wie du sie nennst, passieren KANN, ist eine Lösung. Eine ähnliche Lösung wäre die von Precht vorgeschlagene Finanztransaktionssteuer von 0,XX% auf alle Finanztransaktionen (nicht zu verwechseln mit der Scholz'schen "Finanztransaktionssteuer").


    Meine Meinung: die Linken (nicht nur die Partei) haben ein vielleicht ein Kommunikationsproblem. Alles sofort auf das "System" und "Neoliberale" zu schieben, kann man machen, wird halt nur nie mehrheitsfähig und hat manchmal auch ein bisschen das "Gschmäckle" von Verschwörungstheorie. Versteh(t) mich nicht falsch, ich identifizier mich mit keiner der genannten oder ähnlichen Gruppen.
    Ich bin halt nur an einer Lösung interessiert. Und eine sinnvolle Lösung der meisten Probleme, die der Kapitalismus produziert, müssen halt in einer Demokratie mehrheitsfähig sein.

  • Du hast nach einem Antikaptalistischen Ansatz gefragt aber weigerst dich die Denkschablonen des Kapitalismus aufzugeben?


    Ich meine man sollte da nicht von einer Verschwörungstheorie sprechen wenn man behauptet der Kapitalistische Staat dient der Vermehrung des Kapitals der Superreichen. Es ist keine Verschwörungstheorie sondern eine ganz reale "Verschwörung" was ich da schildere.


    War die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht eine Verschwörungstheorie?

    Haben die Faschisten in München auf geheiss der Rentner und Arbeiter die Revolution niedergeschossen?

    Wurden KPD MItglieder in der jungen BRD etwa zu tausenden von einem unabhängigen Staat weggesperrt?


    Komisch das Linke ein "Kommunikationsproblem" haben.


    Wenn es irgendeine Verschwörung gibt die seit 150 Jahren ununterbrochen passiert, dann ist es die Unterdrückung von Sozialisten, Anarchisten und Kommunisten in sogenannten westlichen Demokratien.


    Oder ist meine "Verschwörungstheorie" die dass ich behaupte dass die VWL keine Wissenschaft ist?


  • Nochmal zurück zum Rentensystem:


    Haben wir auf Kosten der Zukunft gewirtschaftet und die bewältigung vorhersehbarer demographische Entwicklungen zukünftigen Generationen aufgebürdet?


    Natürlich.


    Wir haben auch den Klimawandel ganz bewusst zukünftigen Generationen aufgebürdet.


    Auch das grundsätzliche Problem der Ressourcenverfügbarkeit wurde zukünftigen Generationen aufgebürdet.


    Der Atommüll? Darum sollen sich unsere Kinder kümmern!


    Die Gefahr der Entstehung von Epidemien? Wird schon nicht passieren.


    Resistente Superkeime und Verfügbarkeit von Antibiotika? Nach uns die Sintflut.


    Warum sehe ich da ein systemisches Problem? Keine Ahnung.

    Wahrscheinlich meine Neigung zur Verschwörungstheorie.

  • Halte übrigens gar nichts von dem Schwedischen Modell. Allein schon die Tatsache, dass es ein teilweise Fond gestütztes Rentensystem ist, ist nicht Zukunftsfähig.

    Und diese Renten- und Pensionsfonds gehen dann z.B. in deutschen Städten auf Immobilien-Einkaufstour, weil der kluge Kapitalverwerter weiß, dass es gerade in Zeiten überhitzter Finanzmärkte und schwindender Profitraten in der Realwirtschaft kaum eine stabilere Geldanlage gibt als Betongold, welches seine Rendite aus dem Mietzins für das menschliche Grundbedürfnis Wohnen in Kombination mit einer anhaltenden "Wertsteigerung" durch spekulative Boden- und Hauspreise generiert, die besonders dort verstärkt stattfindet, wo große Investoren, wie z.B. Kapitalgedeckte Pensions- und Rentenfonds, große Bestände zu überteuerten Marktpreisen aufkaufen. Und das lockt dann natürlich erst recht noch mehr Investitionen privater Investmentfonds und Immobilienkonzerne an, die dann die Preise und somit auch die Mieten weiter steigen lassen.

