Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Also ich finde das Interview gut.


    De Masi differenziert doch ganz gut aus, was er meint.

    Aber den Elfmeter, den ihm die Moderatorin hinlegt, macht er leider nicht rein.

    Als er von Billigheimern spricht und sie davon, dass gerade in dieser Schicht sehr viele Unterprivilegierte zu finden seien, fragt er nicht klar auf den Punkt zurück, wie genau denen mit mehr "individueller Wahrnehmung" geholfen wäre.

    Im Gegenteil, individuelle Wahrnehmung schön und gut, Individualität schwächt aber Erstens immer Gemeinschaft (das spricht er mehrfach an) und damit (politische) Schlagkraft, sie lenkt Zweitens aber auch immer wunderbar von Strukturen ab bzw. zerfasert diese Strukturen (zu) kleinteilig.

  • bei dem kann ich helfen.

    Der König der Arier sitzt in der Türkei und Poster Antisemitismus in Stürmerqualität in Minutentakt.


    Bleibt zu hoffen,dass er beim Tippen in eine Schlucht fällt .

    Was?


    Aber in der Türkei ist er immerhin dichter am Ursprung des "Ariers".

  • Aber den Elfmeter, den ihm die Moderatorin hinlegt, macht er leider nicht rein.

    Als er von Billigheimern spricht und sie davon, dass gerade in dieser Schicht sehr viele Unterprivilegierte zu finden seien, fragt er nicht klar auf den Punkt zurück, wie genau denen mit mehr "individueller Wahrnehmung" geholfen wäre.

    hmm... irgendwie verstehe ich nicht was Du meinst.


    An welcher Stelle ist das denn?

  • und was sagst du als kritischer betrachter unseres fanclubs zu dem interview?

    ich finde die Moderatorin stellt an den richtigen Stellen Nachfragen. immer wenn Fabios Geschichte von der Identitätspolitik ein bisschen zu platt wird.

    Aber ich Stelle belustigt fest, dass er auch davon genervt ist auf die GenossInnen angesprochen zu werden.


    Aber deswegen gleich das Mandat hinschmeißen, weiß nicht.

  • Gleich die ersten paar Minuten.

    Es geht mir auch nicht wirklich um das Inhaltliche, es ist mehr Stilkritik.

    Da könnte er einfach mal auf die Kacke hauen.

    Nenn' es einen Wunsch nach Populismus.

    Fabio DeMasi ist immer äußerst diplomatisch. Das fand ich bei Tilo schon bemerkenswert. Ich hätte an seiner Stelle bestimmt den ein oder anderen Spruch in Richtung Union,Groko abgelassen. Da gab es auch ein paar Vorlagen, die er nicht nutze.

  • ich finde die Moderatorin stellt an den richtigen Stellen Nachfragen. immer wenn Fabios Geschichte von der Identitätspolitik ein bisschen zu platt wird.

    Aber ich Stelle belustigt fest, dass er auch davon genervt ist auf die GenossInnen angesprochen zu werden.


    Aber deswegen gleich das Mandat hinschmeißen, weiß nicht.


    um ehrlich zu sein fand ich seine beispiele in seinen argumentationen auch nicht immer super stark. die hier sind besser



    aber wie ich im populismusthread schon geschrieben habe, ich bin ja auch gar nicht unbedingt gegen identitätspolitik. daraus kann auch durchaus was gutes und wichtiges entstehen, wenn sie richtig angewendet wird, was sie aber wenn man ehrlich ist eben leider selten tut. ich find nur auf ner prioritätenliste für die linke wäre sie bei mir sicher nicht in den top5, vermutlich nichtmal in den top50. weil sie ja letztendlich im optimalfall, also wenn sie tatsächlich richtig angewendet wird auch immer noch kein einziges problem wirklich löst. sie wäre dann nur ein mittel um eine bewegung zu schaffen, die dafür sorgt, dass diese probleme gelöst werden. aber es ist ja auch nicht so, als ob man diese bewegung ausschließlich über identitätspolitik erreichen könnte.


    geht also vor allem wieder drum, darauf zu achten nicht ausschließlich als partei wahrgenommen zu werden, die sich vor allem mit diesen debatten aufhält. du hast da ja mal auch berechtigterweise auf kipping verwiesen und dass sie zu dem thema kaum was gepostet hat, aber trotzdem existieren ja diese leute, die dann de masi auf der straße ansprechen und seine partei anders wahrnehmen, für die er dann die rühmliche außnahme ist, während sich der rest der partei in identitätspolitik und "genderwahn" verliert.


