Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Wie es bei Freiberuflern ist, weiß ich nicht.

    Bei Freiberuflern ist es so, dass die freie UnternehmerInnen ihrer selbst sind und häufig gar nicht genug verdienen, um davon noch irgendwas für schlechte Zeiten zurück legen zu können.


    Gesetzlich vorgeschrieben ist da jedenfalls nichts außer für bestimmte Berufe die Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse. Da geht's aber nur um Krankenkasse und Rente, nicht um Arbeitslosenversicherung.

    Und auch da fallen viele freiberuflich tätige KünstlerInnen heraus, weil sie gar nicht genug selbständig verdienen und entweder mit Bürgerhartz aufstocken, oder nebenher irgendwas nicht-künstlerisches, oder im Angestelltenverhältnis machen müssen, um ihre Miete und was zu Essen bezahlen zu können.

  • Bei Freiberuflern ist es so, dass die freie UnternehmerInnen ihrer selbst sind und häufig gar nicht genug verdienen, um davon noch irgendwas für schlechte Zeiten zurück legen zu können.

    Das ist bei dem überwiegenden Teil der Solo-Selbständigen übrigens auch so. Die Range an Umsatz, die als One-Man-Show technisch überhaupt machbar ist, ist idR nicht allzu groß. Und wenn man tatsächlich mal etwas nennenswertes errungen hat, kommt die (gesetzliche) Krankenkasse mit der Einkommenssteuer im Schlepptau und nehmen es einem wieder weg.

    Auf die Künstlersozialkasse bin ich sehr neidisch, weil die Krankenkassenbeiträge (bin freiwillig gesetzlich versichert!) mich arm machen.


    Von Rente müssen wir gar nicht erst reden.

    Ganz ehrlich: allein um diese ganzen theoretischen Sozialversicherungsbeiträge zu erwirtschaften plus Steuern müsste man als Solo-Selbständiger schon echt ne ziemlich erträgliche, unkopierbare und dauerhaft tragende Geschäftsidee haben - da wüsste ich spontan nicht, was das sein sollte.


    Der Burner mit den Krankenkassenbeiträgen war übrigens folgender: Das war früher keine Pflichtversicherung, man konnte also ohne KV durch die Weltgeschichte laufen (was natürlich auf Dauer nicht ratsam ist, aber es war legal).

    Dann wurde eine gesetzliche KV-Pflicht eingeführt und zwar rückwirkend. Das heißt: wenn man z.B. 10 Jahre vor Einführung der KV-Pflicht bereits selbständig gewesen ist, musste man die Beiträge nachzahlen. Plus Zinsen. Obwohl man in diesem Zeitraum ja gar keine Leistungen in Anspruch genommen hatte.

    Das hat etliche Selbständige in den Ruin getrieben. Manche haben aufgegeben und sind zurück in Angestelltenverhältnisse gegangen um ihre Schulden zu bezahlen oder um Privatinsolvenz anzumelden, andere haben sich umgebracht.


    Die Krankenkasse hat uns falsch beraten, so dass ich und mein Lebensgefährte über 11 Jahre zu viel Beiträge bezahlt haben (jeweils eine kleine vierstellige Summe pro Jahr). Es gibt kein Recht auf Rückzahlung von unserer Seite aus. Die KK darf selbstverständlich nachfordern, wenn sie etwas falsch berechnet hat.

    Das alles ist geltendes deutsches Recht und das sind die Rahmenbedingungen für Nicht-Kapitalisten, die im Rahmen ihres Geschäftsmodells keine Arbeitsplätze "erschaffen". Ich liebs.

  • Ganz ehrlich: allein um diese ganzen theoretischen Sozialversicherungsbeiträge zu erwirtschaften plus Steuern müsste man als Solo-Selbständiger schon echt ne ziemlich erträgliche, unkopierbare und dauerhaft tragende Geschäftsidee haben - da wüsste ich spontan nicht, was das sein sollte.

    Deshalb arbeiten wir Freiberufler auch eigentlich immer mit einem Bein in der horrenden Arbeitgeberanteilsnachforderung - also in der potenziellen Scheinselbständigkeit.

