Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Ich verstehe leider auch überhaupt nicht, warum sich dieser Journalismus nur noch mit Haltungsnoten beschäftigt und nicht ein einziges mal auf die Idee kommt, dass die politische Stoßrichtung dieser Koalition für einige innerhalb dieser Koalition ein ziemliches No-Go darstellen muss.

    Das ist doch eigentlich ziemlich einfach. „Dieser Journalismus” sieht seit jeher seine Aufgabe darin, ein Gesellschaftsmodell zu tragen, zu verteidigen und vor existentiell bedrohlicher Debatte zu bewahren. Ich schau mir gleich mal den Entscheidenden Punkt an und und freue mich auch hier schon auf viele altbekannte Einsichten, Vergewisserungen und Denkangebote der alten, verstaubten Boomergehirne, um welche Oberflächlichkeiten ich jetzt am Besten besorgt sein sollte. <3

  • Das ist doch eigentlich ziemlich einfach. „Dieser Journalismus” sieht seit jeher seine Aufgabe darin, ein Gesellschaftsmodell zu tragen, zu verteidigen und vor existentiell bedrohlicher Debatte zu bewahren. Ich schau mir gleich mal den Entscheidenden Punkt an und und freue mich auch hier schon auf viele altbekannte Einsichten, Vergewisserungen und Denkangebote der alten, verstaubten Boomergehirne, um welche Oberflächlichkeiten ich jetzt am Besten besorgt sein sollte. <3

    Ja. Ich weiß nicht ob ich mir das wirklich antun soll. Nachdem Lucke, Herrmann, Tilo und Hans sich offensichtlich auch in das Aufrüstungslager gestellt haben. Das scheint wohl soetws wie eine minimale Anforderung an Journalisten zu sein, möchten sie irgendwann noch einmal bei Marcus Lanz einen Stuhl bekommen oder sonstirgendwie gut bezahlte Aufträge erhalten. Der Konformitätsdruck scheint ziemlich stark zu sein.

  • Der Konformitätsdruck scheint ziemlich stark zu sein.

    Es ist halt weniger Konformitätsdruck als vielmehr ein durchsozialisiertes Selbstverständnis. Die meinen das wirklich. Das ist kein geheucheltes Mitlaufen aus Karrieregründen, sondern tief verinnerlichte Systempflege. Wenn dein gesamter Denkrahmen durch akademisch gestutzten Liberalismus und öffentlich-rechtlichen Realitätsschnitt geprägt ist, dann wirkt die NATO wie ein Friedensprojekt und der Kanzler wie ein gebrochener Idealist – und alles andere wie gefährlicher Populismus.

  • Ist wie Unfallgucken, oder? Man weiß, dieser gegen andere Sichtweisen abgeschottete und immer nur sich selbst bestätigende „Journalismus“ ist der letzte Mist und für die eigene geistige Gesundheit wäre es wirklich besser, ihn zu meiden. Und trotzdem tut man sich das immer wieder an…

  • Selbst kleine Kügelchen Zucker sind süß und potenziert gibt's Clicks.

    Man muss eben mit der Zeit gehen. Andererseits gibts ja in der modernen Aufmerksamkeitsökonomie auch genug selbternannte Aufklärer. Da ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei und Schwagers streng katholische Mutti bestellt ihren Vorrat an Wundermittelchen noch ganz klassich per Katalog. Gegen manche Dinge ist halt kein Kraut gewachsen. Gibt sicher auch ab und zu was auf dem Homeshoppingkanal.


    Ich weiß ja nicht, ob sich Schlangenölverkäufer und Pharmaindustrie wirklich so sehr unterscheiden, wie man gerne annehmen möchte. Und wenn man einen Bodycount machen würde, würden dann Gewinne und Verluste an Menschenleben(sjahren) gegengerechnet.

    Gibt ja durchaus aufregendere Fälle als den Trickbetrug mit Zuckerkügelchen-Placebos. Andererseits verdrängt die Skeptiker-Szene auch allzugerne den industriell angelegten Trickbetrug im Spätkapitalismus und dessen Kollateralschäden. Bei denen hat man hin und wieder auch den Eindruck, sie jagen eher einer gewissen Tugend hinterher, als dass es ihnen darum geht Menschen vor Betrügern zu beschützen.


    Muss los. Mein Alpicin-Vorrat von Dr. Klenk ist aufgebraucht. ;)

  • Ab mindestens einem Stern kann man es sich leider nicht mehr erlauben, einfach mal in gemütlicher Runde den stillen Teil laut zu sagen, liebe Verteidiger des Vaterlandes.


    65% der Deutschen trauen sich nicht mehr sagen was sie denken, weil sie dann ausgegrenzt werden (oder schlimmeres).


    Pech gehabt, ist jetzt eben so. Die goldenen Jahre waren 70er bis 90er, da herrrschte Narrenfreiheit, offen für alle sozialen Experimente und jeder konnte jedem an den Kopf werfen was sonst nur Kinski zu Herzog sagte.


    Wenn ich mir so manche öffentlichen Interviews/Gespräche unserer Eliten so anhöre, dann möchte ich garnicht wissen was im Detail die sich noch verkneifen zu sagen : )

  • Mussten sie Huckleberry Finn lesen? Da wurde letztes Jahr ein neuer Roman veröffentlicht, James von Percival Everett, der die Geschichte aus Jims Perspektive erzählt.

    Ich, als absolut priviligierter, nicht-Betroffener, bin ja kein großer Fan davon, Sprache generell zu säubern. Ich hab allerdings auch absolut nichts dagegen, wenn das Leuten wichtig ist. Verwendet Sprache so, wie ihr wollt, dabei einfach nur kein Arschloch sein. Inhalt über Form und immer zwischen Gebrauch und Anführung unterscheiden (wobei es da auch Leute gibt die das anders sehen).

