In Deutschland nennt es sich "Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung", was 1983 durch das Bundesverfassungsgericht aus dem Grundgesetz Art. 2 Abs. 1 und aus dem Art. 1 Abs. 1 abgeleitet hat. 2008 wurde das Recht vom Gericht weiterentwickelt und nahm Bezug auf den technischen Fortschritt.
In der EU findet man etwas ähnliches in Artikel 8 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union.
Das Ziel, das Tilo meines Verständnisses nach anvisiert, ist nicht die auch von Habeck festgestellte "Vertragsfreiheit" zwischen Google und dem Nutzer (die ja schon existiert siehe deine Ausführungen), sondern Ziel ist es dem Geschäftsmodell des Datensammelns grundsätzlich einen Riegel vorzuschieben. Tilo fragt nach der Forderung für ein Verbot der möglichen Kapitalisierung von Daten (vgl. youtu.be/2XI35NcKMHA?t=3553 ). Also ein Verbot für die Nutzung von Daten zur Akkumulation von Kapital.
Beziehen tut er sich dabei auf Shoshana Zuboff mit ihrem Buch "Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus"
( https://www.campus.de/buecher-…gskapitalismus-15097.html ).
Darüber hinaus besteht bei 50 kleineren Unternehmen eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass eines davon den Datenschutz ernst oder zumindest ernster nimmt und gegebenenfalls auch bessere Konzepte für den Klimaschutz oder die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter (siehe erneut Negativbeispiel Amazon).
Ich halte die Frage von Zerschlagung oder direkter Regulierung für generell etwas zu einfach Diskutiert.
Aus meiner Position kann ich nicht beurteilen, ob der mit einer Zerschlagung einhergehende Wettbewerb um unsere Daten zu einem "race to the bottom" oder zu wie du es ausführst doch zu einer Alternative aus den 50 entstehenden Unternehmen führt.
Wobei man Idealistischer Perspektive immer Argumentieren kann, dass es besser ist alle Märkte datenschutzkonform zu gestalten als auf den 1 aus 50 zu hoffen.
Und Zerschlagung ist deshalb sinnvoll, weil selbst wenn dann 50 kleinere Unternehmen die Datenschutzbestimmungen missachten können sie jeweils nicht so viele Daten von so vielen Personen sammeln. Das ist auch eine Form des Datenschutzes. Als Hacker (egal ob Einzelperson oder Staatshacker) lohnt sich z.B. Amazon viel mehr als die ganzen kleinen Onlinehändler. Die staatliche Datenabfrage von Google ist ebenfalls viel wahrscheinlicher als die zu einem kleinen Unternehmen.
Auch dieses Argument stützt die Argumentation von Zuboff alle Anreize zu vermeiden die zur Akkumulation von Daten führen. Was Anreizsysteme angeht hatte ich aus einer Folge von Alternativlos!, das es z. B. die IT- Konzern Strategie gibt die eigene Software nur soweit zu sichern wie nötig, um Angreifer auf die Konkurrenten umschwenken zu lassen.
Und schließlich sind einige der Angebote, wie z B Amazon oder die Googlesuche natürliche Monopole die nach dem "the winner takes it all Prinzip" funktionieren.