Diskussionen zu Interessanten News, Sendungen, Links und sonstigen Aufregern des Tages

  • Soweit ich das weiter bisher verstehe richtet die 5.56 bei gleichem Patronentyp, also dann wohl Vollmantel bei Polizei (?), potentiell mehr Schaden an?

    Mehr Schaden durch 5,56 würd ich sagen kommt drauf an, steht das Ziel hinter ner Autotür/hat Körperpanzerung wie viel Treibladung wird in den verglichenen Patronen verwendet...

    Vollmantelgeschoße halte ich für Polizei nicht für das Richtige, ich hätte gern mehr Energieabgabe im Ziel (Mannstoppwirkung) und wenig Durch- und Querschläger (Schutz Unbeteiligter) also irgend was aufpilzendes.

  • Mehr Schaden durch 5,56 würd ich sagen kommt drauf an, steht das Ziel hinter ner Autotür/hat Körperpanzerung wie viel Treibladung wird in den verglichenen Patronen verwendet...

    Vollmantelgeschoße halte ich für Polizei nicht für das Richtige, ich hätte gern mehr Energieabgabe im Ziel (Mannstoppwirkung) und wenig Durch- und Querschläger (Schutz Unbeteiligter) also irgend was aufpilzendes.

    Würde das dann aber nich dem Durchdringen von Autotüren, Körperpanzerung und anderen Hindernissen im Wege stehen?

  • Was stimmt denn an der Kritik inhaltlich nicht?

    Na das ist doch ziemlich einfach, nämlich wer hier hauptsächlich die Verantwortung trägt für den zu langsamen Ausbau der EE, da ist eben eher nicht die Ampel für verantwortlich, sondern die guten Buddys von Rechnungshofpräsident Scheller von der CDU/CSU, vorallem die müssten dafür kritisiert werden, aber das macht er natürlich aus nachvollziehbaren Gründen nicht.

    Zum einen wird in dem Bericht ganz klar die diesbezügliche Kritik an der (cdU-geführten) Vorgängerregierung erwähnt...

    Ja, ich habe mir den Bericht auch kurz angeguckt, aber medial wird das nicht so dargestellt (da wird ganz unkritisch die Darstellung von Scheller übernommen) und die meisten Menschen da draußen werden sich garantiert nicht (so wie du oder ich) irgendwelche Berichte vom Bundesrechnungshof durchlesen, die bekommen nur das mit was ihnen medial vorgesetzt wird.

    ...und zum anderen kritisieren die als Bundesbehörde halt die aktuelle Bundesregierung dafür, dass sie die von ihr selbst gesteckten Ziele nicht erreichen werde...

    Und genau das stimmt so einfach nicht, die Ausbauziele in 2023 waren afair 9GW PV und 6,xGW Windkraft, bei der PV gab es 2023 aber sogar einen Zubau von 14,6GW, damit wurde das selbst gesetzte Ausbauziel bei weitem übertroffen (und ich würde sogar sagen damit wurde der zu niedrige Ausbau beim Wind teilweise kompensiert).

    Bei der Windkraft wurden mit 3,3GW zwar nur etwa 50% vom selbst gesetzten Ausbauziel erreicht, allerdings kann man die Windkraft auch nicht mit der PV vergleichen, bei der Windkraft braucht man mehr Anlaufzeit, die Planungen und Genehmigungen und die darauf dann folgende Bauzeit benötigt durchschnittlich eher so 2-3 Jahre, daher muss man sich an der Stelle einfach mal die in 2023 genehmigten Windkraftanlagen angucken, dann bekommt man ein besseres Bild, da wurden nämlich 7,5GW genehmigt, daher spricht man in der Branche auch von einem Rekordjahr.

    2023 war „Rekordjahr“ für Windkraft an Land

    Die Bundesregierung hat deutliche Ausbauziele für Sonne, Wind & Co. ins Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geschrieben; sie hat Gesetze geändert, damit die entsprechenden Branchen schneller und besser die entsprechenden Anlagen errichten können. Bis sich das aber wirklich auswirkt, braucht es seine Zeit...

    Silke Lüers von der Deutschen Windguard, die seit Jahren die Zahlen zusammenstellen, spricht von einer „wunderbaren Zahl“ von 7,5 GW bei den genehmigten Projekten im Jahr 2023; 73 % mehr als 2022: „Das ist eine wunderbare Leistung in meinen Augen. Da haben die Branche und die Behörden was geleistet.“ Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbands Windenergie (BWE), spricht von einem „Rekordjahr“ – sie meint jene erteilten 7,5 GW an neu genehmigten Windkraftanlagen.

