Hat sich das mal jemand von Euch angeschaut? Unglaublich wie sich Ulrike Herrmann hier präsentiert.
Dass Herrmann als stramme deutsche Qualitätsjournalistin versucht, Wagenknecht bloßzustellen ist offensichtlich, aber letztere schlägt sich dabei doch ganz gut für ihre AnhängerInnen.
Die zweite Hälfte ist natürlich schon ein bisschen grausam, aber das liegt einfach daran, dass Herrmann dabei erstens über ein Thema redet, mit dem sie beruflich überhaupt keine Erfahrung hat, und dass sie - genau wie die meisten anderen ihrer KollegInnen aus dem deutschen Qualitätsjournalismus - deshalb hauptsächlich die Positionen des bei deutschen QualitätsjournalistInnen salonfähigen olivgrün-pissgelben Teils unserer Staatsführung, und der staatstragenden Promi-ExpertInnen aus der sonstigen veröffentlichten Meinung nachplappert, und sich dabei darauf verlässt, dass sie damit auf der einzig moralisch richtigen, wahren und guten Seite steht.
Das war doch eigentlich in dieser Konstellation nicht anders zu erwarten, und tatsächlich eher ein Geschenk für Wagenknecht, weil die hier in so einem längeren Format mal die Gelegenheit bekommt, ihre oppositionelle Position ausführlicher zu erklären, ohne dass eine Moderatorin da ganz schnell dazwischen gehen muss, damit das russische Narrativ nicht gewinnt.
Beim Publikum im Saal schien sie damit jedenfalls deutlich besser anzukommen als Herrmann.