ja, es ist wirklich nicht so, als würde mir der Gedanke nicht gut gefallen. Nur stellt sich doch die Frage, ob diese Aussage nach sexueller Auslese, der Realität - und damit meine ich nicht die in indigenen Völkern, sondern die in unserer "zivilisierten" Welt - standhält?
Das war ja nicht mein Punkt. Heutzutage ist das bestimmt komplizierter und die Mechanismen der natürlichen oder sexuellen Auslese funktionieren nur sehr begrenzt (die natürliche eigentlich gar nicht). Aber in der Jäger und Sammelperiode waren altruistische oder gerechte Charakterzüge IMO wichtig, damit die Gruppe überhaupt als solche existieren kann und ich denke, danach wurde auch aussortiert und hat zur Entwicklung des Menschen als tendentiell gerecht geführt.
Nochmal allgemein zum Egalitarismus der J&S:
Jeder Mensch strebt danach, hierarchiefrei zu leben. Besonders illegitime Hierarchien und Autoritäten werden von Menschen unter der Oberfläche nicht toleriert. Jeder kennt das. Bevormundung, egal ob von Vater, Mutter oder Freunden wird nicht gemocht. Wenn mich eine andere Person rumkommandiert, hasse ich das oder wenn der Chef versucht mir ständig Befehle zu geben. Jeder Mensch hat diese Abneigung gegen Hierarchien, auch du und jeder, der das liest. Das ist das charakteristische Merkmal der Spezies Mensch. Laut Chomsky könnte es mit der Struktur unserer Sprache zu tun haben, weil Sprache beliebig und frei geäußert werden kann. Ich kann alle möglichen Sätze und Gedanken äußern, nur durch Repression ist die Unterdrückung von Sprache möglich. Deswegen denke ich, dass jeder Mensch im Grunde Anarchist ist.