Neuer "Lockdown", US-Wahl und Redeckers Revolution (Scobel, Schmitt & Mr. Show)

Hallo Tilo,

super Talk wieder. Auch das Diskutieren von Textpassagen will ich hier mal loben!

Z.Z. war immer wieder das Beschränken von Eigentum Thema bei euch. Dazu zwei Kommentare bzw. Anregungen zum Lesen:

Mark Greif greift das Thema in seinem Essay "Umverteilung" (erschienen in der Sammlung "Bluescreen") auf und greift auf John Locke und den Begriff proprium zurück um einen Maßstab zu entwickeln, wie viel Privateigentum gut ist.

Eine Differenzierung des "Leistungsbegriffs" findet sich bei Olvier Richters (https://marktwirtschaft-reparieren.de). Er findet Leistung an sich ein gutes Motiv, dass jedoch oft falsch eingesetzt werde, denn beispielsweise Erbschaften hätten nichts mit Leistung zu tun (grob gesagt). Oliver Richters ist auch mein erster Vorschlag für Personen, die du mal einladen könntest.

Michael Kopatz vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie (https://www.oekoroutine.de) ist ein zweiter Vorschlag.

Sehr nice, danke! Das Gespräch über Redecker hat mir praktisch noch mehr gefallen als mit Redecker selbst. In dem Zusammenhang vielleicht auch noch eine Empfehlung von meiner "lokalen" Klitsche hier:

https://www1.wdr.de/radio/wdr5…er-protestformen-100.html

Ich mag Wiebickes Diskussionsstil und Moderationen einfach total gerne und weiß auch, dass Gert mit ihm mal zusammengearbeitet hat. Meinst du, da geht mal was Tilo ?

RT Documentary hat gerade eine interessate Doku in der Sende-Rotation, demnächst bestimmt in der Mediathek: "USA 2020: Up in arms"

Bei aller Revolutionstheorie, es reicht wenn die 5% der Bevölkerung mit Waffen aufeinander losgehen um einen harten Bürgerkrieg zu bekommen. Und das sind in der Regel nicht die cleversten 5%, aber die überzeugtesten, die involviertesten und die den Finger am Abzug auch krumm machen.

Die Antifa rüstet mit halbautomatischen Sturmgewehren auf, die Black Panther auch und die rechten Milizen sind eh am besten ausgesrüstet und haben wie die anderen beiden kaum Skrupel.

Antifa: The hard left's call to arms

Ich würde sagen es spielt keine Rolle wer gewinnt, eine Gruppe ist immer angepisst und sieht ihre Zeit vielleicht gekommen. Wie der Staat auf solche Schiessereien reagiert dürfte klar sein, mit maximaler paramilitärischer Härte.

Zitat von Schilliplus

Wie der Staat auf solche Schiessereien reagiert dürfte klar sein, mit maximaler paramilitärischer Härte.

Das "para" kann weg, und dann sieht es für die meisten dieser Knaller (ob von rechts oder links) schlecht aus.

Okay, jetzt verstehe ich mal woher der Unmut bei Leuten kommt, die nicht selbst von den Schließungen betroffen sind. Es geht offenbar darum, dass man sie für ein willkürliches Bestimmen von Verlierern hält. Also mir erschien es nicht willkürlich, ich habe aber auch mit der umgekehrten Perspektive daraufgeschaut: Eigentlich müsste man alles schließen für die optimale Wirkung. Wenn man das nicht will, ist die Frage, was lässt man offen. Arbeitsstätten, wo die Arbeiter nicht zwangsläufig eng zusammenarbeiten müssen, haben ein geringeres Risiko, auch wenn es stimmt, dass der Berufsverkehr mitbetrachtet werden muss. Die offen zu halten heißt aber eigentlich, dass man auch die Schulen und Kindergärten offen halten muss. Dazu kommt, dass man einen weiteren Eingriff in den Erziehungsalltag von Heranwachsenden sowieso vermeiden will. Was den Einzelhandel von Gastronomie und Kultureinrichtungen unterscheidet, ist dass man dort durchgängig Masken tragen kann und sie dienen eben nicht primär der sozialen Interaktion. Vielleicht spielt hier noch mit rein, dass der Konsum von Waren eine andere Kette von Produktion und damit Beschäftigung hinter sich hat als Dienstleistungen oder auch die Lebensmittelzubereitung, wo sich der entsprechende Einkauf in andere Bereiche verschieben kann. Schließlich kommt hier vielleicht noch eine Kostenfrage mit rein, wie teuer ist es bestimmte Branchen freizukaufen. Und Gastronomie und Kultureinrichtungen haben zwar hohe Umsätze, aber die Gewinne sind meist nicht sehr hoch.

Noch eine kleine Ergänzung zu Herdenimmunität: Diese bezieht sich nicht nur auf Impfungen. Allerdings hängt von der Krankheit ab, welche Formen von Immunität ausgebildet werden, wenn überhaupt, und davon hängt wiederum ab, ob ein Herdeneffekt auftritt. Aber der macht letztlich Krankheiten endemisch, ohne ihn würde man beständig Epidemien aller möglichen Krankheiten haben.

Interessante Diskussion.

Wie ja von den Diskussionsteilnehmern selbst an einem Punkt mal festgestellt wurde, vertreten alle ein ähnliches Meinungsspektrum.

Das ist positiv, weil die entsprechende Sichtweise sehr weit ausgeführt werden kann.

Sobald dieser Punkt erreicht ist, wäre es aber auch ein Gewinn für solche Formate, den eigenen Standpunkt durch gegensätzliche Meinungen zu challengen.

Bei Jung & Naiv sind ja auch oft die Interviews am besten, in denen sich die Meinungen des Interviewgastes am stärksten von Tilos Meinungen unterscheiden.