Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Ja, wenn man den Maßstab auf andere Sparten übertragen würde, dann könnten wir uns glücklich schätzen.


    Die Story mit Boeing und McDonnell kenne ich. Ich erinnere mich aber auch daran, wie dürftig das Auswahlverfahren von Piloten ist, nachdem 2015 eine Germanwings Maschine abgestürzt ist.

    Schon klar, andere Sparten bewegen sich aber eben auch nicht mit hunderten km/h in hunderten m Höhe.


    Das finde ich recht fragwürdig, ausgerechnet diesen Fall heranzuziehen. Wie soll denn ein "Auswahlverfahren" aussehen, bei dem ausgeschlossen werden kann, dass jemand irgendwann mal depressiv oder suizidal wird? Und stehen wir da nicht viel eher vor einer gesellschaftlichen Frage? Als Zugführer hätte der Mann ähnlichen Schaden anrichten können. (das soll natürlich nicht gegen Eignungsprüfungen generell sprechen)

  • Wie soll denn ein "Auswahlverfahren" aussehen, bei dem ausgeschlossen werden kann, dass jemand irgendwann mal depressiv oder suizidal wird?

    Für so etwas gibt es beispielsweise den Lufthansa-DLR-Test, der nicht nur von eben dieser genutzt wird um die Eignung der Piloten zu prüfen. Die suizidalität des Copiloten damals war übrigens bekannt. Hier trifft irgendwann so etwas wie Datenschutz des Individuums auf Sicherheitsaspekte im Flugverkehr. Honestly, it's not that easy.


    Und ich will hier das Gebaren von Boeing nicht gutheißen^^

  • Er hat Mindset gesagt!!

    Wenn ich schon wieder Kultur genommen hätte, gäbs einen Anstrich wegen Wortwiederholungen.

    Ja, wenn man den Maßstab auf andere Sparten übertragen würde, dann könnten wir uns glücklich schätzen.


    Die Story mit Boeing und McDonnell kenne ich. Ich erinnere mich aber auch daran, wie dürftig das Auswahlverfahren von Piloten ist, nachdem 2015 eine Germanwings Maschine abgestürzt ist.

    Ich denke nicht, dass es am Auswahlverfahren lag. Die psychologische Beurteilung und der Konflikt zwischen Persönlichkeitsschutz und Flugsicherheit ist eine diffizile Angelegenheit.


  • Ich denke nicht, dass es am Auswahlverfahren lag. Die psychologische Beurteilung und der Konflikt zwischen Persönlichkeitsschutz und Flugsicherheit ist eine diffizile Angelegenheit.

    Habe ich ja gerade selbst noch geschrieben. Nachdem ich ja offiziell denke ich hier eher noch zu den "Maßnahmenbefürworter" zähle, habe ich eigentlich die Linie von Kekule immer sehr gut nachvollziehen können: Absolute Sicherheit gibt es nicht und der Versuch diese zu erlangen geht auf Kosten anderer Dinge.

  • Du hast mich falsch verstanden. Konstuktivität hat da halt die von mir angedeutete Grenzen. Es ist natürlich nachvollziehbar. Oft genug habe ich ähnliche Rants im Arbeitsumfeld losgelassen. Es ist aber nochmal ein Unterschied, ob man die Ursachen und Verbesserungen erkennt und ob man auch einen Weg aufzeigt, zur Lösung zu kommen. Und mein Gedanke war an der Stelle, dass wir in der Luftfahrtindustrie sehr gut aufgezeigt bekommen, wie sowas funktioniert.


    Dass Boeing ein offensichtlich mafiös organisierter Konzern ist, in dem diese Fehlerkultur gebrochen wurde und Whistle Blower gar um ihr Leben fürchten müssen, hilft meiner Argumentation natürlich nicht. Aber trotzdem gibt es da diesen fundamentalen Unterschied im Mindset der Branche.

    Ehrlich gesagt verstehe ich jetzt nicht mehr so ganz was du aussagen willst. Bzw erkenne ich nicht was ich falsch verstanden haben sollte, da du aus meiner Sicht hier nun nur nochmal wiederholt hast, dass Fefe ja nur unkonstruktiv rantet anstatt Vorschläge zum Bessermachen zu bringen.


    Darauf kann ich auch nur wiederholen, dass er das seit Jahrzehnten tut. Sogar garnich so weit weg von dem was du hier mit dem Luftfahrtindustriemindsetvergleich anbringst, ein Stichwort wären da "postmortems".


    Da mag dann ein "TOLD YOU SO!" für sich vllt nicht konstruktiv in deinem Sinne sein, aber in der Gesamtschau nachvollziehbar und vllt sogar nichtmal vollkommen unkonstruktiv. Manche brauchens halt auch einfach mal brühwarm ins Gesicht geschmiert.

  • nachdenklich

    Mir geht's hier nicht um Herrn Leitner, der in dem Bereich tatsächlich die nötige Expertise und Erfahrung hat.