    Es wurde und wird übrigens btw weiterhin zB in Bayern (CSU) viel zu wenig Windkraft gebaut, da gibt es auch noch ausreichend Standorte an denen man bauen könnte und daher ist hier auch durchaus noch Luft nach oben, genau sowas müsste man dann eigentlich kritisieren und nicht versuchen die Fehler von CDU/CSU der Ampel in die Schuhe zu schieben, ich bin wie gesagt eigentlich nicht daran interessiert diesen Sauhaufen von Ampel zu verteidigen, aber deswegen lasse ich der CDU/CSU trotzdem nicht irgendwelche geheuchelte Kritik vonwegen zu langsamer Ausbau der EE durchgehen (welchen vorallem die selber verursacht haben).

  • Das sind die Planungen von den Fans der "globalen Kupferplatte", die planen mit solchen Leitungen auch in die andere Richtung (Asien).

    Der Vorteil wäre natürlich vorallem die versetzte Erzeugung von PV, während es hier zB noch/schon dunkel ist, hat man weiter westlich oder östlich noch/schon Erzeugung aus PV.


    Ich halte das bisher in größerem (und damit relevanten) Maßstab für unrealistisch, die Übertragungsleistung und Generatorleistung müsste ja dem entsprechend ausgelegt werden.


    Da halte ich einen starken Zubau von Speicherkapazität bisher für realistischer, damit würden und werden viele Leitungen nicht mehr in der geplanten Größenordnung gebraucht.

  • Das sind die Planungen von den Fans der "globalen Kupferplatte", die planen mit solchen Leitungen auch in die andere Richtung (Asien).

    Der Vorteil wäre natürlich vorallem die versetzte Erzeugung von PV, während es hier zB noch/schon dunkel ist, hat man weiter westlich oder östlich noch/schon Erzeugung aus PV.


    Mir schien jetzt vorallem die Distanz ein bisschen sehr weit, also schon direkt rüber nach Labrador, aber dann sogar noch weiter runter, um sich mit den USA zu verbinden. Großbritannien und Island das wäre vielleicht eine Idee.

  • Das stimmt, ich würde wenn dann auch über Kanada bzw Neufundland/Labrador gehen, da wären es "nur" 3000km Seeleitung, direkt in die USA wären es ja eher 5000km.


    Wobei es ökonomisch (rein von den Kosten für den Bau der Leitung) vermutlich sogar sinnvoller sein dürfte über Island und Grönland zu gehen, aus dem nördlichen Teil von UK sind das so 800-900km, von der Distanz her also nur unwesentlich weiter als die 720km HGÜ bei North Sea Link.

    Wobei dort vermutlich ebenfalls die Tiefe der See eine Rolle spielen dürfte, die Nordsee ist halt deutlich flacher als der offene Atlantik, da liegt vermutlich das Problem warum das noch nicht gemacht wurde.

    Aber wenn man das machen würde, dann könnte man über Island 400km Freileitung HGÜ ziehen und von da aus auch eine weitere kleine HGÜ Seeleitung nach Grönland ziehen, sind da im besten Fall nur etwa 300km.

    Dann 1500km HGÜ als Freileitung über Grönland und von Grönland aus nochmal etwa 800km Seeleitung nach Neufundland/Labrador, dann hat man insgesamt nur etwa 2000km Seeleitung gezogen und insgesamt mit der Freileitungen über das Land so 4000km.

    Von da aus muss man dann aber auch noch etwa 2000km Leitung bis in den nördlichen Teil der USA ziehen, sind dann insgesamt 6000km. Ist an der Stelle dann vermutlich eine Frage wie ökonomisch sinnvoll das gegenüber 3000km reiner Seeleitung ist.

    Bei 800kV rechnet man ganz grob mit etwa 3% Verlust auf 1000km, wären dann bei 6000km etwa 18% Verlust, bei 3000km halt nur 9%, daher will man vermutlich die direkte Leitung haben.

    In China wurden allerdings zB auch schon Leitungen mit über 1000kV gebaut, da sind die Verluste dann noch niedriger. Im Prinzip könnte man mit der Spannung auch noch weiter hoch gehen, je höher die Spannung desto geringer die Verluste, damit könnte man die Länge kompensieren.


    Aber wie gesagt, ich halte den Zubau von Speicherkapazität für deutlich sinnvoller und deutlich wahrscheinlicher als diese ganzen Pläne für alle möglichen Leitungen.

  • Um auf den letzten Aspekt kurz einzugehen, zumindest in der Zuschauer-Fragerunde gibt es einen schönen Moment, in dem Herr Schulz Herrn Schwennicke in herrlich süffisantem Ton rhetorisch fragt, wer hier in Deutschland eigentlich im bequemen Ohrensessel sitzt (dieser war von eben jenem Herrn Schwennicke zuvor als Metapher für das faule Minderleisterpack des Prekariat eingeführt worden)...