    10-- 1-01 10=- 1-00 1--2 10=0 1-2= 1-01 10=0 1-01 1-20 10=1 10=2 10=1 1-10 10=0 10=1 1-00 1-21 1-21 1-02

  • Nun ja, Literaturwerke sind nun mal kein Twitterpost... Vielleicht übertreibe ich, aber ich finde dieses Triggerwarnungsgejammere ist der verzweifelte Versuch Kontrolle über Leiderfahrung zu vermeiden. Ich mein das ist im Prinzip total logisch und nachvollziehbar, aber passt halt auch zu unserer Kultur, sich mit unseren inneren Konflikten lieber nicht auseinanderzusetzen. Die Teenager wirken häufig auf mich emotional viel reifer und abgeklärter, aber dann wird daraus so eine Inszenierung der eigenen Verletzlichkeit. Ich hab den Blödsinn vermutlich hier auch schon gemacht. Auf Instagram ist diese scheinbare Schwäche aber teilweise zur Währung geworden und wird ästhetisiert und damit irgendwie nicht bewusst durchlitten.

  • […], aber passt halt auch zu unserer Kultur, […]

    Das ist kein kulturelles, sondern ein zivilisatorisches Phänomen.

    Aber wegen ein bißchen Reflexion dazu werfen sie dich eh in den gleichen Topf mit denen, die sie vermutlich nie selbt gelesen haben …

  • Wäre nur schön wenn nicht das schlimmste aus beiden Welten am Ende gelten würde...


    Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden. Die Frau sagt das geht nur mich etwas an. Als Mann würde ich schon mal sagen wenn das mein Kind werden könnte, dann ginge es mich auch etwas an. Die Kirchen sagen gesunde Kinder "abzutreiben" ist eine Livestyleentscheidung (man hätte ja eine Menge Dinge vor einer Abtreibung tun können, Verhütung oder Pille Danach...), die Frauenärzte kennen sicher in der Gegend Kliniken die da keine Probleme haben.


    Keine Ahnung wo ich das gelesen habe, ganz ab von dem Kirchen gibt es ja durchaus Ärzte die bekommen beigebracht den "höchsten Respekt vor menschlichem Leben zu wahren" und wenn man dann ein gesundes aber totes Kind in der Hand hat, da zweifeln manche ob sie da gerade das richtige tun.


    Man sieht ja das auch Bundestag und Verfassungsgericht sich damit schwer tun.


    Ich denke Abtreibung ist problemlos möglich, aber konfessionsgebundene Kliniken sollte man da nicht einplanen. Wobei icch nicht viel von Glaubens-Kongreation verstehe, soviel wir wissen hat Jesus allen vergeben, die schlimmsten und verachtetsten Verbrechen seiner Zeit, von Abtreibungen wissen wir es nicht, aber vermutlich hätte er ihr vergeben ...


    Wie der Papst immer beim segnen sagt:


    "Der allmächtige und barmherzige Herr gewähre euch Nachlass, Vergebung und Verzeihung all eurer Sünden, einen Zeitraum echter und fruchtbarer Reue, ein allzeit bußfertiges Herz und Besserung des Lebens, die Gnade und die Tröstung des Heiligen Geistes und die Ausdauer in den guten Werken."

  • So sehr man als alter Lumpenmaterialist natürlich mit Hartmut Rosas mehr an der baldigen Beendigung der Schlachterei als am "gerechten" Frieden durch militärische Stärke interessierten Position viel eher sympathisiert, als mit dem Geschwätz des Professionellen Medienschwätzers und Berufsmilitaristen Masala, muss ich leider sagen, dass in meinen Augen keine Diskussion mit solchen Leuten irgend einen Wert hat, in der man es denen erlaubt, die gefühlte Wahrheit von des Russenhitlers angeblich ganz klar und unverhohlen (Masala: "...keinen Hehl daraus...") ausgesprochener Absicht, sein Imperium gewaltsam in den Rest Europas auszudehnen, vor einem Massenpublikum nachzuplappern, ohne sie so lange gnadenlos zu fragen, wo genau man diese unverhohlene Ankündigung Putlers denn mal nachlesen könne, bis sie zugeben müssen, dass man das nicht kann.


    So lange man sie diese Behauptung einfach weiter wie eine Naturwissenschaftliche Konstante vor sich her tragen lässt, können diese Wahnsinnigen es auch immer weiter als leider, leider alternativlos verkaufen, sich zum Krieg zu ertüchtigen, um ihn dann am Ende nicht führen zu müssen.

    Schade finde ich an der Diskussion, an der ziemlich deutlich wird, dass Masala (und Co.) schlicht Ideologen sind, dass leider auf der "Zielfrage" nicht etwas intensiver herumgeritten wird. Was ist denn, wenn die Regionalmacht Russland in die Knie gezwungen ist? Rüsten wir dann für China mit 10 % BIP auf?

  • Bei aller Sympathie für Rosa, um solche Narrative grundsätzlich in Frage zu stellen ist er sicher nicht der Richtige. War er noch nie. Für mich war das Gespräch nach wenigen Minuten gelaufen, als er Masala im Kontext der Türkei-Verhandlungen von 2022 mit den Worten „Sie sind hier der Experte“ das Feld überließ.

    Hmm, ich fand das eigentlich einen ziemlich geschickten rhetorischen Trick. Er schiebt Masala in die "Expertenrolle", zeigt aber mit jeder Frage und jedem Kommentar auf, dass dieser Experte eben einfach nur Ideologe ist und dessen Äußerungen durch nichts als Ideologie gedeckt sind.

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