    Der Punkt ist, dass es nicht reicht zu sagen wir müssen das eine lassen und das andere machen und dabei immer noch besserwisserisch nachzutreten und Schuldige zu suchen, sondern man alle Beteiligten miteinbeziehen muss. wir haben da meist eine andere Mentalität, was man auch anderswo immer mal wieder beobachten kann


    Klar kann man sich jetzt zurücklehnen und sagen, ich habs euch ja gesagt. Aber solch eine Haltung wird halt dazuführen, dass alle Beteiligten versuchen sich bestmöglich selbst vor Verantwortung zu drücken, nach Ausflüchten suchen, statt die Weichen richtig zu stellen, damit Dinge nicht wieder passiert, deren tiefere Ursachen sie womöglich gar nicht verstanden haben.

    The surest way to tame a prisoner is to let him believe he's free.

  • Klar kann man sich jetzt zurücklehnen und sagen, ich habs euch ja gesagt. Aber solch eine Haltung wird halt dazuführen, dass alle Beteiligten versuchen sich bestmöglich selbst vor Verantwortung zu drücken, nach Ausflüchten suchen, statt die Weichen richtig zu stellen, damit Dinge nicht wieder passiert, deren tiefere Ursachen sie womöglich gar nicht verstanden haben.

    Der Punkt ist doch, dass Experten seit Ewig und drei Tagen sagen, was schief läuft und was man ändern müsste.

    Es wird im Sinne kurzfristiger Interessen und Renditeerwartungen aber einfach immer ignoriert. Schau in die Autobranche, schau in die Baubranche, schau in die Transportbranche, schau...


    Irgendwann bleibt einem halt wenig übrig, als mit einem "told you so" wenigstens ein klein wenig persönliche Befriedigung aus dem offensichtlichen, vorhergesagten und vermeidbaren Versagen zu ziehen.


    Und wie gesagt, am Ende halten irgendwelche Bauernopfer den Kopf für beschissene Entscheidungen ihrer Chefs hin.


    Was bleibt einem da mehr als Zynismus?

  • Der Punkt ist, dass es nicht reicht zu sagen wir müssen das eine lassen und das andere machen und dabei immer noch besserwisserisch nachzutreten und Schuldige zu suchen, sondern man alle Beteiligten miteinbeziehen muss

    Na aber genau das tut er doch...Sogar ganz aktiv beruflich.

    Und genau aus dieser, seiner Position heraus begeht er dann das zurücklehnen.


    Und wenns dir nich um Fefe geht, an wen geht deine Kritik an dem Zurücklehnen von Fefe dann?

  • Na aber genau das tut er doch...Sogar ganz aktiv beruflich.

    Und genau aus dieser, seiner Position heraus begeht er dann das zurücklehnen.


    Und wenns dir nich um Fefe geht, an wen geht deine Kritik an dem Zurücklehnen von Fefe dann?

    Nah ich seh schon. Ich kann den Unterschied zwischen Ziel(en) und Weg zu einem Mentalitätswechsel nicht deutlich machen.


    Das richtet sich an die ganze Branche und andere. Ich hatte das eigentlich ausführlich beschrieben. Fefe und der aktuelle Fall waren nur willkommener Aufhänger, um einen Punkt zu machen, der mir schon länger auf der Seele liegt.

    The surest way to tame a prisoner is to let him believe he's free.

  • Nah ich seh schon. Ich kann den Unterschied zwischen Ziel(en) und Weg zu einem Mentalitätswechsel nicht deutlich machen.


    Das richtet sich an die ganze Branche und andere. Ich hatte das eigentlich ausführlich beschrieben. Fefe und der aktuelle Fall waren nur willkommener Aufhänger, um einen Punkt zu machen, der mir schon länger auf der Seele liegt.

    Aber wo soll der denn herkommen, in einer durchkapitalisierten Gesellschaft, in der sich jeder selbst der Nächste ist?


    Ja, in ein paar Branchen (Flugzeugbau wegen mir) gibt es da so eine Art Ingenieursehre, im sozialen Bereich ist es der humanistische Anspruch, aber sonst? Die Leute, mit denen ich so Kontakt habe, die in Konzernen arbeiten, berichten alle, dass sie zwar selbst engagiert sind und Dinge zum Besseren wandeln wollen, aber die Weisungen von oben oftmals von Ahnungslosen oder weniger an der Sache als am kurzfristigen Abschöpfen interessierten kommen.


    Ich glaube zu verstehen, was Du meinst, aber wie soll man das bitte erreichen in bestehenden Strukturen, die daran null Interesse haben bzw. soetwas aktiv untergraben?

  • Nah ich seh schon. Ich kann den Unterschied zwischen Ziel(en) und Weg zu einem Mentalitätswechsel nicht deutlich machen.


    Das richtet sich an die ganze Branche und andere. Ich hatte das eigentlich ausführlich beschrieben. Fefe und der aktuelle Fall waren nur willkommener Aufhänger, um einen Punkt zu machen, der mir schon länger auf der Seele liegt.