    und wenn man jetzt ganz gemein sein will, kann man dein "Aber deswegen gleich das Mandat hinschmeißen, weiß nicht." auch mal so richtung rollenbilder, identitätspolitik etc untersuchen und mal nachfragen, wieso das jetzt wieder verkehrt sein soll, wenn sich ein mann im jahr 2021 lieber um seinen sohn kümmert anstatt sich als politiker für eine partei aufzureiben, die berechtigte kritikvorschläge, die er im gegensatz zu wagenknecht ausgewogen und klug vorträgt ignoriert. ich meine wenn wir das so formulieren wie du, sagen wir dann nicht, dass es auch im jahr 2021 immer noch keine männer gibt, für die es einfach auch ne sehr hohe priorität haben kann zeit mit ihrem kind zu verbingen? wer gibt uns denn das recht auszuschließen, dass das bei ihm so ist?


    und was ich an der debatte auch interessant finde ist neben all den fragen ob sinn oder unsinn von identitätspolitik. die kritiker behaupten ja immer, man würde ne menge leute verlieren weil die leute sich von der elitären debattenkultur und sprache abgestoßen fühlen. was ich mich heute gefragt habe obs da überhaupt ne zahlenmäßige einschätzung gibt, wen man mit identitätspolitik überhaupt alles erreichen können sollte und wen eben nicht? und wo zieht man überhaupt die grenze? ich meine warum soll man im osten keine ost-identitätspolitik machen? also vor allem wenn man den begriff so weit fasst wie de masi, der behauptet hat, dass auch ein trump im grunde sprachlich effektiv white-collar workers identitätspolitisch angesprochen hat.


    was ist wenn man den begriff enger fasst, die klassisch unterdrückten, die nicht zur mehrheit gehören, wieviel leute mit migrationshintergrund, lgbt-hintergrund etc gibts in deutschland? hat da irgendjemand schonmal so ne art kosten/nutzenrechnung gemacht oder verbietet das die moral/ist zu technokratisch? also ich persönlich würd sowas in der art von ner partei im 21 jahrhundert irgendwie schon verlangen. und wenn die dann schlecht für identitätspolitik ausfällt, würd ich jetzt natürlich nicht wollen, dass die linke aufhört sich für betroffene menschen einzusetzen, aber halt schonmal hinterfragt ob sie das mit ihrer aktuellen kommunikationspolitik am besten erreicht. da fehlt mir aber auch komplett der einblick in die partei oder generell in die deutsche parteienpolitik. und bernie war auch skeptisch gegenüber pollstern, was ja auf jeden fall ein job ist, der in die richtung geht.

  • was ich mich heute gefragt habe obs da überhaupt ne zahlenmäßige einschätzung gibt, wen man mit identitätspolitik überhaupt alles erreichen können sollte und wen eben nicht?

    Jeden und keinen.

    So verstehe ich ihn auch.

    Natürlich hat die Moderatorin Recht, wenn sie anmerkt, dass jeder eine Identität hat, aber es hat eben jeder eine individuell nur für ihn selbst geltende Identität und was eint denn den schwarzen Flüchtling und die (weiße) alleinerziehende Mutter? Nicht ihr Geschlecht, nicht ihre Hautfarbe, nicht ihre alltäglichen Nöte uswusf. Es eint sie ihre Position als benachteiligter Mensch in dieser Gesellschaft/diesem Staat.

    Da muss man ansetzen, wenn man sich nicht im zehntausendsten Kleinklein verlaufen will, aber es bilden zwei Linke eben drei Splittergruppen und u. A. deshalb steht diese Partei auch bei den Prozenten, bei denen sie steht...


    Edit: Entschuldigt bitte, das soll hier nicht ausarten, vielleicht kann Hohli oder LDR das in den Diskussionenthread verschieben? :*

  • Erinnert sich eigenltich noch einer an das "Planspiel Börse" Projekt auf der Schule? Ich weiß ja nicht wie der Altersdurchschnitt hier so ist, aber zurückblickend war das ziemlich schräg :/

  • Ich weiß noch vom "Neuen Markt" und den Hype, da haben damals gefühlt 50% der Arbeiter/Geringverdiener reingepulvert, ohne zu wissen was die jeweilige Hütte überhaupt herstellt, einige hatten ständig den Börsenticker im Videotext laufen, 24 Stunden.


    Keine einzige Aktie war jemals in meinem Besitz ... übrigens auch damals schon keine Lebensversicherungen, ihr wisst, die Dinger die heute nichts mehr wert sind : )

  • Ich weiß noch vom "Neuen Markt" und den Hype, da haben damals gefühlt 50% der Arbeiter/Geringverdiener reingepulvert, ohne zu wissen was die jeweilige Hütte überhaupt herstellt, einige hatten ständig den Börsenticker im Videotext laufen, 24 Stunden.


    Keine einzige Aktie war jemals in meinem Besitz ... übrigens auch damals schon keine Lebensversicherungen, ihr wisst, die Dinger die heute nichts mehr wert sind : )

    Es hat auch seine Vorteile, wenn man nicht allzu gut betucht ist. Hab ich auch schon festegestellt. ^^

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