Die unterschätzte Netzpolitik

  • Mittlerweile hat Constanze einen Artikel auf Netzpolitik.org veröffentlicht, der sachlicher ist.

    Ah, okay, der Artikel war wirklich nochmal detaillierter. Verstehe jetzt auch dass es eher darum geht dass das überhaupt diese kompetenten Autoritäten auf den Plan ruft.

    Meinung definitiv geändert! Das ist super gefährlich, wenn das da als Papier rumliegt. Dachte halt echt dass wäre "normal" und Gang und Gebe, dass man da grundsätzlich mit Geheimdiensten erstmal im Diskurs steht. Kompetente Autoritäten ist retrospektiv jetzt auch ein echt unglaublicher Begriff. Das beinhaltet ja quasi schon eigene, unüberwachte Gewalt.

  • Anbieter sollen nach dem Willen des EU-Ministerrats Mechanismen in ihre Produkte einbauen, die auf Anordnung durch MITM-Angriffe und Fremdschlüssel die Verschlüsselung unwirksam machen. Im nächsten Schritt sollen die marktbeherrschenden App-Store-Anbieter wie Apple und Google zur Kooperation gedrängt werden, um unkooperative Messenger auszuschließen.

    Damit würde für technisch weniger versierte Bürger und Unternehmen der Zugang zu sicherer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung faktisch unmöglich. Kriminelle und Terroristen hätten mit geringem Mehraufwand jedoch weiterhin keine Probleme, verschlüsselt zu kommunizieren.

    Dieser weltweite Angriff auf die allgemeine IT-Sicherheit wird in euphemistische Formulierungen verpackt. Man wolle mit Firmen und der Akademia „gemeinsame Lösungen finden, die allen Anforderungen gerecht würden“. Nachdem frühere Anläufe wie etwa generelle Hintertür-Schlüssel am Widerstand von Zivilgesellschaft und Wirtschaft gescheitert sind, firmiert der neue Anlauf nun als „verantwortungsvolle Verschlüsselung“ („responsible encryption“).

    Konservative Logik: Die Leute die man bekämpfen will, sind dümmer als man selbst - sonst wären sie ja ehrbare Kaufleute geworden und keine Kriminellen!


    Weiter wird's allerdings ganz schön Staatstragend beim CCC. Vermutlich braucht es leider den Verweis auf die Wettbewerbsideolgie, damit die bürgerliche Mitte™ versteht, dass sie selbst und ihre ArbeitsplatzeigentümerInnen auch Ziel der Überwachung werden könnten.


    Diese Sicherheit nun zu unterminieren, ist eine klare Gefährdung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Sicherheit: In einer digitalisierten Welt brauchen Unternehmen Schutz vor Wirtschaftsspionage und Bürgerinnen Schutz vor allumfassender Überwachung durch Konzerne, Regierungen und Kriminelle. Dieser noch lückenhafte Schutz muss jetzt massiv ausgebaut werden, wenn wir unsere liberale Gesellschaft und wirtschaftliche „Vorreiterstellungen“ erhalten wollen.

    Gerade kleinere Unternehmen sind darauf angewiesen, den am Markt befindlichen Schutzmitteln vertrauen zu können. Dazu gehören insbesondere die in Deutschland so häufig beschworenen „hidden champions“. Aber auch die Großen der Branche sollten nicht als Handlanger von Regierungen instrumentalisiert und zur Schwächung ihrer Verschlüsselungsmaßnahmen gezwungen werden.

  • An das Argument wird man sich gewöhnen müssen. Es ist schlicht die notwendige Trumpfkarte, die das größte politische Gewicht hat und damit zu einem Standardargument geworden ist. Wir können froh sein, dass die Wirtschaft sich auch mal mit der Zivilgesellschaft verbündet, denn die Polizeilobby ist ebenfalls sehr stark. Ein Garant für einen Sieg ist das allerdings auch nicht.