    Na ok, dann hast du die Kritik irgendwie zu sehr an den Aufhänger gerichtet formuliert.


    Fürs generelle würde ich zu dem was fruchtoase schreibt noch hinzufügen, dass das ganze ja sogar schon in Ausbildung und Studium mehr oder weniger "beigebracht" bzw gelebt wird. Streng genommen natürlich sogar schon noch früher. Aber aus eigener gemachter Erfahrung kann ich zumindest übers Studium sagen, dass da auch nur auf das kurzfristige Vorankommen des eigenen Projektes, also dem was für den eigenen Abschluss und/oder die nächsten einzutreibenden Gelder notwendig ist, geachtet, gezielt und hingearbeitet wird. Mit allem was da mit dazu gehört, von Ellenbogen, Hauen und Stechen und Missachten bis hin zu fast schon aktiv bekämpfen von möglichen "Verbesserungen", insbesondere, wenn sie nicht dem eigenen Erfolg zugerechnet werden oder anderweitig zuträglich sind.

  • Fazit: "Wer die schlechten Seiten der Einwanderung - Lohndruck oder Migration in die Sozialhilfe - vermeiden und die Dynamik der Einwanderer nutzen will, der landet irgendwann bei einer modernen Einwanderungspolitik, wie sie etwa Kanada betreibt. Sie unterscheidet zwischen Flüchtlingen und Migranten. Flüchtlinge in Not bekommen humanitäre Hilfe, in der Regel auf Zeit. Im Übrigen richtet sich die Einwanderung nach den Bedürfnissen des heimischen Arbeitsmarktes. Wer eine Qualifikation hat, die gebraucht wird, der kommt ins Land, wer nicht, muss warten.


    Aber wer so etwas vorschlägt, bekommt von anderen Linken, darunter der Parteivorsitzenden Katja Kipping, den Vorwurf zu hören: "Nützlichkeitsrassismus".

    Es gibt also noch einiges zu diskutieren unter Linken."


    Wer soetwas vorschlägt, sollte erstmal erklären müssen, wie er ein Land wie Kanada, welches südlich komplett von den USA abgeschirmt wird und ansonsten keine Nachbarn, sondern sehr viel Ozean um sich, hat, ernsthaft mit der EU oder Deutschland als Teil derer vergleichen will, ohne sich ganz offensichtlich lächerlich zu machen. Als nächstes sollte derjenige dann erklären müssen, was genau mit denen, die unweigerlich kommen, und in Zukunft noch viel mehr kommen werden, passieren soll, wenn sie auf die Grenzen zum geheiligten Land treffen...

    Wohlfeiles Geschwafel.


  • Auch heftig. Anstieg um 12% 🤔

    Punkt ist: Alkohol und Tabak wird aus diesen Studien herausgehalten, wie ich das sehe

    Das sind diese 200.000 oben drauf: https://www.spiegel.de/gesundh…39-4291-8034-a6f32325e8a7

  • In den 2000ern?

    Naja, es dauerte schon etwas, bis die Transformation voll durchschlug. Das dürfte schon so die Zeit gewesen sein, wo der Kahlschlag peakte.

    Glaube nicht, dass es genauso laufen wird. Der Wandel kam über Nacht und die gesellschaftliche Folgen wurden gleichzeitig abgefdert durch Investition in Infrastruktur und Übernahme in Sozialsysteme. Innerdeutsche Arbeitsmigration war zudem leichter, sodass die verspätete Republikflucht zur Entvölkerung wurde.


    Die Lage ist heute schon etwas anders. Marktanteile und Arbeitsplätze wandern nicht innerhalb des Landes und man erschafft auch nicht neue Kaufkraft, die es zu bedienen gilt. Gleichzeitig stehen wir vor großen "Herausforderung" im Sozial- und Bildungssystem. Kein Bund, der hier mit Geldtransfer Frieden stiften kann, wenn das ganze Land kriselt und nicht nur ein Teil. Vorher haben wir uns für renditefreie Rüstung den Haushalt ohnehin nachhaltig kaputt gemacht.


    Statt dem ifo-Gefühld-Orakel würde ich mich aber eher auf OECD und IWF beziehen. Deutschland ist nicht grundlos bei den Wirtschaftsaussichten zuverlässig abgeschlagenes Industrieland. Was jetzt abwandert kommt dann auch nicht wieder. Insofern war es schon eine Leistung nicht den Weg Groß Britanniens gegangen zu sein und die Wertschöpfung von der Realwirtschaft abzukoppeln.

  • 90er hätte ich einfach nur für übertrieben gehalten. Zumal in dieser Zeit der Schock auch einfach viel zu tief saß und gleichzeitig ja noch Neugier und Freude bestand. Nee, so seit der Agenda 2010 würde ich sagen, war erstmal allen klar, dass dieser Weg recht lang und schwierig wird, wenn man da bleibt.

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