    Am Ende kann sich dann z.B. der einfach Mittelschichtsrentner leider den Monatsbeitrag zur Kapitalverwertung seines Mietshauseigentümers nicht mehr leisten. Ob der dann "BerlinImmoSpohieCharlotte 35 S.a.r.l", "Deutsche Vonovia" oder "Schwedischer Pensionsfonds" heißt, ist dabei vollkommen egal.


    Z.B. (auf die Schnelle gegoogelt) :


    Berliner Mieterverein: Warum ausländische Pensionsfonds in deutsche Immobilien investieren

    taz: Gute Renten für teure Mieten


    Blöderweise finden die Schweden das Modell einer Kapitalfondsgedeckten Altersvorsorge dann auch wieder nicht so richtig geil, wenn die Immobilienbonanza in ihrer eigenen Nachgbarschaft die Preise und Mieten in die Höhe treibt, und die damit erzielte Rendite Leuten in anderen Ländern zugute kommt:

    Schwedens heißer Immobilienmarkt

    Investoren suchen ihr Glück immer häufiger im hohen Norden. Doch der schwedische Zentralbankchef warnt bereits vor Preisübertreibungen. (Handelsblatt)



    Aber das ist ja alles kein Problem und nur eine Frage der soliden Haushaltspolitik und der richtigen Wirtschaftlichkeitsberechnung. Wichtig ist dabei allerdings...

    Fakt ist doch erst einmal, dass das deutsche Umlagensystem nicht funktioniert. Es wird jetzt jährlich schon mit mehreren Milliarden subventioniert. Wenn dann die Babyboomer jetzt zunehmend in Rente gehen, ist das auch einfache Grundschulmathematik: weniger Einzahlende sollen mehr und auch länger lebende Rentner finanzieren, was wie gesagt jetzt schon nicht, wie vom Erfinder erdacht, funktioniert.

    ...es in der öffentlichen und veröffentlichten Meinung unbedingt als "Fakt":!:zu etablieren, dass jegliche Form von Altersvorsorge, die für das investitionshungrige globalisierte Geldkapital keine Rendite abwirft, nicht funktionieren könne, weil die "Demographie" das nunmal leider, leider verhindere.

    Und noch besser ist es natürlich, wenn man der Bevölkerung erfolgreich einreden kann, es ginge hier eigentlich gar nicht um ein systembedingtes Verteilungsproblem, sondern um einen Generationenkonflikt zwischen leistungstragenden jungen Leuten und sich faul und fett auf ihren Altersbezügen in der Rentnerrepublik™ ausruhenden "Boomern". Das sorgt dann nämlich für ordentlich Feindbildkonstruktion und verhindert mit dem ständigen Schüren eines Konfliktes innerhalb der eigentumslosen Mehrheitsbevölkerung gleichzeitig dafür, dass zu keinem Zeitpunkt irgendeine Form von ernsthafter Beschäftigung mit den gesellschaftlichen Verhältnissen, die der ganzen Misere zugrunde liegen stattfindet und öffentliche Mehrheiten findet.

    Und es erleichtert obendrein ungemein die Verbreitung einer von reiner Ideologie getriebenen "Theorie",...

    Meine Meinung: die Linken (nicht nur die Partei) haben ein vielleicht ein Kommunikationsproblem. Alles sofort auf das "System" und "Neoliberale" zu schieben, kann man machen, wird halt nur nie mehrheitsfähig und hat manchmal auch ein bisschen das "Gschmäckle" von Verschwörungstheorie.

    ...derzufolge jeglicher von linken KapitalismuskritikerInnen vorgebrachte Verweis auf systemisch bedingte materielle Ungleichverteilung nichts weiter sei, als eine Leugnung der nun mal in Stein gemeisselten, von unsichtbarer Hand gegebenen Realität™.


    (es ist so unglaublich ermüdend, wenn man das immer wieder von vorne erklären muss...)


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