    Netzpolitik.org schrieb heute übrigens: Wirtschaft und Zivilgesellschaft stellen sich gegen Pläne der EU-Staaten

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  • Digitalcourage hat am 11.11. auch einen Blogbeitrag geschrieben. Interessant diesbezüglich ist die Aufforderung zu einer breiten Allianz all jener, die auf eine vertrauliche Verschlüsselung angewiesen sind. Kurz um also Zivilgesellschaft, Journalismus und Wirtschaft. Darüber hinaus soll das Bestreben der "Sicherheitspolitik" umgekehrt werden. Anstelle von immer und immer wieder neuen Angriffen auf die Kryptografie soll ein Gesetz das Recht auf Verschlüsselung garantieren.


    Nun ein solches Gesetz mit der Union als Regierungspartei klingt wie eine unerreichbare Utopie. Aber wer nicht kämpft, hat schon verloren. Ich werde das jedenfalls weiterverfolgen, weil sich daraus Aktionen entwickeln könnten.


    Ein ähnliches Bündnis gab es vor einigen Jahren bei der Vorratsdatenspeicherung. Dadurch wurde das Gesetz zumindest ausgesetzt, bis die Richter darüber entscheiden (steht noch aus). Das Gesetz ist also aktuell gültig, findet jedoch keine Anwendung bis zum richterlichen Beschluss.


    Des weiteren finden sich im Link oben Links zu weiteren Positionen. Um mal ein paar Beispiele zu nennen: Bitkom, Piratenparteien (Italien, Thüringen, Deutschland füge ich hinzu), CCC, Anke Domscheit-Berg (LINKE Netz-Bundestagsabgeordnete), Offener Brief von EU-Parlamentsabgeordneten und mehr. Es schlägt schon einige Wellen, was sehr gut ist.

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  • Vor einer Woche ist ein Artikel auf Netzpolitik.org erschienen, der ein interessantes Thema beinhaltet. Das EU-Parlament arbeitet an ein Recht für Reparatur von Geräten, was meines Erachtens längst überfällig ist, alleine aus ökologischer Sicht.


    Es gibt aber Leute, die an Projekten Arbeiten, die darüber hinaus gehen was das Parlament fordert. Sie designen ihre Geräte nicht nur so, dass man einen Akku im Smartphone ersetzen (ist ja heutzutage schon eine Seltenheit geworden), sondern nahezu alle Teile auswechseln kann. Jetzt denkt man vielleicht an das Fairphone und ist immer noch nicht dort, wo ich hin möchte. Es gibt Firmen, die legen sogar ihre Baupläne offen. Geräte mit offenen Bauplänen werden Open (Source) Hardware genannt.


    Wer jetzt denkt "wie? sind das nicht normalerweise Geschäftsgeheimnisse?", der mag gar nicht so unrecht haben. In der konservativen Sicht schützt es die Investition in die Entwicklung des Geräts. In der progressiven Sicht ist das aber ein notwendiger Weg der nahezu nur Vorteile bringt - für alle Beteiligten.


    Die Vorteile sind dabei auf dem ersten Blick gar nicht so offensichtlich. Es geht nämlich nicht darum, dass man das Gerät dann kopieren kann um es anschließend in China billig zu produzieren. Viel mehr geht es darum die Geräte hackbar zu machen. Das bedeutet nicht, dass Hacker in unsere Geräte leichter eindringen können, sondern das man sich frei aussuchen kann, ob man lieber ein Andoid, ein Linux oder Windows auf seinem Smartphone laufen lassen möchte oder ob man nach 3 Jahre das 4G Modem durch ein 5G Modem ersetzen möchte ohne das ganze Gerät tauschen zu müssen (ähnlich wie beim Desktop Computer). Es bedeutet aber auch, dass Updates auch dann noch geliefert werden können, wenn der Hersteller pleite gegangen ist oder einfach keine Updates mehr liefern möchte. Das kann (und wird oft) der technikaffine Teil der Community übernehmen.