  • Das alles ist geltendes deutsches Recht und das sind die Rahmenbedingungen für Nicht-Kapitalisten, die im Rahmen ihres Geschäftsmodells keine Arbeitsplätze "erschaffen".

    Richtig geil wird's wenn man es dann aus der Selbstänidgkeit heraus mit dem JobCenter zu tun bekommt, weil man z.B. wegen Krankheit nicht mehr arbeiten kann.


    Da wird einem schlagartig klar, dass es aus der Sicht des bürgerlichen Staates eigentlich gar keine echte Alternative zwischen Kapitaleigentum auf der einen, oder Lohnarbeit für Kapitaleigentümer auf der anderen Seite gibt und dass man als Solo-selbständige/FreiberuflerIn in dieser Gesellschaft eigentlich gar nicht vorgesehen ist - es sei denn man ist Anwalt oder prominenter Publizist, oder sowas.

  • Du warst schneller, ich wollte noch betonen, dass ich natürlich 100% solidarisch mit Freiberuflern und Künstlern bin.

    Aber bei dem Thema schäume ich sofort über, denn da oben stehen nur einige wenige der Schweinereien, die ich mit den Sozialversicherungen schon erlebt habe. Ich könnte ein Buch drüber schreiben.


    Muss jetzt los; gehe später gerne noch darauf ein, was du jetzt noch gepostest hattest.

  • Zu Sloterdijk: Ich wollte eigentlich schon etwas zu ihm schreiben, als ihn jemand im Interviewvorschläge-Faden anfragte. Man könnte ihn ja mal fragen, wie sich seine Einstellung zu seiner damaligen Äußerung, die Armen würden den Reichen auf der Tasche liegen (paraphrasiert), eigentlich so entwickelt hat in den letzten Jahren zunehmender Altersarmut mit Flaschensammeln, Alleinerziehenden in der Armutsfalle, stagnierender Arbeiterlöhne und gleichzeitig explodierender Vermögen bei den Leistungsträgern?

    Aber wer mit Christian Lindner befreundet ist, den muss man eigentlich gar nichts mehr fragen.

  • Zu Sloterdijk: Ich wollte eigentlich schon etwas zu ihm schreiben, als ihn jemand im Interviewvorschläge-Faden anfragte. Man könnte ihn ja mal fragen, wie sich seine Einstellung zu seiner damaligen Äußerung, die Armen würden den Reichen auf der Tasche liegen (paraphrasiert), eigentlich so entwickelt hat in den letzten Jahren zunehmender Altersarmut mit Flaschensammeln, Alleinerziehenden in der Armutsfalle, stagnierender Arbeiterlöhne und gleichzeitig explodierender Vermögen bei den Leistungsträgern?

    Aber wer mit Christian Lindner befreundet ist, den muss man eigentlich gar nichts mehr fragen.

    Er ist doch noch einer der guten, echten und tollen intellektuellen Konservativen. Ein Arschloch halt.

  • Gefühlt häuft sich das jetzt aber doch:


    Ein Artikel, der das adressiert:


    https://edition.cnn.com/2025/0…es-statistics/index.html+


    Zitat

    It feels like there are suddenly way more plane crashes and incidents. Here’s the truth


    Und eine allgemeinere Aussage:


    Zitat

    January 2025’s safety record isn’t a statistical anomaly, either. I’ve previously noted how commercial air travel in the United States has been safer than ever before. There have been fewer fatalities on scheduled commercial airliners over the last 15 years than any other 15-year stretch. And, though it’s almost become a mantra among the airline industry at this point, for each mile traveled commercial airliners are far safer than cars.


    Indeed, the trendline is pretty much the same when combining private and commercial air travel: Last year had fewer accidents, and fewer fatal accidents – 257 – than any prior year. It’s a long-term trend, too, with fewer accidents recorded in each of the past 12 years than in any previous year dating back to at least 1982.


    Nun bin ich grundsätzlich empfänglich für diese Sichtweise, aber musste unweigerlich an das hier denken:


    Zitat

    Voters Were Right About the Economy. The Data Was Wrong.