    Sehr schön.

    Ob das reicht, um sich den Rest der Sendung mit den erwartbaren Beiträgen zu geben, muss dann jeder selbst entscheiden.

  • Danke. Absurdes Interview mit einem der absurdesten Antagonisten in unserem medialen Zeitgeist (Masala).


    Main take-aways:

    1. Alles ist nur ein großer Bluff, den wir aber bis zum Ende Durchhalten müssen, weil sonst das Konzept der Abschreckung nicht funktioniert. Ob dabei hunderttausende Menschen sterben, die Ukraine pulverisiert wird oder sämtliche Volkswirtschaften abnibbeln (Aktionäre der Rüstungsindustrie feiern natürlich) darf keine Rolle spielen, auch wenn der Schutz von Volk und Wirtschaft überhaupt erst Grund für Abschreckung sein sollten. :S Dass dieser Bluff die Ukraine überhaupt erst in die Lage versetzt hat bald ein Land ohne Seeanbindung zu sein, geschenkt.


    2. Es ging natürlich immer um Verhandlungen. Sollte jemals etwas anderes - auch von Masala selbst - behauptet worden sein: siehe 1.

    Jetzt allerdings wirklich Verhandlungen zu fordern, wäre völlig irre, weil „unser” Handeln die Ukraine in eine Lage gebracht hat, in der sie aus einer Position der absoluten Schwäche verhandeln müsste. Geht doch nicht. Ergo: weiter mit siehe 1.


    3. Man kann allen Beteiligten nur kräftig Gratulieren.


    4. Masala gehört in eine Anstalt.

  • Was mir auch gut gefällt ist, dass er Russland einerseits attestiert - bzw. das halt von den entsprechend expertierten Osteuropaexpert*innen nachplappert - eine "revisionistische" Macht zu sein, der nichts geringeres im Sinn stehe, als die gesamte transatlantisch-europäische Sicherheitsarchitektur zu revidieren, aber andererseits darauf insistiert, dass die Ukraine ja nie in irgendeiner Form praktisch in die selbe integriert worden sei, was man "empirisch" anhand der "Fakten" belegen könne.


    Dass das Ukrainische Militär sich schon nach 2003 an der Besatzung des völkerrechtswidrig von den USA und ihrer Koalition der sonstigen Willigen eroberten Irak mit ein paar tausend Kampftruppen beteiligt hat, ist dem Militärexperten wohl genauso entgangen, wie der Umstand, dass in der Ukraine schon seit Jahren vor dem "Maidan" gemeinsame Manöver mit NATO-Militärs abgehalten wurden, und dass sich amerikanische Generäle kurz nach dem russischen Großangriff offen rühmten, den ukrainischen Streitkräften schon lange vorher bei ihrer Modernisierung hilfreich zur Seite gestanden zu haben.


    Natürlich hält er Putin für einen rationalen Akteur. Der will selbstverständlich ganz rational das Baltikum überfallen, aber das wird er nicht tun, so lange die Allianz glaubwürdig machen kann, dass sie es verteidigen werde.

    So ganz sicher sei er sich ja nicht, ob die USA damals wirklich ihre eigene Sicherheit auf's Spiel gesetzt hätten, um Deutschland und Westeuropa gegen einen sowjetischen Überfall in Schutz zu nehmen, aber Putin hat das Baltikum natürlich nur deswegen nicht schon längst in sein großrussisches Revisionsreich einverleibt, weil er bisher dachte, der Rest der NATO würde die drei Zwergstaaten auch unter Gefahr seiner eigenen Zerstörung verteidigen.


    Die Glaubwürdigkeit der NATO stellt sich aber sowieso in der Ukraine unter Beweis, die gar kein NATO-Mitglied ist und auch - das kann man empirisch anhand von Fakten...(siehe oben) - noch nie irgendwie praktisch mit ihr verbunden war.


    Der Mann ist einfach ein fleischgewordener Zirkelschluss.


    Und Professor.


    (immerhin scheint dem Augstein das auch aufgefallen zu sein)

  • Danke, Utan

    Sein Buddelkastenüberargument mit dem „Revisionismus” hätte ich nicht unterschlagen dürfen. Ist es doch der neue heisse Scheiss in seiner moralistischen Einordnung der Geschehnisse.


    Es erklärt auch so gut, warum „wir” manche Autokratien und Diktaturen voll knorke finden und andere nicht.