    Um mal 3 mir bekannte reale Projekte aufzuzählen und kurz davon zu berichten:

    Bei den professionellen Kameras für Fotografie und Film gibt es ein Problem. Oft sind diese so speziell, dass man sie nur für gewisse Zwecke anwenden kann und für andere Zwecke eine neue Kamera kaufen müsste. Jede Kamera kostet aber etwas im 4-stelligen Bereich. Es gibt ein Projekt für eine professionelle Kamera (Axiom), die ähnlich viel kostet aber dafür mehr kann. Chips oder Platinen sind je nach Verwendungszweck austauschbar oder erweiterbar. Leistungsfähigere Hardware kann in Zukunft eingebaut werden. Und die Community kann am Projekt direkt mitwirken und Verbesserungen einbringen (Hardware sowie Software), die allen Anderen wieder zu gute kommen.


    Ich sah mal ein Video auf YouTube (habe leider nicht mehr gefunden), bei dem ein Mensch eine Open Source Handprothese bekam. Sie kostete etwas im 4-stelligen Bereich und konnte anfänglich nicht viel. Sie hatte aber alle Gliedmaßen verbaut. Mit der Zeit und der Zusammenarbeit mit dem Entwickler verbesserte sich die Software bis zu einem Punkt, wo sie deutlich mehr konnte als vergleichbare handelsübliche Prothesen für einen mittleren 5-stelligen Betrag, die nicht einmal eine vollwertige Hand mit allen Gliedern darstellte. Das Beispiel finde ich besonders beeindruckend, weil es sich direkt auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirkt. Und auch hier gelten all die anderen Vorteile, die ich bereits oben beschrieb.


    Etwas, das mich selbst betrifft: ich habe ein Open Smartphone (Librem 5) gekauft (bekomme es erst nächstes Jahr geliefert). Was kommt dabei heraus, wenn ich die Vorteile oben in diesem Gerät zusammenfasse? Ein etwas leistungsschwächerer Desktop-Linux-PC im Hosentaschenformat mit "Lifetime"-Support. Maus, Tastatur und Monitor angeschlossen, Desktopprogramme heruntergeladen und ich kann - sofern die Leistung ausreicht - alles machen wie am PC zu hause. Was die Leute bisher so gemacht haben ist z.B. einen Minecraftserver darüber laufen gelassen, ein kurzes Video geschnitten und gerendert und ähnliche Spielereien. Momentan hat es noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen und ist deshalb für die meisten Leute uninteressant (z.B. funktioniert die Kamera noch nicht, da Treiber entwickelt werden müssen), aber in Zukunft wird derartiges hoffentlich eine weite Verbreitung finden.


    Viele Probleme wie kurze Haltbarkeit, Funktionalitätssbeschränkung, Sollbruchstellen oder Innovationsarmut usw, die wir momentan viel in den Geräten haben, lassen sich dadurch beheben, indem wir die freie Zusammenarbeit fördern. Das geht aber nur, wenn Leute die das können und wollen auch freien Zugang dazu erhalten. Das funktioniert wiederum aber nur mit Open Source. Ich möchte ein wenig dazu beitragen die Idee zu verbreiten.


    Entschuldigt bitte, dass das so ein Wall-of-Text geworden ist. Es bleiben sicher Fragen und Anmerkungen übrig, schießt los! :)

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  • Datenschutz und so...


    „Der norwegische Journalist Martin Gundersen zeichnet in einer großen Recherche nach, wie seine Daten von genutzten Apps über Umwege in die Hände eines Datenbrokers kamen, der mit US-Polizeibehörden zusammenarbeitet. Datenschützer halten diese Form der Überwachung für neu und beispiellos.