    Dass in den näheren Vergangenheit eine hohe Flugsicherheit in den USA oder im Großraum Nordamerika herrscht, ist auch mein Kenntnisstand. Die Frage ist also eigentlich, ob sich das gerade verändert. Ob Januar/Februar ein Ausreißer bezüglich Unfälle mit Großflugzeugen ist, sehen wir dann im Verlauf des Jahres, aber mir ist aufgefallen, dass hier absolute Zahlen von Unfällen genannt werden. Damit stellt sich die Frage nach der Zahl der Flüge. Das habe ich dazu gefunden, sollte für den Zuständigkeitsbereich der Federal Aviation Administration sein, leider nur Daten bis 2023:


    https://www.faa.gov/air_traffic/by_the_numbers

    https://www.faa.gov/air_traffi…c_by_the_Numbers_2024.pdf



    Auch 2023 waren kommerzielle Flüge also noch nicht wieder auf dem Stand von vor der Pandemie und über die letzten paar Jahre sind absolute Zahlen demnach anders zu interpretieren als davor. Vielleicht könnte man sich einen Maskierungseffekt vorstellen. Wobei die Aussage zu 2024 natürlich ist, dass es weniger Unfälle hat als die Vorjahre, andererseits muss man die Zahl sowieso erstmal auf den Typ von Flugzeugen aufteilen, die Statistik behandelt ja auch nur kommerzielle Flüge.


    Diesbezüglich wird in dem CNN-Artikel erwähnt, wovon ich auch ausgegangen bin, Unfälle mit kleinen Flugzeugen sind viel häufiger:


    Zitat

    Riding in a small private plane is significantly less safe.


    Und tatsächlich gab es gestern als dieser Artikel erschienen ist schon wieder den nächsten Unfall in Arizona, wo zwei kleine Flugzeuge zusammengestoßen sind.


  • Den Kapitän hat es das Kommando gekostet:


    https://theaviationist.com/202…s-truman-commander-fired/


    Zitat

    The U.S. Navy Has Fired the Commander of USS Harry S. Truman


    The commanding officer of USS Truman aircraft carrier was fired after the collision with a merchant vessel off Egypt.


    Capt. Dave Snowden, commanding officer of USS Harry S. Truman (CVN 75), the aircraft carrier involved in a collision with a merchant vessel in the vicinity of Port Said, Egypt, was relieved on Feb. 20, 2025, “due to a loss of confidence in his ability to command,” the U.S. Navy 6th Fleet Public Affair announced.

  • Angenommen es würde bekannt ein richtiger Klopper träfe uns in 4 Jahren, da wäre doch mit Veröffentlichung sofort Anarchy. Smarter wäre es still zu sein, an Gegen/Abwehrmaßnahmen zu basteln und insgeheim an Bunkern zu bauen.


    Bei den vielen Top-Notch-Nerd-Himmelsguckern würden es wohl viele als Treffer erkennen, aber die kann man ja präventiv festnehmen oder vom Balkon fallen lassen : )


    Also "Top-Notch-Nerds" vom Balkon stürzen ist besser als Anarchy?

  • Zitat

    Sie können sich bei uns melden, wenn Sie Beratung suchen, weil…

    …Sie in Ihrem Umfeld Probleme mit Verschwörungsdenken haben.


    Frage mich, ob sie helfen können, wenn keiner meine Verschwörungsideen abkauft. So Richtung content-Beratung.

  • Was wären wir nur ohne unsere deutschen Politikwissenschaftler und Kriegsprofessoren?

    Niemand wüsste bescheid. Alle wären für Putin. Die Demokratie am Ende.


    Ist der einzige den man bei N-TV am Samstag/Sonntag morgens um 06 Uhr live in die Sendung schalten kann, rausgeputzt vor seinem Bücherregal. Sonst bekommt man um die Zeit niemanden, ihn täglich : )

  • Ja gut. Natürlich darf der Jäger nicht mit in der 1. Liga neben Professor Carlo und Frau Professordoktor Bundesverdienstkreuzträgerin Major bei Maischberger sitzen, aber dafür ist er immer für alles zu haben, reagiert auf Stichwort und schmutzt nicht allzu sehr.

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