  • Was Recht angeht, kann ich das Buch von Morton J. Horwitz "The Transformation of american law" empfehlen, wo er darlegt, wie das aus dem englischen Mittelalter kommende Naturrecht (Common Law), welches Gemeineigentum und den damit verbundenen Pflichten für die Gesellschaft (und Schutz der "gottgegebenen" Natur) langsam umgewandelt wurde in ein kommerzielles Recht. Das kommerzielle Recht wurde so strukturiert, dass es einzelnen Unternehmern erhebliche Rechte gegenüber dem Gemeinwohl eingeräumt hat. Eigentümern von z. B. produktiven und gewinnorientierten Wassermühlen waren nicht mehr haftbar für Schäden wie z. B. Überflutungen von benachbartem Land. Die Verantwortung für Zerstörung und Misstände, die von gewinnorientierten Unternehmungen verursacht wurden, wurden immer mehr vom einzelnen Unternehmer auf die Gemeinschaft abgewälzt, die nicht mehr das Recht hatten dagegen zu klagen. Später konstruierte man die Konzernstrukturen (corporations) mit dem staatlichen Privileg der "limited liability", die Unternehmer praktisch von aller Verantwortung für die schädlichen Folgen ihrer Aktivitäten für Mensch und Umwelt frei machte. Das Gesetz ist im Grunde eingerichtet zugunsten von Kapitalisten, die auf Kosten der Gesellschaft reich werden. Und in England hatten diese Ideen ihren Ursprung.


    Auch interessant, dass man das im Mittelalter anders gesehen hat. Eigentum war keine Privatangelegenheit, sondern wurde stark kontrolliert im Hinblick auf Gemeinwohl und Verantwortung der Menschen, die dieses Eigentum besaßen. Alle die davon direkt oder indirekt betroffen waren hatten ein Mitspracherecht. Mit dem Aufkommen des Bürgertums wurden diese Vorstellungen aber nach nach zerstört. Die Begründung war, dass dadurch Wirtschaftswachstum stimuliert wurde, was auch in gewissen Hinsicht korrekt ist, aber Ziel davon war wohl eher, dass einzelne Unternehmer mit politischer Macht reich wurden und die sich leider durchgesetzt haben, zu sehr hohen Kosten für alle anderen.


    Jetzt eine Diskussion, um unser das Klima betreffende Recht an der Entwicklung des common law aufzuhängen, halte ich für keinen gewinnbringenden Ansatz, common law lebt auf der Brexitinsel, den USA (exklusive Louisiana), und überall dort wo man den britischen Einfluß nicht abgebeutelt hat. Unsere hiesige Tradition fußt eher auf (leichten Einflüsse) germanischen Stammesrechts, dem römischen Recht und seiner Weiterentwicklung duch den kleinen Franzosen mit dem code civil... bis das dann im BGB und allerlei anderen Gesetzen mündete. Das kanonische Recht darf man da auch nicht vergessen, so ist der eher liberale Thomas Fischer auch Doktor beider Rechte, Kirchenrecht zu Weltlichem ist hier der Gegensatz, nicht Straf-/Zivil-/öffentliches Recht.

  • Jetzt eine Diskussion, um unser das Klima betreffende Recht an der Entwicklung des common law aufzuhängen, halte ich für keinen gewinnbringenden Ansatz, common law lebt auf der Brexitinsel, den USA (exklusive Louisiana), und überall dort wo man den britischen Einfluß nicht abgebeutelt hat. Unsere hiesige Tradition fußt eher auf (leichten Einflüsse) germanischen Stammesrechts, dem römischen Recht und seiner Weiterentwicklung duch den kleinen Franzosen mit dem code civil... bis das dann im BGB und allerlei anderen Gesetzen mündete. Das kanonische Recht darf man da auch nicht vergessen, so ist der eher liberale Thomas Fischer auch Doktor beider Rechte, Kirchenrecht zu Weltlichem ist hier der Gegensatz, nicht Straf-/Zivil-/öffentliches Recht.

    Der Zweck von meinem Beitrag war eher zu zeigen, dass das heutige Recht kein schon ewig existierendes vom Himmel gefallenes Recht ist. Ich denk, es ist wichtig zu zeigen, dass die Geschichte auch immer hätte anders verlaufen können und das die Verhältnisse heute ein Resultat von politischen Entscheidungen sind, die auch anders hätten entschieden werden können. Und das man nicht dem Gedanken verfällt, dass man der/die einzige ist, der die heutigen Verhältnisse in Frage stellt. Das Recht in De hat sich auf andere Art entwickelt, aber ohne Einfluß von US Juristen und deren Ideologie war es sicher nicht.

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