    [...] Der Daten- und Überwachungsforscher Wolfie Christl hält diese Form der Überwachung für neu:

    Ich habe das Gefühl, dass viele nicht verstehen, dass dies völlig beispiellos ist und anders als das ist, was Edward Snowden im Jahr 2013 aufdeckte. Statt kompliziertem Schnüffeln im Traffic wurde die US-Regierung nun einfach ein weiterer Marktteilnehmer in einer bestehenden kommerziellen Trackingwirtschaft.

    Gegenüber NRK kritisiert Christl auch die Europäischen Datenschutzbehörden: Entweder seien diese nicht fähig oder nicht willens, die zahlreichen Verstöße gegen die DSGVO zu verfolgen. Um etwas zu verändern müsse es hohe Strafen geben und Verbote, solche Daten zu verarbeiten.“


    https://netzpolitik.org/2020/s…ps-an-den-staat-gelangen/

  • Ich sah mal ein Video auf YouTube (habe leider nicht mehr gefunden), bei dem ein Mensch eine Open Source Handprothese bekam. Sie kostete etwas im 4-stelligen Bereich und konnte anfänglich nicht viel. Sie hatte aber alle Gliedmaßen verbaut. Mit der Zeit und der Zusammenarbeit mit dem Entwickler verbesserte sich die Software bis zu einem Punkt, wo sie deutlich mehr konnte als vergleichbare handelsübliche Prothesen für einen mittleren 5-stelligen Betrag, die nicht einmal eine vollwertige Hand mit allen Gliedern darstellte. Das Beispiel finde ich besonders beeindruckend, weil es sich direkt auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirkt. Und auch hier gelten all die anderen Vorteile, die ich bereits oben beschrieb.

    Könnte mir vorstellen, dass es dabei um die geht? Zumindest ist hier genau der Punkt, dass man die Prothese im 4stelligen Bereich, im Gegensatz zu bisher üblich für Prothesen, im 5stelligen bekommen kann. Zumindest soweit ich mich erinnere vom reinen Material her. Die Steuerung war früher Open Source, ka wie das nun ist. Hab da in meinem Studium in dem Bereich am Interface zur Prothesensteuerung bzw ner Library zur Systemdarstellung gearbeitet, von daher kenn ich die zufällig.



  • Ich kann nicht mehr sagen, ob es genau um die ging (ich glaube aber nicht). Danke für die Videos, die geben einen Eindruck, worum es überhaupt geht. Aber das Video, das ich suche vergleicht die Prothesen direkt miteinander anhand von Open Source und dem Üblichen (Proprietären), weshalb sich das Video besonders gut geeignet hätte. Das Problem ist, dass es nur ein Teil einer Doku war, die noch über weitere Open Source Themen im Zusammenhang mit Entwicklungsländern sprach. Deshalb ist es so schwer danach zu suchen. Vielleicht gibt es das auch gar nicht mehr.

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  • Netzpolitik hat eine nette Zusammenfassung ihrer Arbeit des Jahres geschrieben. Während es im ersten Abschnitt nur um ein paar statistische Daten geht (Anzahl Artikel, Wörter, Aufrufe, Spenden etc), geht es im weiteren Teil um eine Zusammenfassung der Themen des Jahres, inklusive Verlinkungen zu den jeweiligen Artikeln.


    Ich kann nur empfehlen den Artikel mal zu lesen und falls ein Thema interessant klingt, den jeweiligen Artikel aufzurufen. Einfacher wird man kaum eine Übersicht erhalten können. Ich habe viele der Artikel über das Jahr hinweg gelesen. Es ist schon krass, was da manchmal so ab geht.

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  • Der rC3 hat begonnen. Leute rund um die Chaos Computer Club Community halten ihre Vorträge wie jedes Jahr. Dabei geht es um alles mögliche von Technik und Gesellschaft, sowie politische Entwicklungen (meist technisch, aber auch manchmal von anderen Bereichen wie Klima etc). Manche Videos sind für Technikfreaks mit hoher Einstiegshürde, viele Videos sind aber auch für alle anderen Menschen verständlich erklärt. Für englischsprachige Vorträge gibt es zudem meistens freiwillige Dolmetscher, was gerade bei so manch technischen Themen eine große Hilfe sein kann (die Qualität ist je nach Dolmetscher stark schwankend). Diesmal findet es coronabedingt online statt.


    Besonders interessante Videos würde ich posten. Bei der Menge an Videos werde ich sie mir über die nächsten Monate hinweg ansehen. Falls jemand von euch ebenfalls rein schaut und was spannendes findet, bitte auch teilen.

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  • Die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) möchte gegen das sächsische Polizeigesetz klagen. In den letzten Jahren wurden fast alle Polizeigesetze in Deutschland in einer demokratiefeindlichen Art verschärft. Das sächsische gehört mal wieder zu den Schlimmsten. Im Detail erklärt das ein alter Netzpolitik.org Bericht.


    Neben polizeiliche Befugnis für Militärwaffen wie Handgranaten, unkonkrete Verdachtsüberwachung und dergleichen soll auch das Grenzgebiet 30km weit mit Gesichtserkennung Videoüberwacht werden. Auf Digitalcourage wurde vor 2 Jahren Kritik Gesichtserkennung im Grenzgebiet zusammengetragen, die ebenfalls die tschechische und polnische Meinung von Kritikern wiedergibt.


    Als ich den Blogpost der GFF gelesen habe ist mir unten aufgefallen, dass sie bereits gegen ähnliche Gesetze, wie etwa das bayrische Polizeigesetz klagen. Da mir die Organisation bis heute unbekannt war, habe ich mich dann nach Transparenzberichten umgesehen. Das ist eine recht neue Organisation, die seit 2017 wohl erst so richtig loslegt (Gründung 2015). So wie es aussieht, wird sie unsere Rechte sehr stark verteidigen und das nicht nur durch vereinzelte Klagen, wie das viele andere NGOs tun. Ich behalte das auf jeden Fall im Auge.

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  • Die Mediathek des CCC wird bereits mit den Videos gefüllt, hier der Link dazu. Da der rC3 noch nicht beendet ist, sind das noch lange nicht alle Videos. Aber ich denke es wird klar, wieso ich oben von "Monaten" spreche.


    Da wir das Thema Cryptowars 2.0 angesprochen hatten, ich bin gerade auf diesen Vortrag (~1h) gestoßen. Der Redner spricht darüber, was von Cryptowars 1.0 bis heute passiert ist und vor allem wie es passiert ist. Es ist stellenweise etwas anstrengend zu folgen, aber insgesamt verständlich. Besonders spannend fand ich die Fragerunde am Schluss. Da redet er explizit von einem "Rückzugskrieg" der Verschlüsselungsangreifer, da sie auf einem verlorenen Posten sind. Aber auch davon, dass wir Öffentlichkeit für die Problematik benötigen.


    Kurzer Hinweis zu Begrifflichkeiten, die im Video fallen:

    E2E = Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

    TLS und andere im Video genannte Kürzel sind Verschlüsselungsmethoden. Wenn man das weiß, ist der Kontext klar auch ohne etwas mehr darüber wissen zu müssen.


    Edit:

    Bezüglich Öffentlichkeit schaffen: Discord verwendet Transportverschlüsselung (Client-Server, Nachrichten liegen lesbar auf den Servern für Discord-Mitarbeiter, Behörden und Hacker), aber keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (Client-Client - Nachricht ist nur auf dem Client lesbar). Zumindest ist das die Info, die ich überall im Netz lese. Ein öffentlicher Druck der User gegen Discord wäre nicht verkehrt. ;)

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  • Im Interview-Vorschläge Thread habe ich eine Person vorgeschlagen, die ein interessantes Wirtschaftskonzept hat. Die selbe Person spricht in einem Talk (1h) darüber, wie dessen Firma trotz 95% Umsatzeinbußen durch die Krise gekommen ist und zugleich sich und seine Kunden und Lieferketten stärkt.


    So ähnlich stelle ich mir das post-kapitalistische Wirtschaften vor.

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  • Ich hoffe, ich nerve noch nicht mit den Videolinks zum rC3?! Es geht nämlich weiter. Wie Digitalisierung richtig geht, zeigen unter anderem die jungen Produzenten von aktuell zwei kurzen Videos. Thema ist Open Data, was das ist und was das für Vorteile bringt. Im ersten Teil werden die Videos abgespielt und im zweiten Teil wird etwas über den Background zu den Videos berichtet.


    Wer mit Open Data noch nicht viel anzufangen weiß, dem empfehle ich zumindest die erste viertel Stunde anzusehen. Ich für meinen Teil habe da nur noch eine große Hand vorm Gesicht, wie wir in Deutschland 2021 immer noch solch einfache Dinge nicht umgesetzt bekommen. Es wäre ein Gewinn für jede Person.

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  • Ich sehe das irgendwie gespalten. Auf der einen Seite begrüße ich, wenn Dinge weniger Google werden. In vielen Bereichen kann man den Dienst komplett durch bessere Dienste ersetzen. Auf der anderen Seite ist das Leistungsschutzrecht (klingt wie eine Kopie des europäischen Zensurheberrechts Art. 15) ein echtes Problem für das Internet und wie es funktioniert. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass NGOs, die normal gegen Google wettern in dem Thema auf der selben Seite stehen. Zumal andere Dienste mit weniger Geld (teilweise von Vereinen geführt) davon auch betroffen sein dürften.

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  • Auf der anderen Seite ist das Leistungsschutzrecht (klingt wie eine Kopie des europäischen Zensurheberrechts Art. 15) ein echtes Problem für das Internet und wie es funktioniert. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass NGOs, die normal gegen Google wettern in dem Thema auf der selben Seite stehen.

    Das verstehe ich nicht, wieso die NGOs da Google helfen sollten. Lass Goolge doch mal all das wofür die Verlage gern Geld sehen würden, die zweizeiligen Teaser mit Bildchen, aus den Suchergebnissen rauswerfen. nach einem 1/4 Jahr sind die Verlage platt, nicht Google.

    So ähnlich lief es doch bei unseren Leistungsschutzrechtsgefechten, Google droht mit rauswerfen der Inhalte und bekommt Blankolizenzen. Jetzt steht Google in dem Spiel besser da als vorher, weil Kleinere eben keine Blankolizenz bekommen.



    --

    ceterum censeo wär a Forenmoderationslogbuch a feine Sach.

  • NGOs helfen Google nicht, sie stehen einfach nur zufällig einmal auf der selben Seite. Das Leistungsschutzrecht bezieht sich ja nicht gegen Google, sondern gegen grundsätzliche Internetfunktionsweisen und Google ist da nur ein betroffener Player. Wikipedia wäre genauso davon betroffen, wenn man keine explizite Ausnahme dafür vorgesehen hätte (und Wikipedia und Wikimedia haben dennoch protestiert).


    Und machen wir uns nichts vor. Das Teilen von Links in gewissen Foren oder Chats zählt auch darunter. Je nach Software wird auch ein Bild mit Text dazu gepostet. Verantwortlich ist dann nicht der Softwareentwickler, sondern der User, der die Links geteilt hat. Die Frage ist weniger, ob das unter das Urheberrecht fällt, sondern mehr ob rechtlich durchgegriffen wird. Bei Whats App ja ähnlich - die Nutzung ist in Deutschland weitestgehend illegal, außer man hat von jeder Person des Telefonbuchs (der kein Whats App nutzt) die explizite Erlaubnis die Daten mit Whats App zu teilen. Da kommt auch fast nichts vor Gericht, wer geht schon gegen Familie und Freunde vor von denen, die überhaupt wissen, dass die Nutzung illegal ist?

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